Kind hochbegabt?kindergarten

Hallo ihr lieben, wir hatten gestern ein kindergartengespräch unser sohn ist 4 jahre und seit 2 jahren in dieser kleinen familiären Einrichtung. Seine Erzieherin hat sich viel zeit für uns genommen und uns gesagt das sie und die anderen der meinung sind das unser kind wohl in richtung Richtung hochbegabt geht
Er macht wohl schon alles so gut das er in die schule gehen könnte, er macht auch die vorschuldinge mit, sie versuchen das zu fördern
Ich bin aus allen Wolken gefallen und gerade nur überfordert mit der situation. Ich weiß das er einiges kann( habe 3 Kinder)aber sowas wäre mir nie in den sinn gekommen. ich nenne mal ein paar bsp.
1.Er zählt bis weit über 100 und er rechnet auch( ich habe keine Ahnung wo er das her hat)
2. Er spricht sehr gut mit riesen wortschatz , gestik und mimik wie ein erwachsener... wir fanden das immer lustig und süß
3. Er fragt ununterbrochen so das ich selber ständig google fragen muss, weil ich es einfach selber nicht weiß.. ein bsp wie viele nullen hat eine trillarde.... ehm keine ahnung woher kennt er das wort und woher weiß er das da nullen hinter kommen... sowas in die richtung kommt ständig. Er hinterfragt alles ganz genau.
4. Er baut Wahnsinns dinge mit Lego aber nicht einfach nur irgendwas sondern jeder stein hat eine funktion oder Bedeutung. Er macht sich da richtig Gedanken .
5 er ist perfektionistisch. Wenn er mal ein wort nicht aussprechen kann, was sehr selten ist, dann übt er das und fragt noch nach Stunden ob er das wort jetzt richtig gesagt hat. Es lässt ihm keine Ruhe...
Autos stehen in reih und glied...
Ich kann noch so vieles aufzählen...
Hat jemand ein hochbegabtes kind? Sind das alles wirklich Anzeichen? Kann man sowas so früh überhaupt schon erkennen?Muss ich irgendwas tun, beachten oder sonst was?
Es ist ein wenig lang geworden, entschuldigt

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Klingt ein wenig nach meinem Ältesten. Der wurde getestet, als er in der Schule eine Verweigerungshaltung annahm, weil die Dinge, die er tun musste, ihm zu langweilig waren. Da kam dann auch ein IQ jenseits der 130 raus.

Ich würde mal sagen, so lang dein Kind zufrieden ist, brauchst du nichts tun, außer dem, was du eh schon tust.
Sollte es irgendwann Probleme geben, dann hab es im Hinterkopf und lass ihn dann untersuchen.

Kann aber sein, dass alles gut weiterläuft und dein Sohn es einfach genießt, dass ihm alles so leicht fällt.

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Vielen dank für deine Antwort. Ja ich würde sagen er ist zufrieden und geht sehr gerne in den Kindergarten. 2 jahre hat er dort auch noch... mein sohn hat auch Interesse an buchstaben und lesen generell... wir lesen jeden Abend vor schon lange... ich habe ihn dahin gehend immer gebremst weil ich nicht wollte das er nachher vor der schule schob lesen kann und sich dann langweilt... aber im grunde macht es dann keinen Unterschied oder? Hast du alle fragen und wünsche, wie zb das lesen erfüllt oder hast du ihn auch etwas gebremst?

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Bei unsere Tochter steht auch eine - ich nenne es mal- erhöhte Intelligenz im Raum. Allerdings ist unsere Tochter eben nicht ausgeglichen, sondern ein Kind mit Null Frustrationstoleranz, ausgeprägten Perfektionismus (kenne ich von mir), sehr schnell von Situationen hochgradig gestresst (wenn der kleine Bruder weint, wenn irgendwas nicht nach Plan verläuft und verändert werden muss - da kann es langen, dass man nicht auf Spielplatz a die Freundin trifft sondern auf Spielplatz b) Aufgrund dieser Probleme sind wir momentan bei der Diagnoseabklärung. Aber zu der Frage mit den Buchstaben: wir bremsen unsere Tochter nicht, sie hat schon sehr früh angefangen, zu fragen wie man Wörter schreibt. Sie ist jetzt 5 (im Juni geworden) und eines ihrer Lieblingsbeschäftigung nach der Kita ist es, Wörter und erste Sätze zu schreiben. Das Lesen hat sie sich in den letzten Wochen quasi durch Schreiben selbst angeeignet. Wenn dein Kind nicht solche "Baustellen" wie unseres hat, würde ich nix besonderes machen - aber auch nicht bremsen. Auch der Kinderarzt, die Kita und eine befreundete Grundschullehrerin hat uns dazu geraten, auf keinen Fall das Interesse für Buchstaben und Zahlen zu bremsen.

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Huhu,

grundsätzlich musst du nur darauf achten, dass dein Sohn nicht über- und nicht unterfordert wird.
Hochbegabte Kinder sind (oftmals, nicht immer, ist halt unterschiedlich von Kind zu Kind) in einem Bereich sehr, sehr stark, wodurch die Begabung erst einmal auffällt. Oft genug fallen aber gerade bei solchen Kindern die sozialen und emotionale Fähigkeiten hinten runter - einfach weil das alles "zu leicht, zu babyhaft, zu uninteressant, zu langweilig, nicht so wie es sein soll, nicht richtig," ist. Und hier muss einfach das Gleichgewicht gefunden werden, jetzt ohne zu wissen inwiefern dein Sohn in diesen Bereichen entwickelt ist oder ihm irgendetwas zu unterstellen.
Hochbegabt muss man übrigens auch nicht im Allgemeinen sein, das kann auch nur einzelne Bereiche ansprechen. Und da wird dann auch nochmal unterschieden (ich kenne die genauen Begriffe nicht) ob das Kind einfach nur "schlau" oder eben hochbegabt ist. Aber das kann glaube ich nur durch Tests genau herausgefunden und festgelegt werden.

Achte einfach darauf, dass du ihn in seinem Wissensdrang unterstützt, das wird dich dann leider ein Leben lang begleiten, da immer wieder geschaut werden muss ob eine Unterforderung vorliegt - gerade wenn sie bei Grundschuleintritt bereits so viel können, passiert das halt schnell.
Gleichzeitig achte darauf, dass ihr ihn nicht überfordert indem ihr zu viel üben und anbieten wollt, oder ihn vor zu große Aufgaben stellt. Und achtet darauf, dass er noch immer Umgang mit Gleichaltrigen habt - eben auf Bezug der Sozialentwicklung. Einfach, damit er nicht "nur" lernt auf Erwachsene zu reagieren, die für ihn vll logischer, nachvollziehbarer und damit leichter einzuschätzen sind. Sondern damit er auch weiterhin lernt sich mit anderen auseinander zu setzten, die eben auch mal unlogisch, kindisch und nicht so vorhersehbar sind, wie ein Erwachsener.
Mehr kann ich euch so aus der Ferne auch nicht raten. Da setzt ihr euch am besten mit euren Erziehern zusammen und schaut gemeinsam, wie ihr das ganz angeht. Ansonsten steht halt auch im Raum, ob ihr ihn testen lassen wollt, gerade bezüglich IQ.

Liebe Grüße und alles Gute

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Hallo,

IQ 130 ist nur eine Zahl.

Auch Kinder mit einem IQ von 125 oder 120 können unterfordert sein.
Das ist immer noch ein Unterschied von 20, 25 Punkten zu einem normal Begabten, also etwa wie ein normal Begabter mit IQ 100 zu jemandem mit einem IQ von 80, was schon eine Lernbehinderung darstellt.

Testen muss man das Kind eigentlich nur, wenn es Schwierigkeiten gibt.

LG

Heike

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Hey,

klar ist es nur eine Zahl und jedes Kind kann auf die ein oder andere Weise unter- oder überfordert werden. Das ist ganz klar.
Ich mein damit ja auch nur, dass es einfach etwas festgelegtes gibt, das dann klar definiert ob hochbegabt oder nicht.

Aber ansonsten bin ich auch der Meinung, dass man nur testen muss, wenn es Schwierigkeiten gibt oder es halt darum geht besondere Förderung zu bekommen, falls man es selbst nicht leisten kann (ist ja auch möglich, dass man dazu einfach nicht die Mittel hat)

Liebe Grüße

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"Muss ich irgendwas tun, beachten oder sonst was?"

Ihn lieben
ihm beistehen
ihn machen lassen (soweit es nicht gefährlich wird)

und darauf achten, ob er glücklich ist!

Perfektionistisch: im beistehen, wenn er es noch nicht kann. Es darf vorkommen, dass er etwas noch nicht kann. Nur weil er vieles sehr gut kann, muss er nicht alles können
- wenn du Meister in einer Sache bist, fange etwas Neues als Anfänger an -

Geht es ihm gut und er hat Spaß daran: sehr gut ! Machen lassen !

Wirkt er unglücklich?
Hat er Schwierigkeiten mit anderen?
Fühlt er sich einsam oder unverstanden?

Dann helfen.
Dann können Gruppen mit Kindern helfen, die ihm geistig und interessenstechnisch auf einer Eben liegen. Alterspassende Kinder mit gleichen Interessen.

Je nach Ausprägung, kann das Freizeit/Hobby ausreichen
oder passende Schule.

Beachten: nur weil der Kopf sehr viel versteht, muss er es emotional nicht verkraften.
Das heißt: ich habe mich als Kind mit Astronomie und Weltall beschäftigt. Es hat mir gut getan mich mit den weiten des Universums zu befassen.
Aber ich war emotional überfordert. Der Kopf wollte mehr wissen. Was kommt nach dem Weltall? Gibt es nur eines? Warum? Gibt es mehrere, wie sehen die aus?

Emotional hat mich das überfordert. Gebraucht hätte ich jemanden, der mich dann einfach in den Arm nimmt und sagt/zeigt: egal wie weit das All ist. Wir lieben dich, wir passen auf dich auf.

Wenn ich emotional etwas noch nicht konnte, wurde es von mir erwartet.
Immerhin konnte ich es ja erklären, was ich fühle. Was da um mich herum passiert.
Meine großen Geschwister konnten es schon. Kognitiv konnte ich mithalten und teilweise einiges mehr. Trotz großem Altersunterschied.

Emotional war ich aber noch so alt, wie ich reell war. Nicht erwachsen, nicht älter, nicht so alt wie die pubertierenden Geschwister. Sondern tatsächlich Kindergartenalter.

Mit diesem Unterschied konnten Erwachsene sehr schwer umgehen und ich noch weniger. Es zeigte mir ja keiner, wie ich DAMIT umgehen konnte. Es wurde ja nur erwartet, dass ich es kann. Den Rest verstehe ich ja auch.

Freunde hatten mehr Glück.
Liebe war immer da. Emotional durften sie immer so alt sein, wie sie es waren. Auch mal jünger (wenn der Kopf mehr begriff, als sie selbst verdauen konnten). Sie wurden liebevoll begleitet.

Sie bekamen emotionale Stabilität und Input zu dem, was auch immer sie wissen wollten.
Diese Mischung macht sehr viel aus.

Und eben auch Signale: geht es ihm gut, dann prima.
Zeigt er Probleme an, Unzufriedenheiten, Frust durch Unterforderung, etc. dann sollte man genauer hinsehen und nach passenden Lösungen suchen.

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Vielen dank für die zahlreichen Antworten. Er ist so ein ganz normales kind er spielt im Kindergarten zwar mehr mit den älteren kindern, bei denen er auch absolut integriert und gern gesehen ist, kann aber genauso mit Gleichaltrigen oder sogar jüngeren spielen. Nur ausgerechnet mit dem sohn meiner besten Freundin klappt es gar nicht mehr. Die jungs sind 6 monate auseinander ihrer ist groß und kräftig . Gr 134 aber dafür sprachlich und auch sonst eher noch zurück bekommt jetzt auch eine Sprachförderung. Unserer ist klein und zart. Wechselt jetzt in gr 104... unserer hat ihn schon vor jahren immer mal wieder korrigiert, dieser wird dann zornig und schlägt tritt oder sonstiges... es ust mittlerweile so schlimm das unser sohn nicht mehr mit ihm spielen möchte. Aber ansonsten kommt er gut an und spielt gerne und mit jedem

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Ich habe persönlich keine Erfahrung mit dem Thema, sondern hatte mal einen Radiobeitrag gehört.

Das fand ich wirklich spannend, weil sie von Menschen berichtet haben, die erst im Erwachsenenalter sich auf Hochbegabung testen lassen haben und wie sie mit dem positiven Ergebnis umgehen. Die Reaktionen der hochbegabten Menschen hat mich wirklich überrascht. Die meisten haben es zu tiefst bedauert es nicht vorher gewusst zu haben. Einerseits hätten sie dann viel selbstbewusster ihr Potential ausgeschöpft und sich weiterentwickeln können. Andererseits hätten sie die ein oder andere Schwierigkeit in ihrem Leben besser verstanden und hätten anders damit umgehen können.
Ob das in Realität wirklich so gewesen wäre, sei mal dahin gestellt, aber so eine Hochbegabung bringt ja nicht nur Chancen, sondern auch Herausforderungen und Probleme mit sich.

Wenn eins meiner Kinder solche Tendenzen zeigen würde, dann würde ich ihn testen lassen wollen.

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So lange es deinem Kind gut geht, brauchst du nichts ändern.

Ich kann dir nur raten mit dem Begriff "Hochbegabung" vorsichtig zu sein.
Der öffnet nämlich überall Schubladen...

In unserem Kreis gibt es beim Schulamt eine Beauftragte für hochbegabte Kinder. Dort bekommt man zum Thema recht neutrale, aber wichtige Informationen. Dich dorhin zu wenden kann ich nur raten.

Von Clubs, die nur hochbegabte Menschen aufnehmen kann ich das jetzt nicht durchgängig behaupten. Da ist durchaus auch viel Eigennutz dabei...

Und dann steht immer wieder die Frage nach dem Test an. Zum einen ist dieser nicht mit unerheblichen Kosten verbunden, zum anderen ist da die Frage: ... um was zu erfahren??

Das du ein schlaues Kind hast? Das wusstest du doch vorher auch schon.
Bei sozialen Problemen? Mhm, da kenne ich kein Kind beim dem sich das Sozialverhalten gebessert hat, nur weil es ein IQ von 145 hat.

Du siehst worauf es hinausläuft. Ist der Test gemacht, dann wissen es die Kinder auch, und nicht wenige ruhen sich darauf aus. Wieso? Ich habe eine IQ von.... ich kann das.
Ich kenne hochbegabte Kinder, die oft eine 5 in Mathe oder Französisch mit nach Hause bringen.....

Ich habe mich auch zum erstenmal mit dem Thema beschäftigt, als mein Sohn 4 Jahre war, auch nach einem Entwickungsgespräch in der Kita. Das war vor 12 Jahren.
Nein, wir habe nie einen Test gemacht, obwohl mir sooo viele Leute dazu geraten haben.

Mein Sohn ist mit 5 Jahren eingeschult worden und jetzt auf dem Weg zum Abitur und das ohne je im Leben wirklich gelernt zu haben, er liest etwas, merkt sich das und kann es eben....

Schlaues Bürschlein, auch ohne IQ-Test....

LG

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"Ich kann dir nur raten mit dem Begriff "Hochbegabung" vorsichtig zu sein.
Der öffnet nämlich überall Schubladen..."

Das kann ich genauso unterschreiben!!

Den Rest eher nicht. Zumindest sind meine Erfahrungen dazu anders.

Wenn man Glück hat durchläuft das Kind problemlos die Schullaufbahn und ebenso das Privatleben.
Leider ist wesentlich öfter das Gegenteil der Fall und da kann einem das Wissen um eine "Hochbegabung" (böses Wort) ungemein helfen, vor allem wenn der Test bei einem guten Begabungsdiagnostiker mit vernünfter Besprechung stattfindet.

Bereut habe ich bislang nur dass mein ältestes Kind erst mit 13 Jahren getestet wurde. (Und auch nur weil die kleine Schwester getestet wurde und mir dringend geraten wurde die Geschwister auch zu testen) Sie hatte schulisch und auch privat/emotional schon immer Probleme und es tut mir sehr leid dass ich erst jetzt so einiges verstehen kann. Jetzt kann ich ihr endlich helfen bzw mit ihr Wege erarbeiten die ihr helfen.
Mein Sohn wird Anfang nächsten Jahres 5 und wird dann auch getestet.

Was ich damit sagen will ist eigentlich nur dass uns sehr vieles erspart geblieben wäre wenn wir dieses Wissen eher gehabt hätten.

Und zum Thema:
"Ich kenne hochbegabte Kinder, die oft eine 5 in Mathe oder Französisch mit nach Hause bringen....."

Hochbegabung heißt noch lange nicht Hochleistung

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Einige Punkte sprechen dafür, Gewissheit bringt da aber nur ein Test!

Wenn du Fragen hast kannst du gerne privat schreiben. Es wäre hier zu umfangreich ;)