Etwas falsch gemacht?

Hallo,
ich weiß gar nicht, was ich mir von dem Beitrag erhoffe.

Mein Sohn, 4 Jahre alt, ist ein neugieriges Kerlchen, welches sich unglaublich gerne mit praktischen Sachen wie Papa im Garten helfen, sowie Rollenspielen beschäftigt. Er hat ein wahnsinnig großes Wissen was bestimmteThemen angeht. Tischspiele macht er ab und zu ganz gern. Grobmotorisch ist er fit.

Puzzlen, malen und dergleichen findet er nicht wirklich spannend und ist dementsprechend auch nicht sonderlich gut darin. Er malt noch mit der ganzen Hand und bei 35 Teilen Puzzle benötigt er meine Unterstützung.

Er ist manchmal relativ verträumt oder so tief in seinem Rollenspiel drin, dass er zb bei direkter Ansprache nicht gleich reagiert.

In den Kindergarten geht er sehr gerne, hat auch einige Freunde. Auch privat spielt er gerne mit Gleichaltrigen.

Heute meinte seine Erzieherin, dass sie es gut fände, wenn mein Sohn Ergotherapie in Anspruch nehmen würde. Aus besagten oberen Gründen. Er ist noch sehr verträumt und dementsprechend langsam, er hat nicht viel Ausdauer beim Malen....

Generell finde ich es auch nicht schlimm, so eine Förderung in Anspruch zu nehmen. Nur gehen wir nun auch schon zur Logopädie, weil die Aussprache recht undeutlich war.

Nun sind meine Gedanken: Wieso benötigt mein Kind 2 versch. Therapien? Was habe ich falsch gemacht? Werden 2 Therapien nicht zuviel? Ist mein Kind so "hinterher"?

In der Verwandtschaft haben wir mehrere Kinder in etwa demselben Alter. Diese Kinder sprechen alle super deutlich, lesen flüssig mit 5 Jahren, puzzlen mit 3 Jahren 50 Teile selbständig, usw.... Sie sind also eher überdurchschnittlich fit. Wieso ist es bei uns nicht so? Mein Sohn ist ganz toll, aber er hat leider den Ehrgeiz an den scheinbar falschen Themen... ( Empfinde ich eigentlich nicht so, aber scheinbar ist er ja nicht altersgemäß entwickelt, sonst hätte die Erzieherin wohl auch nichts gesagt) Zieht sich das in der Schule weiter? Mein Sohn muss wirlich kein Abi machen, aber eine mittlere Reife wäre als Start in die Berufswelt auch nicht verkehrt.

Ich bin den ganzen Tag schon total geknickt und traurig. Bitte keine Angriffe, bin eh schon am Boden. LG

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lesen flüssig mit 5 Jahren, puzzlen mit 3 Jahren 50 Teile selbständig, usw

Das da ein Kind drunter ist, der das alles kann, kann ich ja noch glauben, aber gleich alle Kinder?!
Ähm ne.

Es gibt solche und solche Kinder, wie Erwachsenen sind doch zum Glück auch nicht alle gleich. Dass du dir aber jetzt dadurch und schon Sorgen machst wegen der mittleren Reife finde ich doch sehr sehr "heftig".

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Dein Sohn ist 4 Jahre alt und du machst dir Sorgen um eine mittlere Reife?
Keine Ahnung ehrlich gesagt. Ich würde wahrscheinlich zum Arzt gehen und fragen, ob da irgendwas ungewöhnlich ist. Grundsätzlich bin ich auch der Meinung, dass man ruhig Hilfe in Anspruch nehmen sollte. Die von dir genannten Gründe hören sich für mich jetzt nicht dramatisch an. Ein kleiner Junge, der keinen Bock hat, ewig herumzusitzen und zu malen oder 50 Puzzleteile zu puzzlen.. Also ist ja schön, dass die anderen da alle völlig drin aufgehen, aber nachvollziehen kann man die fehlende Geduld bei deinem Sohn doch auch total.
Naja. Ich sag nochmal.. Keine Ahnung. Ich glaube, dass sowas immer schwierig zu beurteilen ist. Zum einen, weil die meisten hier keine Experten sind und zum anderen, weil Kinder eben verschieden sind. Selbst wenn dir jetzt 5 Leute schreiben, dass ihre Kinder genauso drauf sind, wie deins, kann es immer noch sein, dass dein Kind Therapie braucht oder Förderbedarf hat. Oder eben nicht. Niemand kennt die genaue Situation.

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Hallo,

so wie es aussieht ist dein Sohn etwas verzögert was seine Entwicklung betrifft und der Kindergarten möchte euch unterstützen. Der Hinweis mit der Ergo war gut gemeint, das weißt du ja. Aus unserer Erfahrung können Kinder sehr viel aufholen wenn die frühzeitig gefördert werden. Versuche deinen Sohn so zu nehmen wie er ist. Lass ihm möglichst die nötigen Förderungen zu kommen damit er seine Defizite aufarbeiten kann.

Habt ihr euren Sohn in einem SPZ vorgestellt.

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Na, gleich von einer Verzögerung un dem SPZ zu sprechen halte ich für absolut zu früh, insb so aus der Ferne....

Ein Träumerle zu sein bedeutet nicht in der Entwicklung verzögert zu sein...

Und ihr letzter Satz ist ausschlaggebend... Sie kann die Situation schlichtweg nicht einschätzen und fühlt sich eh schon schlecht und dann das....

Ergo wird langen..... #herzlich

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Ich frag nochmal nach, die Kinder in deinem Unfeld lesen alle flüssig mit 5 Jahren?? Kann ich mir nur bedingt vorstellen.

Nichtsdestotrotz, sind ja beispielsweise Ergo und Logo zwei unterschiedliche Therapieformen. Es schadet nicht und über kurz oder lang profitiert dein Sohn davon. Inwiefern und wie oft ihr das in den wöchentlichen Ablauf integriert, muss geschaut werden, denn mit 4 Jahren können viele verschiedene Therapiebesuche eventuell auch überfordern. Das hängt aber sicherlich individuell vom Kind ab.

Auch ich habe damals bei meinem ältesten Sohn im Kindergarten, in den Entwicklungsgesprächen Dinge gesagt bekommen wie, dass mein Sohn keine Kopffüßler zeichnet, dass wäre tragisch für seine Entwicklung, er hat die Ränder beim Ausmalen nicht eingehalten. Er "hörte schlecht" wenn er während eines intensiven Spiels angesprochen wurde und und und... heute Jahre später, durchläuft er gerade seine Abiturphase und hält es hoffentlich 2023 in den Händen.

Immer ein Schritt nach dem anderen, jetzt schon um den Schulabschluss zu bangen, dafür ist es noch zu früh!

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Moin :-)

Mein Sohn fand Malen auch total blöd und unnütz... Er malte auch Strichmännchen, weil es schlichtweg schneller ging...
Und er malt immer noch nicht gerne (K4).. So what...:-p#schein

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Lieber jetzt als wenn es "zu spät" ist.

Ergo und Logo ist nix schlimmes.
Das Problem sind die Eltern, die die Tatsachen verdrehen, nicht wahrhaben wollen. Und alles schön reden bzw sich eine Scheinwelt erlügen, und das weil man keine "Schwäche" zeigen will. Einfach nur anstrengend!

Aber ich verstehe es.
Aus eigener Erfahrung: Da gab/gibt es auch ein Kind das in den Himmel gelobt wird/ wurde. (Wunderkind) kann alles, sehr früh, besser wie meins...glaub mir, ich war nur noch genervt. Mein Kind hatte Logo, Ergo...
Das andere Kind hat jetzt Ergo. Also all das schön reden, hilft auf Dauer eben nicht.

Ganz ehrlich, egal was andere sagen, egal was sie für Wunderkinder haben, geht euren Weg. Nimmt die Tipps der Erzieherinnen an, sie meinen es gut.
Und lass den Druck raus. Dein Kind wird seinen Weg gehen!

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Mein Sohn ist dreieinhalb und auch in allem etwas langsamer als der Sohn einer guten Freundin, den wir regelmäßig sehen. Er konnte schon mit zwei Zahlen lesen, jetzt mit drei kann er schon die Buchstaben und fängt an Wörter zu buchstabieren. Er liest Nummern vor wenn er sie sieht und kann schon recht weit zählen. Er hat auch schon sehr früh gesprochen und redet mittlerweile sehr flüssig.
Und dann ist da mein Sohn.
Er hat erst nach seinem dritten Geburtstag angefangen zu sprechen, er redet immer noch nicht flüssig und man versteht auch nicht immer alles. Zählen kann er auch noch nicht schreiben sowieso nicht. Er malt auch noch nicht wirklich schön. Laufen konnte er erst kurz vor seinem zweiten Geburtstag. Er ist halt in allem etwas langsamer. Unser Kinderarzt ist zum Glück entspannt und der Kindergarten mit der Entwicklung zufrieden. Ich bin es sowieso.

Ich finde wir erwarten von unseren Kindern viel zu früh viel zu viel. Sie sollen immer früher immer mehr. Noch mehr fördern, noch mehr lernen, immer höher, weiter, schneller.

Ich habe meine Einstellung aber erst geändert, nachdem ich mehrere Jahre Personalverantwortung hatte und fast täglich damit konfrontiert wurde, ich würde zu viel von den Mitarbeitern erwarten, ich dürfte mein Tempo nicht voraussetzen und die anderen könnten nun Mal nicht anders.

Nachdem ich Kinder bekommen habe, denke ich ganz oft daran, wie sich Erwachsene ganz selbstverständlich nicht groß anstrengen weil es ihnen nicht liegt oder oder oder. Von Kindern wird es erwartet obwohl sie es noch nicht Mal verstehen.

Warum darf ich von einem Erwachsenen nach einer Einarbeitung nicht ein bestimmtes Können erwarten, ein Kind muss zu einem bestimmten Zeitpunkt aber an einer bestimmten Stelle sein

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>>Generell finde ich es auch nicht schlimm, so eine Förderung in Anspruch zu nehmen. Nur gehen wir nun auch schon zur Logopädie, weil die Aussprache recht undeutlich war.

Nun sind meine Gedanken: Wieso benötigt mein Kind 2 versch. Therapien? Was habe ich falsch gemacht? Werden 2 Therapien nicht zuviel? Ist mein Kind so "hinterher"?<<

Liebe TE,

du hast sicher nichts falsch gemacht. Dein Kind ist so wie es ist. Wenn du mich fragst, ob zwei Therapien zuviel sind, kommt dann immer auf das Kind an. Geht es gerne zur Therapie? Macht das alles Spaß? Kommt dein Kind dort gut voran? Hat man in der Woche noch andere Termine zu erledigen? Diese Fragen muss man sich natürlich stellen.

Ich habe einen mehrfachbehinderten Sohn, der hatte 3 x die Woche Therapien (Logo, Ergo und AutismusTherapie). Ich hatte jahrelang Therapien, machte allerdings auch Therapiepausen, damit mein Sohn nicht immer so vollgepackte Wochen hatte.
Musste auch feststellen, dass es dann doch irgendwann zuviel wurde z.B mit Ergo. Sie brachte meinem Sohn irgendwann keinen Spaß mehr. Die cancelten wir dann komplett mit Rücksprache des Arztes und der Therapeuten. Dann stampften wir Logo ein, weil es zuviel wurde, weil Sohn inzwischen Teenie war und auch kein Lust mehr hatte und wir in der Sprachentwicklung keine weiteren Fortschritte mehr erzielten. Jetzt ist das Kind 18 Jahre alt und hat nur noch Autismustherapie, die aber nicht weiter verlängert wird, da mein Sohn ab September in einer Werkstatt für behinderte Menschen anfangen wird. Und dann bleibt eh keine Zeit mehr für.

LG Hinzwife

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Du hast natürlich nichts falsch gemacht. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo und seine eigenen Interessen und Anlagen. Natürlich kannst du es unterstützen in seinen Interessen oder auch fördern in seinen schwächeren Bereichen. Aber der Effekt wird sich in Grenzen halten - man ist, wer man ist.
Mein Tipp: Nimm die Hilfe einer Ergo an. Schaden tut es bestimmt nicht. UND zeig deinem Kind ganz deutlich, dass es so richtig und geliebt ist, genau so wie es ist. Um sich eine gute Zukunft aufzubauen, braucht man Selbstbewusstsein!

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Ich kann dich gut verstehen, aber diese Gedankenkreise helfen dir gar nicht weiter.
Mein Sohn hat eine extreme Sprachstörung. Irgendwie schon immer habt, seitdem er 2 ist Logopädie, geht dennoch auf eine Sprachheilschule. Ist zwar kognitivel super fit, aber braucht bei manchen Dingen etwas länger. Seepferdchen erst im 2.Anlauf, Freunde ehr nur 1-2, statt ne ganze Clique.
Ich denke es ist wichtig sein Kind zu fördern und zu unterstützen wo es geht, manche Dinge haben sicher auch mit dem Elternhaus zu tun - aber sehr viele eben auch nicht.
Du bist nicht für alle "Defizite" verantwortlich, wohl aber alles möglich zu machen um sie auszugleichen durch Therapien usw.
Bei meinem sohn wurde zwischenzeitlich 2x logopädie, 1x ergo, 1x kinderpsychologe empfohlen 🙈 pro Woche. Ich bin nur zur Logopädie gegangen und bekam hinterher von einer anderen ärztin die Rückmeldung, das dies genau richtig war. Manchmal sind erzieher und Ärzte etwas übereifrig. Du bist Expertin für dein Kind, deine Einschätzung ist sehr wichtig an der Stelle.
Dein Kind ist noch sehr jung und kanm sich noch wunderbar entwickeln.
Mein sohn wird wahrscheinlich kein synchronsprecher aber ich bin zuversichtlich, dass er seinen Weg machen wird.
Und das wird bei dir auch so sein.
Ich wünsche dir alles Gute!

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Leider sind Eltern nicht die Experten, sie haben einen ganz anderen Blick auf ihr Kind, als Experten.

Eltern nehmen vieles einfach nicht wahr, oder wollen es nicht wahrhaben.

Im übrigen ist es auch gar nicht möglich gleichzeitig Ergo und Logo zu bekommen, sondern nur im Wechsel, außer es gibt wirklich Gründe.
Ansonsten bekommt man erst nach einer abgeschlossenen Logo ein Ergo Rezept.

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Meine Tochter hatte beides gleichzeitig und auch mein Sohn hat momentan beide Therapien und sogar noch eine dritte, also 3 Therapien parallel.

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