Unkomplizierte, schöne 2. Geburt

Auch wenn mein Sohn nun schon wieder knapp 7 Monate alt ist, wollte ich noch von unserer Geburt erzählen. Habe hier selbst gern gelesen und vielleicht macht es ja der ein oder anderen ein wenig Mut. 😊

Ich hatte mir im Vorfeld immer total Gedanken gemacht, wann es losgeht. Denn wäre die Geburt zu einem ungünstigen Zeitpunkt gestartet (zb nachts) hätte ich allein ins Krankenhaus gemusst, weil uns die Betreuung für unseren Großen gefehlt hätte.
Aber wie sagte mir meine Hebamme.. meist geht es eh erst los, wenn man sich auch mental wirklich bereit fühlt. Und so war es tatsächlich. 🤗

Es war Samstag und ich bereits 6 Tage über ET. Am Vortag waren wir bereits in der Klinik zur Aufklärung zwecks Einleitung. Ich stand früh auf und merkte beim fertig machen immer mal wieder eine leichte Wehe. Als wir uns alle zusammen an den Frühstückstisch setzten, erzählte ich es meinem Mann. War mir aber total unsicher, ob es nun wirklich losgeht oder nur mal wieder Vorwehen sind. Allerdings wurden die Wehen langsam regelmäßiger. Da die Geburt vom Großen sehr schnell ging (2,5h), entschieden wir uns, lieber im Krankenhaus mal schauen zu lassen. Unseren Sohn brachten wir zu unseren Freunden und fuhren kurz vor 10 Uhr Richtung Krankenhaus.
Als wir dort auf die Hebamme warteten, war ich immer noch unsicher, ob es wirklich losgeht. Die wehen kamen zwar ca. alle 5 Minuten, aber waren noch sehr gut aushaltbar. Ich wurde also ans CTG gelegt und musste dort etwa eine dreiviertel Stunde liegen 🙈 dabei wurden die wehen dann doch langsam unangenehmer, auch wenn das CTG netterweise keine einzige Wehe aufzeichnete. 🙃
Wir hatten aber glücklicherweise eine tolle Hebamme, die mich trotzdem ernst nahm. Sie schaute nach dem Muttermund gegen kurz vor 11 Uhr. Der war erst bei 3cm und sie prophezeite uns, dass es wohl noch eine ganze Weile dauern wird. Wir sprachen unsere Möglichkeiten durch. Und da ich auf keinen Fall nochmal nach Hause wollte (gute Entscheidung😅), entschieden wir uns für einen Spaziergang. Wir bekamen bereits einen Kreißsaal (der kleinste auf der Station - da hatten kaum 3 Menschen gleichzeitig Platz 😂) und sollten nach spätestens 1,5h zurück kommen. Wir liefen also kurz nach 11 Uhr los in den Garten des KH. Dort wurden die Wehen sehr schnell immer fieser und schmerzhafter. Bereits nach 20 Minuten machten wir uns wieder auf den Weg zum Kreißsaal, da ich mich immer unwohler fühlte. Der Weg dauerte auch eine ganze Weile, da meine Wehen nun alle 1-2 Minuten kamen.
Im Kreißsaal angekommen waren die Wehen so stark, dass mir bei jeder Wehe der Kreislauf etwas verrückt spielte. Ich entschied mich dann, mich seitlich ins Bett zu legen, da ich so am besten mit dem Schmerz klar kam. Gegen 11:45 Uhr kam unsere Hebamme zurück und bat an, mich zu untersuchen und dann mit mir über das Thema Schmerzmittel zu sprechen. Bei der Untersuchung machte sie plötzlich große Augen und meinte "Joa, also jetzt brauchen wir auch keine Schmerzmittel mehr. Muttermund ist vollständig auf und da ist eigentlich nur noch die Fruchtblase zwischen dir und deinem Kind."🤭
Der Druck durch die Fruchtblase war auch wirklich richtig eklig 😅 ich durfte bei der nächsten Wehe leicht mitschieben und da platze die Blase dann auch in einer spektakulären Fontäne 😂
Anschließend kamen direkt die Presswehen. Nach 3-4 Wehen war der kleine Mann dann auch schon da und wurde mir auf die Brust gelegt.
Er kam mit 50cm und 3750g um 11:56 Uhr auf die Welt. 🥰 Ich hatte einen Dammriss 2. Grades, da die Narbe meiner ersten Geburt wieder aufgerissen war 🫠
Zwischen der Ankunft im Krankenhaus und der Geburt lagen also etwa 2h. Insgesamt dauerte die Geburt etwa 3,5h ab den ersten "ernstzunehmenden" Wehen. Eine wirklich schöne und unkomplizierte Geburt, für die ich sehr dankbar bin 🥰

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Ach so eine Geburt wünsche ich mir auch 😅🤗
Danke für s teilen. Das macht Mut. Lese hier auch gerne. Ich hab auch Angst dass es abends losgeht weil wir hier auch keine Betreuung hätten und ich dann alleine in die Klinik müsste.