Kind spielt nur mit Erzieherin

Ihr Lieben,

meine Tochter (gerade 3 geworden) geht seit 4 Wochen in den Kindergarten. Zuvor wurde sie von den Omas betreut. Die Eingewöhnung verlief normal, es gab am Anfang Tränen, aber wir haben die Zeit „allein“ schrittweise gesteigert und mittlerweile ist sie von 8 - 12 Uhr dort. Die Gruppe ist altersgemischt von 2-6 Jahren.

Sie hat eine sehr erfahrene und liebevolle Bezugserzieherin, auf die die Kleine sehr fixiert ist. Und das fällt mir auf: Sie spielt gar nicht mit anderen Kindern, nur mit der Erzieherin. So kenne ich meine Tochter gar nicht, normal findet sie überall ein Kind, mit dem sie umherzieht.

Nun meine Frage: Ist das normal in dem Alter und in dieser Phase der Kindergartenzeit?

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Mein Sohn hat das auch gemacht - er war total fixiert auf eine Person im Kiga. Die Leiterin erklärte mir dann dass er wenn man das länger durchgehen lässt keinen Anschluss mehr in der Gruppe hat. Und es deshalb reglementiert wird auf 2-3 x die Woche exklusiv Zeit mit Lieblingsperson. Ihm wurde erklärt dass alle Kinder mal mit Person x zusammen sein möchten u das hat er so auch gut akzeptiert. Zuhause kann er sich auch nicht gut allein beschäftigen, fordert ständig Unterhaltung u Anwesenheit meinerseits.

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Du schreibst, DIR fällt es auf. Bist du denn noch dabei im Kiga? Oder siehst du es nur beim Abholen? Hast du die Erzieherin denn schon darauf angesprochen bzw. haben sie dir etwas dazu gesagt?

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Die Erzieherin hat mich nicht darauf angesprochen. Sie meinte nur, das meine Tochter spielt, aber „noch nicht so ins Spiel vertieft ist“, dass sie eben noch merkt, wenn die Erzieherin beispielsweise aufsteht und an einen anderen Tisch geht und dann eben mitgeht.

Beim Abholen schaue ich von außen immer noch ein bisschen zu (gerade sind die Kinder immer draußen im Garten), da ist sie immer bei der Erzieherin.

Ich sehe da natürlich nur Momentaufnahmen, klar, aber wenn ich frage mit wem sie gespielt hat, sagt sie immer: Mit XY.

Die Erzieherin war übrigens letzte Woche 2 Tage krank, da hat sie mit einer anderen Erzieherin gespielt, aber eben nicht mit den Kindern.

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Naja, da es ja wirklich nur Momentaufnahmen sind, würde ich mir erstmal keine Sorgen machen.
Erstens ist deine Tochter ja erst seit 4 Wochen dort und da finde ich es nicht ungewöhnlich, wenn sie sich noch einen "Ankerpunkt" sucht. Es ist ja nicht nur die Situation an sich neu, sondern auch Räume, Abläufe, Personen - das ist schon viel.
Zweitens nützt dir kein Rat hier etwas und letztlich auch kein Grübeln deinerseits, wenn du nicht mit den Erziehern sprichst. Denn nur die können einschätzen, ob es noch im Rahmen ist, oder ob deine Tochter nicht klar kommt im Kiga. Wenn die Erzieher dir nicht sagen, dass etwas ungewöhnlich ist, (wenn du sie konkret drauf ansprichst), solltest du Vertrauen haben.

P.S. Auf Erzählungen von Kindern sollte man sich nicht zu sehr stützen. Bis ins Grundschulalter picken sie sich oft eine prägnante Situation des Tages heraus oder wiederholen das Altbekannte. Nach dem Motto: Mama will was hören, wird schon stimmen... Wir haben gespielt. Es gab Nudeln mit Soße. Ich hab geschaukelt...

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Ich finde das völlig normal, zumal deine Tochter in den letzten 3 Jahren hauptsächlich mit wenigen sehr vertrauten erwachsenen Personen zusammen war, die sich mehr oder weniger nur um sie gekümmert haben. Jetzt ist es eine neue Umgebung, viele (fremde) Kinder, neue erwachsene Personen, mit denen sie mehrere Stunden alleine (ohne familiäre Bezugspersonen) ist... Da hält sie sich an das, was sie kennt = Kontakt zu erwachsenen Personen. Das wird sich geben, wenn sie sicher angekommen ist. Freu Dich, dass sie so flexibel ist, sich an andere Erzieherinnen zu wenden, wenn ihre eigentliche Bezugs-Erzieherin nicht da ist (anstatt dann zu sagen, sie mag heute nicht im KiGa bleiben). ...und wenn sie mit der Erzieherin mitgeht, wenn diese sich um andere Kinder kümmert etc., dann lernt sie nebenbei auch die Interaktion mit den anderen Kindern... Gib ihr die Zeit, in dieser Umgebung in sich ein sicheres Gefühl zu haben - dann wird sie sicher bald viel Blödsinn mit den anderen Kindern machen... ;-)

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Vielen Dank für deine Antwort! Meine Tochter ist eigentlich sehr offen, auf dem Spielplatz oder auf Feiern findet sie immer Kinder zum Spielen, aber da sind natürlich wir Eltern als sicherer Hafen dabei 😉 Vermutlich muss sie sich in dem ganzen Neuen auch erst so einen Hafen (in Person der Erzieherin) schaffen.

Mir hat es auch total Bauchschmerzen bereitet, als die Erzieherin krank war, aber es ging dann auch mit ihrer Kollegin gut.

Es ist einfach auch für mich als Mutter alles neu und ich kenne mich in dieser Altersklasse absolut nicht aus (über Teenager könnte ich allerdings Romane verfassen, ich bin Lehrerin 😂). Und da merkt man eben auch, dass man als Mutter ständig grübelt und sich Gedanken macht (auch das kenne ich, allerdings aus Sicht der Lehrerin; wo ich doch manchmal den Kopf schütteln muss 🙈).

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Ich kann Dich super gut verstehen!
Ich habe 4 Kinder - bei meinen 3 Jungs war die Eingewöhnung mit ca. 12 Monaten immer ziemlich einfach & schnell.
Jetzt, bei meinem 15-Monate alten Mädchen geht es gar nicht! Ich darf mich nicht 3 Meter entfernen & sie fängt an zu weinen, wenn eine Erzieherin sie (in meinem Beisein) oder mich auch nur anspricht... Wenn wir (oder sie alleine mit Papa) in der Stadt etc. unterwegs sind, läuft sie rum & weg, läuft zwischen den Beinen anderer Menschen rum & ist total sicher & selbständig (auch ohne ständigen Blickkontakt zu uns). Ich bin da grad echt am Verzweifeln mit der Eingewöhnung, da sie ja eigentlich keine Scheu vor anderen Menschen & anderen Umgebungen hat. In den KiGa (Tür) geht sie immer gerne rein - aber wehe, jemand spricht sie an...! ;-)

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Hi
Mein Großer hat auch immer gerne mit den Erzieherinnen gespielt, gequatscht usw.
Hat sich dann aber auch schnell den anderen Kinder geöffnet, er orientiert sich aber weiterhin gerne an Erwachsenen.
Also ich denke das ist schon normal und wahrscheinlich auch etwas Typsache.
Mein Mittlerer ist genau das Gegenteil, der bräuchte die Erzieherinnen gar nicht.

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Hi,

mein Großer hat sich super eingewöhnt, sogar ganz schnell, da er sehr schüchtern ist. Er kam im Februar in den Kiga, auch mit 3 Jahren, davor wurde er auch nur zu Hause betreut.

Er ging direkt gerne in den Kiga, hat aber meist nur alleine gespielt für sich. Die Erzieher haben ihn immer versuchtczu motivieren und ihn aktiv mit anderen Kindern zusammengesetzt und spielen lassen, aber "gefunkt" 😉 hat es da nicht.
Mir wurde nur gesagt, er ist eben sensibel und braucht länger zum ankommen, spätestens, wenn im September ein ganzer Schwung neuer Kinder kommt (sind dann alle aus Juli, August und September geborenen Kinder) und er nicjt mehr der Neue und Kleine ist, wird sich das ändern.
Und genau so war es auch. Erst war es ein Junge, dann 2 und aktuell hat er seine 2 besten Freunde plus noch ein paar Freunde, mit denen er spielt, wenn er Streit mit den anderen hat oder die krank sind.
Er hat also 6 Monate gebraucht um wirklich anzukommen.
Inzwischen wird er morgens schon beim Ankommen in Empfang genommen und ich bekomme mein "Tschüss" meist nur noch gewunken, während er mir schon den Rücken zudreht 😂 So wie es sein soll.

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Das klingt schön! Im Januar/Februar kommen noch 3 neue Kinder in die Gruppe und ich bin gespannt 😊

In jedem Fall werde ich am Montag auch mal die Erzieherin ansprechen; ob sie meine Tochter auch mal gezielt zu anderen Kindern setzt. Sie sagte schon am zweiten Tag, dass es da mit einigen Kindern passen könnte.