Sohn (2,5) schreit den ganzen Morgen

Ich bin langsam echt am Verzweifeln.
Mein Sohn, 2,5, lässt sich morgens die Windel nur unter Geschrei wechseln. Er will sich nicht umziehen lassen und schreit immer „nein, nein, nein“. Ich lasse ihn extra Peppa Wutz gucken damit ich wenigstens ein bisschen voran komme. Ich kann ihm kaum seine Regensachen oder Schuhe anziehen. Alles ist ein Drama. Obwohl ich ihm so viel erlaube und er morgens selber wählen darf, was er frühstückt und ich noch ganz viel mit ihm kuschel.
Ich weiß, dass er mitten in der Trotzphase steckt. Aber es muss doch einen Weg daraus geben. Wenn ich mit ihm das Haus verlasse, rennt er mir weg weil er nicht in die Kita will und ich muss ihn einfangen und dann schreit er den ganzen Weg über. Es ist ungelogen JEDEN Tag so. Und ich bin gerade frisch schwanger und muss trotzdem pünktlich auf der Arbeit sein. Ich bin am Limit.
Gibt es keine Tricks, Bestechungen (so blöd es klingt)?
Kennt jemand diese Phase? Was kann ich machen, um den Zyklus zu durchbrechen?

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du solltest lernen, konsequent zu sein.
Es gibt Regeln, und die werden eingehalten. - streng.

dazu gehört morgens direkt nach dem Aufstehen Windeln+anziehen genauso, wie danach Frühstück. -- mache das regelmässig und gleich - und lasse ihn nicht wählen. -- das gibt doch nur Futter für solche Eskapaden...

Auch strenge Regeln kann man liebevoll durchsetzen. Wichtig is, dass das Kind über die Zeit die Regel erkennt und wiedererkennt, d.h. Du solltest Rituale und gleiche Abläufte klar transportieren -- und dann ohne widerrede durchziehen....

und schiebe es nicht auf Deine Schwangeschaft -- auch die Kommenden Monate nicht. -- er ist er -- und Regeln sind Regeln --- und das hat nix mit Deiner Schwangerschaft oder dann dem frischen Baby zu tun .... ---

und TV-Kucken gibts WENN, dann nur erst hinterher als Belohnung und nicht als Weg zum Ziel ....

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Bei meinem Sohn gibts auch eine klare Struktur in der Woche in der Früh.

Nach dem aufstehen gibts was zu essen bei ihm während ich seine Sachen zusammen sammle. Dann wird gewickelt und angezogen und es geht ins Bad. Hier werden zusammen Zähne geputzt und Haare gemacht. Dann gibt es meist noch Musik Video während wir uns die Schuhe und Jacke anziehen. Und dann geht es in die Kita.

Wenn der Papa morgens noch da ist, ist es bei uns auch deutlich stressiger.

Mein Rat ist eine klare Struktur einzuführen und ihn nicht mit entscheiden zu lassen.

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>> Gibt es keine Tricks, Bestechungen (so blöd es klingt)?
Kennt jemand diese Phase? Was kann ich machen, um den Zyklus zu durchbrechen? <<

Ja, die kennt wohl jeder.

Tricks gibt es keine oder kaum und Bestechungen würde ich gar nicht erst anfangen (schon gar nicht für selbstverständliche Dinge wie Anziehen).

Entwickle eine feste Routine, sofern ihr noch keine habt. Falls diese bereits vorhanden ist, halte konsequent an ihr fest. Und nicht ewig erklären, warum er sich jetzt anziehen oder dieses und jenes getan werden muss, das weiß das Kind inzwischen. Auch nicht schlechtes Verhalten bekuscheln.

Je schwieriger unser Morgen war, desto mehr habe ich mich an den Abläufen orientiert. Je besser es lief, desto mehr habe ich auch mal "die Zügel locker gelassen". Das hat an sich immer sehr gut funktioniert.

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Ich sehe es auch so, wie andere es schreiben. Haltet euch an die Routine, frag ihn nicht ständig, sondern entscheide für ihn. Wenn es Dinge gibt, die er selbst unbedingt entscheiden will (z. B. Das Frühstück, oder wie meine Tochter die Kleidung) dann besprecht es abends. Wir legen abends die Wäsche gemeinsam raus und dann muss es morgens angezogen werden und darf nicht mehr unentschieden werden. (sonst würde sie sich währenddessen noch 5 mal umentscheiden und weinen, weil sie sich nicht mehr entscheiden kann.) also könntet ihr abends besprechen was es zum Frühstück gibt. Erkläre ihm die reinfolge abends im Bett nochmal, damit er weiß wie der morgen laufen wird. Z. B. - aufstehen, anziehen (Windel, Hose, Pulli, Socken etc), dann frühstücken, Zähne putzen und dann spielen /los gehen.. Ihr könnt auch abends daraus ein Spiel machen, in dem ihr überlegt was man zuerst anzieht, oder die Socken nicht vergesst aufzuzählen.
Bei uns musste ich den richtigen Ort zum anziehen finden, damit meine Tochter mit machte. Der war dann schlussendlich im Flur. Dort hab ich sie dann immer umgezogen. Im Bett /Kinderzimmer /Bad war sie auch sehr unkooperativ, im Flur machte es ihr Spaß. Keine Ahnung wieso :-)
LG

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Auswählen lassen bringt an solchen Tagen in der Regel nix aber auch feste Strukturen helfen bei manchen Kindern nicht mehr. Meine Tochter war das pflegeleichteste Baby /kleinkind und bekommt auch mit fast 3 eigentlich nie wutanfaelle aber sie bestimmt inzwischen eigentlich alles. Nach dem aufstehen geht sie erstmal ins Wohnzimmer und fruehstueckt dann irgendwann, troedelt rum etc und lasst sich davon auch nicht abbringen. Entweder man "schwimmt" mit, dann klappt alles gut, aber mit Zeitverzögerung oder man wird genervt oder fordernd, dann passiert nichts mehr und sie geht ohne Schuhe und mit Schlafanzug in die Kita. Also es gibt niemanden in meinem Umfeld der sich so an feste tagesablaeufe gehalten hat wie, auch wegen meines kleinen Sohnes, aber irgendwann werden die Kinder selbstständig und da gehoert selbst entscheiden dazu. Sehr anstrengend, aber auch schön zu sehen manchmal... Durchhalten!