So hatte ich mir das nicht vorgestellt...

Hallo Ihr Lieben,
ich habe in meiner Schwangerschaft so gern die Geburtsberichte gelesen und hab mich auch nicht von den "schlimmen Erfahrungen" abschrecken lassen - ich war einfach so unglaublich neugierig auf das Abenteuer Geburt!

Zunächst sah auch alles super aus. Der kleine lag früh in Startposition und auch ansonsten ging es mir gut und dann kam doch alles anders

Aber zurück zum Anfang...
Wie schon gesagt hatte ich in der Schwangerschaft keine großen Probleme. Da der kleine Zuckertest jedoch auffällig war, musste ich zum großen beim FA antanzen. Am 7. August hatte ich noch mal einen Termin zum 3D-US. Doch leider lag der kleine Mann so bescheiden, das man nicht viel erkennen konnte. Die Ärztin hat lange geschallt, aber es war kein schönes Bild zu bekommen. Bei diesem Termin war auch noch nicht zu erahnen, was in den nächsten Tagen auf uns zukommen sollte.
Am 8. August dann der große Zuckertest - aber der war dann auch unauffällig.

Dann am 12. August zum frühen Abend der große Schock. Viel Blut am Toilettenpapier
Ich hatte zwar keine Schmerzen, aber das was nicht stimmte war klar. Also ab ins KH.
Es wurde sofort ein CTG geschrieben -Herztöne waren OK, keine Wehen zu verzeichnen. auch ein US brachte keine Erkenntnisse.

Es folgte die stationäre Aufnahme zur Beobachtung. Ca. 22 Uhr wurde nochmals ein CTG geschrieben, aber auch das war OK. Mein Mann hatte mir zwischenzeitlich Klamotten gebracht und war nun auch ziemlich müde. Wir verabschiedeten uns und er führ Heim.

Es dauerte nicht lang, da war ich eingeschlafen, wachte jedoch schon gegen 23 Uhr wieder auf. Irgendwas war komisch in meinem Bett - so feucht... Upps, dachte ich - mal nachschauen... Blut! Überall Blut.
Ich hab sofort nach der Schwester geklingelt und sofort standen Hebamme und diensthabender Arzt im Zimmer.

Wieder CTG und US. Die Diagnose - Plazentaablösung.

Der Arzt blickte mich an und sagte wir müssen ihr Kind jetzt holen. Wie rufen das Kinderärzte-Team aus der nahgelegenen (30km) Uniklinik und dann geht es los!

WAS? WARUM? Ich bin doch erst 27+0! Das geht doch nicht... das ist doch viel zu früh!
Von da an nahm ich alles nur noch wie durch einen Schleier wahr. Um mich herum wirbelten alle und außer das ich zitterte wie blöd kam ich mir irgendwie unbeteiligt vor. Ich wollte es einfach nicht wahr haben.
Nach 30 min waren die Kinderärzte da und ich wurde in Vollnarkose gelegt.

Mein kleiner Mann erblickte am Dienstag den 13. August kurz nach Mitternacht das Licht der Welt.
1.310g und 38 cm. Für 27+1 sehr gute Maße. Sie haben ihn dann sofort in die Uniklinik mitgenommen.
Am Donnerstag habe ich ihn dann das erste mal gesehen - ich lag ja noch immer in dem anderen KH.
Es war so überwältigend ihn zu sehen und zugleich erschreckend mit den ganzen Kabeln und der Beatmung im Incubator.
Nach 7 Wochen Intensivstation und 4 1/2 Wochen "Päppelstation" durfte ich ihn endlich mit Heim nehmen.
Bei der Entlassung wog er dann schon 3200g und war 51 cm.

Alles in allem haben wir großes Glück gehabt und wir sind unendlich dankbar dafür, das er ein gesundes Baby ist und sich gut entwickelt, was ja bei einer extremen Frühgeburt nicht selbstverständlich ist!

Oh - doch so lang geworden Danke, wer sich bis hierher durchgekämpft hat..

LG Lotty, die unglaublich ist in ihren kleinen Sonnenschein