Unsere erste Geburt

Hallo ihr Lieben,
da ich in meiner ersten Schwangerschaft 2013 die Geburtsberichte hier im Forum immer verschlungen habe und nun wieder schwanger bin, wollte ich meinen Bericht auch mit euch teilen :-)

Der Entbindungstermin unserer Tochter wurde von meinem Frauenarzt für den 03.10.2013 errechnet. Ich hatte den 26.09. ausgerechnet, aber da unsere Tochter immer ein wenig zu klein und zu leicht war wurde dieser nach hinten datiert.

Die Schwangerschaft war im großen und ganzen schön. Ich hatte allerdings von der 8. bis zur 18. SSW starke Übelkeit mit Erbrechen. Das schlauchte ganz schön und ich nahm 6 kg ab. Konnte teilweise nichts bei mir behalten und chinesisches Essen war ganz schlimm :-) Einmal ausporbiert und es kam sofort wieder raus :-D Nach den 10 Wochen mit ständiger Übelkeit ging es dann berg auf. Ich nahm wieder zu und der Bauch wuchs auch langsam. In der 26. SSW hatte ich vermehrt Schmerzen. Ich ging zum Frauenarzt und der diagnostizierte vorzeitige Wehen. Wurde 2 Wochen krank geschrieben und zum Glück verschwanden sie wieder. Danach war die Schwangerschaft wirklich schön und ich konnte sie genießen. Fünf Wochen vor der Geburt heiratete ich meinen Mann noch super romatisch. Das Baby konnte kommen! Alles war vorbereitet :-)

Am 23.09.13 ging es ganz langsam morgens los mit leichten ziehenden Schmerzen. Ich dachte "Mhm, da sollte ich wohl besser nicht in die Schule gehen." Damals machte ich noch eine schulische Ausbildung. Ich sagte einer meiner Klassenkameradinnen bescheid und diese freute sich schon :-) Ich lag fast den ganzen Tag auf dem Sofa, entspannte, schaute fern und las auch im Urbia-Forum. Die Schmerzen blieben, hatten aber riesige Abstände, die ich nicht maß. Irgendwann beschloss ich in die Wanne zu gehen, um zu schauen ob es wirklich Wehen waren. Die erste halbe Stunde tat sich nichts. Keine Wehe in Sicht. Ich dachte "Schade, sie will doch noch nicht kommen..." Doch dann wurde das Ziehen stärker und kam auch in kürzeren Abständen. Ohoh... Ich rief meinen Mann auf der Arbeit an und bat ihn früher nach Hause zu kommen, da ich ja nicht wusste, wie lange es noch dauern würde. Er sagte, er mache sich bald auf den Weg. Ich habe mich dann noch irgendwie aus der Wanne gewunden, was mit einem dicken Bauch manchmal nicht so einfach ist :-)

Die Wehen wurden wieder weniger, aber sie blieben. So wehte ich vor mich hin. Mein Mann kam nachmittags so gegen 16 Uhr (genau weiß ich das nicht mehr). Wir machten uns noch einen schönen Abend und gegen 22 Uhr sind wir ins Bett gegangen. Ich schlief nach einiger Zeit ein. Um 1 Uhr nachts (am 24.09) wurde ich von stärkeren Schmerzen wach. Da dachte ich mir schon, dass unsere kleine Maus nun kommen will. Ich habe die Astände der Wehen gemessen. Diese lagen zwischen 15 und 20 Minuten, wurden aber schnell kürzer. So lag ich nun im Bett, maß die Abstände und freute mich. Gegen halb 3 weckte ich meinen Mann. "Schatz, unsere Maus will heute kommen!" Seine Antwort: "Was, die hat doch noch eine Woche!!!" :D Tja, ich konnte es ja nicht ändern. Ich bin dann aufgestanden und auf Toilette gegangen. Kurz nachdem ich mich gesetzt hatte machte es "Plopp" und das Wasser lief nur zwischen meinen Beinen raus. Ich war ganz erschrocken und rief meinem Mann zu: "Die Fruchtblase ist geplatzt!!!" (das war so gegen 3 Uhr). Ich legte mich auf den Boden, denn der Arzt hatte bei der letzten Untersuchung gesagt, dass der Kopf noch nicht fest im Becken war. Da lag ich nun auf dem super kalten Badezimmerboden und zitterte mir einen ab. Mein Mann machte mir den Föhn an und es wurde ein bisschen besser. Er brachte mir auch noch Klamotten, denn im Schlafanzug wollte ich nicht ins Krankenhaus. Also zog ich mich im liegen an. Gar nicht so einfach. Dann warteten wir auf den Krankenwagen, den mein Mann gerufen hatte. Die Sanitäter waren relativ schnell da und kamen in unser minikleines Bad. Da unser Treppenhaus (wir wohnen in einem Altbau) sehr eng und verwinkelt ist, wurde ich kurzerhand auf ein Rettungstuch gelegt und kopfüber :-D die Treppe runter zum Rettungswagen getragen. Da lag ich dann auf der Liege. Mein Mann packte noch die letzten Sachen zusammen und ich fuhr mit dem Rettungswagen schon mal in die Klinik. Er kam mit dem Auto nach. Die Sanitäterin nahm meine Daten auf und meldete mich auch schon in der Klinik an. Dort angekommen, fuhren mich die Santäter erstmal in den falschen Aufzug. "Huch, da sind wir jetzt aber falsch!" entfuhr es dem einen, als wir auf einmal auf einer komplett falschen Station hielten. Also wieder runter und in einen anderen Fahrstuhl, der uns dann auch in den Kreißsaal brachte. Meine Wehen waren mittlerweile alle 7 Minuten zu merken und wurden auch schlimmer.

Die Hebamme, die uns in Empfang nahm, war etwas überrascht, dass wir kommen. Keine Ahnung was da bei der telefonischen Anmeldung der Sanitäterin nicht geklappt hatte. Außerdem war sie super patzig und meinte: "Die ist doch schon in der 39. Woche, da gibts doch keinen Nabelschnurvorfall mehr! Die kann jetzt laufen." Da war sie dann bei mir unten durch! Ich sollte von der Trage klettern und mich auf ein Kreißsaalbett legen. Da wurde dann auch CTG geschrieben, was schon ein paar Wehen aufzeichnete. Die waren aber noch nicht sehr stark. Mein Mann kam dann auch recht zeitnah. Er brachte 2 Taschen (eine für den Kreißsaal und eine für den Krankenhausaufenthalt) und die Autoschale mit. Keine Ahnung was wir mit diesem ganzen Zeug sollten :-D Nach dem CTG, es muss so um 4 oder 5 rum gewesen sein (man verliert echt das Zeitgefühl), durfte ich auf ein Zimmer umziehen. Da bekam ich dann auch ein Frühstück. Ich war aber so nervös, dass ich nur wenig essen konnte, das meiste verdrückte mein Mann. Er musste dann auch noch auf Arbeit bescheid geben, dass er heute nicht kommt, da seine Tochter sich auf den Weg gemacht hatte.

Da lag ich nun. Die Wehen waren wieder weniger geworden und es war super langweilig. Mein Mann war an seinem Laptop und machte noch wichtige Sachen für die Arbeit und später fuhr er dann nochmal nach Hause um sich frisch zu machen und ein wenig Kraft zu tanken. Es sollte ja sowieso noch dauern. Ich unterhielt mich ein bisschen mit meiner Zimmernachbarin. Sie war 10 Jahre älter als ich und erwartete Zwillinge. Sie hatte morgens Blutungen bekommen und war zur Beobachtung da. Wir verstanden uns gut. Ich schrieb auch mit meiner Klassenkameradin, da ich ja wieder nicht zur Schule konnte, und sie war super aufgeregt und hat es gleich der ganze Klasse erzählt, dass ich im Krankenhaus bin. Es war sehr lustig.

Gegen Mittag (so um halb 12) kam dann mein Mann wieder und ich beschloss mit ihm zusammen die Sache mal ein wenig anzukurbeln. Hatte gelesen, dass spazieren gehen die Wehen anregen kann. Also stapften wir los und nach kurzer Zeit merkte ich die ersten Wehen wieder. Diese waren schon schmerzhafter, sodass ich teilweise auch schon vertönen musste. Wir mussten ein lustiges Bild abgegeben haben, denn immer wenn ich mich bei meinem Mann festhielt und tönte, schauten die Menschen immer etwas verdattert. Wir liefen im Krankenhaus und im Innenhof rum und irgendwann hielt ich es nicht mehr aus. Wir gingen sehr sehr langsam zum Kreißsaal. Laufen mit Wehen ist nicht schön :) Dort angekommen empfing mich eine sehr nette Hebamme, nur ein paar Jahre älter als ich. Wir verstanden uns super. Ich kam ans CTG, wo man die Wehenausschläge auch gut sehen konnte. Es tat ziemlich weh und ich vertönte laut. Nach dem CTG-Schreiben gab mit die Hebamme noch zwei Zäpfchen, eins gegen die Schmerzen und eins um den Muttermund weich zu machen. Wie weit der offen war kann ich nicht mehr sagen... Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Zäpfchen wirkten und wir sollten weiter laufen und um 17 Uhr wieder kommen. Also wieder raus aus dem Kreißsaal. Das Laufen wurde irgendwann super unangenehm und wir gingen wieder aufs Zimmer. Ich lag auf dem Bett und versuchte meine Wehen in den Griff zu kriegen und mein Mann verdrückte mein Mittagessen. Da ich meine Zimmernachbarin nicht erschrecken wollte, versuchte ich nur leise zu tönen, aber dadurch verkrampfte ich nur. Also wieder raus aus dem Zimmer.

Die Stunden vergingen und kurz vor 17 Uhr befanden wir uns wieder im Kreißsaal. Dieses Mal durfte ich bleiben. Die Schmerzen waren wirklich kaum auszuhalten, aber ich hatte nie das Gefhl, dass ich darunter zu Grunde gehen würde. Ich veratmete und vertönte sie tapfer, hielt mich an dem Tuch über dem Bett fest bei der Wehe und wurde von meinem Mann super unterstützt. Er massierte mir den Rücken und hielt meine Hand. Leider durfte ich nicht aufstehen, da die ganze Zeit das CTG angeschlossen war. Ich musste jedes Mal klingeln, wenn ich zur Toilette musste und das kam nicht gerade selten vor. Die Hebamme brauchte gefühlt Stunden, um zu kommen. Es war sehr viel los im Kreißsaal, ich glaube 6 Geburten gleichzeitig. Auch in die Wanne durfte ich leider nicht, obwohl ich mir das so sehr gewünscht hatte :( Ich bekam einen Schmerztropf, von dem ich aber keine lindernde Wirkung verspürte.

Nach vielen Stunden mit Wehen, schlief mein Mann auf seinem Stuhl völlig erschöpft ein. Es war nun schon 22 Uhr. Die Wehen waren wirklich stark und irgendwann merkte ich ein Druckgefühl nach unten. Ich konnte das nicht einordenen, war ja meine erste Geburt. So ertrug ich es. Irgendwann kam dann eine Hebamme und zwar nicht die nette, die mich den ganzen Tag begleitet hatte, sondern die von der Nacht, die so pampig gewesen war.... Oh man hab ich mich gefreut... Sie schaute nach dem Muttermund und meinte: "Ganz offen, gleich können Sie pressen." Ich war völlig überrascht... Ich hatte nicht damit gerechnet, schon so weit zu sein. Das CTG war dann auf einmal schlecht. Ich sollte nicht mehr tönen sondern nur leicht atmen und die Wehen wegpusten. Die Hebamme machte es mir vor und meckerte mich an, wenn ich doch mal getönt habe. Es ist ziemlich beschi... mit Pressdrang so da zu liegen und zu atmen. Es tat ziemlich weh :-[ Ich hab keine Ahung wie lang das dauerte, jedenfalls kam es mir wie eine Ewigkeit vor bis sie endlich sagte: "Gut, jetzt kannst du pressen!" Und ich presste was das Zeug hielt. Es kam mir vor, ich hätte noch nie was anderes gemacht. Diese Phase der Geburt war für mich die beste. Ich konnte mitmachen und meinem Baby auf die Welt helfen. Dann tat es richtig doll weh, ich schrie und schon lag meine Tochter zwischen meinen Beinen. Die Austreibungsphase dauerte 20 Minuten. Um 22:57 Uhr war unsere kleine Maus geboren. Ich schaute zwischen meine Beine und erschrak: Sie war so klein und so zart! Die Hebamme legte meine Tochter auf meinen Bauch und ich durfte mit ihr kuscheln. Mein Mann gab mir einen Kuss und ich war überglücklich. Wie die Plazenta kam, nahm ich nicht wahr. Für mich gab es nur noch meine Tochter! Ich hatte fast keine Geburtsverletzungen, nur eine kleine Schürfwunde an einer kleinen Schamlippe.

Die Hebamme ließ uns allein und wir konnten unsere Tochter kennen lernen. Fast zwei Stunden hatten wir dazu Zeit. Mein Mann machte erste Bilder und rief meine und seine Eltern an, die natürlich überglücklich waren. Gegen 1 Uhr kam dann eine Schwester, die unsere kleine Maus wog. Messen konnte sie sie nicht, da kein Maßband zu finden war :-D Das wurde später nachgeholt. Das Mäuschen wurde mit 2570g, 50 cm Länge und einem Kopfumfang von 35 cm geboren. Wir waren sooo stolz. Nachdem sie angezogen und ich auch bereit war, zogen wir in unser Zimmer auf Station um. Meine Zimmernachbarin beglückwünschte uns und mein Mann fuhr nach Hause. Er war ganz schön fertig :-)

Da lag ich nun mit meiner kleinen Tochter. Ich hatte Angst, dass sie nicht mehr atmet (bei diesen kleinen Mäusen sieht man das so schlecht) und hab sie mit in meinem Bett schlafen lassen. An Schlaf war nicht zu denken.

Das Stillen klappte nur an einer Brust, weil ich Schlupfwarzen habe. Die eine Brustwarze konnte unsere Maus ganz gut rausziehen, die andere gar nicht. Nach den Tagen im Krankenhaus ohne richtige Stillberatung hatte ich dann eine riesige Dolly-Buster-Brust und eine Brust ohne Milcheinschuss. In dem Zusammenhang war das Krankenhaus wirklich grottig! Zu Hause bekam ich dann von meiner Hebamme Stillhütchen, mit denen meine Tochter besser trinken konnte. Die Brust erholte sich, wurde aber nie so groß wie die andere. Das sieht man heute noch...

Am nächsten Tag zog ich in ein anderes Zimmer um, da meins ein Familienzimmer wurde. Die zwei Frauen, die dort lagen, hatten einen Tag vor mir entbunden. Ich empfang Besuch und blieb 3 Tage. Am 27.09. durften wir nach Hause!

Nun ist unsere kleine Maus schon 2 Jahre alt und wird in ein paar Wochen große Schwester. Sie freut sich schon sehr und wir uns auch :-)

Ich hoffe euch hat mein Bericht gefallen!

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Wow das war echt ein schöner Bericht!!!! :-)
Ich wünsche dir viel Glück für deine zweite Geburt!!! :-)

Darf ich dich mal was fragen?. Ich muss auch mit stillhütchen stillen und wollte in der 6. Woche aufhören aber nach einem Tag tat es so weh das ich wieder mit gestillt habe und es tat dann bestimmt auch noch eine woche weh beim stillen.
Jetzt wollte ich langsam anfangen ohne zu stillen und immer mal weglassen aber jetzt will mein kleiner nicht mehr. Wie hast du das gemacht damals? Hast du vielleicht tipps? Ich würde sooo gern ohne...

Liebe grüsse mit schlafendem Zwerg (3 Monate) neben mir. :-)

2

Danke schön :-) Die zweite Geburt wird im Geburtshaus statt finden. Ich bin schon aufgeregt :-)
Ich habe nur 8 Wochen gestillt, weil ich zwischendurch Milch abpumpen musste und die Milchmenge rapide zurück gegangen war. Ich habe nie ohne Stillhütchen gestillt, deshalb kann ich dir da leider keine Antwort geben...

Aber ich glaube ich würde es an deiner Stelle einfach weiter probieren ohne zu stillen. Bei einer Freundin von mir hat das auch geklappt, aber ich weiß nicht wann genau sie damit angefangen hat.

Wünsche dir und deinem kleinen Zwerg alles Gute! Liebe Grüße :-)

3

Ui das glaub ich!!! Ich drück die Daumen :-) vielleicht liest man hier ja auch bald deinen Zeiten Bericht. *_* würde mich freuen!!! :-)

Trotzdem vielen Dank!!!

Ganz liebe grüße :-)

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