Kinderbücher ohne sexistische Rollenklischees

Ich suche für die Altersspanne 2-4 Jahre Kinderbücher, die ohne sexistische Rollenbilder (und gerne auch ohne Rassismus...)klarkommen. Damit man weiß, in welche Richtung es gehen soll: Mein Kind mag sehr gerne Bobo Siebenschläfer, Leo Lausemaus, die Astrid Lindgren-Bücher und Connie.

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Hallo!

Was genau meinst du denn mit keine sexistischen rollenbilder? Geht's dir dabei um die klassischen Rollenbilder? Conni, Leo lausemaus und die meisten Bücher von Astrid Lindgren enthalten ja Textstellen, die nach heutigem Verständnis entweder sexistisch oder rassistisch sind oder sogar beides...

Ich habe jetzt keine konkrete Empfehlung für ein Buch, sondern eine ganz allgemeine Empfehlung zum Thema Lesen mit Kindern:

Meiner Ansicht nach ist lesen mit Kindern dazu da, die Welt in all ihren Facetten kennen zu lernen (dazu gehören auch die negativen wie Sexismus und Rassismus) und dadurch den Horizont der Kinder zu erweitern und nicht dazu, durch Zensur den Blickwinkel möglichst klein zu halten.

Ich finde es furchtbar, wenn man diesen oder jenen Kinderbuch Klassiker angeblich nicht mehr lesen kann, weil sexistisch, rassistisch... Man kann sich doch ganz einfach mit dem Kind besprechen dass zb das Wort "Neger" (wie es ja auch in pipi langstrumpf zb vorkommt) früher wertfrei die Bezeichnung für einen Menschen mit dunkler Hautfarbe war, man das aber heute nicht mehr sagt, weil es beleidigend und abwertend empfunden wird. Oder dass es in früheren Zeiten so war, dass Frauen als schwaches, unterlegenes Geschlecht gesehen wurden, die meisten Menschen, zumindest in der westlichen Welt, aber heutzutage wissen, dass das nicht der Wahrheit entspricht.

Und das ist es doch, was gemeinsames lesen, natürlich einfach neben dem Spaß an der gemeinsam verbrachten Zeit, bewirken soll, nämlich Anregung zum Gespräch und den Kindern die Möglichkeit geben, sich über bestimmte Themen eigene Gedanken zu machen. Und das funktioniert auch schon bei ganz kleinen.

Lg waldfee

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👍👍

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Bin auch deiner Meinung, dass man nicht unbedingt Bücher umgehen muss, sondern lieber richtig aufklären sollte.
Ich finde aber, dass diskriminierende und beleidigende Ausdrucksformen (wie du ein Beispiel genannt hast) nicht damit erklärt werden sollten, dass Sie früher wertfrei gewesen seien. Sie waren damals diskriminierend und rassistisch, so wie sie es heute auch sind. Nur war es den Menschen früher egal🤷🏼‍♀️
Ansonsten finde ich die Herangehensweise so auch besser🤗

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Guck doch mal hier: https://tebalou.shop/?gclid=EAIaIQobChMIm4Paj5OH7QIVleR3Ch0Y6wJCEAAYASAAEgKPyfD_BwE

Habe da selber noch nicht bestellt, nur mal einen Artikel drüber gelesen, aber finde das total gut.

Liebe Grüße
Merveilleux

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Ich habe da neulich Bücher bestellt (für ein älteres Kind), hat alles gut geklappt.

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Wow! Was für ein toller Tipp, vielen Dank!

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Meine Jungs lieben miffy! Das hasenmädchen hat die unterschiedlichsten Freunde, sie baut zusammen mit dem Opa mit Holz, backt aber ebenso mit der Tante Kekse oder oder oder...

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Ich mag Miffy, aber Holz hacken und Kekse backen sind doch sehr klischeehafte Darstellungen von Männern und Frauen. Wenn sie mit der Tante Holz hacken und mit dem Onkel Kekse backen würde, wäre es schon wieder anders.

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Es geht eher darum, das miffy klar dabei sagt, DAS kann ich als Mädchen beides machen. Erst schauen, dann meckern. Tatsache ist nunmal, das auch bei uns die älteren Generationen eben noch in diesen Mustern leben! Bei miffy ist es nunmal auch so, ABER miffy macht sich frei davon und es ist vollkommen legitim, es wird von allen akzeptiert.

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https://www.littleyears.de/blog/diverse-buecher-kaufen-ist-nicht-genug/

https://www.thisisjanewayne.com/news/2020/06/04/30-kinderbuecher-fuer-mehr-diversitaet-und-vielfalt/

In diesen Artikeln werden einige Bücher genannt, zwar für verschiedene Altersgruppen, aber da hat man schon mal eine gute Auswahl.

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Also ich finde meine Vorrednern hat da Recht

Aber jeder muss selber wissen, wie sie/er die eigenen Kinder erziehen möchte.

Wir haben Bücher wie, ich hab ein Licht und fürchte mich nicht, oder der mutige Angsthase, Maulwurf Grabowski, Elmar der bunte Elefant, Bücher von den Zwergen Zipf, zepf und zwipfelwitz, und noch viele mehr. Also eigendlich gibt es sehr viele wertfreie bücher. Mein Mann und ich lesen uns zuerst immer selber in die kinderbücher ein. Nicht weil wir Dinge vermeiden wollen sondern mehr um zu überlegen ob wir selber soweit sind diese erklären zu können, ob wir selber gut genug aufgeklärt sind, einzelne Punkte zu erklären. Wir haben auch Pippi Langstrumpf Bücher. Unseren Kids lesen wir es so vor wie sie geschrieben sind. Manchmal kommen Fragen auf manchmal nicht. Wir erklären einfach... Und ich finde es wichtig dass unsere Kinder bei uns mit solchen Themen in Kontakt kommen und uns fragen als dass sie es irgendwo aufschnappen oder erst in der Schule kennenlernen und evt dann garnicht mehr mit Mama und Papa darüber reden wollen. Wir denken auch dass sie in jungen Jahren ein viel besseres Verständnis haben als dann später Mal. Wir wissen aber auch nicht was wirklich 100% richtig und was falsch ist. Wir hoffen einfach auf offene Gespräche mit unseren Kids...
Ich hoffe ich konnte so schreiben, dass es auch so rüberkommt wie ich es mir vorstelle. Ich habe sehr Mühe mit etwas rüber bringen wie ich es meine, Vorallen wenn ich etwas schreiben muss.

Viel Spass euch beim Bücher suchen und alles gute.

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Julian wants to be a mermaid ist super.
Gibts inzwischen auch auf Deutsch, aber englisch gefällt es mir besser. Wunderschön gezeichnet und man kann es einfach so erzählen.

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Ich kann dir da wohl leider nicht weiterhelfen. Irgendwie gibt es immer mal einen Satz oder eine Situation, die tausendmal betrachtet vielleicht nicht so super ist.
Meine Tochter z.b liebt Erdbeerinchen Erdbeerfee, aber genau betrachtet ist das wohl mit den ganzen Feen etc auch eher ein Mädchenbuch...

Ich persönlich halte da auch nicht viel von, dass man immer Gender neutral bleibt und alles was nicht politisch absolut korrekt ist komplett aussortiert. Ein Teil dieser Bücher gehören für mich zur Kultur und dem Kulturerbe.
Sowie einige Bilder bekannter Künstler...

Ich finde eher, dass wir erwachsenen dieses Thema zu aufbauschen. Kinder vergnügen sich an der Geschichte, sie haben da keine Hintergedanken und werden deshalb nicht zu schrecklichen Menschen.

Meine Tochter hat mich noch nie gefragt, warum viele Räuber in den Geschichten Zigeuner sind oder die Stiefmütter häufig immer böse sind... wenn ich ehrlich bin, hab ich mich als Kind auch nicht hingestellt und hab gesagt, huiiii She-Ras Ausschnitt ist aber tief und der Rock ist aber kurz und kann man mit den Absätzen überhaupt laufen? Und ich bin beim Anblick von HE-Man auch nicht ohnmächtig geworden mit seinem Nacktem Oberkörper😂😂
Und über Schlumpfine hab ich mir gewiss auch keine Gedanken gemacht, als einziger weiblicher Schlumpf unter so vielen Schlümpfen... das war normal!
Ich finde, dass man als Erwachsener da ganz schön viel Unfug denkt!


Die Mutter von Leo lausemaus z.b ist doch auch Hausfrau und trägt Kleider... jedenfalls in den Büchern die wir haben und das sind einige. Ist doch auch ein Rollenbild.
Ich würde das nicht überbewerten. Bei dem Alter schon garnicht. Solange man einen respektvollen Umgang mit allen Menschen dieser Welt vorlebt, sollte es da keine Probleme geben.

Allerdings kann ich doch noch mit einem Buch dienen, dass mir bisher nicht aufgefallen ist:
Tilda Apfelkern lesen wir ganz gern

Bin aber gespannt, was hier so zusammenkommt 😊
Gruß Jule

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Das ist auch ein guter Punkt zum Thema Märchen. Hier denken sich such viele Eltern, wie grausam es ist, dem Kind vorzulesen, dass die böse Hexe von Gretel in den Ofen geschubst wird. Aber Kinder denken nicht so facettenreich, das entwickelt sich erst. Einteilung in wenigen Schubladen mögen sie, denn es ist simpel und einfach zu verstehen. Die Hexe ist böse, also muss sie weg und wird bestraft. Die Kinder denken sich dabei nicht, oh wie grausam, die alte Frau wird bei lebendigem Leibe verbrannt, wie das schmerzt... Nein, sie ist einfach tot, weg, somit sind Hänsel und Gretel sicher.

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Märchen sind sogar wichtig für Kinder. Das Leben ist halt nicht immer Konfliktlos und wir finden vor allem in Märchen Archetypen die uns immer wieder begegnen.
Es gibt halt auch nicht immer ein Happy End und nicht alle Menschen sind immer gut und machen tolle Sachen. Es gibt Prinzen, die mal Räuber waren und arme Bauernmägde, die zur Königin wurden.
Das Leben ist wirklich facettenreich und dieses „alles von den Kindern fern halten“ ist auch nicht soooo gut, wie viele denken. Auch wir haben „böse“ Anteile in uns und Kinder können das manchmal anhand von Märchen ganz gut verarbeiten, dass man auch mal gemein ist oder ein Versprechen gebrochen hat...
nicht alle Lektionen sind immer toll und erfreulich.

Du hast auch vollkommen recht, Kinder verarbeiten solche Geschichten einfach anders. Sie können diese Bildsprache oftmals viel besser entschlüsseln, als erwachsene. Ihr Gehirn funktioniert da auch völlig anders.
Für kleine Kinder ist die böse Hexe aus Hänsel und Gretel z.b das personifizierte böse, dass das Gute besiegen und vernichten muss und nicht eine alte Frau, die bei lebendigem Leibe im Ofen verbrannt wird.
Es ist halt sehr niederschwellig. Die Hexe ist böse und Hänsel und Gretel gut.

Oftmals sagen Erwachsene ja auch, wenn sie solch ein Märchen wieder lesen, dass sie gar nicht wussten, wie grausam die Märchen sind.
Als Kind empfanden sie es nicht so.
Kommt ja auch auf das Märchen an. Gibt Märchen wie „das eigensinnige Kind“ oder „Frau Trude“, das würde ich meinem Kind auch nicht vorlesen🙈 da würde ich auch differenzieren. Aber sonst gehören Märchen einfach zu unserer Kultur.
Auch für Bambi gab es ein Leben nach dem Tod seiner Mutter...
während Kinder das so abhacken, sitzen wir da wie ein Häufchen elend, weil Bambis Mutter ja gestorben ist.
Wir versetzen uns in die Lage der Protagonisten des Märchens. Das Kind was zurückgelassen wird ohne mama und das arme Kind, dass die Mama doch vermisst und schlussfolgern, dass die Geschichte ja ganz schlimm für das Kind sein muss, dass dann denkt, dass Mama stirbt. Kinder stellen aber selten solche Verknüpfungen da oder versöhnen sich anders mit dem Märchen, als wir. Da projizieren wir auch viel von uns da hinein.
Deshalb eigentlich ganz spannend, wie erwachsene auf Märchen reagieren oder wenn man mal in der Familie oder im Freundeskreis fragt, was war eigentlich so dein Lieblings Märchen😂😂😂
Meine beste Freundin hatte eine ganz üble Vergangenheit mit ihrer Stiefmutter, die immer sehr eifersüchtig auf meine Freundin war und ihr sogar mal den Freund ausspannen wollte... das Lieblingsmärchen meiner Freundin ist Schneewittchen 😂😂😂😅😅 sie hat vielleicht seltsam geguckt, als ich sie da mal darauf angesprochen hab😅
Manchmal ganz interessante Themen diese Märchen.
Aber ich glaube das geht stark am Thema vorbei😳 sorry liebe Thread Verfasserin 💐

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Da wären die Olchis etwas für euch👌🏻

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Hallo
Ich kann die Antworten über mir nicht ganz verstehen. Du scheinst ja nicht Bücher komplett verbannen zu wollen, sondern lediglich auch anderes dazu zu suchen. Ich kann dich verstehen, meine Kinder hinterfragten bzw. hinterfragen einiges und haben sich teilweise auch ganz konkrete Bücher dazu gewünscht (zB. mit Familien bei denen es nicht nur Mama, Papa und Kind gibt).
Auf Deutsch ist hier aktuell
Luzie Libero und der süße Onkel, Paule ist ein Glücksgriff, Alles Familie, Nelly und die Berlinchen und Zwei Papas für Tango beliebt.

LG