Von der schönsten Regenbogengeburt...

Hallo zusammen,

wir haben es ENDLICH geschafft. Seit etwas über einer Woche sind wir schon zu dritt. Ich kann unser Glück nach wie vor kaum begreifen, daher muss ich es einfach mal niederschreiben.

Als wir im August 2020 mit unserer Kinderwunschreise gestartet hatten, hätten wir niemals damit gerechnet, was uns alles auf dem Weg so erwarten würde.
So haben wir uns Monat für Monat an negativen Tests entlang gehangelt bis zur PCOS Diagnose und dem Start mit stimulierten Zyklen in der Kinderwunschklinik im September 2022. Widererwarten war der erste Versuch gleich erfolgreich, aber die Schwangerschaft endete in der 19.SSW mit einem vorzeitigen Blasensprung und einer Spontangeburt, die unser Sohn nicht überleben konnte. Die Geburt war eines der schlimmsten Ereignisse meines Lebens. Es dauerte lang, ich hatte keine Wehen und musste ohne Unterstützung pressen, aber unser Sohn steckte bereits mit den Füßen im Geburtskanal und es gab keinen Weg mehr zurück. Ich musste ihn zur Welt bringen, obwohl ich genau wusste, dass es das Todesurteil sein wird.

Es folgten fehlgeschlagene Zyklen und eine biochemische Schwangerschaft bis ich im Juli 2023 wieder einen positiven Test in der Hand halten durfte.
Aber das Gefühl war ein anderes als beim ersten Mal. Lange Zeit konnte ich nicht begreifen, dass wir wirklich das Glück hatten, dass es wieder geklappt hat. Dass es gut aussieht. Dass unsere Tochter wohl gesund sein wird. Die Schwangerschaft war großteils nur ein Abwarten auf den nächsten Meilenstein, der meine Angst nicht genommen hat, nur abgewandelt hat. Erst im 3. Trimester kam der Gedanke auf, dass wir wohl wirklich bald Eltern sein könnten. Aber damit auch die Angst vor der Geburt.
Was, wenn es wieder so läuft wie beim letzten Mal. Dass mir die Kraft ausgeht, mein Kreislauf nicht mitmacht. Was, wenn ich das nächste Kind zum Sterben auf die Welt bringe?

Und dann war sie da, die 39.SSW. Seit einer Woche war der Bauch immer mal wieder mehrere Stunden lang alle paar Minuten hart, aber nie schmerzhaft. Sind das schon Wehen? Spüre ich den Schmerz nicht? Was wenn mein Körper wieder versagt und ich sie so nicht zur Welt bringen kann? Und dann, war tagelang Ruhe und ich hin und her gerissen, ob es notwendig ist, das ärztlich abzuklären.

Dann wurde ich gegen Mitternacht wach. Der Bauch wurde wieder hart, aber immer noch ohne Schmerzen. Ich hab eine seltsame Unruhe gespürt und habe meinen Mann geweckt, dass ich gerne ins Krankenhaus fahren möchte, weil irgendwas grad nicht stimmt. Während wir überlegt haben, was wir alles mitnehmen sollten, hören wir ein lautes Knacken in meinem Bauch. Ich wusste, wenn ich jetzt aus dem Bett aufstehe, dann wird es nass. Und so war es auch.
Die Fruchtblase ist gegen 0:15 geplatzt und damit waren auch die ersten Befürchtungen verschwunden, da ich plötzlich starke Wehen gespürt habe.
Wir haben den Krankenwagen gerufen, da wir uns beide nicht mehr zugetraut haben, selbst ins Krankenhaus zu fahren. Ich wurde liegend eingeliefert, während mein Mann noch die letzten Dinge gepackt hat und nachgekommen ist.
Im Kreißsaal wurde ich gegen 1 Uhr aufgenommen. Die Hebamme hat mich kurz untersucht, Muttermund war bei 4cm. Es wird wohl noch ein ganzes Stück dauern. Ich hatte wahnsinnige Schmerzen bei jeder Wehe. Mein Mann war dann gegen 1:30 da. Nachdem es noch dauern sollte, wollte ich kurz auf die Toilette gehen. Auf dem Weg zurück zum Bett, haben sich die Wehen nochmal geändert. Ich dachte, dass ich bald ohnmächtig werde, wenn der Schmerz nicht bald aufhört. Ich hab gefragt, obs möglich sei, dass ich was gegen die Schmerzen haben kann, da ich kaum Luft zum Atmen hatte.
Die Hebamme hat mich noch kurz untersucht und gemeint, dass sie mir kein Schmerzmittel mehr geben wird, da nichts so schnell wirken wird, bis das Kind da ist. Dann wurde sie hektisch und hat gemeint, ich soll noch kurz einhalten, sie muss sich kurz vorbereiten.
Drei Presswehen später, lag unsere Tochter um 1:58 auf meinem Bauch. Gesund und lebendig mit 3505g und 48cm. Ich war so voll mit Glücksgefühlen, dass ich trotz der Geburtsverletzungen beim Sauber machen und Nähen durchgehend gelacht habe, weil jede Berührung einfach gekitzelt hat.

Es waren nicht mal ganz 2 Stunden, die meine Seele so viel heilen lassen haben. Mir wieder ein gutes Gefühl mit mir selbst und Vertrauen in meinen Körper gegeben haben.
Ich hab mir im Vorfeld oft ausgemalt, wie die Geburt sein wird. Strategien zurechtgelegt, dass ich mich nicht von meiner Angst überwältigen lasse.
Nie hätte ich mir auch nur erträumt, dass die Geburt so ein schönes Erlebnis sein kann. Dass es so unkompliziert laufen wird. Und dass unser Engel einfach so perfekt sein wird und dass wir so viel Glück verdient haben.

Ist ein bisschen länger geworden, aber ich bin immer noch so geflasht davon, wie gut es für uns gelaufen ist und dass wir auf unserem KiWu Weg nun (vorerst) am Ziel angekommen sind und jede Minute mit unserem Regenbogenbaby genießen können.

1

🫶🏻 Wunderschön 🥰
❤️lichen Glückwunsch❣️

Bearbeitet von Dream.of.four
2

Herzlichen Glückwunsch 🧡 wie schön 🙂🤍

3

Wie wunderschön und so liebevoll geschrieben 🥰 herzlichen Glückwunsch zur Geburt 🤗

Ich fühle total, was du schreibst, unser Sternenmädchen kam 2021 in der 16. SSW auf die Welt und ihr kleiner Bruder 2022 kerngesund und erfüllt seitdem jeden Tag unser Leben mit purem Glück und ich bin jeden Tag so dankbar, dass es ihm gut geht 🥹

Genießt die Kennenlernzeit und kuschelt so viel ihr könnt 😊