Nachbarschaft mit Hindernissen

Eingezogen in eine neue Siedlung, haben wir uns über die neuen direkfen Nachbarn sehr gefreut. Freundlich, aufgeschlossen und gesprächig. Mein drei jahriger Sohn und der Nachbarsjunge wurden Freunde und wir trafen uns auch privat. Anfänglich war kein Zaun vorhanden und die Kinder gingen hin und her. Ok. Meine gingen hin und her. Ihre fragten erst immer nach und standen an der Terrassengrenze erwartungsvoll und ängstlich. Jetzt wo der Zaun steht, kapseln sich die Nachbarn ein. Und sie beschäftigt ihren Sohn rund um die Uhr im Garten, damit er bloss nicht auf die Idee kommt, mit meinem spielen zu wollen.

Wie kann ich am besten einen 3 jährigen Jungen erklären, dass er in unserem Garten bleiben und vorallem warum? Wo er doch über ein halbes Jahr den Nachbarsjungen täglich sah, spielte und seine wertvollen Spielsachen mit ihm teilte.

Zudem findet sie, dass ich meine Kinder zu wenig kontrolliere. Ich mische mich bei weggenommenen Spielsachen etc nicht. Für sie ein totales No-Go.

Liebe Grüsse

1

Kurze Zusammenfassung:
Das Kind der Nachbarn wartet, bevor es zu euch an die Terrasse läuft und fragt vorher nach. Dein Kind läuft jeden Tag ungefragt zu den Nachbarn aufs Grundstück, womöglich bis ans Wohnzimmerfenster oder ins Wohnzimmer hinein (?), schnappt sich dort Spielsachen und möchte diese dann an das andere Kind nicht mehr zurück geben? Und du sagst gar nichts dazu, außer, dass der andere Junge ja so erwartungsvoll und ängstlich ist, weil er eben wartet. Angesprochen wurdest du von der Mutter auch schon.

Zusammen spielen ist ja toll und machen meine Kinder auch gerne mit den Nachbarskindern. Jemand, der ungefragt bei mir vor der Wohnzimmertüre oder im Garten steht, wird weggeschickt. Wenigstens fragen kann man. Ein bisschen Privatsphäre braucht jeder.
Das dein Kind ein halbes Jahr grenzüberschreitend gehandelt hat, ist ja deine Schuld und nicht die der Nachbarn, statt ein erzieherisches Eingreifen deinerseits, regelt das halt nun jetzt ein Zaun.

10

Oh je wenn ich so eine Antwort lese weiss ich warum ich Deutschland verlassen habe. "Grenzen überschreiten" machen 3 jährige Kinder weil sie noch keine Grenzen kennen, und spontan sind. Spontanität ist in Deutschland verpönt, hier im Süden ist das eine Lebensweise die ich liebe. Hier machen die Mütter von Kindergartenkindern kein "Spiel Date" aus, die Kinder klingeln einfach, wie früher in Deutschland auch. Gruß

12

Zwischen spontan klingeln was hier auch noch ganz und gäbe ist und "ständig hin und her gehen" liegen aber auch nochmal Welten!

weiteren Kommentar laden
2

Es wäre echt interessant zu wissen, wie deine Nachbarin die Situation, angefangen vom Einzug bis zum Zaunbau, schildern würde. Wer hat den Zaunbau vorangetrieben?

Kleine Geschichte meinerseits:
Als wir vor 10 Jahren in unser Haus einzogen, war im Vorgarten auch kein Zaun zu den Nachbarn.
Bei denen hatte es sich während unseres Umbaus (wir wohnten da noch nicht drin) eingebürgert, unsere Mülltonne mitzubenutzen.
Das taten sie auch noch nach unserem Einzug. Gespräche brachten nichts, also ließen wir den Zaun bauen.
War es bei euch auch so? Waren euere Kinder evtl zu „aufdringlich“?

3

Wie du es einem 3-Jährigen erklären sollst?

-> Hör mal Fritzchen, die Nachbarn wollen ihre Ruhe, also stören wir sie nicht. Du hast Kind xyz zum Spielen und die Nachbarskinder spielen mit abc. Sollen wir mal bei xyz anrufen? Vielleicht mag es ja zu uns kommen oder umgekehrt.. (alternativ andere Ideen einbauen).

Ich persönlich finde, daß Nachbarn Nachbarn sind und es jeweils eher Glückssache ist, wenn Beziehungen sich positiv entwickeln. Wenn nicht, dann nicht. Du als Elternteil musst dich dann anstrengen, damit dein Kind zu Spielkameraden kommt (ja, ist umständlicher als Kind unkontrolliert rüber zu lassen, aber das ist dein Job).

Sei nicht schüchtern oder zurückhaltend deinem eigenen Kind gegenüber und erkläre die Umstände des Lebens, wie sie sich manchmal entwickeln, auf kindgerechte Weise.

4

Euch hätte ich gern als Nachbarn. Ich fänd es schön, wenn meine Kinder so frei zu den Nachbarn gehen könnten und es würde mich auch nicht stören, wenn ein Nachbarskind vor meinem Wohnzimmerfenster steht. wenn es wirklich mal nicht passt (man keine Zeit oder keine Lust hat), kann man das ja ganz normal sagen. Dreijährige können das verstehen.
Ich verstehe Dich sehr gut und wünschte, es gebe mehr Leute wie Dich. Ich habe auch häufig beobachtet, dass Kinder gar nicht mehr miteinander zum Spielen kommen, weil sie von ihren Eltern komplett beschäftigt werden. Auch auf dem Spielplatz.

5

" Und sie beschäftigt ihren Sohn rund um die Uhr im Garten, damit er bloss nicht auf die Idee kommt, mit meinem spielen zu wollen."

Und das haben sie so zu euch gesagt?

Ich bin jetzt auch eher die Sorte Mensch wie deine Nachbarn und fände es furchtbar, wenn ständig ungefragt ein anderes Kind bei mir ist. Manchmal habe ich schlichtweg keine Lust auf andere Menschen.
Für mich ist euer Kind distanzlos gewesen und ja auch bei weg genommenen Spielsachen darf man mal einschreiten, besonders wenn dies immer in eine Richtung geht.

Ich wäre auch froh um den Zaun. Aber ich würde jetzt nicht die aufkeimende Freundschaft boykottieren. Denn es ist schon schön, wenn Nachbarskinder zusammen groß werden, hier kann man vielleicht das Gespräch suchen.

VG

6

Interessanter, als was die Nachbarin meint, wäre doch eigentlich, was deren Kind dazu sagt. Meine Eltern haben als ich fünf war auch einen Zaun gebaut. Sicher nicht auf meinen Wunsch hin und auch nicht auf den der Nachbarn hin.

7

Ich frage mich immer, warum man sich in einem Forum anmeldet, um sich dann direkt wieder abzumelden (weil einem die Antworten nicht gefallen?)

Naja, liebe TE, falls Du das noch liest: Ich sehe es ähnlich wie meine Vorschreiber, die Art und Weise wie Du Deinen Sohn und Euer Leben beschreibt, hätte ich als Nachbar auch unangenehm gefunden. Jetzt ist es eben so. Hat Dein Sohn denn schon einmal versucht, einfach bei den Nachbarn zu klingeln und freundlich zu fragen ob deren Sohn Zeit und Lust hat zum Spielen?

9

<<Ich frage mich immer, warum man sich in einem Forum anmeldet, um sich dann direkt wieder abzumelden (weil einem die Antworten nicht gefallen?)>>
Genau das habe ich auch gedacht - und denke ich immer wieder - und nicht nur in diesem Fall. Erlebt man ja hier - und das gerade in letzter Zeit - sehr häufig und immer, immer wieder, dass sich welche neu anmelden - und ratzfatz nach sehr kurzer Zeit wieder gelöscht sind. Und das oft auch für nix und wieder nix - wenn man mal nachliest. Und weil einem die Antworten nicht genehm sind?! Ohj ee, oh jee, oh jemine - da hätte ich mich aber auch schon löschen müssen, denn ich habe in der Vergangenheit auch schon verbale Ohrfeigen bekommen. Und bin auch immer noch da. Gut, ich habe zwar auch keine 10 cm Hornhaut auf meiner Seele, aber in einem öffentlichen Forum muss man schließlich auch mal mit Antworten rechnen, die einem nicht behagen.

Und zum eigentlichen Thema wurde ja schon einiges gesagt - und da Fragestellerin/Themeneröffnerin bereits gelöscht ist und man auch nicht weiß, ob sie noch mitliest (aber wahrscheinlich schon?), schreibe ich da nun auch nicht mehr viel dazu - nur soviel: Ich schließe mich da den anderen an und schreibe auch, dass der Zaun wohl in diesem Fall nicht umsonst dran gemacht wurde. Hätte ich übrigens gleich zu Beginn gemacht, da ich (auch) nicht wollte, dass jeder einfach ungefragt auf mein Grundstück/Anwesen latschen könnte, wie er gerade lustig ist - egal, ob jung oder alt. Denn man möchte ja auch mal nur für sich ganz alleine sein. Da könnte ich sowas absolut nicht gebrauchen.

8

Hast du mal überlegt, dass es an eurem Verhalten liegen kann, dass die Nachbarn euch jetzt ausgrenzen mit nem Zaun?

11

"Wie kann ich am besten einen 3 jährigen Jungen erklären, dass er in unserem Garten bleiben und vorallem warum?"
"Entweder du bleibst jetzt hier ,der Strauch ist die Grenze oder wir gehen für heute rein"

"Ich mische mich bei weggenommenen Spielsachen etc nicht."
Das werden ja echt gelungene Kinder, das lernen hier bei uns "Alteingesessenen" auf dem Land Kinder sobald sie laufen können dass man nicht ungefragt in Nachbars Garten rumstiefelt, und hier hat keiner einen Zaun und trotzdem kennen die Kinder das, und auch dass man nicht anderen die Sachen einfach wegnimmt!

Wir haben hier einen großen Nutzgarten und Gartenwerkzeug ist auch kein Kindspielzeug, ich hätte auch absolut keinen Bock drauf fremde Kinder in meinem Grundstück zu haben. Ich fühle mich verantwortlich wenn Kinder auf dem Grundstück sind, erstens leben wir von den Pflanzen die da wachsen und so Salate vertragen nun mal keine grenzenlos erzogen Nachbarskinder die wenn sie schon keine Grenze kennen vermutlich auch keine Wege kennen, und dann einmal Gartenschere liegen gelassen weil man seine eigenen Kinder ja im Blick hat und zack ist der Daumen vom ungefragt reinspazierten Nachbarskind hinterm haus ab, einmal die Düngerpackung stehen gelassen weil die eigen Kinder nicht da sind ... aber dann ist das Geschrei groß!

15

So kenne ich es auch. Bin ebenfalls auf dem Dorf groß geworden. Wir wussten bei welchem Bauern wir mal vorbeischauen durften um die Kühe oder Hühner zu füttern und bei welchem nicht... und wer was akzeptierte.
So ist es auch in unserer Kleinstadt. Wir haben Nacjbarm da darf man gerne mal klingeln und fragen ob das Kind Zeit hat oder die Nachbarn ohne Kinder nach einem Keks fragen kann und um welche man einen Bogen macht. Garten ist allerdings immer ein Tabu. Es darf gerufen werden, ob man nach hinten in den Garten kommen darf, aber niemals alleine irgendwo reinstapfen.

14

Was da nett und unkompliziert angefangen hat, wurde dann offenbar für eine Seite nervig. Und entweder sind die nicht so stark in direkter Kommunikation und statt euch das mal direkt zu sagen, haben sie jetzt einen Zaun gebaut. Oder du hast die Andeutungen oder direkten Ansprachen ignoriert und jetzt hast du den Salat.

Mal fände ich das nett, wenn die Nachbarskinder unkompliziert einfach rüber kommen. Und ich bin auch keine Mutter, die sich in jeden Kleinkindzank um Spielsachen einmischt. Aber ich hätte z.b. keine Lust dann permanent spontan und ungefragt noch die Aufsicht für ein weiteres Kind zu übernehmen, während sich die Mutter drüben dann die Füße hoch legt.