Wissen eure Kinder was Fleisch ist?

Hallo #winke
Vergangene Woche hat ein Kindergartenfreund (4) unserer Tochter , wohl hauptsächlich durch sie, erfahren, was Fleisch ist. Das Thema kam beim Frühstück auf, wurde dann noch von einer Erzieherin aufgegriffen und besprochen. Er war dann wohl etwas geschockt und hat den Fleisch/Wurst Teil seines Frühstücks in der Brotbox gelassen.
Seine Mutter ist nun auf uns und auch die Erzieherin sauer. Von mir erwartet sie eine Entschuldigung. Ich konnte das nochmal kurz mit der betroffenen Erzieherin besprechen und das war eine stinknormale Situation, wie sie vorkommen kann. Ich war ja eher verwundert, dass er so gar keine Ahnung hatte, was er da unter anderem auf dem Brot hatte. Sowas muss man in dem Alter nicht wissen, Aussage seiner Mutter. Naja, jetzt ist erst einmal Schließzeit.
Wie ist das bei euch? Unsere Kinder haben von Anfang an grundsätzlich erfahren, was wir so essen. Bei allen mit denen wir näher Kontakt haben, ist das ähnlich. Ich habe mir da auch nie groß Gedanken gemacht #gruebel

LG

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Hallo,

die Mutter ist sauer auf euch? Das ist wie die Sache mit dem Weihnachtsmann. Es gibt immer Kinder, die mehr wissen und dafür sorgen, dass andere Kinder aufgeklärt werden. Davon lebt so eine Kindergartengemeinschaft auch. Durch den Umgang mit anderen Kindern, kommen bei uns auch Themen zur Sprache, die wir sonst wohl nicht besprochen hätten. Ich empfinde so etwas schon immer positiv, weil meine Kinder - und durchaus auch wir - dazulernen.

Für uns ist es ganz normal, unseren Kindern zu erklären, was woher kommt und wie Dinge hergestellt werden, woraus sie bestehen. Unsere Kinder wissen selbstverständlich, dass Fleisch totes Tier ist.

Meine Großer hat eine Zeit lang auch Fleisch deswegen gemieden. Für mich war das völlig in Ordnung, aber meine Mutter fand das damals auch befremdlich.

LG

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Wir selbst essen tatsächlich kein Fleisch mehr, die Kinder aktuell auch nicht (das dürfen sie natürlich selbst bestimmen). Mir kam schon die Vermutung, dass sie das weiß und daher negativ aufnimmt. Nach dem Motto „andere zum Vegetarier“ machen #kratz Aber das weiß sie glaube ich gar nicht. Private Treffen beliefen sich bisher auf Park und Spielplatz, ohne tiefgründigere Gespräche oder Essen.

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Unser Sohn (gerade 3 geworden) weiß auch, was Fleisch ist. Natürlich waren wir nicht in einem Schlachtbetrieb, aber er weiß, dass es ein Tier war. Hat auch schon Hase gegessen, den man definitiv noch erkennen konnte.
Wir haben da nie ein Geheimnis drin gemacht, finde ich auch wichtig. Allerdings musste ich mir von einer Freundin, deren Tochter war damals 8 Jahre alt, auch schon anhören, dass man sowas doch nicht sagen kann usw.
Prinzipiell ist es natürlich die Entscheidung der Eltern und in eurem Fall vielleicht blöd gelaufen. Aber muss ich mich dann auch entschuldigen, wenn mein Kind später einem anderen Kind erzählt, dass es keinen Osterhasen / Weihnachtsmann / Zahnfee gibt? 🤷‍♀️

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Huhu,

meine Kinder sind soweit aufgeklärt, dass sie wissen, dass für Fleisch eben Tiere sterben müssen. Das wurde thematisiert durch uns, weil ich das wichtig finde, dass Kinder sich auch mit der Nahrung auseinander setzen. Ich kann doch nicht von gesunder Ernährung reden und dann nicht genauer werden. Man sollte schon wissen, woher welches Nahrungsmittel kommt, das Kühe nicht lila sind, Kartoffeln im Boden wachsen und Fleisch vom Tier stammt.
Zumal bei dem Thema die Fragen ohnehin von meinen Kindern kamen.

Auch unser 3jährigen Tochter wird es bereits vermittelt, dass Fleisch von Tieren stammt.
Wenn ich das verheimlichen würde, nur damit das Kind Fleisch isst, weil ich das wollte, würde es sich für mich falsch anfühlen.
Meine Kinder dürfen auch Gerichte nicht essen und hatten auch komplett fleischfreie Monate, in denen ihnen das Fleisch schlicht nicht geschmeckt hat - für mich absolut kein Problem. Ich mag auch nicht alles.

Von daher verstehe ich deinen Standpunkt absolut.
Ich wüsste nicht, wofür DU DICH entschuldigen sollst. Das deine Tochter ihrem Spielfreund Tatsachen erzählt, dafür kannst du doch nichts.
Dadurch das die Kita gerade Schließzeit hat, würde ich die Zeit nutzen um einfach Gras über die Sache wachsen zu lassen.

LG

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Du meinst sicher, ob das Kind weiß, dass wir Tiere essen - also Tiere getötet werden, damit wir Fleisch essen können?
Ja, meine 4-jährige weiß das schon lange. Sogar wie (einige) Tiere geschlachtet und verarbeitet werden. Die Großeltern leben auf dem Dorf und die Haltung von Tieren sowie die "Fleischgewinnung" sind für sie ganz normal... Sie war beim Schlachten bisher nicht dabei aber sie weiß was passiert.
Wir essen wenig aber bewusst und gern Fleisch. Für mich ist es der einzig richtige Weg, Kindern früh zu erklären, wo unsere Nahrung herkommt. Wir haben nur eine Wohnung mit Balkon aber auch dort ziehen, pflegen und ernten wir z.B. Erdbeeren und Tomaten. Unsere Tochter weiß, dass Arbeit dahinter steckt.

Der Mutter würde ich diplomatisch begegnen. Ihr handhabt es halt anders als sie - das kann in vielen Bereichen passieren. Sie wollte ihr Kind vermutlich nur beschützen.

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Ich habe Biologie studiert, meinem Kind wird nichts verheimlicht werden, warum auch. Es wird auch aufgeklärt sobald es dazu Fragen stellt, wahrscheinlich wenn das Geschwisterkind unterwegs ist - es gibt da sehr schöne Bücher für Kleinkinder.

Für Wissen muss man sich nicht entschuldigen, wo kommen wir denn dahin, wenn ich meinen Kindern Dinge nicht erklären darf, weil andere Eltern Angst haben ihren Kindern die Wahrheit zu sagen.

Natürlich würde ich das diplomatisch verpacken, entschuldigen würde ich mich aber nicht.

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Meine Eltern haben mich auch aufgeklärt, als mein Bruder da war. Da gab es danach einige Gespräche mit Erziehern und anderen Eltern. Ich habe mir Sex sehr mechanisch und ziemlich eklig vorgestellt, denn den Teil, dass es sehr schön sein kann, haben meine Eltern weggelassen.

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Deswegen finde ich es wichtig für sowas Kinderaufklärungsbücher als Orientierung zu nutzen, ich bin ja keine Pädagogin und habe nie Biodidaktik im Studium gehabt. Natürlich würde man spontan antworten, dann aber zeitnah mit einem entsprechenden Buch alles wichtige beleuchten an das man als Erwachsener nicht denkt.

Dass Aufklärung - egal zu welchem Thema - kindgerecht erfolgen sollte, setze ich natürlich voraus. Wenn ein Kind fragt, wie die Babys aus dem Bauch kommen, dann zeigt man ihm/ihr ja kein Video von einer Geburt, das ist dann doch etwas zu viel. Man kann die Wahrheit sagen, aber trotzdem kindgerecht bleiben.

Dennoch kann man es unter Umständen nicht verhindern, dass Kinder Quatsch oder Halbwahrheiten von anderen Kindern aufschnappen, da verlangt man einfach keine Entschuldigung von den Eltern. Es sind Kinder, das gehört dazu.

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Meine Kinder wussten von ganz klein auf, wo das Schnitzel herkommt und sämtliche anderen Kinder meiner Familie auch.
Die kennen sogar Pferdewurst und natürlich auch, wo Milch und Eier herkommen usw.
Wir gehen mit Kindern von klein auf zu Bauernhöfen.
Mann Mann, werden die Jungmütter wirklich immer.......seltsamer??
Ganz sicher würde ich mich niemals dafür entschuldigen, dass ich meine Kinder nicht uninformiert aufziehe.
Solche glauben dann auch an die lila Kuh?
LG Moni

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Hallo,

mein Sohn hat damals auch seinen Kindergarten Freunde „aufgeklärt“. Mit 3/4 Jahren.

Habe ziemlichne Ärger bekommen. Die Eltern sollen schließlich ihre Kinder selber aufklären und nicht mein Sohn.

Hab dann auch gefragt was denn den Kindern sonst so erzählt wird? Fischstäbchen von Bäumen?

Aber wir leben am Land und hier sind die Kindergärten leider sehr rückständig.

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Wir wohnen auch auf dem Land und genau deswegen wachsen die Kinder hier sehr Naturverbunden auf.
Hier gibt es Kühe, Gänse, Schafe, Schweine... Alles wird irgendwann geschlachtet. Wir bauen sogar selber ein bisschen was an.
Nicht nur mein Sohn, sondern alle Kinder aus dem Bekannten und Freundeskreis wachsen naturnah auf.
Ich kenne das eher von Stadtkindern. Ich werde nie verstehen, wieso das Ländleben als rückständig beschrieben wird... Wo lebt ihr bitte?!?!

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Ja die Kritik kam ja vom Kindergarten und der dort arbeitenden sehr jungen Erzieherin.

Ob die anderen Kinder deswegen einen Schock erlitten haben oder nicht aufgeklärt waren, war nicht das Thema.

Hier im hintersten Eck von Bayern sind die Erzieher und Lehrer leider noch nicht up to Date. Kann auch mit ruhigem Gewissen sagen da ich selber in einer Großstadt, Kindergarten und Schule besucht habe und nie solche Probleme wie hier (20 Jahre später) Thema waren.

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Ich finde es total wichtig dass Kinder wissen wo Fleisch herkommt. Ich selber habe im ähnlichen Alter erfahren was Fleisch ist und habe seitdem nie wieder welches angerührt. Ich verstehe den kleinen also bestens😅

Ich finde nicht dass die Weihnachtsmannlüge dasselbe ist.

Ich finde es auch unverschämt dass die Mutter erwartet das alle bei ihrer Lüge mitmachen müssen. Ihr habt ihm ja kein PETA Video gezeigt sondern wahrscheinlich Kindgerecht erklärt wie Fleisch auf den Teller kommt.


Ich würde mich nicht entschuldigen aber meine Motivation erklären.

Vielleicht schickst du ihr noch ein leckeres Rezept für Haferflockenfrikadellen mit.

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Ziemlich albern und weltfremd was die Mutter da von ihrer Umwelt erwartet. Das ist definitiv deren Aufgabe das Kind vorzubereiten. Meine Tochter wurde schon bei einer U Untersuchung im Kleinkind Alter nach Haus und Hoftieren gefragt und was von der Kuh kommt und so weiter.

Mit 5 waren wir mal in einem Großhandel. Da hang ziemlich unvorbereitet plötzlich hinter einer Tür ein halbes Schwein von der Decke. Ich dachte, sie isst nie wieder Fleisch. Sie bedauerte zwar das Schwein, aber die Würstchen davon sind halt lecker, stellte sie fest.

Ich denke Du solltest das gedanklich einfach weiter reichen. Spätestens in der Schule werden andere Kinder ihrem Kind noch vieles erzählen, ob die nun denken, das sei was für Kinder oder nicht. Ziemlich blauäugig solche Seifenblasenwelten zu erschaffen.