Muss ich weiter ins SPZ gehen?

Hallo zusammen,

ich brauche dringend Rat.
Meine Tochter ist jetzt 4 Jahre alt geworden. Seit der Geburt ist sie ein sehr aktives Mädchen. Seit 2 Jahren geht sie in die Kita und fühlt sich dort wohl. Nun zu meinem Anliegen. Seit sie in der Kita ist, höre ich mir fast täglich von den Erziehern an, wie unglaublich anstrengend sie sei, da sie ein gestörtes Sozialverhalten an den Tag legt (sie spielt nur alleine und wenn es zu einem gemeinsamen Spiel mit anderen Kindern kommt, möchte sie die Oberhand haben) und sie ihre Gefühle nicht unter Kontrolle hat. Sie benötigt dort wohl eine 1:1 Betreuung. Jedenfalls besuchen wir Seit einem Jahr das Frühförderzentrum und sehen deutliche Fortschritte. Die Kita hat uns mit dem Verhalten unserer Tochter so verunsichert, dass wir auf deren Rat das SPZ aufgesucht haben und wir eine Integrationshilfe für die Kita bewilligt bekommen haben. Heute sagte ich der Leitung, welche Stundenanzahl bewilligt wurde für die I-Hilfe und sie war absolut nicht begeistert. Sie hat Gründe gesucht, weshalb mehr Stunden erforderlich seien. Die Vorteile für die Kita sind natürlich, dass diese im nächsten Kita Jahr durch die I-Hilfe meiner Tochter 3 Kinder weniger annehmen müssen (eigene Aussage der Leitung). Ich denke mittlerweile, dass die Kita für sich handelt und bin dementsprechend mit allem skeptisch. Klar meine Tochter ist sehr speziell aber dennoch empfinde ich sie als normal. Jetzt wurde im SPZ Diagnostik bezüglich Autismus betrieben. Die Testung war relativ auffällig. Aber ich finde, dass sie noch sehr jung für eine Diagnose ist, weswegen ich gesagt habe, dass ich lieber noch 1 Jahre warten möchte und die Testung dann erneut durchgeführt wird. Das SPZ sagte mir dann, dass sie aber meine Tochter weiterhin sehen möchten. Ich verstehe den Gedanken dahinter, jedoch finde ich, dass es nicht nötig ist. Meine Frage, kann ich dem SPZ ganz klar sagen, dass ich das alles ERSTMAL nicht möchte, zudem möchte ich dann wennnTag X da ist, ein anderes SPZ aufsuchen. Oder muss ich Amgst haben, dass diese das Jugendamt einschalten?

Danke schonmal für die Antworten

Bearbeitet von Inaktiv
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Es gibt auch spezielle Autismuszentren, ich habe schon öfter gehört, dass es dort angenehmer sein soll als im SPZ. Das ist natürlich unterschiedlich. Aber vielleicht schaust du mal in dieser Richtung, wenn du nicht mit der Behandlung zufrieden bist.

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Beim Text lesen, merke ich, wie sich meine Nackenhaare aufstellen.....

Ich kann sehr gut verstehen, dass du deine Tochter anders siehst und sie für normal und eher unauffällig hälst. Das möchtest du einfach, dein Herz hat noch nicht erlaubt, deine Tochter im Kontext mit Autismus, mit dieser niederschmetternden Diagnose, zu sehen. Glaube mir, ich verstehe das. Jede Mutter versteht das, diese Pläne hat man einfach nicht für sein Kind.( Punkt)

Die Erzieherinnen lernen jedes Jahr wie viele Kinder neu kennen ? In unserer Kita pro Jahr 45/50 neue Kinder, nach 10Jahren kennt eine Erzieherin rund 500 Kinder wirklich gut. Die leben täglich Stunden mit diesen Kindern zusammen, und da Kinder noch " echt" sind, wissen Erzieherinnen, wie die Kinder auch wirklich sind. Und wie viele Kinder kennst du wirklich gut?

Dein Kind benötigt schnell DIE RICHTIGE Unterstützung um am Leben "der anderen Menschen " teilnehmen zu können. Das enthälst du ihr gerade vor. Du verweigerst ihr, die für sie nötige Hilfe, weil du noch warten willst. Ja, auf was warten ? Autismus ist kein Virus, der vorüber geht. Da muss man ran, wenn man den Betroffenen helfen will, je eher, desto besser.

Fahre zweigleisig: Hole dir Hilfe, um das anders Sein deiner Tochter besser zulassen zu können. Derzeit handelst du nur Egoistisch, da musst du raus.
Und gib deiner Tochter die Chance sich entwickeln zu können, lass sie diagnostizieren, jetzt. HILF DEINEM KIND.

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Hallo und guten Abend :)

Das "Rechtliche" kann ich dir leider nicht beantworten.

Was ich aus deinem Text lese:
Deine Tochter ist "auffällig", sowohl im Kiga als auch im SPZ.
In deinen Augen hat der Kiga seinen Vorteil dadurch,dass deine Tochter eine I-Hilfe bekommt, bestätigt durch Leitung.
Die Diagnostik in der SPZ im Bereich der Autismus Spektrum Störung war auffällig.
Du verstehst das Problem,aber siehst deine Tochter als "normal", aber speziell, und zu jung für eine Diagnose.
Du möchtest ERSTMAL nicht weiter ins SPZ.

Jetzt frage ich dich... Warum?
Fühlst du dich im SPZ nicht wohl, nicht richtig behandelt?
Dann hole dir einen zweiten Rat ein.

Was ich persönlich machen würde: dran bleiben.
Mir kommt es grade so vor,als hoffst du, dass es sich "von selbst klärt".
Warum möchtest du abwarten?
Was spricht dagegen,dass sie deine Tochter im SPZ sehen möchten?

Emotional kann ich total verstehen,dass man sich einfach wünscht,dass alles normal und gut läuft mit dem Kind. Das geht ja jedem Elternteil so.
Was ich aber wirklich gut finde an der heutigen Zeit ist,dass es einfach viele Hilfen gibt und es "speziellen Kindern" einfacher macht.
Förderung macht Sinn von klein auf,wenn sie benötigt wird.

Ich wünsche euch alles Gute auf eurem Weg!

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Vielen Dank für die Antwort.
Ich bin dagegen, dass sie meine Tochter weiterhin sehen, weil ich mich enorm unter Druck gesetzt fühle. Ich möchte einfach, dass noch 1 bis 2 Jahre vergehen und wir den Test einfach nochmal von vorne starten. Ich bin mir zu 1000% sicher, dass sie keine ASS hat. Meine Tochter hat einen gleichaltrigen Freund und dieser benimmt sich 1:1 wie meine Tochter. Der Kinderarzt sagt aber, dass alles okay sei. Aus diesem Grund bin ich auch sehr skeptisch. Ich möchte einfach nicht, dass eine Fehldiagnose gestellt wird. Ist es denn verwerflich zu warten? Wenn sie eine ASS hätte, dann wäre es so. Aber in diesem Alter eine Diagnose zu stellen ist zu früh.

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Da Du ewig auf Termine warten musst, mach dann jetzt Termine in deinem neuen SPZ aus. Dann ist das eine Jahr schon vergangen. Das Kind hat sich weiter entwickelt.

Und nur weil ein anderes Kind, "genauso" ist, kann es doch auch Baustellen haben, von denen Du nichts weißt, da die Eltern es nicht erzählen.

Ihr bekommt eine I-Kraft, also ist es nicht nur "aufgeweckt" oder nur ein bisschen abweichend der Norm. Bis man eine I-Kraft bewilligt bekommt, vergeht viel Zeit, oft wird es erstmal abgelehnt, man muß Widerspruch einlegen. Es ist ein teurer Spaß, so eine I-Kraft. Die wird nicht "einfach so verschrieben", weil der Kindergarten es Klasse findet, das dann weniger Kinder betreut werden müssen, bzgl. Betreuungsschlüssel.

Bleibt dran, Ruckzuck ist sie ein Schulkind und dann schaut ihr groß aus der Wäsche.

alles gute

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Ohne Grund bekommt man vom KIA keine Überweisung ins SPZ

Wenn Du das SPZ wechseln möchtest, dann solltest du dort zügig Termine machen, da in 1 Jahr die Einschulungsuntersuchungen anstehen und wenn dort was auffällt fragen die auch nach ob und was gelaufen ist
und der Bericht von denen geht auch an die jeweilige GS --
und wenn denen was auffällt aber keine Therapie läuft dann schicken die Euch auch weiter bzw. Deine Tochter wird eben als bedingt schulfähig oder nicht schulfähig eingestuft.

Es macht auf jeden Fall keinen guten Eindruck wenn klar ist, dass Therapie wichtig ist die Eltern das auch wissen aber es nicht wollen, dass das Kind das macht.

Je jünger Kinder sind, wenn sie eine Therapie bekommen, desto besser für die Kinder, weil sie dann aufholen können und nicht hinterher hinken.


Wenn du die Therapie im SPZ abbrichst, dann bekommt der KIA die Info und auch die KK.

Inwieweit die Fortsetzung der Therapie wichtig ist, dass ihr überhaupt eine I-Kraft bekommt, weiss ich nicht

Je nachdem wo du wohnst kann es auch sehr schwierig sein überhaupt eine I Kraft zu finden.

Und klar ist es auch da so, je mehr Std desto besser die Chancen eine zu bekommen.

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Mhm, ich kann dich ehrlich gesagt nicht verstehen.

Ich glaube solche Termine machen immer irgendwie Druck bei uns Eltern, wir müssen dahin, wir müssen das Kind darauf vorbereiten, wir müssen das Kind begleiten, wir müssen die Gefühle auffangen, wir müssen danach vielleicht noch Sachen dem Kind erklären. Wir bekommen Diagnosen, Vermutungen und weitere Verhandlungsstrategien gesagt und auch darum müssen wir uns kümmern.
Zudem wird einem gesagt, dass das Kind nicht "richtig" ist, so wie es ist.

ABER die Menschen die dort arbeiten wollen in der Regel nur das Beste für dein Kind. Die wollen da nicht dran rumdoktern weil eso viel Spaß macht sondern die wollen dein Kind so früh wie möglich unterstützen, damit es so normal wie möglich aufwachsen kann. So soll es doch auch sein. Sie sehen, dass dein Kind bedarf hat und wollen euch helfen.
Es kann ja sein, dass es erstmal unnötig erscheint, aber wer weiß was sie alles verpasst, wenn das nun noch 1-2 Jahre dauert bis weiter gemacht wird.

Ich würde das nicht machen. Ich würde dahin gehen.

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Hallo.
Ich muss dir von einer Mama aus meinem Bekanntenkreis erzählen.
Das Kind ist.aucj 4 oder 5 Jahre alt. Hatte nur Ärger im Kindergarten. Die Erzieherin war felsenfest der Meinung, daß Kind hat ADHS. Die Mama war nicht der Meinung.
Auch da gab es Termine beim SPZ, die sagten aber für irgendwelche Diagnose ist es noch zu früh. Das Kind hat den Kindergarten gewechselt, und seitdem ist Ruhe.
Wenn du das Gefühl hast, da stimmt was nicht, dann hol dir bitte ne 2. Meinung. Ich finde es auch zu früh für ne Diagnose.
Und da dein Kind in dem Kindergarten schon gebranntmarkt ist,.Würde ich auch über einen Wechsel nachdenken.
Liebe Grüße

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Adhs kann man auch erst mit 6 7 sicher diagnostizieren, ass hingegen schon. Das ist der Unterschied.

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Hallo,
ich kann dir nicht sagen, wie es rechtlich aussieht, ich vermute dass es keine Pflicht ist ins SPZ zu gehen.
Was ich mir aber tatsächlich gut überlegen würde, wäre 2 Jahre zu warten, da das dann mit der Einschulung kollidiert und unter Umständen zu nachhaltigen Problemen führen könnte.
Wie häufig müsst ihr denn ins SPZ pro Jahr? Das ist doch meist sowieso nur 1-2x pro Jahr oder nicht? Dann setzt euch den nächsten Termin doch erst mal so spät wie möglich, dann ziehen schon wieder einige Monate ins Land.
Was sagen denn die Leute im Frühförderungszentrum? Dort geht man ja auch nicht einfach so hin, sondern wenn es gewisse Baustellen gibt. Vielleicht können die dir ihre Einschätzung mitteilen.
Ich würde nicht die Vogelstrauß-Taktik wählen, sondern mir eher Zweitmeinungen einholen und dann weitersehen.

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Ich kann dich gut verstehen, dass dir die möglichen Auffälligkeiten deiner Tochter und die damit verbundenen Termine und Gespräche schwer zu schaffen machen.
Man wünscht sich ja, dass sich alles normal entwickelt. Man bekommt es auch oft gesagt, auch von Kinderärzten, dass jedes Kind anders ist und es eine große Spanne von ´´ normal ´´gibt.


Ich kann dir nur raten, aus eigener Erfahrung und aus den Berichten anderer Eltern, schieb es nicht auf !

Der Kindergarten findet dein Kind auffällig. Das SPZ möchte dein Kind weiterhin sehen. Und das sagen sie sicherlich nicht, weil sie sonst nichts zu tun haben. Die SPZ sind sehr überlaufen, und sie freuen sich wahrscheinlich über jedes Kind, das nicht mehr kommt.
Natürlich hat es keine rechtlichen Konsequenzen, wenn dein Kind nicht mehr im SPZ auftaucht. Das ist allein deine Entscheidung.
Ich frage mich nur, was du damit bezweckst .
Die Auffälligkeiten deiner Tochter werden nicht verschwinden, nur weil du keine Diagnose machen lässt.
Wirkliche Probleme lösen sich nicht in Luft auf, sondern verstärken sich mit der Zeit.
Du hast lange Wartezeiten für Termine im SPZ. Für Therapien muss man auch wieder warten. Alles zieht sich. Ruckzuck kommt dein Kind in die Schule, kommt dort vielleicht nicht zurecht, und dann ?

Du musst dich jetzt kümmern.
Probleme lösen sich nicht durch Ignorieren.
Vertrau auf die Ärzte.

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Du schreibst, dass dich von den Leuten vom SPZ unter Druck gesetzt fühlst und darum erstmal aussetzen willst.

Es ist aber nunmal dein Job als Mutter, diesen Druck auszuhalten. Es geht um die Zukunft deines Kindes. Zumal ich nicht davon ausgehe, dass von seiten des SPZ wirklich Druck GEMACHT wird, sondern du das nur so empfindest.

Ich habe es in meinen 20 Jahren Erzieherdasein oft erlebt, dass Eltern blockieren, wenn Diagnosen ins Spiel kommen. Mir den gleichen Argumten, wie ich sie hier von dir lese. "Aber mein Kind ist doch normal". Natürlich ist dein Kind normal. Jedes Kind ist normal. Da ändert eine Diagnose nix dran.

Du solltest dich mal ernsthaft fragen, was genau dich so blockiert. Alles, was momentan getan wird, wird doch FÜR dein Kind getan. Und keinesfalls gegen DICH.

Mein Rat ist ganz klar: bleibe dran, arbeite mit den Fachkräften aus Kita und SPZ zusammen, schöpfe alles aus was geht. Je früher, desto besser. Dein Kind ist nunmal auffällig. Aber das bedeutet nicht, dass es deswegen weniger Chancen hat. Nimm die Unterstützung an, tu es für dein Kind.