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Ich finde es immer witzig, wie gut der Kinderarzt eigentlich ein 6-jähriges Kind kennen soll. Mal abgesehen von der minimalen Tatsache, dass ein Arzt tatsächlich mehrere Patienten hat... ein 6-jähriges Kind ist wie oft im Jahr noch krank? Wie oft besucht ihr euren Kinderarzt?

Ich wohne in Hessen. Eine Rückstellung ist hier auf Elternwunsch generell möglich, allerdings dürfen die Eltern NICHT entscheiden wohin zurückgestellt wird. Primär wird eine Rückstellung in die Vorklasse angestrebt. Mein Ältester wurde zurückgestellt (in die Vorklasse einer Sprachheilschule), mein Jüngster nicht. Ich habe bei Beiden die Entscheidung nicht bereut. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass kein guter Kindergarten ein Kind so gut fördern kann, wie eine gute Schule. Natürlich gibt es bei Beiden auch "Schwarze Schafe". Gerade das Vorschuljahr im Kindergarten ist kritisch. Ein pfiffiges Kind langweilt sich nach all den Jahren dort zu Tode. Ganz besonders fies wird es, wenn all die Spielfreunde bereits eingeschult wurden. Das "durfte" ich leider oft beobachten. Die gut gemeinte Rückstellung in den Kindergarten um dem Kind noch etwas Kindheit "zu gönnen" wurde zur Qual fürs Kind. Die neuen Kinder stehen wieder im Mittelpunkt und das eigene Kind war ja nun ein ganz, ganz großes Kind und bekam praktisch gar keine Aufmerksamkeit der Erzieher mehr.
Die Rückstellung in die Vorklasse hingegen ist super. Das ist eine Art Schule "light" - eine Mischung aus Kindergarten und Schule. Das Kind ist schon richtiger Schüler, besucht täglich eine Schule, hat einen Stundenplan mit richtigen Fächern aber im "Klassenzimmer" gibt ganz große Bereiche zum Spielen mit viel Spielzeug. Spielen ist ein großer Teil des Stundenplans. Pausen werden gemacht wenn die Kinder sie benötigen. Und während des einen Jahres lernen sie ganz allmählich die Schulregeln. Hausaufgaben gab es auch - 10 Minuten täglich.
Meine beiden Söhne haben mit Eintritt in die Schule ungeheure Fortschritte in ihrer Entwicklung gemacht.

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Das sagt unser arzt ausdrücklich dazu, dass er nur das wiedergeben kann, wqs bei den ausführlichen tests, im vergleich zu gleichaltrigen aufgefallen ist.
Naütlich kennen die erzieher, die das kind täglich mehrere stunden sehen besser, und die eltern wohl am besten.

Ich glaube hier gibt es gar keine vorschule, inder art wie du sie beschreibst. Müsste ich mih mal schlau machen

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Ich finde es immer witzig, dass vor allem in den Foren immer darauf herumgeritten wird, wenn Erzieher Förderbedarf sehen und der Kinderarzt ablehnt. Dann heißt es immer, Erziehern steht es nicht zu, das darf nur der Kinderarzt. Und ich spreche jetzt nicht von „Diagnosen“, sondern rein von Defiziten die in der Kita auffallen und als „problematisch“ bzw. „förderungsbedürftig“ eingestuft werden.

Nicht nur, das Erzieher NICHTS sagen dürfen, weil sie keine kindermedizinische Aussbildung absolvierten, es wird dann sich immer gleich finanzielles unterstellt: Kita ist ja nur auf einen I-Platz aus. Ich weiß, ist Off Topic. Aber ich frage mich gerade: Was denn nun? Wer darf dann überhaupt was sagen? Der Kinderarzt nicht, weil er das Kind nicht täglich erlebt und nicht so gut kennt - die Erzieher aber sich nicht, weil es ihnen nicht zusteht? *nachdenkliche Grüße

Snow

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Hallo
es kommt darauf an aus welchem Bundesland ihr kommt. Bei uns hier (Bayern) ist es nicht so ein großes HickHack wobei es vermutlich auch darauf ankommt wie sehr die Schule die jeweiligen Schüler braucht.

Die jüngste wurde zurückgestellt weil sie eben ein Wackelkanditat war. In Zusammenarbeit mit KiGa und Schule (Kieler Einschulungsverfahren) waren wir uns alle dann sicher das es besser ist sie noch ein Jahr im KiGa zu lassen.

Und das war auch die Richtige Entscheidung
LG
Corinna

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Danke für deine antwort.
Was musstest du denn machen um sie zurückzustellen? Sind auch in bayern

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Also ich musste nochmal zu einem Test in der SChule. Eine Lehrerin führte diesen durch. (den TEst hat meine Tochter allerdings super gemacht) Allerdings weinte sie , als sie alleine mit der Dame in ein Zimmer sollte. Dieses "emotional/soziale" Defizit war auch der Grund warum ich sie zurückstellen lassen habe. (habe weiter unten einen Post ausfühlicher geschrieben)
Dann habe ich mit dieser Lehrerin geredet und hab ihr klar gemacht, dass ich nicht aus Lust und Laune heraus eine Rückstellung möchte.Ich denke das war auch der Grund der Unterhaltung.Sie wollte heraushören, wie ich das so sehe, ob ich meine Entsheidung begründen kann.
Die Empfehlung einer Rückstellung hatte ich bis dahin auch von der Kigaleitung (unsere Schule legt großen Wert auf die Empfehlung unseres Kigas)
ein paar TAge später musste ich zur Direktorin um den Wisch für die Rückstellung zu unterschreiben. WAr ganz einfach das ganze..

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Hey...
Hör auf dein Bauchgefühl...

Mein Sohn ist im Juli 6 geworden und in SH ist er damit ein Kannkind...
Er ist kognitiv völlig normal entwickelt, dass wäre also auch kein Problem gewesen... Aber auch hier war es die soziale und emotionale Seite, die uns auch recht zügig dazu bewogen hat, ihn zu lassen... Einfach noch zuviel Knete im Kopf #schwitz#schein
Und ich bin immer noch sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben... :-)

Meine Philosophie ist folgende
Nach hinten raus ist egal, ob sie mit 16 oder 17 aus der Schule kommen aber vorne kannst du viel versauen... Ist der Start schlecht, geht soviel kaputt... Warum überfordern, wenn es nicht sein muss...

Letztendlich ist unsere Gesellschaft so verkopft, dass Schule als etwas überaus Oberwichtiges angesehen wird.
Ich bin da entspannt - klar, ist Schule wichtig aber ich bin der Meinung, "Schule" soll meinem Kind lesen, rechnen, schreiben, bisschen dies, bisschen das beibringen - welchen Abschluss er macht wird sich finden aber für das Leben muss ich bzw. wir Eltern ihn vorbereiten....
Damit will ich Schule nicht schmälern aber ich denke, Schule ist einfach nicht alles...

Entspann dich - lass sie reden und vertrau auf deinen Bauch....

lg Tanja

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Also dein kind hätte als kann kind im sept 2017 in die schule gehen können, ihr habt aber abgelehnt?
Ich denke auch, ja man könnte jetzt bis sept ergotherapie und diverse andere therapien durchfrühen. Oder einfach noch ein jahr wqrten und schauen wqs der kleine körper selber erledigt wenn man ihn lässt....

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Hallo,
genau, er hätte dieses Jahr losgehen können aber wir haben ihn (und uns) gelassen...
Warum auch diese Hetze....
Wie gesagt, wir sind tiefenentspannt und definieren Intelligenz nicht darüber, wann ein Kind zur Schule kommt... ;-)
Schulreife besteht aus mehreren Komponenten.. Kognition, Emotionialität, Sozialverhalten, Motorik... Das ist wie mit einem guten Tisch - es sollte kein Bein wackeln - wackelt eins, sollte daran gearbeitet werden...

Unser Sohn darf einfach ein Jahr länger spielen (ohne Ergo oder sonstiges)...

Und im sopmmer geht er mit Freude zur Schule.... :-)

lg Tanja

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Zum einen ist einer der ausschlaggebenden Punkte für das Einschulungsdatum, also den Stichtag nicht wirklich Aspekte der Kinderentwicklung und des Kindeswohles sondern der Forderung der Industrie dass in Deutschland die Kinder "zu spät" aus der Schule kommen. Dazu kommt dass jedes Kind das früher eingeschult wird weil man den Stichtag verlegt ein Jahr eher mit der Schule fertig ist und ein Jahr mehr Sozialabgaben zahlen kann bis es in Rente geht. Wenn man das weiß kann man finde ich nochmal anders an die Sache ran gehen.

Zu früh schadet, und lieber ein Jahr mehr Vorschule als die 1. Klasse doppelt. Sitzenbleiben / Wiederholen ist ein Scheitern. Das sollte man nicht so lapidar "dann wiederholt es halt" oder später "dann gehts halt vom Gymi wieder runter wenn es das nicht packt" abtun. Das hinterlässt immer Spuren die man nicht einfach so sehenden Auges in Kauf nehmen sollte, es sich gut überlegen sollte.

Wenn der Kindergarten kein Problem sieht und keine Angst hat dass er unterfordert ist und die anderen tyrannisiert oder so, lass ihm lieber Zeit. Ich bin lange "rumgekrebst" in einigen Fächern bis ich endlich ein Jahr wiederholt habe. Ich war ein Jahr älter, reifer, und "bäm" auf einmal lief es. Auch Berufswahl etc fielen mir leicht wo ich ein Jahr vorher dachte "puh, wenn ich das jetzt müsste".

Alles Gute Euch und starke Nerven!
WuschElke

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Also ich stand letztes Jahr vor der gleichen Entscheidung. Unsere Tochter wurde Anfang August 6 Jahre alt. Die Test hat sie alle super gemacht. (mittlerweile kann sie sogar schon lesen- natürlich seeehr langsam) Kognitiv war sie definitiv fit genug.
Das Problem war allerdings die emotionale REife. Sie ist bei Fremden sehr ruhig u ist den Tränen sogar oft nahe ohne dass man es von Außen nachvollziehen kann.

Ich habe lange hin und her überlegt. Sie nebenbei immer mal befragt um herauszuhören, was sie möchte. Sie wollte nicht in die Schule. Warum weis ich nicht. Ihre "große Liebe" ist auch in die Schule gegangen. DAs schien sie aber gut zu verkraften, denn sie hat ja noch andere Freundinnen mit denen sie gerne spielt.
Mein Bauchgefühl sagte mir allerdings von Anfang an, dass eine Rückstellung mehr nützen als Schaden würde. Also haben wir sie zurückstellen lassen und ich bin seeeeehr happy über meine Entscheidung. Mittlerweile glaube ich, möchte sie in die Schule gehen.
Ich wüsste nicht, warum soviele es eilig mit der SChule haben. Im schlimmsten FAll langweilen die Kinder sich das letzte halb Jahr im Kindergarten. Immernoch besser, als dass sie sich in der Schule nicht wohl fühlen weil sie noch nicht soweit sind.

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Hallo
Mein großer kam letztes Jahr zur Schule und daher habe ich gemerkt was für einen Riesen Sprung Kinder in dem halben Jahr vor der Schule machen.
Meine kleine kommt dieses Jahr zur schule sie ist nur 103cm wiegt 15kg und wird am 25.8. Eingeschult und am 3.9. Erst 6 Jahre.
Sie ist ein musskind da Stichtag am 30.9. Ist.
Wie ist denn dein Kind im Umgang mit anderen sehr schüchtern oder hast du den Eindruck er ist halbwegs selbstbewusst.
Ich bin der Meinung wenn kognitiv alles passt und emotional nur kleine Baustellen sind dann würde ich das halbe Jahr nutzen und an den Baustellen arbeiten aber nicht ihn zurück stellen.
Er selber will in die Schule. Wie wird er sich fühlen wenn du jetzt sagst nein ich finde du bist noch nicht reif genug.
Und zur Konzentration. Offizielle Spanne bei 5-7 jährigen ist 15 Minuten. Und dann kommt auch dazu interessiert es das Kind was es tut.
Liebe Grüße

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Hi,
da Dein Kind aber so klein ist, wird es vollste Unterstützung von allen Lehrkräften bekommen.

Bei Thilo war auch so ein Mini Mädel in der Klasse, aber 1 Jahr älter als Thilo. Er war zu Einschulung 1,28 m und wog 25 kg.

Thilo wurde dauernd überschätzt, es wurden vom ihm Sachen erwartet, da war er überhaupt nicht reif dafür. Die Mutter des Mädchens beschwerte sich, das die Tochter alles "vorn Arsch getragen" bekäme, weil sie noch so niedlich ist.

Mit 104 cm wechselte Thilo vom Römer King TS in Cybex, da war 2,5 Jahre alt und hatte 18 Kilo. Ab 4 Jahre, wird er von fremden wie ein Schulkind behandelt, und wen man nicht aufklärte, dachten die meisten wohl er ist behindert, er war, ist, nur viel zu groß.

Bei uns waren es 2 Tage, bzgl. Muss Kind, das war Mist.

Euch alles gute

89

Hallo,

unsere mittlere Tochter wird auch dieses Jahr eingeschult. Am 24.08. wird sie 6 Jahre alt und Stichtag in BW ist der 30.09. ;-) Sie ist echt pfiffig, sprachlich auch sehr gut (eine kleine Quasselstrippe :-p) körperlich top fit, wenn auch wirklich klein! Aber sie ist auch eine kleine Träumerin, die Konzentration ist auch nicht immer zu 100% da. ABER dennoch trauen ihr alle, einschließlich uns, zu daß sie die Schule gut meistert und sie das mit der Konzentration ziemlich schnell lernen wird! Ein Jahr mehr im Kindergarten wäre wohl genau kontraproduktiv und sie würde sich wohl langweilen - und es gibt nichts schlimmeres als gelangweilte Kitakinder :-p
Eine Rückstellung wäre hier bei uns im allgemeinen aber kein Problem!

Ich bin dafür dass man den Kindern generell mehr zutrauen sollte ;-)

Grüße

91

Hallo,

ich finde die Kombination Bauchgefühl - ErzieherInnen - Kinderarzt deutlich überzeugender als 'alle anderen'. Du hast den Eindruck, Dein Kind könnte noch ein Jahr länger Kiga vertragen, die Erzieherinnen im Kindergarten - die Dein Kind gut kennen!! - bestätigen das und der Kinderarzt ebenso.

Ich hatte mit meinem Kind einen ähnlichen Konflikt, allerdings in die andere Richtung: sie sollte eigentlich dieses Jahr eingeschult werden (Berlin), dann änderte sich der Stichtag von Ende Dez zu Ende Sept, und sie war mit einem Mal ein Kann-Kind; sie ist Mitte Oktober geboren.
Damit fiel sie aus ihrem Kreis von Kitafreunden heraus, die alle dieses Jahr in die Schule kamen - das hat uns echt Kopfzerbrechen bereitet.

Letzten Endes haben wir uns nach vielen Gesprächen mit der Bezugserzieherin dazu entschieden, sie noch ein Jahr länger im Kindergarten zu lassen und die Entscheidung war goldrichtig. Sie ist gut aufgestellt, hat viele Freunde und geht gern in den Kindergarten, obwohl sie das einzige Mädchen und viel älter ist als die anderen.
Klar, wir mussten keinen Antrag stellen, sondern 'einfach' den Dingen ihren Lauf lassen, aber im Grunde haben wir uns recht ähnliche Gedanken gemacht wie Ihr.

Viele Grüße!

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Hört auf euch und erklärt eurem Kind nochmal genau was Schule bedeutet und fragt ihn nochmal!

Was andere Sagen ist irrelevant, wenn es schadet, habt ihr die Konsequenzen und niemand sonst.
Daher Rat holen JA, entscheiden tut nur ihr selbst!