Die kurze, aber heftige Geburt von unserem Sonnenschein Louis

Hallo Urbianerinnen,

jetzt will ich aber auch noch schnell den Geburtsbericht von unserem Sonnenschein Louis einstellen.

Eigentlicher ET war der 14.03.2006, es gab jedoch bis zum 18.03.2006 keinerlei Anzeichen für eine baldige Geburt, keine Wehen (selbst auf dem CTG war nix zu sehen außer einer ganz leichten Wehentätigkeit), keine Fruchtblase, die platzte, kein Schleimpfropf, der abging.
Trotz allem sagte mir mein Gefühl, dass das Kleine bestimmt am darauffolgenden Wochenende kommen würde.
Am 18.03.2006, samstags abends, hatte ich um 21 Uhr noch tierisch Lust auf eine Pizza , als ich diese gegessen hatte, bekam ich plötzlich arge Krämpfe im Bauch bzw. Darm.... ich rannte auf Toilette, weil ich das Gefühl hatte, ich müßte mich dringend mal entleeren.... dort saß ich dann, haderte mit den Krämpfen, aber nix ging.... ich wieder zurück auf's Sofa, ca. 11 Min. später wieder diese Krämpfe und dieser Druck nach hinten.... ich wieder auf's WC, aber abermals erfolglos... das ging etwa 4 - 5mal so... mein Freund schimpfte mit mir, er sagte, das wären bestimmt die Wehen und stoppte die Zeit. Aber davon wollte ich nix wissen, es war schließlich schon nach 0 Uhr und ich hatte absolut keine Lust um diese Uhrzeit ins Krankenhaus zu fahren, nur weil mein Darm mich ärgerte.... ich beschloss mich ins Bett zu legen und einzuschlafen, damit ich die Schmerzen nicht mehr merke. Das tat ich dann auch, aber ans Schlafen war überhaupt nicht zu denken, die Krämpfe kamen in immer kürzeren Abständen, zuletzt waren es nur noch 5 Minuten. Ich rannte wieder auf die Toilette, ein Blick in meine Slipeinlage: Blut!!!!!!!
Da war mir klar, das muß der Schleimpfropf sein!!!!!
Nun war auch ich bereit ins Krankenhaus zu fahren, wir hatten mittlerweile 0.40 Uhr....
Mein Freund holte das Auto vor die Tür, ich konnte kaum noch aufrecht laufen, ständig diese Krämpfe, von denen ich jetzt wußte, es mußten Wehen sein!!! Es war die Hölle
Im Krankenhaus klingelten wir dann im Kreißsaal, es dauerte elende Minuten bis die Hebamme in aller Seelenruhe ankam... ich sollte mich erstmal untenrum frei machen, sie wolle nach dem Muttermund schauen. Ich bettelte darum Schmerzmittel zu bekommen, weil ich es fast nicht mehr aushielt. Sie war ganz ruhig und nett und meinte, die Ärztin käme gleich, dann würde ich etwas bekommen. Also, die Hebamme schaute nach dem Muttermund und meinte: "Muttermund komplett auf, das Kind kommt gleich!" Ich wußte nicht, ob ich oder sollte..
Ich dachte, ich spinne! Bin doch immer von 10 - 12 Std. ausgegangen und hatte mich schön auf Badewanne und leichte Musik eingestellt, aber dafür war nun keine Zeit mehr. Ich mußte direkt auf das Gebärbett und los ging's..... immer schön Pressen bei jeder Wehe, mein Freund mußte mir das Sauerstoffgerät vor die Nase halten in jeder Pause.... die Ärztin zerstach dann die Fruchtblase, das Kind rutschte runter und plötzlich sanken die Herztöne vom Kind ganz ab, teilweise Stillstand und die Ärztin wurde hektisch. Sie schrie, ich soll mich mal anstrengen, dem Kind ginge es nicht gut, es müsse raus.... bei ihr wäre noch kein Kind unter der Geburt gestorben . Dann sagte sie zur Hebamme, sie solle den Notarzt anrufen, aber nicht den, der Dienst hätte sondern den anderen, der näher am Krankenhaus wohne... es wäre eilig.... Es wurde mir alles zuviel, ich bat nur noch darum, laß es vorbeigehen.....
Dann wußte die Ärztin sich keinen Rat mehr und sie schnitt mich ziemlich arg, bei der nächsten Wehe kam das Köpfchen raus, allerdings nur mit Hilfe der Saugglocke und um 1.55 Uhr wurde Louis geboren.

Es war eine kurze aber heftige Geburt (3,5 Std. von der ersten Wehe bis zur Geburt), hätte ich mich noch länger geweigert ins Krankenhaus zu gehen, wäre der Kleine wohl zu Hause in die WC-Schüssel gefallen , aber woher sollte ich wissen, dass sich soooo Wehen anfühlen.....

Ich war überglücklich als alles vorbei war und die Ärztin meinte, es wäre ihr ganz anders geworden.... daher wäre sie so bestimmend gewesen, sie hätte Angst gehabt, das Baby stirbt.

Niemals bin ich von so einer kurzen Geburt ausgegangen, überall hört man immer, die erste Geburt dauert mind. 10 Stunden (da der Muttermund sich pro Std. 1 cm öffnet), aber es kam alles ganz anders.......

Am 5. Tag nach der Geburt kam ich dann nach Hause, ich hatte noch einige Kreislaufprobleme im Krankenhaus, bin ein paarmal zusammengeklappt, weil ich soviel Blut verloren hatte, mein Eisenwert läßt auch alles andere als zu wünschen übrig, von den Sitzproblemen ganz zu schweigen.

Aber alles ganz egal, Hauptsache dem kleinen Louis geht es supergut und wir sind alle überglücklich mit unserem Sonnenschein.

Allen die es noch vor sich haben wünsche ich eine wunderschöne und entspannte Geburt.

Liebe Grüße #liebe

die stolzen Eltern Andrea & Joachim
und unser Schatzemann Louis