Ersatz bei krankheitsbedingtem Ausfall der Schulbegleitung - wie macht ihr das?

Hallo,
jetzt muss ich mal eine Frage loswerden. Ich arbeite ja als Schulbegleitung - schon seit 3 Jahren beim gleichen Jungen. Wir haben das Glück, recht selten krank zu sein *dreimalaufholzklopf*. Ich habe max. 8 Tage in der ganzen Zeit gefehlt (hab auch noch ein Kind und bin alleinerziehend). Nur mal, damit ihr so grob das drumherum wisst :-)

Wie macht ihr das, wenn eure Schulbegleitung krank ist und euer Kind aber in die Schule muss? Habt ihr einen Ersatz? Geht ihr selbst mit?

Bei uns springt die Mutter ein. Die arbeitet jetzt aber wieder 3 - 4 Tage die Woche vormittags. D.h. sie ist nicht mehr wirklich flexibel. Früher war sie auch oft etwas angenervt, weil sie noch jemanden zu pflegen hatte und es für sie sehr kompliziert war, für mich einzuspringen.

Aber jetzt kommt wieder der Winter und ich hab wieder Panik, dass einer von uns beiden krank wird. Ich kann mir keinen Babysitter leisten, der meinen Sohn bei Unwohlsein betreut. Bei richtiger Krankheit würde ich natürlich daheim bleiben. Damals haben wir es so gemacht, dass ich manchmal nur 4 Stunden gearbeitet hab und dann ist sie gekommen und hat übernommen. Aber der Hit ist das ja auch nicht.

Aber ist es meine Aufgabe, mich darum zu kümmern? Eigentlich müssten doch die Eltern jemanden in Peto haben und ich sollte mich guten Gewissens um MEIN Kind kümmern können?

Helft mir doch mal bitte. Vielleicht sind ja Tipps und Anregungen dabei, die ich an die Mutter weitergeben kann.

Danke schonmal!

LG

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Hallo,

Ich arbeite in einer Einrichtung für behinderte Menschen und wir vermitteln Inklussionsassistenten an Eltern, KV und Schule.
Das ist auch bei uns immer sehr individuell geregelt.
Die meisten Schulen haben Verständnis und kümmern sich dann bei Krankheit selber um das Kind, das übernimmt dann die Päd. Fachkraft der Schule, oder eine Assistentin kümmert sich mal um 2 Kinder, Mitschüler werden zum Helfen angehalten....je nach Beeinträchtigung.
Eltern gehen aber nicht selber mit! Zuhause bleiben musste auch noch kein Kind!
Wir könnten Ersatz organisieren, aber da spielt der Kostenträger nicht mit....die müssen ja bspw. deine Lohnfortzahlung tragen und sagen 2 Personen für 1 Kind bezahlen geht nicht.
Mittlerweile sind wir aber auch in Nachbarkreisen tätig und in einem Kreis über nimmt die Kreisverwaltung auch die Kosten für Vertretung, aber finde mal jemanden der bereit ist so kurzfristig ein zu springen.
Bei uns gehts halt weil wir dann Mitarbeiter aus dem ambulanten Dienst fragen, oder schauen ob ein I-Kind krank ist und ein MA frei hat.
Bist du selbstständig? Dann sollte der Kostenträger euch erklären was in eurem Fall machbar ist.

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Danke für Deine Antwort.

Ich bin bei der Familie angestellt, d.h. die erhalten für mich das Geld vom Bezirk und leiten es an mich weiter.

Die Schule kann sich leider nicht um meinen Schützling kümmern, da er auch jemanden für den Toilettengang benötigt. Er kann dort nicht alleine pinkeln sondern braucht jemanden zum ausziehen und hinsetzen.
Das sollte keine Aufgabe der Lehrer sein :-) Und weitere Assistenten gibt es bei uns an der Schule nicht. Ich bin die einzige :-(. Es könnte also keiner meinen Platz einnehmen, was echt total blöd ist, weil wer weiß, ob wir in diesem Jahr gesundheitlich genauso gut durchhalten wie die letzten Jahre.

Und ich möchte halt kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich wegen meinem Sohn (5) zuhause bleiben muss. Babysitter kostet mich für einen Schultag 35 Euro. Und das hab ich nicht übrig und seh ich auch gar nicht ein. Hab ich am Anfang einmal gemacht, weil ich meinen Job nicht gefährden wollte. Aber jetzt würd ich das nicht mehr machen.

Der Kostenträger dürfte da bei uns kein Problem sein. Ich werde nur nach geleisteten Stunden bezahlt. Das heißt, es könnte sich problemlos um Ersatz gekümmert werden. Aber wer ist schon so flexibel, dass er kurzfristig einspringen kann? Die meisten arbeiten ja auch um diese Zeit.

Wenn wir krank sind, übernimmt die Krankenkasse, weil wir eine extra Versicherung deswegen abgeschlossen haben.

Liebe Grüße

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Hi,

an unserer Schule gibt es einen kleinen Pool an Vertretungskräften, die in so einem Fall einspringen. Das sind teilweise auch Mütter, die nicht komplett als I-Helferin arbeiten möchten, aber für gelegentliche Vertretung angerufen werden können.

Ansonsten muss ein Kind auch mal zu Hause bleiben (kommt aber quasi nie vor).

LG juju

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Danke für Deine Antwort!

Das Problem ist, dass der Junge schon fast 15 Jahre alt ist und somit sollte nicht irgendjemand den pflegerischen Bereich übernehmen. Er kann nicht allein auf Toilette gehen sondern benötigt meine Unterstützung.

Unsere Schule ist in dieser Hinsicht nicht auf Inklusion ausgelegt. Mein Schützling ist der einzige mit einer Schulbegleitung.

Zu Hause bleiben könnte er wegen der Arbeit der Mutter ja dann auch nicht. Er benötigt eine Betreuung rund um die Uhr, da er alleine total aufgeschmissen ist.

LG

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Bei uns ist die Schulbegleitung bei einem Verein angestellt. Wenn sie fehlt, schickt der Verein eine Vertretung. Wen sollten wir als Eltern "in peto" haben? Gerade Eltern sind ja nun in der Schule eher weniger gern gesehen.

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Ich weiß, aber bis jetzt ist die Mutter immer mit, wenn ich ausgefallen bin. Aber es kann ja mal sein, dass ich länger nicht kann, z.B eine Woche oder so.

Da ich bei der Familie privat angestellt bin, gibt es leider auch keine Unterstützung durch einen Verein etc.

Das ist ja mein, bzw. der Mutter ihr Problem. Aber ich möchte ohne schlechtes Gewissen meinen Sohn bei Krankheit betreuen können. Und das ist leider nicht der Fall :-(

LG

6

Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben. Es ist nicht dein Problem. Unsere Lösung sieht eben so aus. Alternativ könnte die Familie vielleicht noch spontan Hilfe von einem Lehramtsstudenten bekommen oder sie erkundigt sich mal beim FED, ob der spontan einspringen könnte.

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