Ehrlicher Geburtsbericht - Einleitung beim 1. Kind

Hallo ihr Lieben!
Gestern durften wir unseren Schatz in Empfang nehmen und sind seither natürlich überglücklich.
Gerade schläft sie neben mir und dennoch habe ich mir fest vorgenommen, ehrlich aufzuschreiben, wie die Geburt für mich so kurz danach war. Dass das Gehirn dazu fähig ist einen das alles vergessen zu lassen wissen ja alle, die mindestens ein zweites zur Welt gebracht haben 😂

Ich hatte einen SS-Diabetes welcher trotz mieserabler Werte nur diätisch eingestellt war, da unsere Maus über die ganze SS hinweg immer sehr klein geschätzt wurde. Dies hat sich erst in den letzten Wochen geändert und die letzte Schätzung belief sich auf 3,3 kg.

Aufgrund des SS-Diabetes und wenig Fruchtwasser wurde an 40+2 eingeleitet. Ich hatte die Auswahl aus Prostaglandin-Tabletten oral oder vaginal und einem Ballon-Katheter.
Nach Absprache mit meinem FA machte er mir bei Stand zu Beginn 8 Uhr MuMu 2 Finger breit die Eipollösung und legte zeitgleich die erste Tablette vaginal ein.
6 Stunden später war nichts passiert, MuMu 2-3 cm und keine Wehen. Die Hoffnung schwand, die Ärzte sagten mir dass sie noch eine 2. Tablette legen würden, mehr aber dann auch nicht und die Einleitung würde am nächsten Tag fortgesetzt.

Um 15 Uhr lag also die 2. Tablette. Ohne große Erwartungen ging ich so viel als möglich spazieren , bis um 15:30 ca. die ersten für mich als solche identifizierbaren Wehen begannen. Diese waren aber gut zu veratmen und fühlten sich für mich wie schlimme Menstruationsschmerzen an. Um 16:30 setzte ich mich zum Abendessen und meine Fruchtblase platzte.

Von diesem Zeitpunkt an, ging es für mich „steil bergab“ 😂
Die Wehen wurden relativ schnell relativ schlimm. Was nun alle mit der Aussage „Wenn es dann losgeht, merkst du es“ gemeint haben, konnte ich jetzt nachvollziehen.

Ich ging zur Hebamme in den Kreissaal und ans CTG — MuMu war bei 4 cm. Das alles für 1-2 cm weiter?! Meine Hoffnung schwand. Ich ging nochmal auf mein Zimmer unter die Dusche, welche für mich Wehen des Todes auslöste. Um 18:30, 2 Stunden nach geplatzter Fruchtblase und bei MuMu-Öffnung von 6 cm bat ich um eine PDA.

Ein CTG, ein paar Zugänge und Infusionen später saß die PDA um Punkt 19 Uhr an Ort und Stelle.
Diese PDA hat definitiv mein Leben gerettet. Zumindest bilde ich mir das so ein 😂
Es ist nicht so, dass von jetzt auf gleich alle Schmerzen weg sind und die Geburt zum Spaziergang wird, aber nachdem die PDA ihre Wirkung entfaltet hatte war ich zumindest wieder der Hoffnung dass ich diese Geburt doch irgendwie überleben könnte.

Der Übergang zwischen den 6cm-MuMu, PDA und den anschließenden Presswehen war für mich fließend. Die Presswehen an sich empfand ich persönlich als deutlich angenehmer da man selbst wieder etwas tun und „mitarbeiten“ konnte ohne nur hoffen zu müssen, die nächste Wehe zu überleben. Die PDA hat leider meine Wehen verlangsamt weshalb ein Wehentropf angehängt wurde, das hat für mich persönlich keinen Unterschied gemacht und war ok.

Der einzige dann noch richtig schlimme Moment war jener, wenn das Köpfchen noch nicht ganz draußen ist und zwischen den Wehen an Ort und Stelle „stecken bleibt“ - der Schmerz zwischen den Wehen somit nicht vergeht und du es einfach aushalten musst, bis die nächste Wehe zum pressen da ist.

Um 22:44 ist unser Liebling dann mit der letzten Presswehe rausgeflutscht und hat sofort gebrüllt ❤️
Alles was danach kam (Dammriss Grad 2 und Geburt der Platenta) war ein Spaziergang und absolut kein Problem.

Mein Fazit der Geburt:
Ich hielt mich immer für einen sehr schmerzresistenten Menschen. Wirklich. Ich hab’s einfach total unterschätzt und ich bewundere jeden, der das ohne PDA überlebt und gar freiwillig ein weiteres mal machen würde. Hut ab.
Für mich bleibt es bei einem Kind 😂

Apropos: Ärzte und Hebammen waren toll, da hätte ich mir nichts besseres wünschen können.

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Hallöchen,


Ich habe mir geschworen keine Berichte mir durchzulesen..

Konnte nicht anders und musste deinen lesen.
Bin heute bei 39+5 und werde an et 23.3 eingeleitet, sollte sie sich nicht von alleine auf den Weg machen.

Ich habe ehrlich gesagt richtig Angst 🥵🤣.
Trinke himbeerblättertee, heublüten-sitzbad, baden etc.

Morgen früh fange ich mit nelkenöl- Tampons an.

Versuche jetzt noch alles um einer Einleitung zu entkommen. Mit dem zukünftigen Papa kuscheln fehlt noch.. ( er kann aber nicht, hat Angst, dass die kleine ihn da unten festhält 🤣🤣🤣) Männer🙄

Ich weiß, jede Frau ist anders..

Habe bekannte, die 4 Tage Einleitung hatten und dann doch einen kaiserschnitt 😱😔..

Sollte am Samstag eingeleitet werden, lasse ich mir auch eine pda geben .
Hatte mit meiner hebamme gesprochen, sie meinte es ist besser so..

Die hebamme wird aber nicht mit im Krankenhaus sein.
Sie kommt im Wochenbett.

Nachteil pda, wehen können zurückgehen, wehentropf..
Wir freuen uns riesig auf unsere Maus, trotzdem mache ich mir viel zu viele Gedanken.

Wir überschreiten den et auch nicht wegen bluthochdruck, ss diabetes, eiweiß im urin..
Maus wird auf über 4000g geschätzt..

Sorry schmorry für mein mimimi Post.😳

Eigentlich gehöre ich zu den entspannten aber irgendwie geht mir der a****.

Herzlichen Dank für deinen Bericht.

Wünsche Dir eine schöne Kuschelzeit und alles Gute . Liebe Grüße
Ariisa mit Maus 39+5🤰💜💜🌸

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Hallo du Liebe!

Ich hab auch alle Mittelchen ausprobiert vorher, die du aufgezählt hast. Meine Hebamme meinte dann auch, wenn sie noch nicht wollen kannst du wohl machen was du willst 😅

Ich will mit dem Bericht niemanden Angst machen, ich habe ihn geschrieben weil ich es so wie ich es in dem Moment empfunden habe niederschreiben wollte - würde ich ihn heute schreiben, wäre er wahrscheinlich schon ein bisschen „weniger dramatisch“. Das Gehirn lässt dich das tatsächlich schnell vergessen. ☺️

Für mich war auch von Anfang an klar, dass ich mir die PDA geben lasse, wenn es so weit ist. Und ich würde es immer wieder tun - die Geburtsverlangsamung und der Wehentropf machen dann tatsächlich keinen Unterschied mehr. Zum „Wehensturm“ kommt es dadurch dann nicht mehr, weil es sich wirklich gut dosieren lässt.

Eine Geburt ist kein Spaziergang, das stimmt, aber das Ergebnis ist es allemal wert. Ich wünsch dir alles, alles Liebe 💞

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Huhu ...

Versuche echt immer noch alles um das es von alleine losgeht..🤣

Bin einfach froh, wenn unsere Maus da ist

und erleichtert, dass auch der bald Papa mit dabei sein darf.

Nochmals vielen Dank für deinen Bericht, alles gute🌸😊
Liebe Grüße

Ariisa mit Maus 39+6💜🤰💜

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Erstmal herzlichen Glückwunsch zur Geburt und eine schöne kennenlernzeit.

Der Bericht hat mich tatsächlich bisschen an meine Geburt vor fast 4 Monaten erinnert.
Ich wurde auch eingeleitet allerdings bei 41+0.
Meine Schwangerschaft über war aber auch allss in Ordnung (bisauf das übliche und heftige Rückenschmerzen).

Tatsächlich fand ich die wehen als sie los gingen mega schlimm. Als ich dann aber rum gelaufen bin und veratmen habe waren sie auszuhalten.
Ich hab mir zwar durch meinen Zugang 1 mal Schmerzmittel geben lassen, aber das hat nicht wirklich gewirkt. PDA hatte ich keine, denn es ging am Ende alles so schnell das dafür gar nicht die Zeit blieb.

Die wehen damals waren super auszuhalten für mich. Ich hab sie veratmet und dabei fest die Hand meines Partners erdrückt😅
Ich fand die Presswehen schlimmer vor allem als der Kopf raus musste, ich war froh wo der Kopf draußen war.
Bei mir wurde ein Dammschnitt gemacht, aber von dem hab ich gar nix gemerkt.

Wo die kleine dann da war war all der Schmerz vergessen. Und tatsächlich wollen wir noch ein zweites Kind.

Bearbeitet von Mom-to-be23
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Jo, deine Darstellung der Schmerzen erinnern mich sehr an meine erste Geburt. Wehen des Todes - kann ich nur bestätigen. Ich hatte keine PDA und auch gute Begleitung aber ich dachte auch nicht, dass ich das überlebe. 😂😂😂 Zwischendurch wurde auch zweimal überlegt, ob sie doch per Schnitt zur Welt kommen sollte wegen der abfallenden Herztöne aber am Ende doch alles sehr schick und komplikationsloses Wochenbett. (Und ich hatte mich erfolgreich gegen Einleitung gewährt, meine Tochter kam dann in der Nacht von ET+9 auf 10 von alleine.)

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Glückwunsch zum Kind und zur überlebten Geburt ;-)
Ist übrigens nicht so, dass dieses "Schmerzen vergessen" immer funktioniert. Bei mir tut es das nicht (hab erheblich mehr Erinnerungen an die Schmerzen als an den Moment als mein Kind dann auf mir lag), ich bekomme trotzdem mein 3. Kind...allerdings tendiere ich diesmal zum Kaiserschnitt muss ich sagen.