Ich schicke Mama wieder weg...

Hallo ihr lieben.

Es geht um meine ältere Tochter. Sie geht seit September in den Kindergarten von 8-11:30 Uhr.

Anfangs ging sie gut hin. Seit einigen Wochen weint sie jeden Morgen und mag nicht gehen. Sobald ich weg bin ist nach einer Minute alles gut und sie geht spielen und hat eine gute Zeit. Aber morgens ist es leider tränenreich.
Das ist nicht schön für mich aber ich weiß wie sensibel sie ist und es wird noch eine Weile dauern aber sich bestimmt bald legen.
Wunderbar sind eigentlich ihre zwei Erzieherinnen. Ich und auch meine Tochter mögen sie sehr gern. Sie machen es mit meiner Tochter wahnsinnig liebevoll und die ganze Gruppe ist harmonisch. Es wird viel gemacht mit den Kindern und alle geben sich viel Mühe. Eigentlich also alles ein riesiges Glück.

Gestern allerdings hat mir meine Tochter etwas erzählt. Kurz vor halb zwölf hat meine Tochter geweint.
Mama und dann hat xyz (erzieherin) gesagt wenn ich nicht aufhöre zu weinen schicke ich Mama wieder weg.

Meine Tochter war in Tränen aufgelöst. Ich habe ihr gesagt das ich sie immer abhole und mich sicher nicht wegschicken lasse und mit xyz rede.

Heute früh habe ich das nicht gemacht da es morgens zu wuselig wird weil eben meine Tochter auch immer emotional ist.

Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen das xyz das gesagt hat aber ich kann mir ebenso wenig vorstellen das sich meine Tochter das ausgedacht hat.

Wie spreche ich das am blödesten an?

Wenn sie das gesagt hat ist es ja nicht so toll. Gerade weil meine Tochter ja eh noch so verlustängste hat...

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Hallo,

wie alt ist denn deine Tochter?
Meine Tochter ist drei und erzählt auch teilweise Dinge, von denen ich hundert prozentig weiß, dass sie so nicht stattgefunden haben oder gesagt wurden.
Ich will deiner Tochter gar nicht unterstellen, dass sie bewusst lügt, aber es kann, je nach Alter, auch durchaus passieren, dass die Kleinen nur einen Bruchteil dessen aufschnappen, was irgendwer gesagt hat und es dann einfach schlecht verarbeiten und anders widergeben. Aktuelles Beispiel bei uns: Auf dem Heimweg vom Kindergarten sagt meine Tochter zu mir: "Elsas Mama ist blöd" ich frage sie, wie sie darauf kommt und sie sagt "Bettina (ihre Erzieherin) hat das gesagt." Später hat sich herausgestellt, dass Elsa selbst das über ihre Mama gesagt hat, weil diese ihr irgendetwas nicht erlaubt hat. Was meine Tochter auch gerne macht, ist bspw ihren Papa oder ihre Oma vorschieben, wenn sie etwas möchte. Bsp: ich sage ihr, es gibt keine Süßigkeiten vor dem Essen. Sie sagt daraufhin: "Aber Papa/Oma/der Nikolaus hat gesagt ich soll Süßigkeiten essen."
Ich könnte mir also vorstellen, dass deine Tochter ihren Ängsten Nachdruck verleihen will, in dem sie so etwas behauptet. Vielleicht hat sie irgendwo mal so eine, wirklich schlimme Drohung aufgeschnappt und hat daraus diese Angst entwickelt. Ich denke, du solltest das erstmal beobachten. Sollte sie so etwas aber nochmal sagen, würde ich durchaus die Erzieherin mal darauf ansprechen, denn wenn sie mit den Ängsten der Kinder arbeitet und diese für sich nutzt, ist das in meinen Augen kindeswohlgefährdend.
Lg Kokosmilch

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Danke.

Sie ist 3,5 Jahre alt.
Im Grunde kann ich mir nicht vorstellen das xyz ihr Angst macht. Sie ist einfühlsam und weiß ja genau das meine Tochter sensibel ist und in dieser Richtung ja eh schon mit Ängsten kämpft.
Ich habe aber ebenso einen guten Draht zu ihr. Ich denke ich erzähle es ihr wenn die Situation sich ergibt. Manchmal quatschen wir eh ein wenig mittags wenn meine Tochter ihr Sachen holt.

Ich weiß was du meinst. Klar ist Lüge ein schweres Wort. Ich denke sie hat da was falsch verstanden oder ich weiß es nicht. Aus Angst. Ich weiß im Moment nicht wie ich ihr die Angst nehmen kann. Es ist nie was passiert das ich nicht gekommen bin oder so. Das tut mir sehr leid aber ich denke da hilft gerade nur Zeit.

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Ja, ich denke auch, mehr als abwarten und ihr eben Sicherheit und Beständigkeit bieten, kannst du nicht tun. Meiner Tochter hilft es in solchen Phasen immer, wenn ich den Tag schon im Vorfeld mit ihr bespreche und den Ablauf immer wieder erkläre. Sprich, wir gehen die Kindergartenrituale durch, ich erzähle ihr, was es zum Mittagessen geben wird, dass sie danach noch ein wenig mit ihren Freundinnen spielen darf und ich sie dann abholen komme. Klappt für sie immer sehr gut.
Ich wünsche euch, dass deine Tochter diese Phase auch schnell überwindet und es euch beiden morgens wieder leichter fällt.
lg

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Hallo,
wir haben hier auch so ein zartes Pflänzchen, das sich anfangs sehr schwergetan hat mit der Kita.
So ein "einbruch" nach wenigen Wochen / Monaten ist normal, weil die Kleinen dann merken, daß es wirklich jeden Tag in die Kita geht und der Reiz des Neuen dann langsam nachläßt ;-).
Und hat bei solchen Situationen, wie Du sie beschreibst, immer gut geholfen, sie mit Kuscheltieren nachzuspielen.
Z.B. der Teddy kommt und sagt, daß er nicht in die Teddy-Kita will. Ich frage ihn, wieso.
Er sagt, daß er Angst hat, daß seine Mama nicht wiederkommt.
Ich erkläre, daß seine Mama selbstverständlich immer etc. pp. usw.
Daraus ergab sich dann oft ein schönes Spiel und mittlerweile ist Verlunstangst (zumindest bei der Kita #schwitz) kein Thema mehr.
Viel Glück, es wird besser! #winke
Das hat

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🤣 Sie spielt sogar täglich selbst Kindergarten und bringt mir als Mama ihre eigene kleine Schwester.
Aber ich werde diese Dinge mal mit ihrem puppenhaus nachstellen. Das ist eine super Idee. Danke dir 😘

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Vielleicht hat sie ja auch einfach was blödes geträumt? Und nun weiß sie nicht genau, was jetzt wirklich passiert ist, oder was nur im Traum vorkam.

Ich glaube auch nicht, dass sie sich das bewusst ausdenkt, aber es kommt wirklich oft vor, dass Kinder Phantasie und Wirklichkeit nicht unterscheiden können.

lg

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Mittlerweile denke ich wirklich sie hat da irgendwas aus dem Kontext gerissen.
Ich habe mit der erzieherin gesprochen und sie hat mir gesagt das sie das natürlich nicht gesagt hat. Ich konnte es mir auch wirklich nicht vorstellen. Da müsste ich mich aber in ihr komplett geirrt haben.
Vielleicht hat auch ein anderes Kind irgendwas gesagt. Wor werden es wohl nicht erfahren.

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Warum hat sie denn vorher geweint?

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Das weiß ich leider nicht. Sie weint im Kindergarten eigentlich nie. Und wenn dann aus immer demselben grund: wenn ein Plan umgeworfen wird. Also sie aus irgendeinem Grund nun doch nicht wie geplant zum Turnen gehen sondern stattdessen in den Garten weil die Sonne da ist oder so.

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Ob deine Tochter sich das nun ausgedacht hat oder nicht, findest du nur in einem Gespräch heraus.
Ich würde da ganz locker rangehen. Wenn sich die Gelegenheit ergibt und du mit der Erzieherin eh grade sprichst, dann fang doch so an "letztens hat sie ja so geweint und sagte später, du hättest ihr gesagt, das ich sie nicht abholen würde, wenn sie weint. Ich mache mir Gedanken, ob sie wirklich gut angekommen ist hier im Kindergarten oder ob das alles noch zu viel für die ist..."
Das du also zuerst über die Schiene "Ich mache mir sorgen" gehst, statt Vorwürfe in den Raum zu stellen. So könntest du ein entspanntes Gespräch führen und anschließend am Ende hinzufügen "Ich hab meiner Tochter versichert, das ich immer wieder komme und sie natürlich immer abhole."
Falls deine Tochter also geflunkert hat, kannst du mit der Erzieherin nochmal über deine Bedenken wegen der eingewöhnung reden, falls sie die Wahrheit gesagt hat kannst du der Erzieherin so deutlich vermitteln, das du solche Aussagen nicht tolerierst und deiner Tochter versichert, das du sie immer abholst.

Professionell wäre solch eine Aussage von der Erzieherin nicht. Ich meine, es ist erst einen Monat her, da hatte eine andere Mama hier im Forum über exat die gleiche Situation geschrieben, da ging es um ihren zweijährigen Sohn, der ebenfalls solch eine Spruch von der Erzieherin bekommen hat. Also falls es so war, wäre es leider kein Einzelfall, unmöglich also nicht.

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Danke dir sehr für deine Zeit.
Genauso ist es gestern gelaufen. Wir hatten kurz Zeit zu reden und ich habe es einfach aus dem Gespräch heraus angesprochen. Es war sehr entspannt und sie hat sich kein bisschen angegriffen gefühlt. Sie hat mir versichert niemals mit Angst zu spielen. Das wäre komplett unklug und würde sie als Mama einer vierjährigen nicht übers Herz bringen.
Sie hat mir ein paar Dinge erklärt und wir haben über meine Tochter geredet. Das war super und ich bin erleichtert es angesprochen zu haben.
Sie hat auch gesagt das ich mit sowas jederzeit zu ihr kommen kann ganz ohne scheu. Sie hat großartig reagiert.

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Das klingt doch super :)
Da fühlt man sich doch gut aufgehoben!