Kind 4 hört nicht rennt weg

Meine Tochter ist 5 geworden und läuft seit ein paar Tagen in der Stadt ausschließlich an der Hand... ob sie will oder nicht... die Problematik war ähnlich wie bei euch. Ich habe in der akut Situation deutlich und auch laut geschimpft, danach zu Hause in Ruhe erklärt (egal ob sie das hören wollte oder nicht), als sie dann nochmal einfach auf die Straße gerannt ist wurde die angekündigte Konsequenz (an der Hand gehen) jetzt eben umgesetzt. Da gibt es nichts zu diskutieren... lieber brüllendes Kind an der Hand als totes Kind unterm Auto...

Das hat unser kleiner mit 2 Jahren ständig gemacht! Jetzt nach einem halben Jahr ist es besser geworden. Wir haben ihn trotzdem durchgehend an der Hand (wo Straßen sind) und wir bleiben mit ihm vor dem überqueren so lange stehen, bis er links und rechts geschaut hat. Wir fragen ihn natürlich nach dem Motto: hier ist eine Straße! Kannst du mir helfen und gucken ob ein Auto oder Fahrrad kommt? Kommt links eins ... kommt rechts eins? Nachdem er geschaut hat, sagen wir ihm, dass er gut geschaut hat und und sehr geholfen hat. Seitdem klappt es ganz gut und er beachtet die Straße mehr

Er sagt DIR „sei ruhig, ich will nix mehr darüber hören“??? Was glaubt der, wer er ist?
Offenbar hält er sich für den Chef zu Hause, na DEM würd ich mal zeigen, wer hier das Sagen hat!!!

1. Er müsste IMMER an meiner Hand laufen, ob er will oder nicht. Lässt er sich Fallen, schleife ich ihn mit!

2. Ich bestimme, wann ER sprechen darf und wann ER still zu sein hat und er hat MIR zu folgen und nicht ich ihm.

3. Hand-loslassen geschieht auf MEINE Ansage für ausgewählte Teilstrecken, z.B. bis zum Zebrastreifen und hier wird gestoppt. Er läuft neben mir. Läuft er voraus oder läuft er los, ist er sofort wieder an der Hand!

4. Frechen Verhalten wird bestraft

Leine? 😂... Würd ich machen, klingt zwar sicher böse... Ist aber nicht so gemeint.
Ne Scherz, würd in einfach klar machen das wenn er ohne zu schauen und ohne Hand über die Straße läuft, dann halt nicht mehr einkaufen, spazieren und so weiter mitgehen darf. Hätte da echt Angst, was ich sonst eigentlich nicht bin, aber das Auto ist nun mal halt stärker als der Mensch.... Wünsche deinen kleinen ganz viele Schutzengel die auf ihn aufpassen, wenn er nicht aufpasst.

Hallo,

solche Kinder verursachen dann die Unfälle, die Autofahrer traumatisieren, weil die Kinder sich losreißen. In solchen Fällen bin ich auch für eine Schocktherapie: Eine Mutter hat ebenfalls ein Kind, welches gerade im Verkehr sich losriss. Sie verabredete sich mit einem Bekannten, welcher mit einem Auto neben den beiden im Schritttempo herfuhr (in einer sehr unbelebten Gegend). Als das Kind sich dann wie erwartet losriss, bremste er, hupte und schimpfte laut, machte ein Drama. Das war für das Kind ein Schock. Klar, keine schöne Methode, aber das Kind verstand, dass Autos eben oft schneller sind als es selbst.
Wenn es nicht besser wird, sollte dann ist wohl dieser Rucksack mit Leine besser.

LG, Maria

Hallo,

ich würde ihn am Handgelenk festhalten, wenn er sich von der Hand losreißt. Dann kommt er nämlich nicht mehr los.
Das wird ihm nicht gefallen, aber da geht die Sicherheit vor.

Ich kenne das Thema auch, weil unser Sohn noch mit 6 oder 7 auf solche Ideen kam. Der hat allerdings Träumer-ADS und war da offenbar mit den Gedanken was weiß ich wo, aber nicht beim Straßenverkehr.

Darüber würde ich mit einem 4-jährigen auch nicht diskutieren.
Da gibt es die Ansage, dass Kinder, die auf die Straße rennen, an der Hand bleiben müssen und fertig.
Erklärt hast Du es ihm ja offenbar schon 135 mal, ohne dass es etwas gebracht hat.
Er weiß ganz genau, warum er an der Hand laufen soll, aber er will nicht.

Mein alternatives Angebot an ihn wäre, dass er im Buggy sitzen kann, wie ein Kleinkind, wenn er sich benimmt, wie ein Kleinkind, oder dass er an die Leine kommt. Es gibt tatsächlich Leinen für kleine Kinder.
Dann können seine Kumpel ihn auslachen, wenn sie ihn sehen...

"Wenn ich versuche mit ihm darüber zu sprechen sagt er . Mama sei jetzt ruhig ich will nix mehr darüber hören."

Das lässt Du Dir gefallen?
Wo soll das denn enden, wenn er Dir mit 4 schon den Mund verbieten kann?
Setz Dich durch. Du bist seine Erziehungsverantwortliche, nicht seine Freundin.

LG

Heike

Erstmal will ich dir Mut zu sprechen. Jungs haben zwischen 4 und 5 Jahren einen Hormonschub. Man weiß nicht warum, aber sie sind dadurch aggressiver, aufmüpfiger und brauchen mehr Bewegung. Ich fand bei meinem Sohn, dass es mit 5,5 besser wurde.

Ich gehe mal davon aus, dass er "sei jetzt ruhig ich will nix mehr darüber hören" von euch hat. Ich persönlich finde das total legitim, dass man seinem Kind auch mal sowas sagt. Erziehung auf Augenhöhe bedeutet für mich nicht, dass man sein Kind wie einen Erwachsenen behandelt und alles ausdiskutiert bis der andere nachgibt. Als meine Kinder kleiner waren, da hätte ich mir das so auch nicht vorstellen können. Aber heute merke ich ganz deutlich, dass gerade mein Sohn eine klare Führung braucht. Ich höre mir seine Argumente und Fragen an, ich erkläre auch, gehe Kompromisse ein oder lasse mich umstimmen, wenn er gute Argumente hat, aber die Verantwortung und Fürsorge hab in letzter Linie ich und deshalb entscheide ich was geht und was nicht. Und wenn alles erklärt und diskutiert wurden ist, beende ICH die Diskussion auch, weil er sich immer nur noch wiederholt.

Ich hab das Gefühl bei euch ist das so ein Autoritätskonflikt. Man will immer alles im Guten und mit viel Einsicht klären, aber gerade Jungen denken oft sehr Hierarchisch. An dieser Stelle ist mir die aktuelle Pädagogik oft zu sehr auf beziehungsorientierte Mädchen ausgelegt. Vielleicht auch weil wir wollen, dass unsere Kinder so sind. Aber dein Sohn zeigt dir ganz klar, dass er hier das Sagen hat und das geht. Das ist lebensgefährlich und langfristig wird er so nicht gut durchs Leben kommen. Auch Kinder müssen lernen, dass man manchmal auch einfach machen muss, was einem gesagt wird, selbst wenn man nicht will. Ich empfehle dir das Buch "Jungen brauchen klare Ansagen" von Reinhard Winter. Man kann nicht alles übernehmen und manches war selbst mir zu autoritär, aber ich habe für meine Arbeit und für meinen Sohn dadurch wirklich gute Anregungen bekommen und nun läuft es bei uns besser.

Das ist wirklich eine schwierige Situation.

Ich würde mit ihm in Ruhe zuhause die Situation im Strassenverkehr thematisieren. Ihm ganz genau erklären, was passiert, wenn er einfach über die Strasse rennt. Und zwar BEVOR ihr das Haus verlasst. Wenn ihr dann draussen seid, nicht drauf verlassen, dass er es beim ersten Mal schon im Kopf hat. Aber ich würde zB sagen, ihr lauft jetzt zum Spielplatz und er muss die ganze Zeit bei dir bleiben. Quasi "üben" nicht einfach auf die Strasse zu rennen.
Wenn der Weg ohne Vorkommnisse geschafft wurde, mit ihm wieder sprechen, sagen, dass du das toll findest, dass er das geschafft hat und dass du dich selbst viel wohler und besser fühlst, wenn du weisst, dass er nicht in Gefahr ist. Dass du keine Angst um ihn haben musst.
Das würde ich eine zeitlang immer und immer wieder so machen.

Mein Sohn ist 3,5 Jahre und ich sage ihm sehr eindrücklich, dass wenn er vor ein Auto kommt, er im Zweifelsfall tot wäre.
Da wir einen Polizisten im Freundeskreis haben, würde ich den zB bitten, ihm das mal von Polizeiseite aus zu erklären. Nicht drohend natürlich. Aber so von einer Autorität von aussen kann das nochmal anders Eindruck machen.
Bei uns im Kindergarten bekommen die Kinder sowieso Verkehrserziehung durch die Polizei. Gibt es das bei euch nicht?
Es gibt auch Bücher für das Verhalten im Strassenverkehr, habt ihr so eins?

Ansonsten würde ich auch mal schauen, ob fehlende Impulskontrolle noch in anderen Bereichen ein Thema ist.

Wer sagt zu ihm: hör auf zu reden, ich will das nicht hören? Das klingt mir sehr nach Familiensprache.. Das wäre für mich kein Wunder, dass er das übernimmt.