Schönster Tag im Leben - bescheidener Anfang - extrem lang, sorry!

Ihr Lieben,

Für den ein oder anderen scheint das was ich gleich schreibe gar nicht so dramatisch zu sein - für mich hat mit der Geburt meines Sohnes jedoch eine der schlimmsten Wochen in meinem noch jungen Leben begonnen.

Am Morgen des 13.02.16 (et+7) hatte ich regelmäßig Wehen im Abstand von 6 Minuten. Da ich eh zur Kontrolle ins Kh musste machte ich mich nicht verrückt.

Im Krankenhaus angekommen hieß es Mumu Grade mal 1cm gehen sie doch noch mal nach hause. - Ernüchterung!

Den Tag Zuhause habe ich dann unter Wehen aber noch genossen.

Um 0.00 sind mein Mann und ich dann ins Bett in der Hoffnung noch ein paar Stunden Schlaf und vielleicht geht's dann bald los.

Um 0.30 hielt ich es nicht mehr aus. Die wehen kamen alle 2 Minuten - wir also ins Krankenhaus.

Dann erneut Ernüchterung - immernoch nur 2cm! Ich hatte die Wahl: nach hause fahren (ca. 20min fahrt) und wieder kommen wenn was ist oder da bleiben. Ich entschied mich zu bleiben.

Am Morgen fragte man mich dann ob ich eine Einleitung möchte - ich bejahte, hatte Angst aber ich wollte nicht mehr (inzwischen et+8)

Hab also meinen Mann angerufen und um 10 Uhr bekam ich dann den wehentropf.

3 Stunden und höllische schmerzen später wieder Ernüchterung - es tut sich nichts 2cm!!!

Spazieren gehen! Ok - den ganzen Tag über passierte gar nichts mehr - keine wehen und keine weitere Öffnung.

Um 18.30 Uhr des 14.02.16 zum ctg in den Kreißsaal - Einlauf, Antibiotika (Herztöne meines Sohnes nicht mehr so gut da schlechter crp wert) - wehen wurden stärker, bewirkten aber nichts!

Um 22.00 Uhr hielt ich es nicht mehr aus und ließ mir eine pda geben (und dann begann der Horror meines Lebens)

Der Anästhesist stach eine halbe Stunde an mir Rum und traf einfach nicht. Irgendwann dann klappte es doch noch und mir wurde der wehentropf wieder angehangen.

Die Herztöne meines Schatzes fielen immer wieder ab und die arztin gab mir dann doch wieder wehenhemmer. - What the hell!!!

Die pda hatte ich mir zwischenzeitlich dann auch noch gezogen und wunderte mich das die schmerzen nicht weg gingen.

Naja so weit so gut - pda wieder dran, wehentropf wieder an und versuchen zu schlafen - mumu weiterhin bei 2cm!!!!

Um 3 Uhr das gleiche Spiel noch mal - Herztöne schlechter, wehenhemmer etc.

Voller Panik klingelte ich alle 10 min nach einer Hebamme.

Um 04.00 Uhr kam die arztin und ich sagte ich glaube Fruchtwasser verloren zu haben! Grün!

Jetzt gibt es schnell!!!

Muttermund offen - und pressen! Pda war inzwischen leer! Scheiße gleich kommen schmerzen!!!

Da ich Dank pda kaum Kraft hatte zum pressen scheisse sich arztin und Hebamme mit voller Wucht auf meinen Bauch und schoben meinen Engel aus mir raus! Immer wieder kam der Satz: wir müssen das Kind JETZT bekommen, sie müssen alles geben.

Ich hörte nur wie die Hebamme die Kinderärzte dazu rief und geriet in Panik.

Nach 41Minuten presswehen und auf mir liegender arztin kam mein Engel am 15.02.16 um 4.41 Uhr zur Welt.

Blau, Nabelschnur um den Hals gewickelt und ohne Schrei!

Sie brachten ihn weg - ich weinte :-(

10 Minuten später kam mein Mann mit meinem Sohn auf dem Arm wieder zu mir - er lebt. Freudentränen!

Er lag auf meinem bauch. So wunderschön, alles war vergessen, stolze 3060gramm und 52cm.

Ich würde genäht, wir kuschelten und um 08.00 Uhr waren wir auf dem Zimmer.

Ab 10uhr fing dann erneut ein Horror an.

NEBENWIRKUNGEN DER PDA!

Ich konnte mich nicht bewegen, mein Kopf platzte und ich wollte einfach sterben!

Der Anästhesist hatte wohl irgendwas getroffen was er nicht hätte treffen sollen. Hirnwasser/Rückenmarksflüssigkeit lief aus!

Seit dem geht's mir nur so lala besser! Ich bin zwar Zuhause aber mein Kopf bringt mich immer noch um. Meine naht verheilt gut aber ich hab hämoriden dazu bekommen. Ganz klasse!

Der babyblues hat mich eingeholt und mein Sohn liegt neben Mir - kümmern?! Fehlanzeige!

Morgen ist er eine Woche alt und ich möchte endlich seine Mama sein. :-(

Sorry für den langen Text - aber für mich ist diese Geburt und die Woche danach der Horror gewesen und ich glaube das mir dieses niederschreiben hilft.

Für die die bis zum Ende gelesen haben: vielen lieben dank :-)

1

Herzlichen Glückwunsch zu deinem Wunder.
Und ganz viel Kraft für die kommende Zeit, auch wenn der Start nicht einfach war :)

2

Hallo und herzlichen Glückwunsch erstmal :)

Ich kann dich da sehr gut verstehen. Die Geburt meiner Tochter war auch ziemlich heftig und mich hat am 3. Tag der Baby Blues voll erwischt.

Ich hatte totale Angst und Panik. Ich wollte nur noch weg. Ich hatte Angst vor SIDS, habe nicht geschlafen, da ich bei jedem Geräusch von ihr aufgeschreckt bin. Mit dem Stillen hat es auch nicht funktioniert, dann entwickelte sie noch Gelbsucht. Ich kam mir vor wie der letzte Versager und hab eine Woche nur geheult.

Ich dachte echt, ich hätte eine dicke Wochenbettdepression. Nach 1 1/2 Wochen wurde es besser.

Hol dir auf jeden Fall Unterstützung. Mein Mann hatte eine Woche Urlaub. Das hat mich echt gerettet.

Und mir haben Globulis geholfen. Pulsatilla C6. Akut jede Stunde 5 Stk. Danach 3x tgl. Und drüber reden :) Das wird schon!

Alles Gute!

3

Hallo!

Herzlichen Glückwunsch zur Geburt.

Schade das es ein wenig schief gelaufen ist. Ich weiß nicht ob sie es dir im Krankenhaus gesagt haben. Hirnwasser bildet sich durch Koffein schneller nach und die Kopfschmerzen gehen dadurch schneller weg.

Alles Gute Franca

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Kopfschmerzen durch Liquorverlust sind sooooooooo übel, da kann ich vollkommen verstehen das du nicht in der Lage bist dich um den kleinen zu kümmern.

Aber weißt du was? Das ist nicht schlimm, dafür macht der Papa das sicher ganz toll.

Wenn die Kopfschmerzen nicht besser werden frag beim Anästhesisten noch mal nach. Ich bin seit 10 Jahren nicht mehr in der Gyn, daher nicht mehr auf aktuellem Stand, damals hat man bei anhaltendem Liquorverlust einen Blutpatch gemacht um das Loch in der Hrinhaut zu verschließen.

Was auch helfen soll, richtig starker Kaffee, türkischer Kaffee und wenn du das runter bekommst tu noch Zitrone rein. Ich bekomme das nicht runter aber ich weiß von ehemaligen Patienten denen das wohl gut geholfen hast (wir hatten einen arabischen Anästhesisten, der hat dann Kaffee gekocht der fast Verschreibungspflichtig war, Koffein pur)