Erste Geburt mit Einleitung

Huhu,

Unsere Kleine wurde gerade erst Dienstag geboren, aber da sie gerade auf mir schläft, kann ich von ihrer Geburt erzählen, jetzt, wo alles noch frisch im Gedächtnis ist.

Am Sonntag war ich zur Übertragungsdiagnostik an et+6 im kh. Meine FÄ hatte da schon eine Einleitung in den Raum gestellt, wegen einer diagnostizierten Gestationsdiabetes, die allerdings allein durch Diät gut unter Kontrolle war.

Nach dem Ultraschall wurde mir dann auch gesagt, dass mit der Einleitung begonnen würde, aber nicht wegen der Diabetes, sondern weil das Fruchtwasser langsam knapp wurde.
Eingeleitet wurde mit einem Bändchen und... Es ist nix passiert. Abends zeigte das ctg zwar Wehen an, aber die habe ich nicht gespürt.
Weil das Bändchen 24h liegen bleibt, wurde ich ins Bett geschickt. Am nächsten Morgen war dann auf dem Ctg wieder tote Hose.

Um 12 Uhr hat man mir dann Prostaglandine als Tabletten gegeben und holla, auf einmal hatte ich Wehen! Ich hatte mich schon gefreut, dass es los ginge, aber es sollte noch dauern.
Am frühen Abend war ich zur zweiten Tablettengabe da, doch die Wehen waren noch zu sehen und regelmäßig, sodass man erst mal abwarten wolle.
2h später wurde der Abstand zwischen den Wehen größer und die Wehen an sich weniger intensiv - also hab ich die zweite Dosis bekommen und zack, die Wehen waren wieder da.

Mittlerweile war es Montagabend 22Uhr, ich wurde auf mein Zimmer geschickt und sollte wiederkommen, wenn etwas sich verändert etc.
Das war dann um 12 Uhr der Fall - ich war auf der Toilette und plötzlich war da Blut und ein größerer Koagel.
Also ich wieder in den Kreißsaal, wieder ctg geschrieben. Wehen Taten schon mehr weh und mussten veratmet werden. Trotzdem sollte ich wieder ins Bett und wiederkommen, wenn sich was ändert.

An Schlaf war schon kaum zu denken, ich hab es trotzdem versucht und lag im Endeffekt Schmerzgeplagt im Bett. Die Wehen wanderten auch immer weiter in den Rücken manfangs waren sie noch gut verteilt, aber irgendwann tat mir nur noch der Rücken weh - und wie.

Um drei bin ich dann aufs Klo und kam erst einmal nicht mehr weg. Die Wehen raten so weh, ich konnte nicht aufstehen, nicht sitzen, nicht laufen, gar nix.
Das war der Moment, wo ich in einer Pause hoch und in den Kreißsaal gewatschelt bin, das Handy schon fest in der Hand, weil ich wusste, dass was komisch war.

Im Kreißsaal wurde ich dann erst gefragt, ob ich Schmerzmittel wolle - gerne. Da ich aber schon welche bekommen hatte, musste erst nach dem Muttermund geschaut werden - was bisher noch gar nicht erfolgt war.

Die nächste Frage lautete plötzlich : Käme eine pda für sie infrage?
Ich hatte mir die Möglichkeit bewusst offen gelassen, aber als ich das gefragt wurde, hab ich das "Ja" nur enthusiastisch hervorgestoßen. Ich will nicht lügen, die Schmerzen waren zu dem Zeitpunkt unerträglich. Ich konnte quasi nicht mehr atmen bei den Wehen.

Kurz darauf dämmerte es mir, dass es pdas nur gibt, wenn sich was am Muttermund getan hatte - oh gut, ich war schon bei über 5cm.
Mejnen Mann durfte ich anrufen und hab ihn gebeten, ganz entspannt zu kommen, vorher noch zu duschen etc.
Wie gut, dass er mich 20 Sekunden später während der nächsten Wehe nicht hören konnte, sonst wäre 3r wohl nicht so entspannt gekommen.

Nun ja, mein Mann war da, die Pda wurde gelegt - und saß echt schnell, der Arzt war super, es hat alles auf den ersten Versuch geklappt und schnell wurden die Schmerzen weniger.

Nur mein rechtes Bein, saß schlief ein und wurde zu Totem Gewicht, was wenigstens für einige Erheiterung sorgte während der Geburt. Gestört hat mich das übrigens nicht.

Ich durfte mich also erst mal ausruhen, während ich an den Wehentropf kam, damit der Muttermund sich zu Ende öffnete und plötzlich war es Zeit zu pressen.

Schon vorher waren die Wehen wieder schmerzhaft geworden, aber aushaltbar und die Presswehen waren nur ein dumpfer Druck.

Die Probleme kamen allerdings trotzdem... Die Kleine passte nicht so recht. Zum Schluss gab es einen Dammschnitt und die eine Hebamme presste auf meinen Bauch und plötzlich war meine Tochter da.
Der Griff der Hebamme tat scheiße weh - trotz pda, war aber besser als die Alternative - was eine Saugglocke gewesen wäre.

Mein Bein flabberte noch immer nutzlos durch die Gegend - beim Pressen hatte eine der Hebammen es sich gegen den Oberschenkel gestellt, damit ich Gewicht und Druck dagegen erzeugen konnte.

Genäht wurde ich ohne Betäubung, die pda hat noch super geholfen und ich durfte nebenbei mir Mann und Tochter kuscheln.

Vom ersten Einleitungsversuch bis zur Geburt meiner Tochter dauerte es 47h. Die meisten davon erträglich.

Abschließend kann ich sagen, dass ich über die pda unglaublich erleichtert war und bin, es war genau das richtige für mich, denn die Rückenwehen hätte ich nicht durchgehend ertragen.
Die Hebammen und die Ärztin waren alle toll und nett und haben mich so positiv unterstützt u d ermutigt, das war richtig toll ("Sie machen das super" etc).
Die Schmerzen sind scheiße, ich hatte vor der Geburt so viel Angst davor und auch vor Dammschnitten etc, aber es stimmt, was die Leute sagen. Wenn das Kind erst mal da ist sind einem die Schmerzen egal. Ich weiß, dass ich Todesqualen hatte, aber die Kleine war es wert.

Wir sind schon seit gestern zu Hause und genießen jetzt die Zeit.
An alle Schwangeren da draußen, die Panik vor der Geburt haben : ihr schafft das. Versprochen. Und es ist keine Schande, Hilfsmittel wie pdas anzunehmen. Ihr müsst nicht mehr leiden, als nötig. Macht das, was für euch richtig ist, holt euch Unterstützung und ihr werdet mit dem größten Wunder auf Erden belohnt.

Falls es noch Fragen zur pda oder der Einleitung gibt, immer her damit ❤️❤️

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Danke für den ehrlichen Bericht und herzlichen Glückwunsch zur Geburt deiner Tochter!
Ich habe in 3 Wochen ET und bin langsam aufgeregt... auch ich möchte es erstmal ohne PDA versuchen, es ist aber sicher wichtig, sich nicht zu sehr darauf zu versteifen. Du hast Recht, es ist überhaupt keine Schande, die Hilfe anzunehmen, wenn man sie braucht!

Geniesst die Kuschelzeit 😍

2

Huhu,

Ich hab mir in der Schwangerschaft immer gerne die Geburtsberichte hier durchgelesen und hoffe einfach, dass meiner vielleicht dem ein oder anderen die Angst nimmt - davon hatte ich die Schwangerschaft über reichlich.

Ich wusste vor der Geburt nicht, ob ich ne pda will oder nicht, ich hatte echt gar keine Tendenz.
Wären die Wehen von der Intensität her so geblieben wie die, die ich im Bauch gespürt habe, wäre ich vielleicht auch ohne pda ausgekommen.
Aber die im. Rücken... Nope.

Ich hab nur vorher immer wieder gehört, dass pdas überflüssig sind und man sie nicht braucht, weil der Körper dafür gemacht wurde...
Deshalb wollte ich unbedingt erwähnen, dass es okay ist, zu sagen, dass man die Hilfe einer Betäubung möchte und nicht aus falschen Gründen ablehnt.
Die "Pause", die mir die pda verschafft hat, war für mich persönlich unglaublich wichtig, so konnte ich noch einmal in Ruhe Kraft tanken für die letzte Etappe.
Das muss garantiert nicht für jeden sein, jeder nimmt die Geburt anders wahr.

Ich drücke dir die Daumen, dass du eine schöne Geburt hast und alles so verläuft, wie du es dir wünschst. ❤️🍀🍀

4

Vielen lieben Dank! Das macht mir Mut, mit Zuversicht in die Geburt zu gehen und die Dinge so hinzunehmen, wie sie kommen 😊

3

Hallo Raybird,
erst mal herzlichen Glückwunsch zu Deiner kleinen Tochter.
Danke für Deinen ausführlichen Bericht, ich bin seit gestern morgen 8 Uhr in der Klinik und wurde eingeleitet. Dein Bericht macht mir Mut. Bis jetzt ist alles ganz gut auszuhalten, man braucht halt Geduld. Alles Gute für Dich.

5

Huhu,

Ich wünsche dir alles Gute für die Geburt ❤️
Auf dass sie so verläuft, wie du es dir wünschst.

Und ja, für eine Einleitung braucht man echt Geduld. Man hatte mir Montag schon den kompletten Plan bis einschließlich Donnerstag erklärt 🙈
Ich hoffe, du musst nicht mehr so lange warten.

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Huhu Raybird, am Samstag um 17.23 Uhr wurde mein Kleiner während ich beim CTG lag geboren. Haben es gerade noch in den Kreißsaal geschafft. Hatte um 17 Uhr noch mit meinem Mann telefoniert und gesagt, dass ich mich nach dem CTG melde. Als 5 min später der Anruf aus der Klinik kam, hat er das für einen Scherz gehalten. Er hat es leider nicht mehr rechtzeitig geschafft aber wir sind trotzdem überglücklich wie es gelaufen ist.