Aus Überzeugung mit 3 in die Kita, Gründe?

Hallo
Wir werden unseren kleinen Spatz wohl erst mit drei in den Kindergarten geben.

Ich würde jetzt gerne von den Mamas die ihr Kind aus Überzeugung erst mit drei fremdbetreuen ließen wissen welche Gründe sie dafür hatten und wie es im Nachhinein ist. War die Entscheidung richtig oder würdet ihr es beim nächsten Kind anders machen?

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Ich komme aus der Kleinkindbetreuung und weiß was alles emotional auf der Strecke bleibt und da kann die Einrichtung und die Erzieher noch so toll sein.
WIR haben uns als Eltern selbst um unsere Kinder kümmern wollen und dies hat sich auch bei allen 6 gelohnt.

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Das ist aber eine merkwürdige Betreuung bei euch im Kleinkindbereich, wenn da so viel emotional auf der Strecke bleibt.

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Wieso merkwürdige Betreuung?

Denkst Du eine riesen Gruppe Kinder mit 2 genervten Erwachsenen, die jedes Kind und jede Stunde nacheinander abarbeiten, kann eine Mutter ersetzen, die das Baby ganz für sich alleine hat und sich stets um alle Bedürfnisse kümmert? Noch dazu müssen Erzieher aus beruflichen Gründen eine gewisse emotionale Distanz zu diesen Kindern halten. Das eigene Kind wird den ganzen Tag von mütterlichen Instinkten beschützt und auch menschluch beeinflusst und geprägt.

Es gibt Kinder, die ein Jahr alt sind und 10 Stunden oder mehr in der Kita sind. Das kann ich nicht nachvollziehen.


Ich sage nicht, das es bei allen Müttern so ist, aber manchmal habe ich bei einigen Workaholic-Müttern das Gefühl, denen ist das Baby und Kleinkind-Leben einfach zu hart und sie flüchten sich in ihren Ganztagsjob, wo sie wieder ihre Routine zurück haben.
Ich stelle mir das echt gemütlich vor, das Kind Nachmittags um 17:00 Uhr abzuholen und es nur noch in den Schlaf wiegen zu müssen.

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Hallo,

mein Kind wird erst mit 3 in den Kiga kommen.
Einfach deshalb, weil es sich für mich "richtig" anfühlt, sie die ersten 3 Jahre selbst zu betreuen.

Wir treffen uns trotzdem regelmäßig mit anderen gleichaltrigen Kindern (wöchentlicher Kindertreff, Kinderturnen etc.), damit regelmäßige Sozialkontakte fürs Kind gegeben sind.

Ich gehöre aber trotzdem nicht zu der Sorte Mütter, die einer früheren Fremdbetreuung sehr kritisch gegenübersteht.
Alles hat schließlich seine Vor- und Nachteile!
(Vom finanziellen Aspekt mal ganz abgesehen.)

Dann kommt es auch noch stark auf die Bedürfnisse des Kind und Mutter/Vater an.
Nicht jeder Elternteil möchte 3 Jahre Zuhause bleiben und es gibt Kinder, die sehr gut oder eher schlecht mit einer früheren Fremdbetreuung zurecht kommen.

Aus welchen Gründen wird denn dein Kind "erst" mit 3 in den Kiga gehen?

Liebe Grüße

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Hallo

Wir haben zwei Kinder. Die Große ist 4,5Jahre und der Kleine fast 2,5Jahre
Die Große ist mit 3 Jahren in der KiGa gekommen und auch der Kleine wird mit 3 Jahren in den KiGa kommen.

Wir haben es uns so ausgesucht, da wir es so wollten und auch konnten. Es war uns wichtig, dass unsere Kinder die ersten 3 Jahre von uns betreut werden bzw in der Familie.
Ich denke nicht, dass jüngere schon Spielkamaraden brauchen. Und wir wollten einfach auch, dass sie sich richtig ausdrücken, wenn etwas wäre, wenn sie etwas bedrückt, etwas vorfallen sollte etc.

ABER: wir konnten es auch so machen, weil wir familiäre Unterstützung haben.
Bei beiden Kindern bin ich nach ca 1 1/2 Jahren für zwei halbe Tage arbeiten gegangen und meine Schwiegermutter war und ist mit den Kindern zu Hause geblieben. Also damals mit der Großen und aktuell mit dem Kleinen.

Ich kann also nicht genau sagen, wenn wir diese Unterstützung durch meine Schwiegermutter nicht hätten, ob die Kinder vlt "schon" mit 2 Jahren in die Krippe gekommen wären. Finanziell ist es nicht ein Muss, aber doch ein Unterschied.

Also für uns war es die richtige Entscheidung. Deswegen machen wir es mit dem Kleinen nun auch so.
Bei der Eingewöhnung der Großen, meinte die Erzieherin damals auch, dass sie überrascht war, wie schnell und gut die Eingewöhnung lief, da sie ja 3 Jahre nur von mir betreut wurde.

Beim Kleinen mach ich mir noch weniger Gedanken, da er es von der Großen schon mitbekommt. Er ist auch viel offener und geht immer mit rein, als wäre er da auch schon dabei 😅

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Meine Kinder sind aus absoluter Überzeugung erst mit drei in den Kiga gegangen. Aus Entwicklungspsychologischer Sicht beginnen Kinder in dem Alter etwas Distanz zur Mutter aufzubauen. Gleichaltrige Kinder werden wichtiger, soziales Lernen und interaktives Spielen miteinander beginnt. Außerdem war mein Sohn mit drei verbal dann schon so stark, dass er mir über den Kiga-Alltag verlässlich erzählt. Ich will schon wissen was da los ist. Berufsbedingt bin ich leider etwas misstrauisch. Mein Sohn geht aus pädagogischen Gründen in den Kiga (9-12.30 Uhr) Ich könnte ihn auch zu Hause betreuen aber ich finde den Kontakt zu anderen Kindern total wichtig und auch schon mal eine softe Trennung für einen angemessenen Zeitraum.
Eine Betreuung in einer Krippe wäre für mich aus pädagogischen Gründen nicht in Frage gekommen. Wir haben finanziell verzichten müssen und machen das total gerne. Für uns die richtige Entscheidung!

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Dem kann ich mich ziemlich anschließen und auch andere haben schon ihre Punkte geschrieben, denen ich zustimme.

Mir war bzw ist es total wichtig, unsere Kinder die ersten Jahre selber zu betreuen. Ich möchte, dass sie sprachlich in der Lage sind, von ihrem Kindergartenalltag zu reden. Außerdem bin ich wegen Geschwisterkind sowieso zu Hause. Und ganz individuell betrachtet wäre es für unseren großen Sohn tatsächlich letzten Herbst aus verschiedenen Gründen zu früh gewesen. Jetzt hat um Weihnachten so einen Schub gemacht, dass wir uns sicher ist, dass er den Start gut schaffen wird.

Er kommt jetzt im Herbst in den KiGa, da ist er 3 Jahre und 8 Monate. Und dann vormittags von 8.30-12.30
Sein Bruder (15 Monate jünger) ist dann ca 3,5 wenn er in den Kindergarten kommt.

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Finanziell ist es nicht so einfach, aber wir nehmen die Einschränkungen meistens gerne in Kauf.

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Unsere erster Sohn war mit 2,5 in der Kita, der kleine Bruder sollte dann mit 1,5 Jahren folgen. Das hat aber gar nicht funktioniert. Am Ende hat der Kiga gesagt, das wenn wir dringend auf das Geld angewiesen sind, sie das irgendwie hinbekommen. Sollten wir aber auch nur mit dem Gehalt meines Mannes über die Runden kommen können, wäre es besser wenn ich ihn noch daheim betreue. Ich hab dann gekündigt. Er ist dann mit knapp 3 in die Kita gekommen, andere Gruppe. Und es war auch da noch sehr schwierig.

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Man muss viele Dinge abwägen für so eine Entscheidung. Lange aus dem Beruf raus sein, können oder wollen nicht alle. Viele Ehen zerbrechen und dann haben oft die Frauen das nachsehen. Auch der Lebensstandard spielt eine große Rolle, nicht alle haben Lust, jeden Cent dreimal umzudrehen, weil nur einer arbeitet.
Eine frühe Fremdbetreuung ist auch nicht unbedingt schädlich. Ich war schon mit 2Monaten 2 Tage in der Krippe, weil meine Mutter studiert hat. Während meine Mutter rotz und Wasser geheult hat, kann ich mich nicht daran erinnern. Ich war mit Sicherheit das verwöhnteste Krippenkind. Auch später im Kindergarten erinnere ich mich an eine liebevolle Betreuung und viel Spaß, denn alle meine Freunde waren da.
Eltern bleiben bis ins Jugendalter die wichtigsten Personen, da kommt keine oma, kein Opa und keine Erzieherin ran. Ich habe eine sehr enge Beziehung zu beiden Eltern, denn mein Vater war genauso für mich da, wie meine Mutter.
Dafür konnten wir jedes Jahr 4 Wochen durch Osteuropa reisen, d.h. 4 Wochen Zeit mit unseren Eltern verbringen.

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Hallo,

auch unsere Tochter, aktuell 15 Monate alt, wird erst mit 3 fremdbetreut werden, wenn alles weiterhin so klappt.

Ich vertraue einfach keinen fremden Menschen mein Kind an, wenn es nicht unbedingt sein muss, auch nicht, wenn es Pädagogen sind. Sie könnte mir ja nicht mal erzählen, wenn sie Sorgen hat oder irgendetwas vorgefallen ist.

Außerdem sagen alle Erzieherinnen, die ich privat kenne, die in Einrichtungen arbeiten, die Kinder unter 3 betreuen, dass sie ihre eigenen Kinder niemals dort hinbringen würden - ganz einfach wegen des Umgangs mit den Kindern. Da hab ich schon gehört, dass es Erzieher gibt, die kleine Kinder solange böse anschauen, bis sie weinen. Wenn sie nicht essen, oder nicht das oder soviel wie sie sollen, werden sie gezwungen, sodass eine meiner Bekannten schon meinte, dass das an Misshandlung grenze... Kinder werden mitunter grob angepackt, wenn sie nicht kommen, angeschriehen etc pp. Ich hab da einfach schon zuviel gehört, um mein Kind guten Gewissens fremdbetreuen zu lassen.

Wir gehen in 2 Eltern-Kind-Gruppen, und einen Tag ist sie bei Oma und Opa für 4 Stunden, und ich habe Freundinnen mit Kindern in ihrem Alter, sie hat genug Kontakt zu anderen. Ich hab das Glück, dass ich 20 Stunden von zuhause aus arbeiten kann, wenn meine Tochter schläft oder wenn mein Mann Zuhause ist.

Ich bin gottfroh, dass ich sie nicht abgeben muss, da würde mir glaub ich jeden Morgen das Herz brechen. Sie sind noch so klein, es reicht meiner Meinung nach völlig aus, wenn sie mit 3 im KiGa lernen, in einer Gruppe zu "funktionieren". Hier zuhause kann ich gut auf ihre Grundbedürfnisse wie Hunger und Müdigkeit eingehen, da wir unseren Tag recht flexibel gestalten können.

Mir fällt in letzter Zeit vermehrt auf, wie Frauen, die gewollt und bewusst 3 Jahre zuhause bleiben, ordentlich dafür kritisiert werden. Ich finde das sehr schade und verstehe das gar nicht, ich kann fürs Kind gar keinen Nachteil sehen, bei der Fremdbetreuung (U3!) allerdings schon.

LG

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wie Frauen, die gewollt und bewusst 3 Jahre zuhause bleiben, ordentlich dafür kritisiert werden

Wir haben ganz bewusst alle 6 Kinder selbst betreut obwohl ich aus der Kleinkindbetreuung komme und für mich emotional viel auf der Strecke bleibt.
ABER
Ich kann es absolut nicht verstehen warum Frau sich für Jahre nur um die Kinder und den Haushalt kümmert.
Wir haben uns als Eltern beide angepasst und mein Mann hat sogar den Beruf gewechselt und wir haben uns gemeinsam um die Kinder gekümmert und uns gegenseitig beruflich sehr unterstützt.
Wir sind BEIDE beruflich sehr erfolgreich.
Die klassische Rollenverteilung halte ich für verantwortungslos.

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Mich betrifft das zwar nicht, ich habe wieder mit arbeiten angefangen als meine Tochter 11 Monate alt war. Aber: warum findest Du das verantwortungslos? In den meisten Fällen arbeitet derjenige Vollzeit, der das größere Gehalt hat. Je nach Gehaltsunterschied kann es sein, dass die Betreuung zuhause nur in der klassischen Rollenverteilung funktioniert, man muss sich das ja schon auch leisten können. Nicht alle Menschen sind Akademiker und/oder arbeiten in gut bezahlten Berufen.

Weiter kann es ja sein, dass der Mann zB lieber das Kind fremdbetreuen lassen würde, als es zuhause zu betreuen, weil ihm seine Arbeit vllt. so wichtig ist, er vllt. nicjt erfüllt wäre (gibt ja auch genug Frauen denen es so geht) - während für die Mutter wichtiger ist, dass die Kinder zuhause sein können. Warum sollte man es dann nicht so gestalten, dass jeder den Part übernimmt, den er am liebsten macht? Man ist doch eine Familie, Gehaltseinbußen oder Rentenverluste können doch ausgeglichen werden...

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Hallo, ich habe die Große ganz bewusst erst mit knapp 4 in den Kiga gegeben, da sie zu Hause mit mir, meinen Eltern und meinen Großeltern superhappy und entspannt war. Sie kam mit 4 in den Kiga, ist dort hineinspaziert und hat mich nach Hause geschickt. Sie war nie der größte Fan des Kindergartens, aber es war eine entspannte Zeit. Sie wurde dann frühzeitig eingeschult und ist bis heute eine super Schülerin und im Klassenverband mitten drin

Den kleinen Mann habe ich mit 3 geschickt und zuerst war er einige Wochen happy. Und dann ging alles schief. Wir haben ihn dann wieder aus dem Kiga genommen und knapp 1 Jahr zu Hause gelassen. Jetzt geht er seit einem Jahr begeistert in den Kindergarten und macht alles mit.

Hätte ich ein drittes Kind würde ich es erst mit ca 4 Jahren in den Kiga schicken, Kinder und Förderung hätte es auch zu Hause.

Ich glaube, das kommt auf verschiedene Faktoren an, die meisten Kinder meiner Bekannten waren teilweise ab dem 1. Geburtstag in der Kita und es hat gepasst. Viele Wege führen nach Rom und jeder muss den eigenen finden.

Lg

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Hallo ,

also meine Tochter ,ist 2 Monate vor ihrem vierten Geburtstag , erst in den Kindergarten gekommen. Und das aus voller Überzeugung.
Ich bzw wir haben aber auch das große Glück, dass unsere Tochter in der Familie betreut werden konnte und kann.
Sie ist Anfang Januar 5 geworden . Wir hatten überhaupt keine Probleme bei der Eingewöhnung usw .
Sie hat sehr schnell Anschluss gefunden und geht sehr gerne hin.
Ich bereue das kein Stück und würde es jederzeit wieder so machen .