Dienstmädchen Mama

hallo,
ich muss mir grad mal Luft machen. Mein Sohn betrachet mich mittlerweile als sein persönliches Dienstmädchen. Wahrscheinlich hab ich mir das wohl auch selbst zuzuschreiben. Vor lauter Liebe, dann macht man einfach oft ohne zu überlegen. Aber jetzt bekomm ich wohl die Quittung.
Alles bitten hilft nicht, Sohnemann hat doch Dienstmädchen.
Einmal hab ich zu ihm gesagt: Ich bin dein Dienstmädchen? Dann wäre ich auch nur das machen was ein Dienstmädchen macht: putzen, aufräumen, kochen,abwaschen.Aber dann gibt es kein Kuscheln, kein Buch lesen, kein Toben.
Da hat er erstmal geschaut #gruebel
ganz klar es muss sich was ändern.
Aber mich würde es interessieren, wie es bei euch so ist. Ist es für eure Kinder auch selbstverständlich, das Mama alles macht? Weiss nicht ob man sowas wie Dankbarkeit erwarten kann? Mein Sohn ist 5.
Bin gespannt was ihr schreibt.
gruss
kasia :-)

1

Hallo,

ich glaube, Dankbarkeit kann man in dem Alter noch nicht erwarten.
Für deinen Kleinen ist das ja alles ganz normal so.

Ich mache auch viel für meine Kinder, aber da ich inzwischen drei hab, kann ich natürlich nicht alle hinten und vorn bedienen.

Wenn sie Durst haben, können sie sich selbst ihren Becher nehmen und was einschenken. Beim Tisch decken, Kochen, Backen oder Spülmaschine einräumen helfen sie sogar gerne - aber ich zwinge sie dazu nicht. Wenn sie mal nein sagen, ist das auch ok.

Aufgeräumt wird spielerisch. Z.B. der eine alle blauen Klötzchen, der andere alle gelben... Sie helfen da meistens ohne zu murren mit. Und wenn sie wirklich mal zu müde sind, mach ich´s halt alleine.

Welches Argument bei meinen auch immer zieht - wenn wir es zusammen machen, hab ich nachher mehr Zeit für dich zum Spielen. Ich würde ihm das auch einfach mal zeigen. Mit 5 versteht er das.

Kinder helfen eigentlich gerne - wenn man sie machen lässt und sie nicht zwingt.
Das ist meine Erfahrung...

#herzlich Ulrike mit Simon (5), Leon (3) und #baby Luca Elias (9 Wochen)

2

danke für die aufmunternden Worte.
Es war heute nur so ein Schlüsselerlebnis: ich machte Frühstück fertig und sagte zu ihm, er soll einen plastiklöffel für die Marmelade holen. Da sagt er ne. Ich hol und sag warum immer ich, du willst doch auch gleich gemütlich frühstücken. Darauf er: Du bist doch mein Dienstmädchen.
Und da würd mir erst mal bewußt, das das schon ne ganze Zeit so läuft. Und ab heute werd ich neue Seiten aufziehn. Frechheit sowas. 5 Jahre hin oder her. Wir wohnen zusammen also wird auch zusammen der Haushalt geschmissen. Das heißt künftig: Müll rausbringen, Tisch decken, und da werden sich noch andere Sachen finden. Dienstmädchen Mama ist gekündigt ab heute.
klar so krass werde ich es wohl nicht hingekommen, aber es muss sich was ändern.
Klar helfen gern kinder mit, wenn man sie läßt. Aber wie du schon schreibst für meinen sohn ist es normal, das Mama macht. Er spielt dann die Zeit.
Bin gespannt wie die Veränderung von meinem Sohn aufgenommen wird.
gruss
kasia :-)

4

Das wird sicher erst mal ein Kampf - wer gibt schon gerne Hotel Mama auf? #schein
Aber mit Konsequenz ist das zu schaffen.

Wenn meine mir zu oft gesagt haben "keine Lust" - dann hatte Mama bald drauf eben auch mal "keine Lust" zum Spielen oder Toben.
Oder wenn sie spielen wollten, hatte ich dann durchaus ab und zu eben keine Zeit, weil ich ja alles alleine machen muss und mir keiner hilft.
Als "Belohnung" fürs Mithelfen hab ich mir dann immer viel Zeit zum Spielen genommen.

So haben sie´s alle beide ziemlich schnell kapiert...

Ich wünsch dir viel Erfolg!

#herzlich Ulrike

3

Hallo,

also bei uns läuft das so, dass ich meinen fast 4-jährigen Sohn in den Haushalt mit "einbinde". So suche ich z.B. das Altpapier zusammen und bitte ihn, den in die richtige Tüte zu schmeißen. Oder wenn er einen Joghurt gegessen hat, bringt er den Becher selber in den Mülleimer. Wenn es um das Aufräumen seines Zimmers geht, gebe ich ihm klare Anweiseungen wie "Du kannst ja schonmal alle Legosteine in die Tonne legen" oder die Werkzeugkiste wieder zusammen packen oder oder oder.

Ich denke auch, dass man von einem 5-jährigen nicht wirklich "Dankbarkeit" erwarten kann. Ich habe mich aber total gefreut, als mein Sohn von einem Wochenendbesuch bei Oma und Opa zurückkam, sein Zimmer TOTAL aufgeräumt war, das Bett frisch bezogen etc. und er zu mir kam, mich in den Arm nahm und sagte "danke Mami, dass Du mein Zimmer SO schön aufgeräumt hast" ;-) Das war schon nett.

Ich sehe halt immer zu, dass er z.B. mithilft, den Tisch zu decken oder abzuräumen und natürlich sieht er das auch bei seinem Vater, der als "gutes Vorbild" auch mithilft :-)

Lieben Gruß und viel Erfolg!
Kirsten

5

Unser Sohn (4) hat im Moment auch so'ne Phase, in der er gern das Prinzchen spielt, das nur darauf wartet, dass Mama und Papa für ihn springen.

Sohn: "Ich möchte einen anderen Teller"
Ich: "Dann hol Dir einen aus der Küche"
Sohn "Ich habe aber jetzt Hunger"
Ich: " Hol Dir schnell einen Teller, dann kannst Du ja gleich essen"
Sohn: "Ich möchte das nicht" - überhaupt eine Aussage, die zur Zeit sehr beliebt ist #':-)

Letztlich sind wir da auch nicht immer konsequent; bevor das Essen kalt wird, holt ihm dann doch einer seinen Wunschteller, aber es hat auch schon Abende gegeben, an denen er aus Trotz dann gar nichts gegessen hat ...

Aufräumen und solche Sachen klappen eigentlich besser, weil er weiß, dass es gemeinsam schneller geht und dann auch mehr Zeit zum Spielen bleibt

LG

Anja

6

dankbarkeit kannst du in dem alter noch nicht erwarten.
aber ein 5jähriger sollte schon einige haushaltsaufgaben alleine erledigen können bzw. zumindest verantwortung für seine eigenen sachen übernehmen.

mein sohn ist 4, er deckt den tisch (so gut es geht), räumt mir die wäsche in die waschmaschine und hilft beim wäsche aufhängen.
ich achte darauf, dass er auf seine sachen schaut und mache ihn auch darauf aufmerksam, weil er ja doch nicht immer dran denkt, was verständlich ist: z.b. dass er seine schuhe aus dem weg räumt, seine jacke auf die bank legt, spielsachen, die er ins wohnzimmer geschlept hat wieder wegräumt, sachen aufhebt, die ihm runterfallen etc.

klar mach ich das nicht im befehlston und fabian erledigt das auch meistens ohne murren, weil es ja doch selbstverständlich ist. ich fühle mich gar nicht als dienstmädchen, hab im gegenteil immer darauf geachtet, dass mein sohn möglichst selbständig ist.
(vielleicht weil seine oma so ein abschreckendes beispiel ist: fabians papa muss heute noch keinen handgriff machen, wenn er seine eltern besucht.)

7

hallo.
meiner ist auch 5 (heute geworden :-)) und er hätte auch gern daß ich ihm alles hinterhertrage. aber mach ich nicht. wenn er was trinken will kann er sich das selbst holen. helfen tut er ganz gerne: spülmaschine ausräumen, müll runterbringen, tisch decken, wäsche sortieren...
ich war da auch immer viel zu nachgiebig... bin grad dran daß er sich selbst anzieht und auch sein geschirr in die küche bringt.
aufräumen tun wir spielerisch gemeinsam.
aber man muß ihn an soooo viel erinnern: spielsachen aufheben, schuhe wegstellen, türen schließen, licht ausmachen, schränke schließen usw... #augen.

lg tweety

8

Ach das ist doch normal. Ich finde es sogar wichtig, das ein Kind der Meinung ist, das Mama alles macht und das es sich keine Sorgen machen braucht. Gibt Sicherheit und es soll es auch sein. Nur.....Kinder wären doch blöd, wenn sie das nicht so richtig ausnutzen würden. Klar treiben die es so weit, wie es nur geht.

Meine Tochter war mal länger krank und ich hab ihr natürlich alles gebracht und danach wollte sie, das es so weiter geht. Tja, ging aber nicht so weiter. ;-)
Ich lass mich einfach nicht drauf ein. Sie motzt dann zwar Lautstark, aber das rührt mich kein bißchen.
Bei Dingen bei denen ich weiß das sie es selber kann, hat sies auch selber zu machen.
Wenn ich ihre Hilfe brauche (oder der Meinung bin das sie das machen könnte :-) ), dann frage ich sie und sie findet das dann toll, wenn sie mir helfen kann und ich mich dann bei ihr Bedanke.
Auch helfe ich nur, wenn sie mich anständig drum bittet. Wenn sie rum motzt verweigere ich mich.
Es ist alles eben ein Geben und Nehmen.
Sie hat sogar mal ihren Kinderbesen rausgenommen und mit beim Fegen geholfen ohne das ich was gesagt hab. :-) Sie meinte dann zu mir: Ich helfe dir mal!
Dafür hat sie natürlich ein dickes Lob bekommen und die Bestärkung das sie mir wirklich sehr geholfen hat. Da ist sie Stolz wie Oskar und achtet immer mal wieder darauf, ob ich noch mehr Hilfe gebrauchen könnte.
Wenn sie keine Lust hat, dann kommt die Ausrede: Ich bin noch zu klein ich kann das nicht! ;-)

Wenn du es immer alles für ihn machst, dann bist du auch selber Schuld. ;-) Einfach mal das Kind motivieren etwas mitzuhelfen oder selber zu machen, wenns dem Alter entspricht.

Dankbarkeit kann man da nicht erwarten. Die bekommste erst - wenn du Glück hast - wenn die Kinder aus dem Haus sind und deine Erziehung erfolgreich abgeschlossen ist. ;-)


LG Sonja

9

Hallöchen kasia

Ja, ich komme mir manchmal auch vor wie ein Dienstmädchen aber die Kleinen können das noch gar nicht einschätzen. Und Dankbarkeit kann man leider noch nicht wirklich erwarten in dem Alter. Ich versuche meiner Tochter halt beizubringen, dass sie ihre Spielsachen selber aufräumt, vorallem wenn sie wieder mal extra alle Memorykarten auf dem ganzen Küchenboden verstreut hat #augen! D.h. das was sie selber "verschuldet" kann sie auch selber aufräumen oder zumindest helfen.

Liebe Grüsse

Claudia mit Vivien (3 1/2) #blume

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Hallo,

ja, ich glaube, es ist normal, daß so was mit der Zeit einreißt.

Meine Tochter (4) hat auch solche Anwandlungen, wo sie irgendwelche Sachen nicht machen will ("das ist mir zu langweilig"). Kein Problem, so lange sie nicht aufgeräumt hat, kann sie eben nicht zum Turnen, zu einer Freundin oder was auch immer gehen, wenn sie ihren Platz am Tisch nicht decken will, kann sie eben nicht essen, usw.

Das hilft meistens, man muß nur konsequent sein.

Ich versuche sie auch im Haushalt einzubeziehen und gebe ihr kleine Aufgaben, Tischabräumen, Getränk selbst einschenken, Helfen beim Saubermachen, etc. und meistens macht sie eigentlich auch gerne mit.

Dankbarkeit würde ich nicht erwarten, das ist zu viel verlangt in dem Alter, aber sie sollten schon wissen, daß diese Dienstleistungen nicht selbstverständlich sind.

VG
Susi

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hallo,

naja, dankbarkeit ist vielleicht schon noch zu früh, denn eigentlich sind wir doch dafür da, dass wir sie bekochen, bewaschen etc
allerdings sehen uns unsere kinder nicht als ihrer *dienstmädchen* was sicher auch daran liegt, dass sie gewisse dinge auch selber machen müssen, wie ihre wäsche wegräumen, den tisch mit decken und abräumen und ihr zimmer aufräumen (wir haben zwei kinderzimmer, und mein mann und ich helfen jeweils in einem mit, aber wenn die kids die arbeit niederlegen und nur noch zuschauen, hören wir auch wieder auf). wir springen auch nicht sofort auf, wenn sie zwischendurch mal was wollen (trinken, oder so), sondern sagen ihnen, dass sie kurz warten sollen (nicht, dass wir grad unbedingt anderweitig beschäftigt sind, aber so haben sie mittlerweile gelernt, dass man auch mal warten muss) und gehen dann in ein paar minuten.
laura ist zur zeit mein kleines freiwilliges helferlein ;-) sobald es irgendwas in müll zu bringen gibt (z.bsp. wenn ich sophie oder ihr die windel gewechselt habe), schnappt sie es sich und schmeisst es übers türgitter (habe keine tür, nur ein gitter vor der küche, da sie ja schon eine gefahrenquelle ist)...und ich muss dann nur die stolperfallen in der küche beseitigen ;-)

lg anita