Kind klammert extrem am Papa

Hallo!

Unser Sohn wird am Montag drei Jahre.
Die Bindung zu seinem Vater war schon immer intensiv. Mein Mann war auch das erste Jahr in Elternzeit weil ich in den letzten Zügen meiner Ausbildung war.
Als er noch kleiner war konnte ihn nur der Papa ins Bett bringen, anziehen usw. Das hat sich mit der Zeit reguliert und ich "durfte" diese Dinge irgendwann auch mit ihm machen.
Seit ca 4 Wochen ist seine Bindung aber wirklich extrem. Sein Vater verlässt den Raum und sofort wird nach ihm gefragt bzw. hinterher gelaufen. Wenn mein Mann morgens zur Arbeit muss dann geht das nur unter Tränen und er ist noch nicht ganz aus dem Haus da klagt er schon dass er seinen Papa vermisst und wann er wieder kommt. Es gibt Tage, an denen muss mein Mann schon sehr früh arbeiten (2 oder 3 Uhr). Wenn unser Sohn dann aufwacht und der Papa ist schon weg, ist das für ihn oft super dramatisch. Wie viele Tränen ich da schon trocknen musste...
Ich bin dann natürlich für ihn da, kuschel ihn und versuche ruhig mit ihm zu reden. Oder wir rufen den Papa an bzw schicken eine Sprachnachricht.

Ich möchte dazu sagen, dass er letzten Oktober eine kleine Schwester bekommen hat. Da gab es aber nie irgendwelche Probleme bezüglich Eifersucht oder so. Im Gegenteil, er ist super fürsorglich und will immer mithelfen.

So richtig kann ich mir das also nicht erklären. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Ist das nur eine Phase?

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Für mich ist das völlig normal. Meists ist halt Mama und nicht Papa.

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Ich finde das auch normal.
Wenn meine Tochter aufwacht und ich nicht mehr da bin hat der Papa hier das ganz große Drama...
Und auch mehrere Tage, egal ob Dienstreise oder Besuch bei meiner Freundin, werden von uns gründlich vorbereitet und sind etwas ganz ungewöhnliches und besonderes - das klappt ohne Geschrei und Tränen, aber auch nur, weil die Kinder das vorher wissen und mein Mann dann besonders auf sie eingeht.

Meine Kinder sind 5 und 6 und ich war überwiegend in Elternzeit ;-)

LG!

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Hi,

als unsere Kinder 2 Jahre und der Kleine wenige Monate alt war, hat mein Mann einen neuen Job angenommen und war die ersten zwei Monate nur am WE bei uns. Ich habe einen Kalender gebastelt, wir haben jeden Tag abgestrichen. Da standen die Wochentage abgekürzt drauf und zu jedem Tag ein passendes, gemaltes Bild. So war ihr klar, wann turnen war, wann Papa weg war, wann er da war. IDamit kamen wir super zurecht und es hat ihr wahnsinnig geholfen und damit natürlich auch mir.

LG

Isabel

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Wow, was für eine tolle Idee. Das muss ich mir merken, bis mein Kleiner so weit ist um es zu verstehen.🙋🏼‍♀️☺️

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Ich finde das Verhalten auch normal. Mit drei bekommt er einfach auch nochmal bewusster mit, dass der Papa jetzt weg ist und erst später wiederkommt. Was bei uns hilft ist:
- niemals morgens einfach weg sein, sondern das Kind immer vorher informieren
- unser Sohn darf uns jeden Tag zur Arbeit schicken, indem er uns zur Tür hinausschickt. So weiß er was passiert und er dürfte das aktiv begleiten.

Ich bin derzeit jede Woche drei Tage auf Dienstreise. Bevor ich das Haus verlasse, muss ich meinen Sohn wecken und noch mit ihm kuscheln. Dafür gibt es beim Abschied keinerlei Tränen. Das erleichtert uns die Trennung ungemein.

Viele Grüße

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Mit dem Verabschieden halten wir das ähnlich. Wir weisen unseren Kleinen auch immer darauf hin, dass wir uns wiedersehen werden (nach der Kita, zum Abendbrot etc.).
Bei uns ist es momentan so, dass keiner von uns fehlen darf. Sobald ein Elternteil fehlt, fragt unser Knirps wo der andere ist (durch Zeigen und Mama/ Papa sagen). Sehr schön ist es, wenn ihm etwas missfällt und dann nach dem anderen geufen wird, nach dem Motto, du (ver)ärgerst mich, jetzt will ich lieber Papa #rofl

Was genau helfen kann, wenn ein Elternteil quasi bevorzugt wird, frage ich mich auch. Es wechselt ja doch und dann meist gleich extrem. Hilft es, mehr Zeit mit dem Kind zu verbringen oder ist es besser, sich in dem Fall zurückzuziehen (aber ich hätte dann als die Verschmähte Angst, erst recht dadurch den Kontakt zu meinenm Kind verlieren...).