War eines eurer Kinder ein High-Need-Baby? Wie sind eure Kleinen heute?

Liebe Mamis,

ich komme euch mal aus dem Babyforum besuchen.

Mich würde interessieren... War eines eurer Kinder ein High-Need-Baby? Wie ist es nach dem Babyjahr weitergegangen und wie sind eure Kleinen heute? Was hat sich in Sachen Schlaf getan?

Es grüßt euch ganz lieb

GoldenHerbstlaub

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Oh gleich fliegen Steine weil es wohl solche Kids nicht gibt und der Begriff überzogen ist - aber : ja, hab so ein Kind gefühlt und es ist mit 3 nicht anders fordernd.

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Guten Morgen!

Ich habe unsere Tochter nie so bezeichnet und mir erst kürzlich, weil ich darüber gestolpert bin, mal den 12-Punkte-"Katalog" angeschaut und würde sagen, dass davon einige auf unsere Tochter zutreffen / zutrafen.

Die Babyzeit war anstrengend, es wurde aber schon "besser" als unsere Tochter mobiler wurde. Schlafen war lange ein "Horrorthema", sie schlief immerhin schon mal tiefer nachdem sie mit einem Jahr in die Kita kam, so ab dem 2. Geburtstag kehrte dann tatsächlich langsam Ruhe ein. Inzwischen schläft sie soweit okay, würde ich sagen. Mehr als zweimal pro Nacht wird sie selten wach, meistens einmal, bei dem sie dann zu uns ins Bett kriecht.

Unsere Tochter ist ein intelligentes, neugieriges, aufgedrehtes, sehr empathisches und soziales Kind, nach außen robust wirkend, mit einem empfindlichen Kern, sehr reflektiert für ihr Alter, ungern allein spielend, sie liebt Rollenspiele und braucht viel Kontakt (inzwischen weniger körperlichen, dafür stetige Kommunikation). Sie ist sehr zugänglich und unkompliziert. Sie ist rundrum ein tolles Kind.

Jedoch eines, dass man nicht "einfach" irgendwo hinsetzen kann und, dass stundenlang in sich selbst versunken mit sich spielt.

Hätte mir vor 2,5 Jahren jemand gesagt, dass aus diesem Baby einmal dieses Kleinkind wird, hätte ich es nicht zu glauben gewagt. Ich bin froh und dankbar, dass es so ist.

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Hallo,

ich kenne jetzt die genaue Definition nicht, aber unsere Kleine war die ersten 3 Monate ein Schreikind, die nächsten 6 Monate hat sie ganz extrem gefremdelt, alle doof außer Mama. Sie hat mehr als 3 Jahre sehr schlecht geschlafen und immer Nähe gebraucht.

Das erste Lebensjahr hat sie quasi bei mir in der Trage/ Tragetuch gewohnt.

Jetzt ist sie fast vier und alles ist anders. Sie krabbelt nur noch ab und zu bei uns ins Bett und schläft fast jede Nacht durch. Zudem ist sie ein sehr lebensfrohes Mädchen, dass den ganzen Tag grinsend und singend durch die Gegend läuft!

Sie kuschelt immer noch gerne, aber das genießen wir auch richtig.

Sie ist ein sehr mitfühlendes Kind, dass gut mit anderen Kindern auskommt, zudem ist sie sehr sozial und achtet immer darauf, dass keiner zu kurz kommt.

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High Need Baby? Ich denke das mein Sohn das war(Schreikind mit Regulationsstörung)
Es wurde besser als er laufen konnte, schlafen war zwischen 1-2 super, dann zwischen 2-3 wieder furchtbar (2 Std bis zum einschlafen, ständiges aufwachen...) seit er 3 ist , ist es wieder super(Mittlerweile ist er fünf)

Charakter: sehr sensibel. Er kann sich wahnsinnig in Kleinigkeiten reinsteigern(Fingernagel eingerissen, da kann er 20min weinen, und heult meist so extrem, das es ihn dann würgt, ist sehr anstrengend...) unser Kinderarzt meinte bei der letzen U Untersuchung (da plärrte er auch ewig) das das noch von der Regulationsstörung als Baby kommt, das er sich bis heute noch nicht ganz regulieren kann..,aber es ist über die Jahre schon besser geworden
Muss auch sagen, ihm hat es gut getan mit 4 großer Bruder zu werden, dadurch das er nicht immer im Mittelpunkt steht, scheint er nun deutlich entspannter im Altag

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Sind denn nicht alle Babys High-needer?
Ich meine das nicht böse, aber ich habe bevor ich meine Kinder bekommen habe, 20 Jahre in der Geburtshilfe und Säuglingspflege gearbeitet und musst damals schon feststellen, dass sehr viele Frauen einfach nicht damit gerechnet haben wie viel so ein hilfloses kleines Wesen braucht...

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Nein, es gibt einen gewaltigen Unterschied.

Das kann man aber nur verstehen, wenn man selbst betroffen ist. Ich verstehe also deine Frage sehr gut. Und auch das Unverständnis Nichtbetroffener. Es ist nur etwas schade, weil man sich als Mutter eines solchen Babys ohnehin als Versagerin fühlt und solche Kommentare bzw. das nicht Ernstnehmen noch einen oben drauf setzen.

Und nein, es liegt ganz und gar nicht an uns Müttern oder daran dass wir nichts vertragen oder nicht stark genug sind.

Es ist eine ganz andere Belastung. In allen Bereichen.

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Ich bin selber mehr als betroffen. Mein 3 Jähriger ist schwer behindert, musste 2,5 Jahre über eine Magensonde ernährt werden und schläft mit Überwachungsmonitor welcher mehrmals nachts alarmiert. Dazu habe ich eine anspruchsvolle 1,5 Jährige.
Außerdem keine Verwandtschaft die hilft, ich denke das ist mehr als belastend.
Ich mag trotzdem diesen Begriff highneed Baby nicht, weil wie gesagt jedes Baby viel braucht.
Es gibt anspruchsvolle und pflegeleichte Babys und belastbare und weniger belastbare Mütter.
Wenn man denkt man ist seinem Baby fast oder nicht mehr gewachsen, sollte man sich professionelle Hilfe holen. Zuerst sollten organische Ursachen ausgeschlossen werden, sollten keine gefunden werden macht es Sinn psychische Gründe bei Mutter und Kind auszuschließen. Das ist keine Schande und keine Schuldzuweisung. Manche Frauen brauchen einfach länger dafür in ihrer anstrengenden Mutterrolle anzukommen und manchen Babys fällt die erste Zeit auf Erden auch schwerer als anderen. Dafür gibt es aber Lösungen.
Keine Lösung ist es in meinen Augen Modebegriffe dafür zu verwenden und sich selber zu bemitleiden.

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Meine Tochter wird in zwei Wochen sechs. Sie war und ist ein High Need Kind. Extrem kreativ, clever, in allen Bereichen ihrem Alter weit voraus, empathisch und mit einem gigantischen Gerechtigmeitssinn ausgestattet.
Und anstrengend, verdammt anstrengend.
Sie hört kaum, selbst wenn das Konsequenzen zur Folge hat. Der Tag ist im Prinzip geprägt von "Wenn, dann"-Sätzen, denn mit reiner Bedürfnisorientiertheit kommt man bei ihr nicht weiter. Sie ist sehr hibbelig und kann bei Dingen, für die sie sich nicht interessiert, schlecht stillsitzen. Bin gespannt, was das in der Schule wird.
Was das Schlafverhalten angeht - sie war eine sehr schlechte Schläferin bis zum Alter von etwa vier Jahren. Das ist sicher nicht das, was du lesen wolltest. 🙈

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Mein mittlerer war auch so ein high Need Baby. Habe den Begriff erst nach seinem 1. Geburtstag kennengelernt, aber es passte sehr.

In ein paar Tagen wird er 3 und fordert uns gerade wieder seeeehr. Wir haben vor 10 Wochen nochmal Nachwuchs bekommen, mit Sicherheit hat er auch damit noch zu tun, aber er ist gerade wieder extrem high Need. Es wurde in den drei Jahren aber auch immer nur kurz mal besser, im Großen und ganzen ist er immer noch so fordernd wie er es schon seit Babyalter war.

Der Schlaf ist ok, aber dazu muss ich sagen, dass der große Bruder, der eigentlich ein normal Pflegeintensives Baby war noch viiiel schlechter und weniger geschlafen hat. Wir sind also was das angeht eh schon nicht verwöhnt gewesen. Unser high Need Kind hat bisher dreimal in seinem Leben durchgeschlafen, aktuell werden nachts Grundsatzdiskussionen angezettelt 🙄
Also mein Rat, bevor es immer wieder Frust gibt: lieber nicht erwarten, dass es viel einfacher wird. Wenns besser wird, einfach freuen. Aber es kann auch sein, dass dein Kind immer mehr braucht, als Durchschnittskinder....

Gute Nerven wünsche ich 😉

Lavinia (mit drei nicht durchschlafenden Kids, wobei nr.3 mit 10 Wochen besser schläft als die beiden großen Brüder)

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Ich lese trotzdem bei allen Müttern mit einem „High Need Baby“ (die Bezeichnung mag ich nicht, jedes Kind ist anders und jeden braucht dich anders) heraus, dass ihre Kinder in ihren Betten schlafen ? Finde ich komisch, mein Sohn hatte schon immer einschlafstörungen und will nur mit Mama oder Papa schlafen im eigenen Bett, also macht der Papa das, um somit Schlafstörungen vorzubeugen, er kann einfach nicht alleine sein und die 10 Jahre die er uns intensiv braucht, die opfert man doch gerne! Ich will damit nur den Tipp geben die Kinder bei sich im Bett schlafen zu lassen (alle meine 3 Kinder tun es und haben es getan - egal wie lange - und schlafen auch nur so hervorragend!) alleine würden sie wohl nicht mal 40 min schlafen...

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Macht bei uns keinen Unterschied. Mein großer Sohn (normal betreuungsintensiv, aber schlechter Schläfer) war 3 Jahre komplett bei uns im Bett, da bis dahin das Kinderzimmer zu weit vom Schlafzimmer entfernt war. Der high needer war 2 Jahre bei uns im Bett. Dann sind sie zusammen ins neue Kinderschlafzimmer gezogen, schlafen aktuell in einem Bett, zum einschlafen muss ich mich aber trotzdem dazu legen. Nachts kommen dann beide irgendwann zu uns. Der große schafft ab und zu eine Nacht komplett m Bett zu bleiben.
Wir sind also jede Nacht zu fünft im Elternbett plus angebautem Kinderbett. Da beide unruhig schlafen und vorzugsweise an mir dran kleben, ich aber auch noch eine "Schutzzone" fürs stillbaby brauche, kannst du dir vorstellen, wie erholsam die Nächte dadurch sind.
Der mittlere würde also als Baby immer getragen, schlief/schläft im elternbett, usw... aber der Bedarf ist trotzdem nie gedeckt 🤷🏼‍♀️

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Hallo,

den Begriff High-Need-Baby gab es zwar vor 11 Jahren noch nicht, aber auf unsere Tochter trafen die Kriterien im großen und ganzen zu.

Sie hat quasi auf meinem Arm gewohnt, hat sich schnell gelangweilt, wusste genau, was sie wollte und ließ sich aus Prinzip nicht ablenken. Sie schlief schlecht ein und auch nachts schlecht und musste teilweise bis zu einer Stunde auf meinem Arm in den Schlaf geschaukelt und gesungen werden. Abends war sie des öfteren überreizt und hat bis zu 30 Minuten am Stück gebrüllt.

Bis sie ca. 3 war, war sie auf jeden Fall einmal pro Nacht wach. Sie kam auch noch lange nachts zu uns ins Bett.

Unsere Tochter kam schon mit 2, 5 in die Trotzphase und war da wirklich fürchterlich, mit Hinwerfen und brüllen, wie am Spieß. #schwitz
Danach war es nochmal schwierig mit ihr im Vorschulalter. Da hatten wir das Gefühl, wir hätten hier einen Teenager.
Im jüngeren Grundschulalter hatte sie zeitweise noch heftige Wutanfälle, war aber meistens recht verträglich.
Was sie nicht mochte, bevor sie lesen konnte, war alleine zu sein. Sie wollte immer jemanden um sich haben, der sich mit ihr beschäftigte.

Heute ist sie 11 und meistens ein wirklich angenehmes Kind - außer zu ihrem Bruder. Sie ist sehr selbstbewusst, aber auch empathisch. Sie ist sehr intelligent und vernünftig. Auf dem Gymnasium hat sie lauter Einsen, ohne groß zu lernen. Mittlerweile kann sie sich auch alleine beschäftigen. ;-)

Dagegen war unser Sohn (fast 9) als Baby immer ein kleiner Sonnenschein, der nachts schnell wieder einschlief, wenn er wach wurde, und im Trotzalter deutlich harmloser war, als die große Schwester.
Dafür hat er mit 4 angefangen, anstrengend zu werden und bis heute nicht damit aufgehört. #schwitz

Also, ich denke, Kinder, die als Babies anstrengend sind, sind später nicht automatisch auch anstrengend und umgekehrt.

LG

Heike

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Hm, unser Großer ist auch 11 und wie du sagst: damals gab es den Begriff noch gar nicht ;-) .
Nachdem, was ich hier gelesen habe war er auch ein High-Need-Baby. Schlafen nur mit Körperkontakt, eigentlich war er den ganzen Tag im Tragetuch und hat uns sehr gefordert. War ständig an der Brust ...
Leider ist er auch heute noch sehr anstrengend (man vermutet Asperger-Autismus), grundsätzlich ein freundliches und intelligentes Kind aber trotzdem anstrengend.

Ich würde sagen die Chance steht bei 50:50, ob sich das auswächst oder nicht :-p