Tochter wurde gebissen, gehauen und gekratzt

Heute kam unsere Tochter mit einem Bissabdruck am Arm mit Bluterguß nach Hause und hat erzählt, daß es der Junge X war. Die Erzieher haben beim Abholen nichts erwähnt. Im Laufe ihrer Erzählung hat sie noch eine Kratzwunde (?) gezeigt, die ein wenig eitrig war und gesagt, dass er ihr auf den Kopf gehauen hat. Ich bin richtig wütend, da es nun das zweite Mal ist, dass sie gebissen wurde. Sie sagte, sie hat es einer Erzieherin erzählt, aber dann hätte man es uns doch gesagt, oder nicht? Soll ich es morgen früh ansprechen und wie am besten?

Mein Partner hat ihr auch gesagt, sie soll dann einfach zurückhauen 🤔 das finde ich aber nicht in Ordnung. Wie kann ich sie bestärken, wie sie sich verhalten soll?

1

Das ist wirklich nicht schön als Mutter sowas zu hören. Ich würde es aufjedenfalll ansprechen. Auch dass die kleine wirklich eine eitrige Wunde hatte. Da hat sie doch sicherlich ziemlich geweint als das passiert ist. Aber manchmal ist im Kiga so viel los dass es schon sein kann dass das irgendwie untergegangen ist. Würde ich aufjedenfall ansprechen bei den Erziehern.

2

Oje. Arme Maus. Leider passieren unter Kindern manchmal echt doofe und unschöne Dinge. Dass die Erzieherin nichts gesagt hat, ist für den Fall, dass deine Tochter es ihr erzählt oder sie es mitbekommen hat, tatsächlich nicht so toll. Da würde ich morgen nochmal das Gespräch suchen ala 'als ich x gestern abgeholt habe, hatte sie eine gemeine Bisswunde am Arm und ein paar Kratzer und ich wollte nur mal nachfragen, was denn da wohl vorgefallen ist, weil mir gestern beim abholen gar nichts dazu gesagt wurde'... Und dann mal schauen, was so kommt.

Zurück hauen ist, finde ich, die letzte Möglichkeit. Hier lernen die Kinder in der Kita und auch bei uns zu Hause 'halt, stop, ich will das nicht', laut und deutlich, ggf mit Handzeichen. Im Zweifelsfall so laut, dass es Erwachsene mitbekommen... Und die anderen Kinder lernen dann im Gegenzug, dass dieser Ausdruck die Grenze ist.

Liebe Grüße

3

Hallo,

ja, sicher sollte man das ansprechen.

Erstens würde ich fragen, warum Dir das nicht mitgeteilt wurde (vermutlich wurde es einfach vergessen), und falls Deine Tochter es doch nicht gesagt hat, sind die Erzieherinnen froh, wenn sie wissen, welchen Kinder sie mehr im Auge behalten müssen.

"Mein Partner hat ihr auch gesagt, sie soll dann einfach zurückhauen 🤔 das finde ich aber nicht in Ordnung. Wie kann ich sie bestärken, wie sie sich verhalten soll? "

Theoretisch wäre eine Welt schön, wo man den Rabauken einfach sagen könnte "Halt! Stop! Ich will nicht, dass Du mich beißt, schlägst, was auch immer!" und das würde reichen.

Praktisch ist es leider so, dass das bei eher wenigen Rabauken funktioniert. Viele hören leider erst auf, wenn sie merken, dass ihr Opfer mit gleicher Münze zurück zahlt.
Von daher kommt man mit einem rein pazifistischen Ansatz nicht weit.

Unsere Kinder (10 und 13) sollen sich erstmal verbal wehren, und wenn das nicht hilft, dürfen sie sich körperlich wehren.
Wer nur redet, wird von vielen Rabauken als Opfer betrachtet, und das ist auch schon im Kindergarten so.
So ist leider die Realität.

Unsere Tochter (13) hatte damals mit 3,5 im Kindergarten den Fall, dass sie dauernd von einem Jungen getreten und geschlagen wurde. Das gab zwar Ärger von den Erzieherinnen, aber das hat ihn nicht interessiert.
Das hat erst aufgehört, als unsere Tochter ihn kräftig in die Wange gekniffen hat, so dass, zur Abwechslung, er weinend zu den Erzieherinnen lief.

Wenn Deine Tochter dem Jungen körperlich deutlich unterlegen ist, soll sie laut schreien, wenn sie sich bedroht fühlt.
Erstens erschreckt der sich dann und zweitens gucken alle.

LG

Heike

4

Auf jeden Fall ansprechen.

Aber auch im Hinterkopf behalten dass dem Beißen in sehr vielen Fällen was voraus geht. Und dass ein Kind das beißt (ich will das beißen keinesfalls als okay bezeichnen, das muss aufhören), sich nicht anders zu helfen weiß, weil es mit Worten nicht mehr weiter kommt. Mein Sohn war in der Krippe ein Kind das gebissen hat und zwar genau dreimal, dann wenn jemand anders sein halt und stopp übergangen hat. Wir haben selbstverständlich daran gearbeitet dass es aufhört, die Erzieher haben aber auch mit dem jeweils anderen Kind gesprochen, dass sie auch bei verbalen Beschimpfungen oder sonstigem ärgern aufhören müssen, wenn ein Kind stopp sagt. Es wurde mit ihm erarbeitet, dass er eine erhobene Hand 🖐 als Schutzschild nimmt und auch ein Kind so fern halten darf und laut halt oder stopp rufen soll. Er hat dann einen riesigen Fortschritt in der sprachlichen Entwicklung gemacht und danach war es nie wieder Thema. Und wie gesagt es geht gar nicht dass ein Kind beißt, aber man muss eben auch die Situation davor mit ein beziehen um
zu verstehen warum ein Kind beißt. Und dass das gebissene Kind unter Umstände da durchaus auch einen Teil zu beitragen kann um es gar nicht soweit kommen zu lassen.

5

Die beiden haben wohl laut meiner Tochter Katze gespielt und dabei ist es wohl dazu gekommen :/