"Schlechtes Vorbild" auf dem Spielplatz? - Was hättet ihr gemacht?

Hallo Ihr,

ich denke gerade über eine Situation heute auf dem Spielplatz nach und wüsste gerne mal von Euch, wie ihr da reagiert hättet:

Da war eine Rutsche, die statt Leiter eine Treppe hatte. An der Seite waren solche Dinger, die auch an Kletterwänden sind, zum Hochklettern. Unser Sohn ist dreieinhalb und dort außen an der Rutsche raufgeklettert. Dann kam ein kleineres Kind dazu, anderhalb bis knapp zwei schätze ich, der dort auch hochwollte. Er durfte aber nicht, sondern sollte die Treppe nehmen.

Der Kleine stimmte ein riesen Wutgebrüll an. Da meinte die Mutter zu mir, ob ich meinem Sohn verbieten könnte, die Rutsche außen hochzuklettern, weil ihrer das dann auch machen wolle und noch zu klein sei. Er würde jetzt sonst gar nicht mehr mit Brüllen aufhören. Das sei halt ein "schlechtes Vorbild", ob er damit bitte aufhören könne.

Sie war auch nett und so, also nicht unsympathisch, nur ein bisschen barsch wegen dem Trotzgebrüll ihres Kindes. Ich hab dann tatsächlich meinen Sohn gebeten, ob er - weil der Kleine so traurig sei - vielleicht mit ihm die Treppe nehmen könnte. Hat er auch gemacht.

Jetzt überlege ich aber, ob das nicht blöd war. Es gibt ja immer Sachen, die große Kinder können oder dürfen und kleine nicht. Oder? Wie seht ihr das? Was hättet ihr an meiner Stelle gemacht?

Viele Grüße!

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Somit macht die andere Mutter ihr Problem zu deinem.
Und das hat erst recht nichts mit „schlechtem Vorbild“ zu tun!
Ich hätte mein Kind klettern lassen wie es möchte. Es ist ein Spielplatz.

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Ich finde du hast richtig reagiert. Klar gibt es immer Dinge die Große schon dürfen und Kleine nicht, aber das müssen die Großen ja nicht unbedingt machen wenn sie sehen, dass andere drunter leiden. Als Erwachsener würde man ja auch nicht genüsslich einen Cocktail trinken und seinen minderjährigen Begleitern vorschwärmen wie toll der schmeckt (natürlich hinkt der Vergleich).

Da dein Sohn ja auch so einsichtig war finde ich das gut. Wenn er sich jetzt seit Tagen auf genau diese Kletterpartie gefreut hätte hätte der Kleine eher zurückstecken müssen.

Die Art der Mutter finde ich trotzdem daneben. Du sollst deinem Sohn etwas verbieten und dir noch anhören er sei ein schlechtes Vorbild?
An ihrer Stelle hätte ich maximal dich gefragt ob ich deinen Sohn darum bitten darf ein paar mal die Treppe zu nehmen. Noch wahrscheinlicher wäre ich einfach auf einen anderen Spielplatz gegangen. Bzw hätte meine Jungs da klettern lassen, weit wären sie vermutlich eh nicht gekommen.

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Sinnfreier Gedanke...soll lieber das größere Kind darunter leiden, damit der kleinere Fremde nicht leidet?
Kann ein fremdes Kind was dafür, dass es alt genug dafür ist und der andere nocht nicht und auch kein NEIN gelernt hat....soll lieber die andere ihrem Kind mal erklären, warum er es noch nicht darf oder kann, als anderen Kinder als schlechtes Vorbild zu betiteln, weil sie sich selbst ein NEINbrüllkind herangezogen hat.

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Ach, so sinnfrei finde ich deinen Gedanken jetzt auch wieder nicht!
Wenn das größere Kind tatsächlich leiden muss finde ich ja auch dass es dann nicht zurück stecken soll. Nur habe ich das „Leid“ anhand des Textes jetzt nicht erkennen können.

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Ich erkläre meinen Kindern immer "jeder kann nur das nutzen was er selbstständig kann".. ich kann ja nicht immer drauf hoffen dass andere Kinder Rücksicht auf meine nehmen. Vorallem wird es im Leben auxh nicht so laufen, dass ständig Rücksicht genommen wird.

Ja.. wir haben dann auch den ein oder anderen wutanfall.. aber entweder sie nutzen die Alternative oder es geht nach Hause.

Also: ja du warst sehr nett..bzw dein Sohn sehr rücksichtsvoll.. ich hätte es so nicht von meinen Kindern verlangt. Außer meine Kinder hätten fremde Kinder komplett am spielen gehindert. (Zb wenn sie die Schaukel für ihre Steinsammlung nutzen und andere schaukeln wollen.. dann sag ich schon dass das nicht für Steine gedacht ist etc)

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Ich halte das für den falschen Weg. Gerade Kinder können selbst unter den gleichen Bedingungen etwas finden, worauf sie neidisch sein können. Unter die Nase reiben ist nicht schön. Aber das war ja bei euch absolut nicht der Fall #kratz

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Das kann ich für mich gerade gar nicht pauschal beantworten.

Kann sein, dass ich in diesem Moment so agiert hätte wie Du und jetzt wohl auch grübeln würde.

Aber kann genauso gut sein, dass allein die Äußerung "schlechtes Vorbild" bei mir dazu geführt hätten, dass ich dafür kein Verständnis gehabt hätte.

Sehr schwer zu beantworten :)

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Ich hätte mir wahrscheinlich die gleiche Frage gestellt, aber auch nicht anders gehandelt. Wenn es etwas ist, das etwas zweckentfremdet genutzt wird, bin ich auch immer einsichtig und erkläre dann meinem Kind, weshalb es das nicht machen sollte.

Auf der anderen Seite kann es natürlich nicht immer so sein, dass auf kleinere Kinder Rücksicht genommen wird- es sei denn man gefährdet sie dadurch akut.
Es gibt halt Dinge, die große Kinder dürfen und die kleineren eben nicht.
Ala mein Sohn noch kleiner war, wollte er auch immer vom Klettergerüst springen, ging aber nicht. Natürlich gab das dann Geschrei, aber niemals hätte ich die anderen Eltern dazu aufgefordert, ihren Kindern das Springen zu verbieten.

Da muss dann halt mein Kind in dem Fall Verzicht lernen.
Auch wir hatten verheulte und verkreischte Nachmittage auf Spielplätzen- und das nicht zu knapp :D

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Ich finde es unmöglich von der anderen Mutter und hätte meinen Sohn weiter klettern lassen. Aber du warst halt nett, dein Sohn hat es eingesehen, die Situation war somit für alle ok. Generell denke ich aber schon, dass das der falsche Weg ist. Es gibt immer und überall Dinge, die manche schon können/dürfen und andere nicht. Das müssen Kinder lernen.

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Je nachdem wie sympathisch mir die andere Mutter wäre, hätte ich

A) sie ausgelacht
B) ihr versucht zu vermitteln, dass sie ihr Kind doch ruhig das Klettern probieren lassen könnte
C) reagiert wie du

Definitiv hätte ich meinem Kind jedoch nicht das Klettern verboten und bei der Formulierung 'schlechtes Vorbild' für die Benutzung einer vorgesehenen Funktion hätte ich auch nochmal nachgehakt.

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Hallo,
ich hätte ihn sicher klettern lassen, wo er klettern will - den 1,5-2Jährigen übrigens auch, was soll passieren? Man kann ja helfen/absichern. Das fehlt noch, dass ein 3Jähriger den Spielplatz wie ein 1Jähriger nutzen muss, nur weil da ein 1Jähriger auf dem Gelände ist #kratz.
Bei Dauergebrüll meines Kindes hätte ich mit meinem Kind den Spielplatz verlassen, ganz einfach, sowas muss nicht sein.
VG