Meine Tochter lehnt mich als Bezugsperson ab

Ich habe ein für mich schwerwiegendes Problem. Ich habe das Gefühl, dass meine fast 3jährige Tochter mich nicht mehr als Bezugsperson mit ansieht. Die ersten zwei Jahre hing sie sehr stark an mir. Dann sind wir vor fast einem Jahr wieder umgezogen, endlich in eine Stadt, wo wir uns sehr wohl fühlen, Papa kommt wieder täglich nach Hause und ich habe vor 7 Monaten meine zweite Tochter bekommen.

Inzwischen hat sich unsere Beziehung soweit verändert, dass ich sie zwar nachmittags vom Kindergarten abhole, aber der Papa, sobald er abends zu Hause ist, mit ihr spielt, sie fürs Bett fertig macht und ins Bett bringt, sie morgens fertig macht, in den Kindergarten bringt und so weiter, während ich mich um meine kleine Tochter kümmere, die ausschließlich mich kennt, da Papa immer mit der Großen beschäftigt ist.

Was mir sehr zu schaffen macht, ist, dass ich die Große, wenn sie traurig ist, häufig nicht trösten darf, nicht einmal anfassen, sie nicht mit ins Bett bringen, es sei denn wir würden albern, dass ich eben die Sachen, die man nur mit Vertrauten macht, nicht mehr mit ihr teilen darf. Ich habe das Gefühl, sie entgleitet mir.

Besonders tragisch wurde es heute, nachdem sie unvorbereitet und erstmalig bei meinen Eltern übernachten und den Tag bei Ihnen verbringen durfte. Ich hatte darauf bestanden, dass sie nicht auch eine zweite Nacht dort bleibt, da es erstens nicht geplant war, zweitens mir so schon das Herz zerriss weil es drittens das erste Mal war, dass sie außerhalb übernachtete und ich viertens kein besonders gutes Verhältnis zu meinen Eltern habe und ich daher noch nicht genug Vertrauen habe. Als sie sie dann zurück brachten, zu spät und nach der Frage, ob sie nicht noch eine zweite Nacht bleiben dürfte, eskalierte das Ganze und meine Große schrie wie am Spieß, da sie bei den Großeltern bleiben wollte. Ich durfte sie wieder nicht anfassen und war am Ende auch völlig verzweifelt. Sie beruhigte sich erst, als mein Mann kam.

Ist das normal, dass ein Kind in ihrem Alter die Mutter überhaupt nicht mehr braucht? Mein Mann ist so wenig zu Hause und dennoch scheint sie nur ihm zu vertrauen. Es bricht mir das Herz, dass meine Tochter mich so aus ihrem Vertrauenskreis ausschließt.

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hallo,

ich bin natürlich kein experte. aber wenn ich lese, was dein mann alles mit deiner tochter macht, dann glaube ich schon, dass er bezugsperson für sie ist, auch wenn er nicht oft da ist.

könnt ihr denn nicht mal die rollen tauschen und du bringst die kleine ins bett oder machst sie morgens fertig ...? für das baby ist das vielleicht auch nicht schlecht, denn du schreibst ja, dass der papa das baby nicht oft sieht.

deine kleine liebt dich, das darfst du nicht vergessen. vielleicht ist es auch nur ne "papa-phase". mein sohn (17 monate alt) ist derzeit auch auf den papa fixiert und fragt den halben tag, wo der papa ist.

lg claudia

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Hallo,

habe selbst einen Sohn (5 Jahre) und eine 7 Monate alte Tochter. Die Kleine ist wahnsinnig anstrengend, schläft wenig und fordert unheimlich viel Zeit und Aufmerksamkeit, die natürlich beim Großen "abfällt". Mein Mann hat sich auch vermhert um Max gekümmert, damit ich in Ruhe die Kleine versorgen konnte. Die beiden machen oft Männerausflüge, Kino, Schwimmbad. Auch ich hatte zeitweise das Gefühl, dass sich das Verhältnis zw.Max und mir geändert hat (früher kam nix zwischen uns). Durch ganz vorsichtige Gespräche mit ihm habe ich rausgekriegt, dass er auch Zeit mit mir braucht. Es macht ihn traurig, wenn er ständig hinten anstehen muss. Ich arbeite hart an mir und versuche ihm immer zu zeigen, wie sehr ich ihn liebe und wie wichtig er mir ist. Und ich versuche, mal nur für ihn dazusein, und wenn es nur für 20 Min. zusammen in der Wanne sitzen ist. Auch kuschele ich jeden Abend mit ihm, bis er eingeschlafen ist. Er rollt sich dann an mir zusammen, wie ein kleines Kätzchen und küsst mich dann und genießt es, wenn ich ihm den Kopf streichele. Das sind nur kurze Momente, aber die sind so wichtig. Versuche doch, vielleicht erst zu dritt und dann nur mit der Großen abends zu spielen oder zu lesen und sag ihr, dass Du sie lieb hast. Mein Großer versteht auch nicht, warum die Kleine so viel Zeit beansprucht, aber er weiß, er ist auch "dran". Ich kann sooo gut verstehen, wie traurig Du bist, man will immer alles richtig machen, aber man kann sich doch nicht zerreißen. In kleinen Schritten wieder annähern ist mein Tip.
Alles Gute,
Yvonne

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Wenn Deine Tochter so eine starke Bindung zum papa hat, dann denke ich währe es doch einfach mal auszuprobieren das der Papa Dich viel mehr mit einbezieht und beim zum Bettbringen auch mal sagt:

" Du, papa hat jetzt keine Zeit der muß sich um Deinen Bruder kümmern, die Mama macht das aber genauso gerne und gut, wir sind doch eine Familie"

Probierts doch mal aus. Denn so kanns ja nicht ewig weiter gehen. Ich denke gerade jetzt in diesem jungen alter kann man noch so viel lenken.

Liebe Grüße!

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Hallo,sie brauch dich ganz bestimmt.Vielleicht ist sie eifersüchtig und denkt sich naja Mama kümmert sich eh nur um das Baby.Bei mir war es eine kurze Zeit ähnlich,ich habe einfach immer zwischendurch mit meinem Mann getauscht und wir machen einmal die Woche einen Frauen Tag.Sie genießt das regelrecht !!!
Vielleicht würde es ja auch ein bissel helfen,kleine nettigkeiten von dir zauber ihr mal ein Bonbon hinterm Ohr hervor,sag ihr wie lieb Du sie hast.Trinkt zusammen einen Kakao und les ihr dabei ihre Lieblingsgeschichte vor.So kannst Du dich bestimmt wieder annähern.Ich wünsche viel Erfolg dabei:-)
LG Shiva