Mein Kind ist unnahbar und stur...

Hallo,

wir hatte heute Freunde zu besuch und irgentwie kam das Gespräch auf unsere Tochter. Sie meinten, unsere Kleine (3 1/2) wäre unnahbar (an einem Tag spielt sie ganz offen mit ihnen und am nächsten Tag tut sie so, als wären die Bekanten ihr absolut fremd).

Und sie wäre stur (sie soll ihren Papa in meinem Auftrag etwas fragen, sie fragt ihn auch, aber sie übermittelt mir nach mehrmaligem Nachfragen nicht die richtige Antwort sondern sagt jedesmal was anderes und ich werde ungeduldig).

Die Freunde haben recht, ich bin irgentwie traurig. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. Ich habe sie mit diesen Augen noch nie gesehen, aber wie gesagt,die Freunde haben recht. Es macht mich hilflos.

Ich hab schon manchmal gezweifelt, ob sie vielleicht schlecht hört, dies werde ich im neuen Jahr bei dem Ohrenarzt abklären lassen. Aber die Freunde meinten, dass sie in dieser Situation (oben beschrieben, bezüglicher der Antwort, die sie übermitteln sollte) gemerkt hat, dass ich mich aufrege und sie dadurch eine Machtposition gegenüber mir bekommen hat.

Ich frage mich nur, wie wir da raus kommen. Wir sind kein Fall für die Supernanny... aber ich würde gerne Hilfe bekommen oder Rat haben und weiß nicht, wo ich ihn mir holen soll.

Gruß Anne

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Verstehe ich nicht ganz. Wieso ist das Sturheit wenn ein Kind eine Nachricht falsch überbringt?
Für mich klingt das eher nach einer Spielerei. Logisch will sie dich reizen wenn du dich reizen lässt. Eine ganz normale Situation. Lass dich nicht reizen und überbring die Nachricht/Antwort dann selber wenn das nicht anders geht. Sehe ich nicht als Problem. Kinder in dem Alter probieren aus und das ist auch ihr gutes Recht.

Sturheit hab ich hier im Haus. Meine Tochter will nur ihr Ding durchziehen und gibt dann auch nicht nach. Wir haben Geschrei und gezehter im Haus, DAS ist Sturheit.

Was das Unnahbare betrifft (wenn man das hier so nennen kann). Da denke ich, das sie nicht jedes Mal Lust hat mit den Bekannten zu spielen. Sie versucht sie dann eben zu ignorieren. Sie sagt dann eben nicht : Ich will nicht mit denen Kontakt haben, sondern ignoriert sie dann.

Ich denke nicht das du dir da in irgendeiner Form Sorgen machen mußt. Kinder in dem Alter bringen hin und wieder mal Benehmen an den Tag, das man nicht 100 Prozentig verstehen kann und das vergeht dann auch wieder.




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Danke für deine Antwort.

Sie bezog die Sturheit darauf, dass unsere Tochter diese Antwort nicht übermittelten wollte, weil sie es nicht wollte und es hat sie auch nix dazu bewegen können, dies doch zu tun. Das mit der Antwort übermittel war jetzt nur das Beispiel, was die Freunde als aktuelles Beispiel angeführt haben und ich weiß, dass sie damit richtig liegen. Wenn unsere Tochter etwas nicht will, ist sie darin sehr konsequent und das deute ich schon als eine Art Sturheit.

Das mit dem "Unnahbar" ist irgentwie etwas anders, als du beschrieben hast. Ich verstehe sie in dieser Beziehung nicht. Zb. sind wir in einem Kurs, wo sie regelmässig hingeht. Da ist ein anderes Mädchen, dass wir auch kennen, wir sehen es mehrfach die Woche. Das Mädchen freut sich, läuft auf meine TOchter zu. Diese macht mehr als deutlich, dass sie in Ruhe gelassen werden will und ist absolut abweisend und versteckt sich bei mir. Gut, kann ich bei diesem Mädchen nachvollziehen. Das Mädchen unternimmt 2 Anläufe, ich schicke sie weg, weil meine Tochter nicht will. Das Mädchen geht, spielt mit jemand anderem. Meine Tochter, 2 Min. später: Quietscht auf, macht einen Freudenschrei als das Mädchen an ihr vorbeiläuft und als hätte sie dieses Mädchen nicht 2 Min. vorher auflaufen lassen, geht sie auf das Mädchen zu und spielt mit ihr.

Oder erwachsene Freunde von uns sind zu besuch und meine Tochter freut sich, spielt mit denen. Am nächsten Tag sehen wir sie wieder und unsere Tochter versteckt sich hinter uns und will die nicht ansehen, wenn die dann zb. versuchen, ihre Hand zu nehmen oder sie sonst irgentwie aus der Reserve locken wollen, da sträubt sie sich so dagegen, zeiht die Hand weg oder dreht sich ganz weg von denen. Und nach ner Weile, als wäre nix gewesen, kommt sie aus sich raus und tut so, als wäre sie so nie gewesen. Und es ist klar, dass die meisten Leute von daher unsere Tochter als absolut fremd empfinden, wenn sie so reagiert.

Gruß Anne

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Hmm....achso. Jetzt verstehe ich dich besser.

Also in Sachen Sturheit passt das auf meine Tochter. Wenn die nicht will, will die nicht. Das kenne ich und ist normal. Meine ist da auch sehr Konsequent und auch anstrengend. Nuja, eben eine richtige Zicke.

Was das andere angeht: Wenn sie das Mädchen (ich beziehe mich jetzt mal auf dein Beispiel) erst ablehnt und später dann doch auf sie reagiert.....
Sie will wohl erstmal wirklich nicht spielen und sich an die aktuelle Situation erst anpassen. Sowas ähnliches kenn ich von meiner Tochter. Wenn sie woanders ist (auch wenns sie es kennt), dann braucht sie kurz Zeit sich zu gewöhnen, danach ist dann alles wie immer. Das schwangt immer nach der Tagesform. Mal hat sie sofort Kontakt zu anderen, mal dauert das länger.

Mich wundert dann die spätere 'Überraschung', die du beschreibst. Möglich das es ihr erst zu schnell geht und ihr dann erst einfällt: Ich will doch spielen und sie sich dann darüber freut. Also erst ablehnend sein und dann doch wollen. Vielleicht ist die da immer etwas im Zwiespalt. Will ich oder will ich doch nicht.....

Mann kann nur spekulieren und Kinder sind da schwer einzuschätzen. Kann auch nur eine Phase sein, die wieder vergeht.


LG Sonja

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Hallo,

was das Nachrichtenüberbringen betrifft...das machen meine Jungs auch oft so. Entweder bekommt man gar keine Antwort oder irgendwas Erfundenes.
Z.B. sage ich zu meinem Sohn: "Sag mal dem Papa, daß er austehen soll, damit er nicht zu spät zur Arbeit kommt." Sohn geht gar nicht zum Papa, sondern kurz ins Kinderzimmer. Kommt wieder runter und erzählt:" Der Papa hat gesagt, ich darf nicht ins Schlafzimmer kommen, weil er Bauchweh hat." #augen
Oder ich sage: " Sag mal Deinem Bruder bescheid, daß es Mittagessen gibt."
Antwort :" Der Daniel will heute nicht mitessen, deshalb kommt er auch nicht."
Was natürlich nicht stimmt, er hat es einfach erfunden.

Solche Sachen passieren sehr oft, ich denke aber nicht, daß es etwas mit Sturheit zu tun hat. Irgendwie kommt es mir so vor, als ob meine Reaktion darauf getestet wird. Insofern messe ich dem auch keine große Bedeutung zu. Oft werden die Dinge auch so verdreht, wie es dem Kind am besten gefallen würde.


Und zu dem unnahbaren Verhalten....das ist in dem Alter auch nichts ungewöhnliches. Solange es nicht ausufert und das Kind dadurch keine Freunde findet, würde ich mir keine Gedanken machen.

L.G.
zwillima

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Danke für deine Antwort.

Es hindert sie nicht daran, Freunde zu finden. Ich kann einfach nur ihr Verhalten nicht verstehen. Ich hab sie nie gezwungen, jemandem gegen ihren Willen die Hand zu geben. Wenn dies jemand versucht, geh ich dazwischen, denn leider akzeptieren viele Erwachsene ja nicht, wenn ein Kind nicht will. Sie stempeln es direkt als unhöflich ab... Aber dieses Sprunghafte Verhalten verstehe ich irgentwie nicht. Ich hab dazu oben auf die Antwort deiner Vorrednerin schon ganz viel geschrieben.

Gruß Anne

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Hallo,

Fremde sehen das eigene Kind ganz anders.
Wenn Du selber das gefühl hast es ist alles okay dann laß` Dich von Deinen Freunden doch nicht verunsichern.
Kinder durchleben viele Phasen und probieren sich den Eltern gegenüber oft aus. Das gehört wohl mit zur Entwicklung denn man hört ja ja immer wieder von vielen Eltern. Außerdem ist jedes Kind anders und was bei einem so läuft kann bei einem anderen Kind ganz anders sein. Das heißt aber nicht gleich daß es dann schlecht oder falsch ist.
Ich kann Dir nur raten Dich auf Dein Gefühl zu verlassen und nichts auf andere zu geben.
Wenn Du weißt daß Dein Kind Dir nicht das richtige übermittelt dann frag es halt gar nicht erst. So verhinderst Du schon einmal diese Situation.

LG Z.

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Danke für deine Antwort.

Die Situation mit dem Fragen war ja nur ein Beispiel, dass unsere Freunde angeführt haben. Es lässt sich aber auf unzählige andere Dinge übertragen, zb. wenn ich ihr eine Geschichte schon 5 Mal vorgelesen habe und sie danach immer noch so tut, als wüsste sie nichts darüber... oder wenn ich ihr eine Geschichte vorlese und direkt im Anschluß ihr dazu Fragen stelle, dann stellt sie sich "taub" und tut so, als hätte ich die Geschichte jemand anderem vorgelesen... usw. Oder sie sitzt 2 m neben mir, ich rufe sie und sie ignoriert mich völlig...

Ich denke jetzt nicht, dass mit meinem Kind was nicht stimmt.... habe gestern mit meinem Mann auch nochmal darüber gesprochen und wir sind zu dem Schluß gekommen, dass es ihre Art ist, Macht über uns auszuüben. Denn sie merkt ja, wie ich mich ärgere oder sich meine Stimme verändert, wenn sie so reagiert wie oben beschrieben. Nun muss ich halt lernen, dass ich mich durch sowas nicht ärgere, dann ist es für sie auch kein Druckmittel mehr... leicht gesagt.

Es ist halt einfach komisch, wenn Außenstehende einem erzählen, wie sie das eigene Kind sehen und erleben. Das sieht man als Elternteil ja nicht so und man sieht auch nicht, wie es sich auswirkt. Von daher fand ich es von den Freunden gut, dass sie es gesagt haben. Vor allem haben sie es uns auch nicht gesagt, weil sie meinen, dass sie in uns einen Supernanny-Fall sehen sondern einfach so.

Gruß Anne

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Sie will halt nicht "abgefragt" werden, sondern einfach nur eine Geschichte hören. Das ist doch nicht schlimm.

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Weder unnahbar noch stur passt auf das, was Du beschreibst. Aber mit dem Hören könnte es schon zu tun haben.

Natürlich nicht in dem Zusammenhang, wo sie am nächsten Tag die Kinder wie Fremde anschaut. Da hat sie eben grad was anderes im Kopf und ist nicht auf die Leute konzentriert, die ihr begegnen.

Mein Kind, das seine Großeltern täglich (bei denen zu Hause) sieht und oft dort übernachtet, ja sogar mit ihnen in Urlaub fährt, kuckt auf der Straße, wenn er sie dort mal trifft, auch so, als ob er sie nicht kennt. Da gehören sie für ihn eben nicht hin. Wenn er nicht mit ihnen rechnet, dann reagiert er auch nicht richtig auf sie. Die Kinder leben in ihrer eigenen Welt. Kein Grund zur Sorge.

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Das was du beschreibst ist völlig normal.Weder "unnahbar" noch stur trifft da so richtig zu.Deine Tochter ist jetzt in dem Alter zwischen "Kleinkind" und "Kind" um es genau zu sagen.Dann prägt sich jetzt ihr fester Charackter,sie wird selbstständig.Sie will mit keinem spielen?Macht doch nichts,darüber würde ich weder diskutieren ,noch sie immer wieder dazu animieren.Nimm deine Kleine einfach so an,in der Situation.Schicke du auch niemanden weg,lasse sie selbst die Situation regeln.Sie wird nur selbstständig,wenn sie auch selbst Entscheidungen "mit" treffen darf.Ich hatte auch diese Phase mit meiner Tochter,heute ist sie Sechs und das sozialste Kind was ich je gesehen habe.Hilft fremden Leuten,wenn etwas runterfällt,überlässt kleinen Kindern im Laden einfach ihren Einkaufswagen(diese kleinen für Kinder).Sie fragt jedes Kind im Bus wie es heißt,ob es sich etwas unterhalten möchte#augen;-).Sie war früher auch etwas zurückhaltender.Glaube mir,das kommt!Mein Sohn macht gerade das gleiche durch,entweder plaudert er sogar mit dem Imbissverkäufer über ALLES#freu,oder er dreht sich stur weg,wenn ihn jemand anspricht.Völlig normal.Kinder lernen einfach unheimlich viel durch ihre eigenen Reaktionen.Lasse deine Maus,und lass andere reden.Du kennst dein Kind besser,du steckst emotional darin,du spürst wenn etwas nicht stimmen würde.Wenn etwas mit dem Gehör nicht stimmt,auch das bekommst du ja durch den Arzt raus.Mach dich nicht verrückt.Meine Tochter wollte mal früher keinem fremden die Hand geben,musste sie von mir aus auch nicht.Da sagten auch viele:Das MUSS aber sein,und ich lasse zuviel durchgehen.Irrtum,ich möchte nur das sie den Zeitpunkt selbst bestimmt.Und siehe da,heute macht sie es von selbst,ich gehe zum Arzt,Anwalt oder dergleichen,sie ist die erste die guten Tag sagt,und die Hand reicht.Ich will damit sagen jedes Kind ist anders,lassen wir sie doch,wie sie sind und sein wollen.Lass dich nicht verunsichern,das Verhalten deiner Tochter zeigt mir Selbstbewusstsein!!!

Guten Rutsch,

LG Julia mit 3 Mäusen

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Hallo,
haben Deine Bekannten selbst auch Kinder?

Für mich klingt Dein Kind ganz normal und durchschnittlich.

Mein Sohn hat auch nicht jeden Tag gleich viel Lust auf Außenstehende. Und das kenne ich von seiner besten Freundin und seinem besten Freund auch so. Mal kommen die beiden auf mich zugerannt, freuen sich und plappern gleich los - mal sind sie eben eher verschlossen. Je nach Tagesform.

Und ein 3 1/2-jähriges Kind muss noch keine Aufträge übermitteln können. Himmel, dafür ist die Welt der Kinder doch viel zu bunt, es schießen ihnen viel zu viele tolle, nachdenkliche, übersprudelnde Gedanken durch den Kopf!
Mein Sohn hat manchmal auch einfach keine Lust auf richtige Antworten oder ist einfach zu sehr in seiner Kinderwelt. Und wenn ich ihn z.B. frage, wo er die eine oder andere Schramme her hat, höre ich meistens "der Drache hat mich gebissen" (er ist Drachen-Fan) und in den seltensten Fällen die wirkliche Ursache.
Deshalb finde ich ihn aber nicht "stur" oder denke, dass er Macht über uns ausüben will.

Und Levin hört öfters auch einfach nicht, weil er keine LUST hat.

Man sollte wirklich akzeptieren, dass Kinder einfach anders ticken als Erwachsene!

Suse