Gehören Medien täglich dazu?

Guten Morgen,

Butter bei den Fischen: wie viel Medien sind es bei euch zuhause wirklich? An einem Tag der nicht durch Verabredungen und Sport durch strukturiert ist und die Kinder ab 13 Uhr zuhause sind und man keine Termine hat.
Kinder sind 6&3 und unter ner Stunde sind wir eigentlich nie eher was mehr. Und ja, ich zähle auch toniebox und das tolle lernspiel Memory auf dem Tablet dazu. Ist nämlich auch Beschallung… Ich will das überhaupt nicht werten wollte nur den Wind aus den Segeln nehmen ( also meine Kinder beschäftigen sich mit tollen lernapps- das dürfen sie …. ) also nicht mit zweierlei Maß messen, sondern Medienzeit als Fakt ohne Abstufungen als „gute und schlechte“ Medien.
Und überhaupt würde mich eure Meinung dazu interessieren, da ja heute über alles so schlimm gewertet und diskutiert wird.

Meine Kindheit mit großen Bruder 1985 geboren. Der Fernseher lief schon morgens beim aufwachen ( Papa hat immer morgenmagazin geschaut ) nach der Schule lief der tv den ganzen Nachmittag und wir spielten so drum herum ( nein meine Eltern haben nicht ständig bespaßer gespielt ( haben sich aber schon auch mit uns beschäftigt) später so als ich 7 war, hatten wir die super Nintendo. Das Ding lief gefühlt, 24/7. ich kann mich überhaupt nicht daran erinnern, dass es begrenzt wurde, genauso wie Süßigkeiten..: Aber ich habe im Kindergarten auch noch nen Aschenbecher getöpfert 🤪🤪
Und ja, ich hab studiert und bin auch nicht übergewichtig oder besonders Medienabhöngig… wie war’s bei euch?
Liebe Grüße 🫶

Bearbeitet von Fruehlingimherz
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Es ist total unterschiedlich. Unsere Limits werden z.B.oft gar nicht komplett genutzt. Eigentlich darf die Große (8 Jahre) 1 Stunde/Tag in der Woche ihr Tablet benutzen (dann gibt es aber kein TV mehr), am Wochenende 2 Stunden. Tonibox haben wir nicht. Der kleine (6Jahre)darf analog zu den Zeiten auch an ein Medium. Nehmen wir aber z.B. das letzte Wochenende: Sonntag morgens waren wir schwimmen und danach waren die Kinder die ganze Zeit im Garten bzw auf der Straße spielen. An dem Tag gab es überhaupt keine Medien, abends wollten sie was vorgelesen bekommen. Dann aber gibt es wieder Tage, da ist eigentlich schon viel los (Schule/Hort/Kita/Sport), da merkt man richtig, die Luft ist raus (auch bei uns Eltern), dann wird auch mal die Stunde Tablet oder Fernsehen ausgenutzt und zum Einschlafen noch ein Hörspiel gehört.
Ich bin auch ein Kind der 80er Jahre und es gibt einen Unterschied zu der Medienzeit damals zu heute: Es stand nicht permanent was für Kinder zur Verfügung. Es gab Kindersendungen zu bestimmten Uhrzeiten. Selbst wenn der Fernseher viel an gewesen sein sollte, ich war ein Kind, dass nur an meine Löwenzahn-Sendung (als Beispiel) interessiert war, danach habe ich alleine den Fernseher ausgeschaltet. Heute ist der Zugang zu Kindersendungen rund um die Uhr unbegrenzt sofern man diverse Streaming-Dienste nutzt ( eigentlich langt dazu auch schon die ARD Mediathek). Das macht es Kindern heute wesentlich schwieriger als damals, und es braucht mehr Achtsamkeit der Eltern als noch vor 20 Jahren.Deswegen halte ich so Vergleiche "uns hat es auch nicht geschadet" nicht für legitim.

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Zumal es Sendungen eben nur zu fixen Zeiten und Tagen gab. Vom Sandmännchen abgesehen gab es doch keine Sendung die täglich lief und auch die Auswahl der Kindersendungen war viel geringer.
Sowas wie jeden Tag eine Folge PawPatrole war gar nicht möglich.

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Dann müsst ihr noch Älter sein,

Aber auf RTL 2 kam täglich Mila, Sailormoon, Lady Oscar, die Kickers. Das war ein tägliches Programm und ja ich habe da jeden Tag meine Folge geschaut.

Als wir kleiner waren kamen auch täglich die Schlümpfe, Tom und Jerry usw.

Also da war sehr wohl tägliches Kinderfernsehen. Ich bin Jahrgang 84.

Es gab mehr als genug Sendungen, evt. haben euch eure Eltern die meisten davon vorenthalten, dass ihr die gar nicht gesehen habt, aber es gab sie.

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Da mein Sohn schon ab 3-4 Jahren immer Hörspiele neben dem Legobauen gehört hat, und auch zum Einschlafen würde ich "den ganzen Tag" sagen, wenn man nicht zwischen gut + böse unterscheiden darf.

BIs Ende Grundschule war aber Fernsehkucken oder ein Spiel spielen auf "nach dem MIttagsspaziergang oder Hobby" festgelegt -- aber nicht starr, weil sie zu der Zeit noch oft im Garten waren.

Richtig mehr wurde es erst ab Corona bzw. 5. KLasse, -- da ist der "Garten" halt nicht mehr interessant gewesen und zuhause in Leerlaufzeiten war es eben irgend eine FOrm von Medien im Leerlauf, ja.
Ich hab sie dann halt bewusst davon weg gezogen: Kochen helfen, ein Spiel spielen, was unternehmen etc....

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Also Toniebox läuft bei uns immer,wenn der Wunsch besteht. Das zählt für mich nicht zu Medien dazu.
Tablett und Handy bekommt unsere 4 jährige Tochter gar nicht. Fernsehen Mo-Fr 20-30 Minuten und am Wochenende auch mal ein Disney Film.

Süßigkeiten gibt es bei uns täglich in Maßen. Meine Tochter darf sich pro Tag eine Sache aussuchen. Entweder 1 Keks oder eine Mini Tüte Gummibärchen etc und dann ist auch Schluß.

Wir fahren mit diesen eindeutigen Regeln sehr gut.

Bearbeitet von Franzi20111991
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Tonie Box/Musik hören ohne Video zählt für mich auch nicht als Medien.

Mein 3.5 Jähriger schaut an freien Tagen meistens 30-60 Minuten Fernsehen pro Tag. Hauptsächlich wenn ich den Kleinen zum Mittagsschlaf lege und am Abend zum Schlafen lege. Es gibt aber natürlich auch Tage ohne Fernsehen, wenn wir den ganzen Tag unterwegs sind. An Kitatagen schaut er nur Abends ca. 30 Minuten.

Der Kleine, 20 Monate, dürfte nach dem Abendessen auch kurz schauen (5-10 Min), damit ich in Ruhe aufräumen kann, aber er steht meistens nach 1-2 Minuten auf und wuselt um mich herum.

Tablet und Handy dürfen sie noch nicht haben.

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Die Große ist 16 -- und bei HA sind Medien hier üblich - also vom Lehrer vorgeben, was sie zu welchem Thema wo anschauen sollen. Außerdem macht sie den Online Kurs zum Cambridge Zertifikat und hat da sowohl Aufgaben als auch Unterricht jede Woche. Von den Pretests die letzen 3 Wochen gar nicht zu reden. Läuft auch über die Schule/ als AG mit einer Lehrerin.

Der Kurze ist 10 -- und hatte gestern erst wieder HA in der Anton App auf - weil seine Lehrerin ansonsten keine HA für ihm hatte--- wielange er daran sitzen soll, sagt sie nicht. Also ist ja klar, dass er gerne länger HA macht und nicht nach 10 Minuten das Teil wegpackt.

Von daher sind Medien hier eben durch Schule und HA häufig im Einsatz.

Und da beide Kids sehr gerne lesen, nutzen sie den Kindle halt auch eigentlich täglich.


Was du beschreibst aus deiner Kindheit kenne ich im Übrigen nicht.
Der Fernseher war nur gezielt an und in der Woche eher abends für 1 Kindersendung.
Für meine Eltern war es schwieriger mich von meinen Büchern wegzulocken als vom Fernseher...

Hier ist der TV selten an- warum auch, wenn nichts geschaut wird?

Bearbeitet von Elise22
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Wenn du alle Medien hier zusammenfasst ja dann gehören Medien täglich dazu in der Logik ist das ja auch der Radio der für mich im Bad läuft oder im Auto.

Allerdings merke ich meinen Kindern sehr wohl einen unterschied an welche Medien sie konsumieren. Musik neben bei im Bad, zum aufräumen etc hat keine Auswirkung bzw. nervt sie mich bevor es bei den Kindern spürbar wird. Dauerbeschallung mit teufelskickern merkt man Kind 2 deutlich an und zu viel Fernsehen und Nintendo spielen noch viel mehr.
Beim großen kommt das Handy dazu. Das wird für Schule und Kommunikation benötigt aber wenn er daran versackt und YouTube Videos schaut tut es ihm definitiv auch nicht gut.

Und letzt endlich kommt es aufs Kind an. Vielleicht sind Kinder die früh schon immer viel Medien konsumiert haben abgestumpfter. Vielleicht ist es auch anders.

Am Ende des Tages muss jede Familie da abwägen zwischen Kinder sind beschäftigt am Tablett, Fernseher … oder Kindern tut es nicht gut bzw dem Familien und sozialleben tut es nicht gut. Und da gibt es Kinder, genauso wie bei Süßigkeiten, die sind genügsam und andere die kommen von der Schule und wissen nichts besseres mit sich anzufangen als Fernsehen und tablet. Da wir hier beides haben und ich keine nennenswerten Unterschiede in der Erziehung gemacht habe, außer dass die kleine früher durfte durch den großen Bruder, ist da definiert ein großer Anteil Charakter drin.

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Das, was du beschreibst, kenne ich so überhaupt nicht.

Meine Schwester und ich sind 1980 und 1983 geboren und der Fernseher lief tagsüber exakt 30 Minuten für unsere Kindersendung. In der Grundschulzeit sogar nur jeden 2.Tag - man, war das schwierig, zu überlegen, ob man gestern fernsehen durfte... aber Mama wusste es immer...

Hörspiele gab es auf Schallplatten. Auch da wurde mal eins gehört (oft gemeinsam mit Mama oder Opa) und dann wieder sorgsam eingepackt.

Außerdem gab es einen Computer. Ich schätze, maximal 30 Minuten am Tag. 1x1-lernen war mein erstes Programm ;-) später kamen Digger und Jumpjoe als Spiele und Vokabelprogramme.


Dagegen heutzutage:
Gestern habe ich fast 2 Stunden mit meiner Tochter Scratch gemacht. War cool (Danke für die Erinnerung - ich wollte es heute noch mal probieren!).
Eine halbe Stunde fernsehen täglich ist Standart, im Sommer wird das von Natur aus wieder weniger.
Die Große verbringt durchschnittlich 26 Minuten (;-) laut family-link, gerade nachgeguckt) am Handy, das meiste ist WhatsApp, Schach und Hausaufgaben.


Fazit also:
Ja, täglich Medien empfinde ich durchaus als normal.
Schließlich muss man für Hausaufgaben das Internet öffnen, Verabredungen über Whatsapp treffen und kann deshalb nicht einfach komplett auf Filme verzichten.

Eine ständige Dauerberieselung würde mich wahnsinnig machen. Wir haben hier neben den Medien auch täglich mehrere Stunden "Ruhe" - also nur natürliche Geräusche, die nicht aus Lautsprechern kommen. Und keinen Bildschirm an.

Ich glaube auch nicht, dass die Gefahr einer Dauerberieselung(!) im Suchtpotential liegt oder grundsätzlich in Verdummung oder körperlichen Problemen (Übergewicht). Da kommt es sehr auf die Art und Inhalte der Medien an.
Ich denke, Dauerberieselung (!) führt eher dazu, dass Menschen unruhiger werden, das Alleinsein schlechter aushalten können, viel Action brauchen usw. Da unsere Gesellschaft generell in diese Richtung driftet, muss das noch nicht mal als problematisch empfunden werden.

Trotzdem bin ich immer sehr froh, dass jeder in unserer Familie - das ruhige Kind genauso wie das lebhafte - sich gut selbst beschäftigen kann, gut leise sein kann, gut auch mal Langeweile aushalten kann. Das nimmt viel Konflikpotential aus der Familie, hilft in der Öffentlichkeit und trägt über Lebensphasen, in denen man nicht eine Horde von Freunden und Bekannten um sich hat. Ich schiebe das darauf, dass Bildschirmzeit und Geräuschberieselung kein Dauerzustand sind sondern immer schon so knapp gehalten wurden, wie es altersmäßig sinnvoll war.

Aber das ist meine persönliche Beobachtung und keine empirische Studie ;-)

Bearbeitet von O-Doolia
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PS

Und für 3-6jährige empfinde ich eine Stunde wirklich als viel. Das kann mal passieren, aber sollte meiner Meinung nach kein täglicher Standart sein.

Gerade Memory kann man doch ohne tablet spielen. Das macht doch viel mehr Spaß und übt gleichzeitig die Feinmotorik beim umdrehen der Kärtchen.

Tatsächlich würde ich Hörspiele im Nicht-Lesealter ganz anders bewerten. Das wird weniger, wenn die Kinder die Geschichten selbst lesen können (vorausgesetzt, es wurde auch vorgelesen. Aber niemand liest 3 Stunden täglich vor...)

Aber die Sache mit dem tablet hat für mich eben auch mit Gewöhnung zu tun.

Kind merkt: mir ist bisl langweilig..
Ist die Lösung jetzt: mit netten Leuten am Tisch sitzen und ein Gesellschaftsspiel (memory) auspacken?
Oder ist die Lösung: am tablet daddeln (z.b. memory).

Verstehst du, was ich meine?
Memory ist erstmal nix böses. Auch nicht am tablet. Aber das Kind gewöhnt sich früh an, dass die Lösung gegen Langeweile im tablet steckt - und nicht im Spiel, Buch o.ä.

Bearbeitet von O-Doolia
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"Ich denke, Dauerberieselung (!) führt eher dazu, dass Menschen unruhiger werden, das Alleinsein schlechter aushalten können, viel Action brauchen usw. Da unsere Gesellschaft generell in diese Richtung driftet, muss das noch nicht mal als problematisch empfunden werden."

Interessant dass Du das schreibst. Ich selbst bin da auch "streng", weil ich das auch so empfinde - siehe mein Kommentar weiter unten. Werde da manchmal auch komisch angeschaut, vor allem von Freunden wo einfach immer irgendwas "im Hintergrund" läuft: Hörspiele, TV - aber keiner hört richtig zu.

Ich selbst neige schon dazu, viele Dinge gleichzeitig zu tun. Das macht mich nervös, gestresst, hektisch und irgendwie "hibbelig". Ich bin auch der Meinung, dass Kinder lernen sollten, sich auf EINE Sache zu konzentrieren. MIr fällt das schwer, liegt vermutlich nicht an zu viel Medien in der Kindheit (denn genau daher habe ich das Prinzip: Eine Sendung schauen, dann wieder ausschalten), aber daran, dass ich mir das so angewöhnt habe, zB abends beim Fernsehen zu lesen oder noch schnell ein Protokoll zu tippen, während mein Mann fernsieht...

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Meine Kinder sind gute 5 und knappe 3 Jahre alt und im Regelfall ist es bei uns so:

- TV läuft 20 bis 30 Minuten abends und einmal am Wochenende für 1,5 Stunden
- die Große darf an drei Tagen die Woche für 30 Minuten an der Switch spielen (Paw Patrol oder Brain Academy)
- die Toniebox darf hier quasi immer laufen zwischen Frühstück und Abendessen, nur nicht während dem Essen; wenn es uns Eltern zu viel wird müssen die Kinder mit Kopfhörern hören
- hin und wieder (ein-, zweimal im Monat) dürfen die Kinder am Tablett schreiben oder malen

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Tochter, 8 Jahre: Hörspiele dürfen unbegrenzt gehört werden, das sehe ich jetzt nicht so dramatisch wie "Bildschirmzeit".

Bildschirmzeit haben wir theoretisch 1 Stunde, aber praktisch ist es oft mehr. Oft stellt sich z.B. nach einer Stunde Fernsehen heraus, dass man eigentlich schon in der Schule einen Film gesehen hatte, dann kommt noch die Freundin, die uuunbedingt Switch spielen möchte, und abends wird noch mit Papa geskypt, der beruflich öfter einmal nicht zu Hause ist. Von Besuchen bei ihrer Ich-hab-unbegrenzt-Medienzeit-Freundin mal ganz zu schweigen.

So richtig kontrollieren und unterbinden kann ich es nicht.