Geburtsberichte: Maximilians traumhafte Geburt

Hallo,

hier nun der Geburtsbericht von Maximilian:

An Ostermontag waren wir zum US im KH um nachschauen zu lassen ob noch genug Fruchtwasser vorhanden ist. Nachdem die Ärztin entsetzt feststellte, dass unser Kleiner ca. 4.500 gr wiegen würde klärte sie uns über die Risiken einer normalen Geburt auf (Kind bleibt stecken, Kopf wird geboren der Rest nicht, Schultern/Schlüsselbeine gebrochen, Lähmungen der Arme bis hin zum Tod) und legte uns einen Kaiserschnitt nahe. Wir sollten am nächsten Tag (18.04.) wieder kommen und mit einem Oberarzt nochmal reden. Wir waren völlig fertig, ich nur noch am heulen, in der Nacht hab ich kein Auge zugemacht.

Am 18.04. wachte ich morgens mit leichten Wehen auf. Wir fuhren wieder ins KH, der Oberarzt untersuchte mich, bestätigte mir dass es ein großes Kind sei, meinte aber ein KS sei nicht nötig. Ich könnte ruhig normal entbinden, er wolle die Geburt aber sofort einleiten. Ich fragte was denn mit den Wehen wäre, daraufhin er "Sie haben keine Wehen!" Wir haben uns geeinigt am 19.04. 08:00 einzuleiten.

Als wir wieder zu Hause waren sind mein Mann und ich noch spazieren gegangen, ich hab meine Tasche fertig gepackt, meine Hebamme informiert (hab eine Beleghebamme gehabt) und die Verwandtschaft angerufen. Die Wehen wurden den ganzen Tag über regelmäßiger und stärker aber nicht schmerzhaft. Abends um 19:15 sagte mein Mann er würde jetzt die Hebamme anrufen, ich hätte Wehen. Woraufhin ich ihn zusammenstauchte, er solle sich ja nicht wagen die Hebamme anzurufen, er hätte doch den Arzt gehört, ich hätte keine Wehen das wäre irgendwas anderes. Um 22:00, nachdem ich 2 Stunden alle 4 Minuten Wehen hatte die ich veratmen mußte rief er dann doch die Hebamme an. Sie kam sofort, untersuchte mich und meinte "Schön, GMH ist weg, MuMu 5 cm auf! Legt euch nochmal 2 Stunden ins Bett, dann sehen wir weiter!" Ich fragte sie, was das heißen würde und sie meinte, "Heute nacht kommt dein Kind!" Tja, soviel zu den Wehen die keine waren ;-) Übrigens war am Tag vorher mein MuMu grad mal fingerkuppendurchlässig und mein GMH noch zu 3/4 da!

Wir haben uns also nochmal bis ca. 23:30 ins Bett gelegt, Tatjana (meine Hebamme) aufs Sofa, danach hat sie mich untersucht und meinte "MuMu ist 7 cm auf, wir fahren mal ins KH!" Sie ist vorgefahren, hat alles für uns vorbereitet und wir sind in aller Ruhe nachgekommen. Im KH angekommen hat sie mich erstmal ans CTG gehängt, ein Arzt hat mir einen Zugang gelegt und Tatjana hat mir einen Einlauf gemacht. Danach hat sie mich für ein paar Stunden in die Wanne gesetzt, die Wehen waren mittlerweile so stark, dass ich sie nur noch mit lauten "Uhs" u. "Ahs" ausgehalten habe (also ordentlich getönt). Am 19.04. gegen 2:00 morgens haben sie mich aus der Wanne geholt und in einen anderen Kreissaal gebracht, dort war ich dann auch soweit, dass ich lautstark um ein Schmerzmittel bettelte - und wenn ich sage betteln dann meine ich auch betteln. Mein Mann und Tatjana haben mich darin bestärkt durchzuhalten, bis das Mittel wirken würde wär das Baby da! Ich hab nachgegeben und die Presswehen gingen los. Das hab ich aber gar nicht so richtig gemerkt, hab nur gemeint, ich müsste mal dringend auf die Toilette. Da ich aber einen Einlauf hatte, konnte das nicht sein. Tatjana und mein Mann erzählten mir beide, das Köpfchen sei schon zu sehen und jetzt wärs nicht mehr lange. Ab diesem Zeitpunkt hab ich auch nicht mehr getönt sondern gebrüllt #hicks Bei jeder Wehe hab ich gemerkt, wie sich das Köpfchen weiter vorschiebt und am Ende der Wehe wieder zurück geht. Das war deprimierend. Schließlich meinte Tatjana zu meinem Mann er solle sich aufs Bett setzen und ich solle mich zwischen seine Beine hocken und an ihn anlehnen und festhalten. Ich hatte das Gefühl ich platze da unten auf und hab gebrüllt dass der Kleine nicht durchpassen würde, Tatjana meinte nur, der passt schon durch, sie kriege sogar noch einen Finger dazwischen! Schließlich war der Kopf da und dann hab ich noch einmal gepresst und der Rest flutschte raus. Da ich in der Hocke war konnte ich den Kleinen sofort sehen, er lag vor mir auf dem Boden, blutverschmiert und hat sich nicht gerührt geschweige denn geschrien. Dafür hab ich geschrien "Da stimmt was nicht, er atmet nicht, warum schreit er denn nicht!" Und das wohl immer wieder, bis der Arzt und Tatjana den Kleinen abgesaugt hatten und er anfing zu schreien - das Organ hat er im übrigen von mir! In dieser Nacht hat wahrscheinlich auf der ganzen Station keiner ein Auge zugemacht, so hab ich gebrüllt #hicks

Ich hab mich aufs Bett gelegt und den Kleinen auf die Brust gekriegt - das war einfach wundervoll. Ich wurde noch genäht, hab einen Dammriss 2. Grades und Schamlippenrisse beidseitig.

Als ich Maximilian so vor mir hab liegen sehen auf dem Boden war bereits alles schmerzhafte vergessen, ich weiß nur noch das es weh getan hat, aber nicht mehr was und wie und warum. Diese ganze Nacht ist nur noch eine nebelhafte Erinnerung mit den schönen/positiven Ereignissen! Es war einfach ein supertolles, fantastisches Erlebnis, dass ich um nichts auf der Welt versäumen wollte!

Hier noch die Daten:

Name: Maximilian Alfred
Geburtstag: 19.04, 05:22
Größe: 55 cm
Gewicht: 4.550 gr

Was mich besonders stolz macht ist die Tatsache, dass ich die Geburt ohne Schmerzmittel, PDA etc. "durchgestanden" habe und das obwohl ich eine wirklich seeeehr niedrige Schmerzschwelle habe #freu !!!!!

LG
Kleine Kampfmaus + Maximilian Alfred (19.04.)
KU: 37 cm