Hörverminderung durch Paukenergüsse - was kommt auf uns zu?

Hallo,

wir waren beim Kinderarzt, weil wir schon länger vermuten, dass unsere Tochter schlecht hört.
Es wurde auf beiden Seiten Flüssigkeit hinter dem Trommelfell festgestellt und wir bekamen eine Überweisung zum HNO. Auf diesen Termin müssen wir aber gerade noch ein bisschen warten. Deshalb frage ich mal hier, was uns wohl erwarten wird...

Was wird denn bei dieser Diagnose gemacht?
Da aus meiner Sicht das Problem schon länger besteht, ist ja nicht mir einem spontanen Ausheilen (infolge einer akuten Erkältung der so) zu rechnen. Paukenröhrchen werden ja sicher auch nicht gleich gesetzt. Was dann?

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Hallo,

Wir hatten die gleiche Diagnose und mein Sohn wurde mit 14 Monaten operiert. Zusätzlich zu dem schlechten hören war er dauernd erkältet und hatte Atemaussetzer. Während der OP wurde entschieden ob Paukenröhrchen gesetzt werden. Im Endeffekt hat das einschneiden und absaugen der Flüssigkeit gereicht. Polypen wurden ebenfalls entfernt.

Die OP ging flott und er hat alles gut verkraftet.
Seit dem hat er keine Probleme mehr. Er wird im Dezember 4 Jahre alt.

LG

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Hi,
bei unserem Sohn wurde es damals im November bemerkt. Bis ich einen HNO Termin hatte, gingen 6 Wochen ins Land.

Dann haben wir mit Nasenspray und Nasenballon versucht das Ohr frei zu bekommen. So kleine bekommen das nicht hin, mit der Nase einen Ballon aufzublasen. Es soll hat knacken im Ohr. Damit Bewegung reinkommt und das Sekret doch abfliesen kann.

Jedenfalls hatten wir erst am 29.4. einen OP Termin. Wenn bis dann alles gut gewesen wäre, hätte es keine Paukenröhrchen gegeben.

Jedenfalls Polypen raus, Röhrchen rein.

Das Kind hat gesungen und gesprochen, der Unterschied war schon auffallend.

Aber, er hat vom Sprechen her einen Entwicklungsschritt verpasst. Auch waren wir 2 Jahre zur Logopädie gefahren. Er hatte keinen Satzbau. Lieder konnte er Wort für Wort, selbständig Sätze bilden, die Fremde verstanden haben, war nicht möglich.

Durch die schlechte Sprache ging er dann 2 Jahre auf eine Sprachheilschule, und schon nach einem halben Jahr, haben ihn auch Fremde verstanden.

Jetzt gibt es auch Sprachheil-Kuren, damals noch völlig unbekannt, da kann das umgangen werden.

Macht lieber schnell einen OP Termin aus, und in der Zeit bis dahin, könnt ihr ja alternativ weitermachen. Ist es nicht nötig, wird keinem Kind Röhrchen eingesetzt.

Ein Jahrgangskamerad von unserem Kleinen, 6 Jahre, hatte schon 3 OPs. Oberkiefer sehr eng, andauernd Polypen, Ohren ständig zu, kann kein Sekret abfließen. Hält das weiter an, der Oberkiefer weitet sich nicht ordentlich, mit dem Zahnwechsel, wird wohl eine GNE-Apparatur zum Einsatz kommen. Damit die Eustachische Röhre ordentlich belüftet werden kann.

Alles Gute
Claudia

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Hallo,
bei meinem Ältesten hatten wir auch den Verdacht. Bei ihm wurde dann auch Flüssigkeit hinter dem Trommelfell,festgestellt. Allerdings sollte das erst noch 2-3 Monate über den Sommer beobachtet werden, ob die Flüssigkeit auch bleibt. Sie blieb nicht, also sind ihm die Röhrchen erspart geblieben.

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Wenn Röhrchen nötig sind bekommt man so einen OP-Termin recht fix. Wir waren Donnerstags zur Kontrolle, keine Besserung, Montag OP.

Vorher war mir aufgefallen das mein Sohn schlecht hörte. Er selber war laut, TV und Musik usw. immer wurde erstmal ein bisschen lauter gemacht. Wie oft "Was?" oder "Hab ich gar nicht mitbekommen", nervig.

Der HNO wollte aber nicht gleich operieren. Dann gab es erst Nasentropfen plus Nasenballon (spezieller Luftballon mit Aufsatz den das Kind dann mit der Nase aufpusten soll, soll dazu führen das Luft ins Mittelohr gedrückt wird und der Schleim dabei raus gedrückt wird). Half aber nicht, dann gab es Nasenspray mit Cortison (aber ohne den Abschwellenden Wirkstoff denn den sollte man ja nicht so lange nehmen). Auch keine Besserung, also doch OP.

Die OP selber war echt ein Klacks für meinen Sohn. Vorher bekam er einen Saft, danach fand er alles nur noch lustig (er wäre mir vor dem OP beim warten fast vor Lachen aus dem Bett gefallen. Grund war ein Verwandter der in dem Krankenhaus arbeitet. Er kam zufällig vorbei und mein Kind lachte sich kaputt "guck mal, der sieht aus wie....." "Das IST ....., der arbeitet doch hier" .......wusste er aber nachher nichts mehr von.

Nach der OP noch ein bisschen ausgeschlafen und er war als wäre nichts gewesen. Bei den Polypen meinte er das er merkt das was gemacht wurde da im Rachen, aber tat nicht weh. Er hat selber gleich gesagt "Hey, es klingt alles wieder normal" Er hat gegessen, getrunken und war gar nicht begeistert das er sich ein paar Tage ruhig halten sollte "Mir geht es doch gut Mama, ich hab doch gar nix"

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Mein Sohn hat auch lange schlecht gehört und ist daher recht stark verzögert in der Sprachentwicklung. Er bekam mit 2J/8M die Polypen raus und Röhrchen rein. Ein Jahr lang Logopädie brachte fast keine Fortschritte (was nicht am Logopäden lag!). Er ist nun das zweite Jahr in einem Sprachheilkindergarten. Ich denke nicht, dass er es nächstes Jahr in die Schule schafft.

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Ich habe mir einen HNO gesucht, der auch Naturheilverfahren anbietet. Der hat uns Medikamente aufgeschrieben und gesagt in 3 Monaten sollen wir wiederkommen. Danach war mein Sohn frei von allen Beschwerden und hörte gut.

Nach einem Jahr aber wurde es erneut schlechter - das selbe Spiel erneut. Seitdem (6Jahre her) !!! keine Probleme mehr.

Dieser HNO Arzt schimpfte sehr auf seine "Kollegen" die den schnellen Schnitt ins Trommelfell bevorzugen, aus seiner Sicht ist das pure "Geldmache".

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Ich habe zwei Kinder mit Ergüssen. Jeder gute Arzt sagt, dass man bei normal entwickelten Kindern wartet mit den Röhrchen.

Meine eine Tochter hat 3x innerhalb eines Jahres welche bekommen. Sie war wirklich wie unter einer Glocke, dass nur für Tränen kamen.
Die Kleine (fast 2 J) hat seit über einem Jahr Ergüsse. Werden alle 3 mo kontrolliert. Da sie aber altersgerecht entwickelt ist, mache ich da jetzt nichts.
Hat auch der Chefarzt einer HNO Klinik si gesagt.

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Phu, danke für eure Antworten!

Das sind ja sehr unterschiedliche Erfahrungen. Meine Tochter ist nicht sprachentwicklungsverzögert. Sie spricht nur wahnsinnig laut und fragt ständig "Wie bitte?"

Da bin ich ja mal gespannt :)

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Das zeigt ja das die Ergüsse sie beeinträchtigen.

Was aber nicht sofort OP bedeutet sondern eben erst versuchen es so weg zu bekommen, klappt das nicht dann OP.

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Hallo hast du selbst mal probiert ob sie dein Flüstern oder leises Sprechen aus einer Ecke versteht?

Ich persöhnlich würde nicht gleich die Op machen solang es keine Schmerzen oder andere Extreme Probleme gibt.

Mein Sohn hat auch Paukenergüsse und er motzt ab und zu das es zu laut ist aber sonst nichts. Er wird nicht operiert solang er so fit ist wie er ist. Würde es trastisch schlechter werden mit dem Hören, er ständig Infekte hätte oder er ständig Ohrenschmerzen hätte dann würden wir eine Op bekommen und dann auch nur wenn dann alle anderen Möglichkeiten nix mehr bringen.

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Unser Sohnemann hatte auch einen Erguss hinter dem Trommelfell und sein Hörtest war recht schlecht.
Der HNO wollte ihn gleich operieren, aber ich probiere lieber immer erstmal alternative Sachen aus. So auch da.
Wir sind zur manuellen Therapie gegangen und siehe da: beim zweiten Termin lief im regelrecht die Flussigkeit aus dem Ohr und der zweite Hörtest war 100 % positiv :-)

Also - vielleicht erstmal über eine Alternative nachdenken und probieren.
Natürlich gibt es auch Fälle, wo man um eine OP nicht rum kommt.