Für mich sehr traumatische Geburt vom 1.7.11

Heute schreibe ich endlich mal unseren Geburtsbericht. Ich muss dazu sagen das die Geburt für mich sehr traumatisch war weil ich mir einfach alles komplett anders vorgestellt habe…
Habe mir eine natürliche, angenehme ambulante Geburt gewünscht und dies hier aber erlebt:

Mein ET war der 20.07.11. Aber da ich seit Februar stark vergrößerte und kaum noch funktionierende Nieren hatte war klar das vor Termin eingeleitet wird. Also habe ich bei 37+0 die Einweisung zur Einleitung bekommen.
Bei 37+1 wurde dann mit diesen Magen Tabletten und einem guten Befund(Cervix verstrichen und MuMu fingerbreit offen) eingeleitet. Nach 25 mg bekam ich auf dem CTG sichtbare Wehen die aber nach ca 2 Stunden wieder verschwanden. Also Mittags 50 mg. Wieder sichtbare und spürbare Wehen aber wieder brachten sie nichts.
Also Abends um 16:30 100mg. Direkt sichtbare schmerzhafte Wehen aber nicht Mumu öffnend. Um halb 9 nochmal CTG mit vielen Wehen aber noch immer gleichen MuMu Befund….

Am Abend wurden die Wehen immer schmerzhafter und ich bekam ein Schmerzzäpfchen was meine „falschen Wehen“ verschwinden lassen sollte. Jedoch wurden die Wehen um ca. 1 Uhr unaushaltbar und ich sagte auf Station schon mal Bescheid das es wohl heute los gehen wird und ich rief meinen Mann an das er gleich ein Taxi rufen muss um schnell zu kommen.
Im Kreißsaal angekommen schrieben wir ein CTG. Machten nur eine kurze Pause weil die Hebamme den Stuhl auf dem ich saß mit Tüchern ausgekleidet hat weil ich das Gefühl hatte das ich gleich auslaufe…----aber--- es passierte nichts. Also ab aufs Bett MuMu Kontrolle.
Linkes Bein aufs Bett geschwungen und >>>>schwupps<<<< Blase geplatzt.
Ich denk nur:“ Mein Gott ist das viel Wasser. „
Hebamme sagt: „ Na dann ruf mal deinen Mann an“
Ich rief meinen Mann an und dann fingen die Wehen richtig an. Ich hatte ab da richtige Schmerzen und war froh das die Wanne schnell fertig war.
Als mein Mann da war gings mir in den Wehenpausen noch ganz gut, nur während der Wehen war es echt mies.
Dann bot die Hebamme mir ne Infusion mit Schmerzmittel an und ich musste aus der Wanne. Auf dem Bett angekommen bekam ich die Infusion und verspürte eine minimale Besserung. Die Hebamme sagte da das ich nachher eine PDA haben muss, da Einleitung und Blasensprung die Wehen krass verstärken. Na toll super Aussichten.
Mumu öffnete sich nach und nach.
2Uhr Blasensprung: 2 Finger durchlässig
3Uhr 4 cm
4Uhr: 6cm
5Uhr:8 cm
6Uhr:10 cm
Was in der Zwischenzeit passiert ist weiß ich nicht mehr ganz. Ich weiß ich bekam die ganze Zeit Infusionen und habe gebrochen ohne Ende. Und um 4 ca. gabs die PDA. Und sie haben mir immer den Urin rausgeholt weil ich nicht auf Toilette konnte…
Ab ca. 6 Uhr kamen die Presswehen und dann ging der Horror richtig los.
Ich war Totmüde und erschöpft und hatte Angst davor sie raus zu pressen.
Als es hieß der Kopf guckt einen cm raus war es vorbei bei mir und ich konnte und wollte nicht mehr. Ich hatte Angst zu reißen Angst das sie wirklich unten raus kommt und das ich hinterher jahrelang Probleme habe usw.
Mein Kopf wusste das sie raus musste. Nur mein Unterbewusstsein hat meinen Kopf ausgeschaltet.
Auf einmal war eine weitere Hebamme da und eine Ärztin und sie schraubten so Aufsätze für die Beine ans Bett und die Ärztin nahm ein Handtuch und legte sich auf mich drauf und hat mit dem Handtuch und ihrem Körper von oben mitgepresst.
Irgendwann habe ich gepresst ohne es zu wollen.
Dann spürte ich wie ich in der Scheide innen rechts gerissen bin und dann war der Kopf draußen und der Körper kam hinterher. Mein Mann durfte die Nabelschnur durchschneiden und dannwar sie weg weil sie Sauerstoff brauchte.
Dann warteten wir auf die Plazenta.
Als sie da war wurde es hektisch da ich ziemlich stark blutete(die Ärztin sagte hinterher es war wie als wenn man nen Wasserhahn aufmacht und es läuft). Mein Mann sah ganz ängstlich aus und ich bekam direkt 2 Spritzen, Zäpfchen und nen Tropf.
Dann fing irgendwann die Ärztin an zu Nähen und nach über einer Stunde bekam ich unsere Tochter zu ersten mal.
Sie ist um 6:54 geboren also nach knapp einer Stunde Presswehen bekommen habe ich sie um kurz vor 8.
Durch die Blutung war/ist die Gebärmutter voll mit geronnenem Blut und deswegen sind wir erst seit Samstag zuhause. Bin gegen ärztlichen Rat gegangen. Aber die Gebärmutter ist fast leer und ich möchte und kann nicht mehr ins Krankenhaus.
Ob es ein 2. Kind gibt weiß ich nicht. Aber ich weiß nicht wie ich eine 2. Geburt schaffen soll. Bekomm ja schon beim schreiben des Berichts Panik.
Sie hat 3350 gramm gewogen und war 51 cm groß. 32 cm Kopf Umfang.Sie heißt Carolin Christiane.
Meine Naht verheilt ganz gut. Wir hoffen das die Gebärmutter bald leer ist damit ich nicht nochmal ins Krankenhaus muss. Muss mich erstmal psychisch regenerieren.

Lg
Carolin, Michael und Katharina

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Hi Du!

Das hört sich wirklich nicht sehr schön an.

Das mit der Angst, das Kind wirklich rauszupressen, haben wohl sehr viele Frauen bei der 1. Geburt. Die wenigsten geben es zu, bzw. die wenigsten sind sichd arüber im Klaren, dass es tatsächlich eine Art innere Blockade war. Aber diese innere Blockade gibt es, und es ist verdammt schwer, einfach loszulassen und weit zu machen.

Deine Geburt war nicht schön, aber du hast es gepackt. Mit ein bißchen Hilfe, ja, aber egal. DU hast es gepackt.

Eine zweite Geburt wird komplett anders verlaufen. Vielleicht schneller, vielleicht nicht, aber die Schwangerschaft wird anders sein, udn die Geburt auch. Die meisten sagen, die 2. Geburt ist leichter.

So aus meiner Warte aus: Ich hatte auch eine sehr traumatische Geburt, bei mir war es zwar "nur" das Ende, was wirklich richtig unschön war, aber das reicht. Ich hab auch gesagt "nie wieder". Es war zu viel für mich, sowohl physisch als auch psychisch. Ich hab sehr, sehr lange gebraucht, um mich von diesem Erlebnis zu erholen, und wir (sprich, mein Sohn udn ich) hatten einen sehr schweren Start.

Aber vor ein paar Wochen hab ich gemerkt, dass die Erinnerung verblasst und die Wunden bißchen verheilt sind. Und ich hab die Kinderwunsch-Blase wieder aktiviert.

Es gibt ein Buch, das ich dir empfehlen möchte, es heißt: Geburt - ein schwerer Anfang leichter gemacht. Vielleicht magst du das mal lesen, ich fand es sehr hilfreich!

Ganz liebe Grüße, und erholt euch gut!

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Dankeschön das tut gut zu hören.
schön das es Leute gibt die einen verstehen. Werde mir das Buch schnellstmöglich besorgen. Danke!

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#schock klingt ja nicht sehr angenehm....


ich selbst hatte eine 24h geburt!!! mit wehentropf und allem drum und dran, ohne schmerzmittel ect.
ganze 4h presswehen hatte ich bis mein kleiner entlich kam.

wow bei 32cm kopfumpfang bist du gerissen?
mein kleiner hatte nen 36cm dickschädel (bin auch gerissen, besser als schneiden)

das mit der angst vorm 2ten kann ich verstehn.
aber du hast die entbindung ja grad erst hinter dir, lass ein paar jahre vergehen und du wirst sehen, obs ein 2tes gibt

alles gute euch und noch herzlichen glückwunsch zur prinzessin


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Ja sie war nen Sterngucker und hat nach oben hin zum Kitzler nen cm gerissen und innen drin auch...
ja in ein paar Jahren reden wir nochmal übers 2. Kind. Aber jetzt noch nicht...


Danke
lg

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Unser 1. Kind hatte einen Kopfumfang von 30cm und mich hat es dermaßen zerfetzt, dass kannst Du Dir nicht vorstellen. Um ehrlich zu sein, hab ich oft diesen Satz gehört, dass es sicherlich eine sehr leichte Geburt war, bei diesem Kopfumfang und innerlich hab ich gekocht vor Wut. Ich hatte einen Dammschnitt/riss (bin trotz Schnitts heftig gerissen) 3. Grades. Man kann nicht immer sagen, wenn der Kopf klein ist, dass es leichter geht. Unser 2. Kind hatte nen KU von 35cm und da hatte ich nen ganz kleinen Schnitt, weil die Herztöne so abgefallen waren, dass es wirklich kaum der Rede wert war.
P.S. Ich finde es immmer irgendwie herablassend, wenn extra betont wird, man hätte ohne Schmerzmittel entbunden. Hab ich bei allen 4 Kinder auch, aber das ist doch völlig wurscht, Hauptsache, das Baby ist gesund und die Mutter auch, egal welche Komplikationen es gab.

LG

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Du Arme. Aber du weißt ja schon, dass du ungewollt falsch gepresst hast bzw. große Angst hattest. Ich hatte auch so eine katastrophale Geburt. Ich denke, dass die Einleitung, die ganzen Schmerzmittel und die PDA bei dir auch zu diesem Fiasko beigetragen haben. Mich hat bei der ersten Geburt eine einzige Schmerzspritze total außer Gefecht gesetzt und meine Kleine kam per Saugglocke und musste 10 Tage auf die Intensivstation. Denn ansonsten hört sich das mit dem Öffnen des MM (auch wenn´s bei mir rasanter ging) ja völlig normal an. Erste Entbindungen sind oft komplizierter, wenn ich mich so umhöre.
Ich kann dir aber sagen, dass ich knapp zwei Jahre später im Mai ein zweites Kind völlig ohne Probleme bekommen habe. Sie wog 3320g, 34cm KU (also ganz normale Maße). Ich bin nicht gerissen, bin direkt wieder aufgestanden etc. Es war wunderbar. Und es heißt also nicht, dass sowas wieder passieren muss. Ich hatte große Angst davor. Aber diesmal verlief dank einer tollen Hebamme alles wunderbar.

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Hallo Katharina

erstmal herzlichen glückwunsch zur kleinen maus

ich kann dich gut verstehn. nach der geburt meines ersten kindes (35+4) geburt war die hölle. schwangerschaft war ansich ganz in ordnung (ersten 7 monate ekel vorm essen und dann halt ab der 32.SSw wehen, aber keine wehechen)

nach dieser geburt habe ich gesagt ich bekomme NIE WIEDER kinder. und was soll ich sagen, die natur hat nachgeholfen und ich habe 13 monate nach der 1. geburt ein zweites kind bekommen.
SS war nicht grade sehr toll, aber die geburt war super und danach war mein erster gedanke, GERNE WIEDER

Lass das erstmal alles sacken und dann irgendwann ist es für dich nicht mehr so schlimm. hatte beim meinem großen auch sehr viel angst und wollte nicht das ich reisse
wünsche dir viel kraft zum verarbeiten

lg claudia mit james 3 1/2 jahre und luca 2 1/2 jahre

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erstmal herzlichen Glückwunsch zur Geburt eurer Maus! da hast du ja echt was mitgemacht #liebdrueck

ich kann es gut verstehen, dass du keine Lust mehr hast auf Krankenhaus. und die Ärzte haben dir ja sicher gesagt worauf du jetzt achten musst, also wird das sicher klappen! ich drücke dir die Daumen, dass bald alles raus ist!

und was das 2. Kind angeht: da musst du dir ja jetzt noch keine Gedanken drum machen, genießt erstmal die Zeit mit eurer kleinen Maus, die werden soooooooooooooooo schnell groß (meine wurde auch erst gestern geboren und ist heute über 2 Jahre alt :)). wenn ihr irgendwann Lust habt auf ein 2. Kind gibt es ja sonst auch immer noch die Möglichkeit eines Wunsch-Kaiserschnitts. aber versuch einfahc mal nicht darüber nachzudenken, es hat alles Zeit. und wenn etwas mehr Zeit vergangen ist wirst du auch etwas besser mit der Geburt wie sie jetzt war zurechtkommen.

Alles Gute euch 3en! und dir drücke ich wie gesagt ganz doll die DAumen, dass alles schnell leer ist und weiter so gut verheilt!

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Liebe Carolin,

kann dir das Buch Hypnobirthing empfehlen.
Das hilft ungeheuer weiter.
Unsere Zweite Geburt war gegen die ersten ein absoluter Klacks und ich super entspannt.
Kann es jedem nur empfehlen.

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Hallo,
dein Bericht könnte glatt von mir stammen. Bei der Geburt meines 1. Kindes lag ich ca. 4-5Stunden in den Presswehen. Sie wurde mit Saugglocke und Zange geholt, da sie mit den Schultern stecken geblieben ist. Aber ich kann dich beruhigen. Habe 2 Jahre danach meinen Sohn zur Welt gebracht und es zwar schmerzhaft, wegen Symphysenlockerung aber trotzdem schön. Nach nur 3 Presswehen war mein kleiner Mann auf der Welt. Und nun bin ich gerade ganz frisch mit Kind nr. 3 SS.... Was mir bei meiner Tochter sehr fehlte, ist die 1Std. nach der Geburt, weil sie auch sauerstoff benötigte... Ich wünsche dir und deiner Familie alles gute für die Zukunft.
Lg Claudia mit Neele 4J. und Marten 2J. an der Hand und Baby im Bauch 10.SSW

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Sorry aber für mich hört sich das nach einen ganz normalen geburt an;-)
Musst dir mal die anderen berichte durch lesen da sind einige sachen bei wo ich sagen die Arme Frau. Aber die sind trotzdem nicht so negativ wie du.
Hört sich für mich nach ner Wochenbettdepression an.

Alles gute

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Ich hab gerade vor 3,5 Wochen meinen zweiten Sohn geboren. Ich hatte auch Angst ihn rauszupressen, aber nicht, weil ich Angst hatte, sondern weil es mir einfach viel zu schnell ging. Wäre es nach der Hebamme gegangen ohne PDA und nach 3,5 Stunden Wehen. So waren es dann 4,5 Stunden nach Wehenbeginn.

Bei meinem ersten Sohn dauerte die Eröffnungsphase auch recht lange. Allerdings war ich wegen vorzeitigem Blasensprung schon im KH und es wäre eingeleitet worden, wenn die Wehen nicht von alleine losgegangen wären.

Für mich wäre es kein Problem, mich nochmal auf eine SS und Geburt einzulassen, aber ich bin fast 40 und irgendwie ist es jetzt mit zwei Kindern auch gut. Beide Jungs haben bei mir keinerlei Verletzungen hinterlassen. Und der Kleine hatte einen KU von 35cm, 7cm mehr als sein großer Bruder.

Du wirst sehen, dass sich das nach einiger Zeit anders anfühlt, was Du erlebt hast. Das hat die Natur so eingerichtet, dass man so einiges vergißt.

Gruß
marjatta