Ist mein Kind schlimm? Oder ist es eine Entwicklung?

Mein Sohn ist 2 Jahre und 8 Monate alt. Seit 2 Monaten geht er in den Kindergarten (anfangs eher nicht so gern, mittlerweile gefällt es ihm aber total gut).
Ein paar Punkte machen mir allerdings Sorgen. Und ich Frage mich ob es in diesem Alter normal ist? Ich habe immer den Eindruck, dass andere Kinder "braver" sind.
1) Er stoßt andere Kinder. Zb. spielt er mit anderen Kindern im Sandkasten und plötzlich stößt er ein Kind weg. Ich gehe mit ihm sofort ins Gespräch und erkläre ihm wieso er das nicht machen darf.
Wenn ich ihn frage wieso er das gemacht hat. Sagt er, er wollte dass der Bub weg geht. Er ist einsichtig. Aber keine 5 Minuten später, macht er es wieder.
Das gleiche mit Sand werfen. Oder er tritt anderen Kindern gern auf die Füße.
2) Ich erkläre ihm hundert Mal, dass die Erde im Hochbeet drinnen bleiben soll. Immer wieder räumt er welche aus, oder zupft und reißt an den Pflanzen die im Hochbeet wachsen herum.
3) Er läuft weg. Es ist bei ihm wie ein Instinkt. Er sieht irgendwo etwas, zb einen Vogel der irgendwo weiter vorne sitzt, und läuft dort hin. Er dreht sich kein einziges Mal um oder reagiert auf Rufe. Wie wenn er um sich herum nichts mehr mitbekommt.

Er kann schon richtig gut sprechen für sein Alter und kann auch eigentlich schon ausdrücken wenn ihm etwas missfällt. Deswegen verstehe ich seine Aktionen oft nicht.

Aber andererseits ist er ein total wissbegieriges Kind, er kennt unzählige Insektenarten, Pflanzen, Tiere und Dinosaurier beim Namen. Er ist total vertieft wenn wir zusammen Bücher lesen.
Er ist total bewegungshungrig, und ist für sein Alter schon irrsinnig geschickt beim Klettern, springen, Ball spielen ...
Ich bin jetzt wieder schwanger und er fragt immer ob es dem Baby im Bauch gut geht. Und streichelt meinen Bauch oder gibt Bussi. Das kam alles von ihm aus. Und es macht den Eindruck, dass er sich schon sehr freut.

Wenn wir manchmal bei Freunden zu Besuch sind, die auch kleine Kinder haben, dann stehen da oft Vasen herum oder Zimmerpflanzen etc. das wäre bei unserem Kind undenkbar.
Ist unser Kind schlimmer als andere? Oder wird sich das verwachsen?
Ich mache mir Sorgen, dass ich später die Mutter bin, die immer in der Schule vorgeladen wird, weil ihr Kind wieder irgendwas ausgefressen hat 🙈

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Also hat das jetzt primär nichts mit dem Beginn des Kindergartens zu tun?
Solche Verhaltensweisen sind grundsätzlich erstmal nicht ungewöhnlich. Kinder in dem Alter haben unterschiedlich viel Impulskontrolle.
Dennoch finde ich, dass bei solchen Dingen, wenn Worte nicht helfen, Taten folgen sollten. Zunächst wären das alternative Handlungsweisen, die ich meinem Kind an die Hand geben würde.
Hilft das nicht, würde ich konsequent Situationen verlassen, in denen andere gestört oder geärgert werden (umschubsen, Sand werfen. Besonders treten geht für mich gar nicht) oder die einfach für ihn selbst gefährlich sind, sprich das Weglaufen. Dann geht es an die Hand oder in den Buggy und wir gehen nach Hause. Und vermehrt Orte aufsuchen, an denen es egal ist und das Kind laufen und rennen kann, wie es mag.
Im Vorfeld würde ich das mit dem Kind besprechen und ihm vor der Situation wiederholt erklären, was ich von ihm erwarte.

Achso, aber warte auch mal ab. Ich denke, dass die Kita einen ganz großen Teil dazu beiträgt, dass Kinder sowas lernen und abstellen.

Bearbeitet von Weihnachtsbaby2020
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Ich glaube es ist alles eine Frage der Zeit. Kleine Kinder können ihre Impulse noch nicht immer zurückhalten oder richtig dosieren. Es ist ein sehr deutliches Zeichen für das andere Kind, wenn dein Sohn es wegschubst. Das ist unmissverständlich. Bei Worten wie „Geh weg“ ist das oftmals nicht so. Entweder das andere Kind versteht das dann und geht weg, oder aber, es versteht das garnicht, weil es noch zu klein ist oder aber sieht es auch nicht ein hier wegzugehen, weil dein Sohn das will. Da ist Schubsen für deinen Sohn einfach die effektivste Methode. Und das man das Problem anders löst, kommt mit der Zeit, indem man es immer richtig „übt“, also vormacht.

Das mit dem Weglaufen ist denke ich auch noch seiner Entwicklung geschuldet. Aber weil es natürlich gefährlich ist, musst du da immer hinterher sein, nicht dass er plötzlich auf die Straße läuft. Mit der Zeit wird das auch besser. Jemand hat geschrieben, dass sie dann sofort heimgeht. Das finde ich eine blöde Konsequenz gerade wenn man gerade erst rausgegangen ist. Da würde ich eher mit Armleine arbeiten und dann dort, wo es sicher ist, soll er rennen 🙂

Im Kindergarten ist er sicher einer der jüngsten. Mit der Zeit wird er sich aber dort an die Regeln zu halten lernen, die Abläufe sind ja doch immer recht gleich. Dann kennt er das Prozedere schon.

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„ Im Kindergarten ist er sicher einer der jüngsten“

Mit fast 3 Jahren? Sicher nicht

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Wieso? Der Kindergarten ist ab 3 Jahren! Davor ist es die Kinderkrippe!

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Ihr macht es ja richtig. Ihr reagiert und besprecht es. Dann bin ich sicher dass er das irgendwann lernen wird. Schlimm ist es nur wenn die Eltern anfangen zu resignieren. Dann hat man später ein Problem in der Schule.

Er ist ja nicht mal 3. ebenso fing der kiga an. Das ist ein hartes Pflaster. Da werden viele rebellisch. Mein 2. ist auch nicht so brav wie ich es mir wünsche. Mit 2 war es richtig schlimm, jetzt mit 3,5 ist es vieeeel besser. Grad wenn sie richtig gut sprechen können legt sich vieles. Es ist eine harte und anstrengende Zeit. Aber das schaffst du. Mit meinem würd ich auch nie in die Innenstadt gehen (größere Stadt). Der rennt mir weg oder zieht mir alles aus den Regalen. Bzw ich warte damit lieber noch 😅 andere können das problemlos mit ihren Kids. Schubsen und hauen hat bei uns aber mittlerweile aufgehört. Alles andere wird Stück für Stück besser.

Sein Kumpel ist übrigens von der ganz „schlimmen Sorte“ was hauen angeht und Bockigkeit. Da aber die Eltern schnell und richtig reagieren hege ich ja dennoch keinen Groll gegen das Kind. Sie spielen nachmittags zusammen. Eltern sind noch dabei. Und wenn das Kind wieder haut springt die Mutter eben direkt hin. Der hört sonst nicht auf. Mein Sohn kommt damit zurecht. Sowas wird besser

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Wenn nichts reguliert wird von außen wird sich auch nichts " verwachsen". Du machst es also schon gut, dass du eingreifst und redest. Allerdings kommt irgendwann eine Zeit, wo genug geredet wurde und dann muss etwas passieren, von deiner Seite.

Nur reden hilft nicht immer und wenn wir ehrlich sind : Gerade Männer können perfekt auf "Durchzug" stellen, wenn mit ihnen geredet wird.

Wann sie das wohl gelernt haben ? 🤔

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Mein Sohn (24 Monate) ist auch einer, für den Worte oft Schall und Rauch sind. Von meiner großen Tochter kenne ich das gar nicht, sie war schon immer wirklich SEHR brav. Eine freundliche Erklärung hat meist gereicht, dann war das Thema erledigt. Bei meinem Sohn reicht das nicht, der muss erst erfahren, dass ich auch wirklich meine, was ich sage.

Will sagen: 2 mal erklärt, dass er die Tür vom Kaninchenstall in Ruhe lassen soll- dann gehe ich hin und nehme ihn weg. Mehr als einmal erklärt, dass mit Spielzeug nicht geworfen wird- das Spielzeug kommt weg. Das Kind auf dem Spaziergang schon mehrfach ermahnt und ihm erklärt, dass es nicht weglaufen darf- er muss in den Buggy oder an der Hand gehen.
Ich würde dir auch raten, nach der 2. oder 3. Erklärung Taten folgen zu lassen. Grundsätzlich ist er groß genug um zu verstehen, dass er andere nicht schubsen/weglaufen/mit Sand werfen darf. Du solltest da stärker regulierend eingreifen, z.B. ihn aus der Situation nehmen. Sonst lernt dein Sohn lediglich, dass deine Erklärungen und Ermahnungen offenbar nur eins sind: Leeres Blabla ohne Bedeutung. Das sind dann später oft die Kinder, die bei wirklichen Konsequenzen die Welt nicht mehr verstehen und sich total ungerecht behandelt fühlen.

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Gibts denn Konsequenzen oder redest du nur?