Spontangeburt zweites Kind bei 38+2 im Krankenhaus viel zu schnell

Hallo,

ich möchte für alle, die noch vor der Geburt stehen und unsicher sind, von meiner Geburt am 19.3. berichten.

Da mein erstes Kind auch ein paar Tage vor dem ET auf die Welt kam und die Geburt mit etwa 6 Stunden relativ flott ging, hatte ich mich schon darauf eingestellt, dass es diesmal vielleicht noch ein bisschen früher losgehen und auch schnell gehen könnte - so war es dann tatsächlich auch. Aber von vorne:

Am Tag vor der Geburt habe ich schon gemerkt, dass irgendwas anders ist. Der Kleine war sehr sehr ruhig, obwohl er sonst dauernd Randale in meinem Bauch gemacht hat. Außerdem hatte ich ständig Unterbauchziehen und der Kopf lag extrem tief. Bin abends wie immer ins Bett und lag auch wie immer nachts zwischeundruch wach, weil ich dauernd pinkeln musste, Schmerzen hatte und so weiter....ihr kennt es ja. Dann ganz früh morgens gab es plötzlich einen kurzen schmerzhaften Ruck in meiner Hüfte. Nach dem ersten Schreck hab ich mir direkt gedacht, dass das die Fruchtblase war und bin aufgestanden, um zu schauen, ob Fruchtwasser rausläuft. Als es immer eindeutiger wurde, habe ich meinen Freund geweckt und wir sind aufgestanden gegen 5.00. Unser 4Jähriger schlief noch tief und fest. Wehen hatte ich noch gar keine zu dem Zeitpunkt, sodass die Hebammen im Kreißsaal meinten, ich könne einfach entspannt im Laufe des Vormittags vorbeikommen. Wir riefen totzdem schonmal meine Eltern an, damit sie sich fertigmachen und zu uns kommen, um den Großen zu betreuen, wenn es plötzlich losgeht.

Ungefähr eine halbe Stunde danach, so gegen 7.00 bekam ich dann auch immer wieder leichte ziehende Schmerzen im Unterbauch. Die waren zwar sehr unregelmäßig, aber das kannte ich auch so von der ersten Geburt. Als sie dann etwas doller wurden, sind wir losgefahren. Im Krankenhaus am CTG gegen 8.30 hatte ich dann schon ganz ordentliche, aber noch gut aushaltbare Wehen. Das CTG schlug allerdings gar nicht an. Die superliebe Hebamme erkannte aber trotzdem sofort, dass es nicht mehr lange dauern würde und ist mit uns in den Kreißsaal. Da wurde es dann sofort richtig heftig, aber der Muttermund war nur bei 2cm. Nach einem wirklich schlimmen Wehensturm fast ohne Pause hatte ich einen nahtlosen Übergang zu plötzlichem Pressdrang. Die Hebamme hat noch kurz geguckt und gesehen, dass es jetzt schon 8cm sind. Innerhalb von 20 Minuten! Dann habe ich 4 oder 5 mal gepresst und gegen 9.30 war das Baby da. Es ging sooo schnell, ich war komplett überfordert und die Schmerzen waren richtig richtig schlimm. Natürlich hatte ich auch keinerlei Schmerzmittel intus und der Kleine schoss quasi durch den Geburtskanal.

Als er - für mich endlich, für die anderen superschnell - draußen war, wurde festgestellt, dass ich innen ein kleines bisschen gerissen bin. Sonst nichts zum Glück. Bei meiner ersten Geburt hatte ich trotz der knackigen 6 Stunden überhaupt keine Verletzungen und ich hatte natürlich gehofft, dass es beim zweiten erst recht so sein würde. Aber es war wirklich kaum was und ich wurde nur mit zwei Stichen genäht, weil wir direkt nach Hause wollten und es noch blutete. Wären wir im Krankenhaus geblieben, meinte der Arzt, hätte er es nicht genäht.

Die Plazentageburt war auch nochmal echt unangenehm, weil mir alles weh tat und ich heftige Nachwehen hatte. Am Nacmittag sind wir nach Hause und seitem ruhen wir uns gut aus im Bett.

Nach dieser zweiten Geburtserfahrung muss ich sagen, dass kurz wirklich schlimmer ist als eine stundenlange Geburt. Klar war es schnell vorbei, aber diese Schmerzen muss ich erstmal noch verarbeiten. Wenn ihr also Sorge habt, dass eure Geburt recht lange dauert, denkt daran, dass das auch Vorteile hat (ihr habt Zeit für eine PDA) und für den Körper schonender ist.

Bearbeitet von liat6
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Ich fand es sehr spannend, deinen Bericht zu lesen, weil ich mich sehr stark wieder erkenne. Die Geburt bei K1 dauerte auch ca 5-6 Stunden und K2 kam ebenfalls an 38+2 nach ca 2 Stunden intensiven Wehen. Ich fand die schnelle Geburt ebenfalls unangenehmer von den Schmerzen (obwohl ich auch bei K1 keine PDA hatte) und irgendwie ging es mir einfach zu schnell. Im Nachhinein würde ich die Geburt bei K1 daher fast als „entspannter“ einordnen.

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Spannend: ich hatte den krassen Unterschied zwischen Kind 1 14h und Kind 2 2h Geburt. Mir ging es so, dass für mich die Geburt von Kind 2 deutlich, deutlich "entspannter" war.

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Spannend wie unterschiedlich das Erleben ist:

Der Kleine kam hier auch innerhalb von einer Stunde in der Klinik, obwohl ich nur wegen dem Bauchgefühl schon dort war, die Wehen die ich seit 1,5 Stunden hatte, waren eigentlich noch garnicht so wild. Die Blase platze, da war die Hebamme gerade noch dabei die Wanne einzulassen und 3 Presswehen später war das 4,3 kg Baby da, im CTG Raum, meine Leggings hing noch an einem Knöchel, hat keiner mit gerechnet, dass es jetzt so schnell geht, CTG hatte vorher kaum ausgeschlagen und ich musste erst seit eine halben Stunde veratmen, aber auch krasse Wehen und kaum Pause.

Für mich trotzdem eine echt gute Geburtserfahrung. Auch wenn ich diese eine, gefühlt unendliche Wehe bei Blasensprung, die für die letzten cm und den gesamten Weg durch den Geburtskanal (danach konnte ich den Kopf anfassen), auch als eine Wahnsinnserfahrung was für Kräfte da unter der Geburt entstehen erlebt habe, obwohl es nicht die erste Geburt war.

Ich wünsch dir eine ruhige Zeit zum Ausruhen mit deinen Liebsten, einen guten Start mit dem neuen Menschlein und dass du diese Erfahrung für dich gut verarbeiten kannst!

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Danke 🩵