Langer Geburtsbericht von meiner kurzen, überraschender Geburt :)

Hallo meine Lieben,
ich möchte euch gerne von der Geburt meiner Tochter (erstes Kind) Lydia berichten. Sie wurde am 01-11-2016 um 10.50 Uhr mit ET+5 geboren.

Ich habe seid der 38SSW darauf gewartet das es endlich los geht und habe auf jedes kleine Zeichen von meinem Körper geachtet leider ohne jeglichen Erfolg. Auf meinen CTGs hat man null Wehen gesehen. Am ET (Donnerstag) hatte ich nochmals einen Frauenarzt-Termin zum CTG, immer noch keine Wehen zu sehen oder zu spüren. Meine Frauenarztin klärte mich auf wegen einer Einleitung da diese nun für eine Woche in Urlaub ging müsste ich zu einer fremden Frauenärztin gehen und sie stellte mir auch gleich eine Überweisung ins Krankenhaus zum Einleiten aus fals es in der Zeit nicht von selbst los gehen sollte für den nächsten Sonntag. Befund war an dem Tag Fingerspitzenweit geöffnet also wirklich minimal offen. Enttäuscht ging ich nach Hause und erzähle es meinem Mann. Am Sonntag früh ging dann mein Schleimpfropf ab und ich hatte das Gefühl als würde ich den ganzen Tag auslaufen weil immer wieder mal Flüssigkeit raus lief aber nicht viel und auch nicht zb nur wenn ich stande oder nur wenn ich saß. Nein, einfach wenn es "Lust" hatte zu laufen dann lief es. Ich habe mir nichts dabei gedacht und dachte das wäre, weil der Schleimpfropf abgegangen wäre und ich hatte ja am Montag früh eh einen Frauenarzt-Termin also dachte ich spreche ich es einfach am Montag mal an. Zu dem Zeitpunkt hatte ich immer noch keine Wehen gehabt.

Am Montag war ich dann bei der Vertretungsärztin und es wurde ctg gemacht mit ganz schwachen Wehen die ich aber nicht spürte ich sah sie nur auf dem CTG und ich musste wieder eine Urinprobe abgeben und der das übliche Programm eben mit wiegen, blutdruck messen usw. Als ich dann bei der Ärztin drinnen war erzählte ich ihr dann das mein Schleimpfropf abgegangen wäre und es immer wieder mal läuft, daraufhin meinte sie das sie es sich gleich mal anschauen würde. Nun gut, ich zog mich aus und setzte/legte mich auf den Stuhl. Sie guckte nur kurz hin und meinte jawohl das ist ein Blasenriss sie dürfen sich anziehen und ins Krankenhaus fahren. Ich war baff erstmal. Ich bekam eine Überweisung zur Einleitung da ich keine Wehen hatte die irgenwas in Bewegung bringen würden und für nach Hause dort mache ich mich erstmal frisch also ich habe geduscht und mich rasiert und mir ein paar Brötchen für den Weg gemacht da ich an dem Tag noch nichts gefrühstückt habe. Im Krankenhaus angekommen wurde erstmal CTG gemacht und wieder sah man keinerlei Wehen. Danach musste ich zur Untersuchung zum Arzt rein und dieser machte ein Ultraschall um nach der Fruchtwassermenge zu schauen und nach dem Baby und dann untersuchte er mich und sagte ja das sei ein hoher Blasenriss. Aber bei mir hätte sich vom Donnerstag meinem ET nichts getan also immer noch Fingerspitzenweit geöffnet. Dann fragte mich der Arzt ob es meine zweite Schwangerschaft sei und ich sagte Nein es ist meine erste und das hat er mir nicht geglaubt, weil es wohl so gut aussehen würde. Nun gut ich bekam ein Zimmer (Familienzimmer) und eine Infusion mit Antibiotika, weil der Blasenriss ja am Sonntag schon war. das war dann so gegen 19 Uhr. Um 21 Uhr sollte ich nochmals zum CTG und da sah man immer noch keine Wehen. Die Hebammen meinten ich sollte nun schlafen gehen wenn sich nichts tut würde man morgens um 8 Uhr anfangen mit einer Einleitung. Um 3 Uhr Nachts sollte ich nochmals eine Infusion mit Antibiotika bekommen und nun sollte ich schlafen und Kraft sammeln. Nun gut ich legte mich ins Bett konnte aber nicht schlafen da ich so aufgeregt war das es nun endlich los geht, hatte aber auch Angst vor der Einleitung, vor den Wehen da diese ja dann noch stärker sein sollten.

Um 1 Uhr nachts hatte ich dann Schmerzen das ich einfach nicht einschlafen konnte, ich bin dann zum Kreissaal gelaufen und wollte ein CTG und man sah endlich Wehen aber nicht sehr stark und dann fragte ich nach einem leichten Schmerzmittel damit ich wenigstens für paar Stunden schlafen konnte. Ich bekam dann etwas mit einer Infusion das mit Wasser gemischt war damit es leicht ist. Als das Schmerzmittel endlich durch gelaufen ist wollte ich mich schlafen legen und nach dem das Mittel gewirkt hat ca 10 Minuten später wurden die Wehen stärker und das Mittel hat überhaupt nichts gebracht. Nagut dachte ich mir ich warte bis es nicht mehr geht und dann gehe ich nochmal hin und frage wieder. Meine Antiobika bekam ich mit dem Schmerzmittel zusammen. Ich hilt es bis 3 Uhr aus dann fragte ich nach einem Wärmekissen, weil es im Rücken so gezogen hat. Dann um 5 klingelte ich und eine Hebamme kam rein. Ich fragte nochmal nach Schmerzmittel und einem neuen Wärmekissen. Sie sagte ja sie schickt mir gleich jemanden rein und ich wartete 1 Stunde und niemand kam. Um 6 Uhr bin ich dann selbst in den Kreissaal gedackelt und habe nach einem Schmerzmittel gefragt und sie meinten wir machen erstmal CTG, weil gerade ist Schichtwechsel und dann kommt eine Hebamme und spricht mit mir und dann schauen sie ob ich was bekomme und was ich bekommen könnte an Schmerzmittel. Um halb 7 kam eine Hebamme ins Kreissaalzimmer 1 (wo ich lag/saß) und erklärte mir wie ich richtig die Wehen veratmen kann da ich keinen Geburtsvorbereitungskurs gemacht habe und sagte wir machen noch bisschen CTG dann soll ich erstmal frühstücken gehen und mich evtl Frisch machen wenn ich mag ich könnte auch baden gehen wenn ich das möchte oder spazieren und wenn was sollte ich mich einfach nochmal melden. Ich dachte mir ok dann konnen die Wehen ja noch nichts sein die werden noch viel stärker mach dich auf was gefasst und bin dann um halb 8 nach dem CTG ins Zimmer zu meinem Mann (der hat außerdem die ganze Nacht geschlafen) wollte ihn auch nicht wecken. Er hätte mir eh nicht helfen können und wenigstens einer muss ja Kraft haben. Im Zimmer brachte mein Mann uns Frühstück aber ich kam gar nicht zum Essen da ich meine Wehen veratmen musste und es kam eine nach der anderen ich konnte nicht mal Zähne putzen. Mein Mann massierte meinen Rücken wo ich Schmerzen hatte. Ich sagte zu meinem Mann ich habe solche Angst ich sag dene jetzt ich will einen Kaiserschnitt da ich dachte die Wehen werden noch viel viel stärker und es sei erst der Anfang und um halb 10 ging ich zum Kreissaal und wollte ein Bad nehmen dann wurde ich nochmal an CTG angeschlossen sie meinten nur kurz und dann kam schon die Oberärztin und sagte wir schauen mal nach. Ich so ok mir recht dann weiß ich Bescheid. Sie untersuchte mich und sagte sie findet den Muttermund nicht. Ich war erstmal schockiert ich wusste gar nicht das sowas geht. Dann schaute die Hebamme nochmal nach und sie meinte sie findet ihn auch nicht. Dann sagte sie Ärztin ja es ist so 8-9cm offen und ich dachte nur; ihr verarscht mich.
Dann lachten mein Mann und ich und er sagte eigentlich wollte sie einen Kaiserschnitt und dann sagte die Hebamme ja dann schnell sonst schaffen wir es nicht mehr aber als ich hörte 8-9cm war das mit dem Kaiserschnitt schnell wieder aus meinem Kopf draußen. Ich bin nochmal auf die Pipibox gegangen und dann wurde meine Fruchtblase zum platzen gebracht. Dann bin ich nochmal auf die Pipibox. Um 10 Uhr war also meine Fruchtblase geplatzt und es konnte starten. Nach einer halben Stunde Wehen veratmen leichtem Pressen kamen dann die richtigen Presswehen und ich durfte pressen. Ich war wirklich froh das mein Mann da war und meine Hand gehalten hat. Unter den Presswehen haben wir mit der Hebamme noch Späße gemacht und ich konnte sogar ab und zu auch noch einen dummen Spruch raus hauen und sogar lachen und dann kam die Erleichterung. Das Köpfchen war draußen und dann habe ich noch 2 oder 3 mal gepresst und sie war komplett da. Um 10.50 Uhr war sie auf der Welt. 20 Minuten pressen. Sie wurde kurz abgeputzt und mir dann auf die Brust gelegt ich war zu schockiert irgendwie um zu weinen oder mich zu freuen dafür strahlte mein Mann wie eine Sonne ich konnte es aber noch garnicht realisieren. Mein Mann hat auch die Nabelschnurr durch geschnitten ohne zu zögern. Dann wurden wir ca 10 Minuten alleine gelassen damit wir kuscheln konnten zu dritt und dann wurde die kleine gewogen und gemessen und als wir das hörten waren wir schockiert. Ich habe 3 mal nach gefragt was sie eben gesagt hat und ob sie sich sicher sei. Sie sagte unsere Prinzessin ist 54cm groß und wiegt 4.370g. Die Ärzte haben alle am Ultraschall gemeint 3.700g. Ich dachte mir nur oh meine Güte habe ich wirklich gerade ein 4.370g schweres Baby raus gepresst? Dann kam die nachgeburt die aber nicht schlimm und nicht schmerzhaft war. Solange wir kuscheln konnten ging mein Mann rauchen und rief erstmal unsere Eltern an und erzählte es ihnen und ich wurde solange genäht. Ich hatte einen Labienriss an der äußeren Schamlippe an der rechten Seite aber nicht sehr groß. Ich hatte keinerlei Schmerzen nach der Geburt noch auf die Toliette zu gehen oder sowas in der Art es war nur stark geschwollen so das, dass sitzen schmerzte. Im Kreissaal wurde mir geholfen auf mein Bett zu kommen und dann wurde mir die kleine an die Brust gelegt und ich wurde ins Zimmer geschoben. Ein unglaubliches Gefühl dann Mama und Papa zu sein und sein Kind zu sehen das man 10 Monate im Bauch getragen hat. Im ersten Moment wussten wir auch gar nicht was wir mit ihr machen sollten. Wir hatten Angst sie zu halten und ich hatte Angst vorm anlegen. Dank der lieben Hebammen hat das aber super geklappt. Da ich ja einen hohen Blasenriss hatte und dieser so spät bemerkt wurde musste man die kleine alle 4 Stunden kontrollieren nach ihren Werten. Und da wurde sie auch gleich gewickelt und das die 2 Tage die ich dort war. Nach 2 Tagen fühlten wir uns gut genug und Wir wurden auf meinen Wunsch hin entlassen. Ich bekam eine Kleinigkeit, weil ich die Geburt so toll gemeistert habe und ohne Schmerzmittel klar gekommen bin. Ehrlich gesagt habe ich in dem Moment nicht mal an Schmerzmittel denken müssen.

Man sagt wenn das Baby dann erstmal da ist sind alle Schmerzen vergessen.

Ich habe nie daran geglaubt aber nun kann ich allen die es auch nicht glauben nur bestätigen. Man vergisst es sofort und man denkt nur an die Schmerzen die man evtl momentan hat.

Das war der Geburtsbericht meiner Tochter Lydia. Heute 3 Wochen alt :)