Albtraumgeburt - sehr langer Text!

Hallo! Ich möchte euch heute von meiner leider albtraumhaften Geburt berichten.
Wir hatten eine Hausgeburt geplant - es wurde leider das komplette Gegenteil.

Meine Schwangerschaft war schon wahnsinnig mühsam, Übelkeit bis zur 20. Ssw und danach starke Ödeme mit +30kg bei einer Größe von 155cm. Vor der Schwangerschaft wog ich 48kg.

Mein ET war der 19.02. und am 25.02. hatte ich bei der CTG Kontrolle meinen Blsensprung um 10:30. Da eine Hausgeburt geplant war, fuhren wir natürlich nach Hause. Den restlichen Tag war Ruhe, es setzten keine Wehen ein bis 23:30. Ich wehte bis 02:00 Früh durch und dann hatte ich den ersten Wehenstopp. Um 04:00 ging es zwar wieder weiter, aber dieser Stopp machte mich schon stutzig. Die Hebamme meinte, dass das manchmal sein kann, aber sich bald eine Regelmäßigkeit einstellen sollte. Um 04:00 ging es weiter mit den Wehen, bis 10:00. Der Blasensprung war nun also bereits fast genau 24h her. Den restlichen Tag versuchten wir wieder Wehen anzuregen, ohne Erfolg.
Unsere Hebamme machte sich nun Sorgen und schickte uns ins KH. Dort wurde CTG geschrieben, alles war gut und ich bekam eine Einleitung per Bändchen um 23:00 und Antibiotikum. Daraufhin meinten sie, dass es nun 6-8h dauern würde, bis die Wehen einsetzen würden. Meinen Mann wollten sie daher nach Hause schickten. Ich verweigerte dies jedoch strikt und erpresste sie damit, dass ich nicht bleiben würde, wenn er gehen muss. Er durfte dann bleiben. Das war auch gut so, denn etwa eine halbe Stunde später ging der Wehensturm los. Ich konnte diese unglaublichen Schmerzen nicht fassen. Außerdem war ich total übermüdet, da ich die Nacht zuvor auch nicht schlief, aufgrund der natürlichen Wehen. Mir wurden daraufhin Schmerzmittel verabreicht, die benebelten mich zumindest. Um 03:00 wurde das erste Mal untersucht, der MuMu war gerade erst einmal 1cm offen. Und die untersuchende Hebamme eine Katastrophe. Die Untersuchung war fast genauso schmerzhaft wie die Wehen. Wir waren auch eigentlich die meiste Zeit allein, da zeitgleich 2 andere Geburten stattfanden und diese Frauen schon weiter waren. Mein Mann war ebenfalls absolut am Ende und konnte nur noch weinen, da er sich so hilflos fühlte.
Ich bekam mehr Schmerzmittel. Ich war mittlerweile durch die Übermüdung und Schmerzmittel wie in Trance. Ich bettelte zu diesem Zeitpunkt um einen Kaiserschnitt, da ich spürte, dass etwas nicht stimmte. Dieser wurde mir verwehrt, da ich nun nicht zurechnungsfähig wäre und es bereuen würde. Um 06:00 die nächste Untersuchung, MuMu bei nicht ganz 2cm. Da meinem Körper die Kraft ausging, wurde die PDA vorgezogen.
Selbst diese war grauenhaft. Der Anästhesist kündigte seine Schritte nicht vorher an, sondern stach einfach zu. Ich erschrak natürlich und zuckte zusammen. Die Hebamme meinte zu ihm, dass ich mich die ganze Zeit schon so anstellen würde.
Endlich Erleichterung nach 6 Stunden Wehensturm, die PDA wirkte.
Sie ließen mich bis zum Nachmittag weiterwehen und verabreichten mir noch zusätzlich Wehenmittel, da sich beim MuMu nichts tat. Ich verschlief fast den gesamten Tag, da ich meine Augen nicht mehr offen halten konnte.
Um 15:00 war mein MuMu endlich bei 10cm, das Köpfchen rutschte jedoch nicht tief ins Becken hinein. Sie einigten sich darauf mich mal pressen zu lassen, da sein Kopf dann möglicherweise tiefer rutschen würde. Noch mehr Wehenmittel und dann pressen, pressen, pressen. Sein Köpfchen rutschte immer wieder hinauf. Sie wurden nervös und meinten, sie wüssten nicht, was ihn daran hindert tiefer zu rutschen. Es würde nun aber zu gefährlich werden, sie müssten ihn per Kaiserschnitt holen.
Ich wurde daher in den OP gebracht, ein weiteres Mal lokal betäubt und es ging los. Dann der nächste Schreck. Mit der Betäubung stimmte etwas nicht, denn ich verspürte nicht nur Druck und Reißen, sondern auch richtigen Schmerz. Nun ging alles ganz schnell und ich wurde unter Vollnarkose weiteroperiert. Unser Sohn wurde dann um 16:39 geholt und zu meinem Mann gebracht. Ich wurde um 18:45 ins Zimmer zu ihnen gebracht.

Wie mir danach mitgeteilt wurde, habe ich ein Becken-Kopf-Missverhältnis, dies wurde beim Kaiserschnitt festgestellt und das war auch der Grund, warum sein Köpfchen nicht tief ins Becken rutschen konnte. Bei mir ist es auch so stark ausgeprägt, dass ich generell nicht vaginal gebären kann.
Ich wünschte, man hätte dies früher festgestellt, denn das hätte mir diesen Albtraum erspart.

Nun, eine Woche später sind wir alle wieder wohlauf und der Kleine ist einfach nur perfekt. Für ihn würde ich alles noch einmal durchmachen. 🥰

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Hallo BieneMaja,

Mir tut es Leid, dass du und ihr als Familie so etwas erfahren musste(s)t.

Auch wenn du sagst, du würdest da nochmal durchgehen, würde ich mich auf die Suche nach einer Traumatherapie machen. Wenn du, sobald du einen Platz hast, wirklich diese Therapie nicht machen möchtest, kannst du immer noch absagen. Aber ich glaube die Plätze sind je nach Region rar. Was sagt deine Hebamme dazu?

Weil du unter Vollnarkose warst: eine Bekannte von mir hat tolle Erfahrungen damit gemacht, die Geburt nachzuspielen. Sprich deine Hebamme mal darauf an. Da wird der Bonding Moment wohl nachgeholt und macht wohl auch ganz viel mit einem. Auch für den Papa :) einfach nochmal ein super schöner, intimer Moment. Und wenn es diese Hebamme nicht macht, vielleicht eine andere.

Toll, dass ihr alle wohlauf seid und euch gut erholt :)

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Trotz allem: Herzlichen Glückwunsch! 🐣
Du warst sehr tapfer...

Was ich komisch finde, ist, dass niemand (!) auf die Idee gekommen ist mal das Verhältnis Babykopf-Mamabecken zu messen oder danach zu fragen.
Dein Gyn nicht, die Hebamme daheim nicht und dann im KKH auch niemand! Sooo ungewöhnlich und exotisch ist das doch nicht.
Vorallem wird dein betreuender FA ja gewusst haben, dass du eine Hausgeburt anstrebst, schätze ich mal. Und die Haushebamme muss doch auch alle Risiken abfragen, bevor sie einer HG zustimmt.
Ggf mal nachfragen, wenn dir danach ist.
Eine gute Freundin von mir hat auch ein seeehr schmales Becken. Der wurde schon Monate vor ET angekündigt, dass es zu 98% ein KS werden wird.

Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, du findest mit der Zeit einen Weg das Erlebte zu verarbeiten 🍀

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Erstmal Herzlichen Glückwunsch zur Geburt liebe Biene Maja und fühl Dich ganz dolle gedrückt!!!

Schlimm was Du durch machen musstest und das keiner auf Dich gehört hat als Du selbst einen KS eingefordert hast!
Das werde Ich nie verstehen, denn es ist Dein Körper und Du weisst am Besten was richtig ist.

Immerhin seid Ihr soweit jetzt alle wohl auf!

Hatte ja einen geplanten KS und dadurch das bei mir das Setzen der SPA so schwer ist - wurde 5 x gestochen und erst habe Ich auch alles gespürt- war bei mir auch die Rede vom KS unter Vollnarkose!

Ich hatte mehr Glück und es ging nachher immerhin alles wie geplant!

Denke Du solltest die Geburt mit Hilfe auf arbeiten!
Alles Gute für Dich und Deine Familie!
Lg
Sandra mit Laura

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wow ich hatte ununterbrochen gänsehaut beim lesen! bin so froh das es dir und dem kleinen gut geht!! wünsche euch weiterhin eine schöne kuschel und kennlernzeit 🥰❤️❤️