Dringend Eure Meinung zur Kita-Eingewöhnung bzw. zum Abbruch

Hallo zusammen, ich weiß, die Einträge zur Kita-Eingewöhnung häufen sich, allerdings habe ich nirgends einen Fall wie unseren gefunden.

Kurz zur Vorgeschichte: Meine Kleine ist nun 22 Monate alt. Als sie damals knapp ein Jahr war, haben wir es schon mit einer Tagesmutter probiert. Diese konnte keinen richtigen Draht finden und wir haben erst nach 5 Wochen die ersten "Geh-Versuche" mit 1/2 - 1 Stunde hinbekommen. Auf einmal war Schluss und sie hat mich dann zweimal angerufen, ich sollte sie wieder abholen, weil sie sie nicht beruhigen konnte. Dann hat meine Schwiegermutter angeboten, sie für die kommenden 10 Monate zu betreuen für drei Tage in der Woche, weil mein Arbeits-Come-Back schon so geplant war.

Zur Zwischenzeit (9 Monate von letzten Oktober bis Anfang August): Meine Kleine ging also 3x die Woche zur Oma, zuckte niemals mit der Wimper (Oma is wahnsinnig hoch im Kurs bei ihr) und ließ mich quasi links liegen. Konnte ich gut mit leben nach dem geplatzen Versuch bei der Tagesmutter. In den letzten fünf Monaten vorallem hat sie sehr gute Fortschritte gemacht, vorallem was ihr Sozialverhalten anging. Ich war mit ihr 2 x die Woche in verschiedenen Gruppen (Singen und Spielgruppe) und habe regelmäßig Freunde in diesem Alter getroffen. Auch auf dem Spielplatz ist sie furchtlos sogar auf 5-8 Jährige zugegangen und wollte spielen.

Sie hat in der Zeit damals mit einem Jahr stark gefremdelt, auch das hat sich gegenüber anderen Erwachsenen total gelegt und sie ist aufgeschlossen und zugänglich.

Perfekte Voraussetzungen zur Eingewöhnung, dachten wir! Tja falsch gedacht :) Unsere Tochter hat scheinbar andere Pläne. Die Eingewöhnung ging am 1.8. los. Ich habe der Leitung und der Erzieherin im Vorfeld alles geschildert, wie es damals war aber auch hinzugefügt, dass wir mittlerweile eine neue "Stufe" erreicht haben und ich mir eigentlich keine Sorgen mehr mache. Wir sind alle zusammen (Mann, Oma, Opa etc.) ziemlich guter Dinge gewesen.

Schon mit dem ersten Tag war eigentlich klar, dass es so einfach nicht werden wird. Die ersten 1,5 Wochen waren aber noch ok - man konnte noch nicht wirklich raus aus der Gruppe gehen, irgendwie wollte sie uns schon noch sehen (ich schreibe uns, weil ich mir die Tage mit der Oma aufteile, da ich ja arbeiten muss und sie es angeboten hat). Nach den ersten 1,5 Wochen ein kleiner Lichtblick, denn ich konnte fast eine Stunde außerhalb der Gruppe auf der Couch im Eingang sitzen. Party!

Dann auf einmal ab dem nächsten Tag totaler Einbruch und noch viel schwerer wie die ersten 1,5 Wochen. Man durfte sich plötzlich keinen Meter mehr entfernen, sie fing wegen jedem Pups an zu heulen und sowieso war alles schlecht und doof. Nach wenigen Tagen sagten auch die Damen in der Kita, dass wir so keinen Erfolg haben werden, solange einer von uns dabei ist, wird sie sich immer uns aussuchen. Leuchtete ein. Leider gab es aber von Seiten der Kita da auch ein kleines Problem: Die Bezugserzieherin konnte sich mein Kind nicht aussuchen, denn die einzige die gerade da war, schien es irgendwie nicht zu schaffen.

Personalmangel zur Eingewöhnungszeit und das bei 7 U3 Kindern in einer Gruppe mit 22 Kindern und nur einer Erzieherin und einer Praktikantin. Die 2. Kraft hatte gekündigt vor den Ferien und die neue im Anerkennungsjahr ist erst seit letzter Woche Mittwoch da. Jedenfalls war sie unsere "große" Hoffnung und wir haben es noch einige Tage gezogen und wollten auf die neue "warten". Mit ihrem zweiten Tag haben wir es dann durchgezogen und ich bin tatsächlich einfach nach einer kurzen tränenreichen Verabschiedung gegangen. Es war eine Stunde verabredet. Diese habe ich auch durchgezogen und die Kita auch. Meine Tochter hat die ganze Stunde durchgeschrien, aber sich dann als ich kam auch schnell beruhigen lassen und sich ganz normal verhalten über den Tag. Als ich sie dann fragte, ob wir morgen wieder in die Kita gehen, nickte sie und sagte mit einem grinsen "Ja" (so wie eigentlich jetzt die ganzen Wochen über). Am 2. Tag waren die Schreiphasen zwar etwas weniger aber sie hat schon ziemlich gut Kontakt zu der neuen Erzieherin gehabt, was ich zumindest sehen konnte. Also erstmal alles positiv. Der dritte Tag war richtig gut, nur noch 2-3 Mal geweint. Aufwärtstrend denkt man da und ist erleichtert.

Tja, wieder mal falsch gedacht. Seit dem ist meine Tochter nämlich schon zuhause am ausrasten, wenn ich sage, dass wir gleich in die Kita gehen. Sie zittert, klammert sich an mich und weint. Das hatten wir dann einen Tag so probiert (dort war dann wieder ganz schlecht wie am 1. Tag eigentlich) und seit gestern hat sie ne fette Erkältung, sodass es jetzt keinen Sinn gemacht hätte (zumal Ansteckungsgefahr).

Meine Schwiegermutter grübelt, wir denken über nichts anderes nach. Ich weiß auch, dass geringeste Zweifel und Unstimmigkeiten z.B. gegenüber der Einrichtung sich auf das Kind übertragen können und das sicher auch passiert. Die Leitung meinte, sie schätzt meine Tochter als "starke Persönlichkeit ein, die das schaffen kann". Sie sagt, ich will ja keine "Heulsuse" erziehen, die bei jeder Kleingkeit weint und alles dadurch bekommt. Sie sagt, wir sollen das durchziehen weiterhin.

Ich weiß aber nun nicht mehr was ich denken und machen soll. Mein Mann glaubt, dass unsere Tochter nicht so weit sei. Dass sie sich wohl auch nicht "wohl" dort fühlt. Dass es nächstes Jahr bestimmt besser klappt. Aber ist das so? Sind 3-jährige nicht auch total schwierig einzugewöhnen (wenn man überhaupt einen Platz bekommt)? Kann sie sich ggf. daran erinnern (oder tut sie das sogar noch an die Phase mit einem Jahr bei der Tagesmutter) und weiß genau, was sie zu tun hat, damit wir kleinbeigeben?

Mein Kopf qualmt, meine Tastatur jetzt auch. Sorry für den langen Text aber ich stehe kurz davor eine viel. sehr weittragende Entscheidung zu treffen mit meinem Mann zusammen versteht sich und weiß einfach nicht mehr weiter. Vielen Dank im vorab für alle, die diesen Text überhaupt bis hierhin gelegesen haben und mir sogar in aller Kürze darauf antworten! GLG

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Hallo :)
Erstmal müsst ihr euch als Eltern einig sein ob euer Kind fremdbeträut werden soll oder nicht? Ich bin absolut gegen Betreuung von Großeltern. Kinder gehören zu den Eltern und unter Kinder.

Unser Sohn kam schon mit 14 Monaten in die Kita. Es war nicht leicht und die Eingewöhnung hat sich ständig verlängert, es Sohnemann ständig krank wurde. Die Erzieherin blieb aber dran und wir auch.

Lg

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Ich bin absolut gegen Betreuung von Großeltern. Kinder gehören zu den Eltern und unter Kinder.

Du hast ja eine tolle Einstellung zu deinen Eltern und Kinder brauchen Kinder erst ab einem bestimmten Alter. Sie müssen zuerst auch die körperlichen und geistigen Voraussetzungen dafür haben.

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Hab ich auch. Meine Eltern sind toll und würden alles für Ihre Enkel tuen. Und da ist schon der Fehler. Ich kenne Kinder die noch bis 3 gefüttert werden und alles dürfen bei den Großeltern. Meiner hat von mir gelernt selbständig zu essen - sich auszudrücken anstatt immer vorgelegt zu werden.

Zu dem ermögliche ich meinen Kindern eine Zukunft in dem ich mich in den Job begebe und sie lernen sozialen Umfang und werden selbstbewusst durch die u3 Betreuung.

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Eure Tochter scheint hier sehr dominant und gleichzeitig erkennt sie Eure Verunsicherung genau. Aus meiner Sicht seid Ihr an die Eingewöhnng falsch rangegangen. Ich musste arbeiten, daher wusste meine Tochter genau sie bleibt ohne mich da. Ihr habt die positiven Ansätze ( erst mal lief es ja ganz gut) nicht konsequent genutzt und seid jetzt in einer Negativ- Spirale gefangen. Ihr müsst Euch entscheiden, wenn die oma noch ein Jahr betreuen kann, warum nicht, aber danach muss Euch, Eurer Tochter und Oma klar sein es gibt kein zurück, ab in den KiGa.
Mir ist immer nicht klar, wovor habt Ihr solche Angst, Eurer Tochter schadet es doch nicht in den KiGa zu gehen. ( Vorausgesetzt es ist ein guter KiGa). Kinder können auch und müssen meiner Meinung nach lernen auch unangenehme Situationen mal durchzustehen. Natürlich möchte sie das ihr da bleibt, aber geht sie daran kaputt wenn ihr nicht da seid, eicher nicht! Daher ist mir auch dieses große Trara um die Eingwöhnung fremd. Das mit der Tagesmutter scheint mir bei Euch ein prägendes Ereignis gewesen zu sein, ich würde das abhaken, es hat halt damals nicht gepasst. KiGa ist was anderes.
Juva

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Hallo, eure Entscheidung kann euch keiner abnehmen. Ihr kennt euer Kind am Besten.

Ich kann dir nur von unserem Abbruch berichten. Es war die beste Entscheidung, die wir treffen konnten. Wir hatten einfach den falschen Kindergarten erwischt und haben die Notbremse gezogen, bevor überhaupt nichts mehr ging. Maßgeblich dazu beigetragen haben die Erzieher selber und das meine ich nicht im positiven Sinn. Es war ein ähnlicher Satz wie bei deiner Leitung von wegen Heulsuse und noch einige andere unprofessionelle Ansichten, die meiner Meinung nach heutzutage nichts mehr in der Kindererziehung verloren haben.

Ein halbes Jahr später und einen Entwicklungsschritt weiter haben wir einen neuen Versuch in einem anderen Kindergarten gewagt. Und Bingo, es funktionierte, auch nicht auf Anhieb aber so viel besser. Jetzt läuft sie gut gelaunt jeden morgen in ihren "70er Jahre Bunker" (Gott, was fanden wir diese Einrichtung schrecklich#rofl, niemals sollte unser Kind dort hin gehen. Tja, unserer Tochter ist die Architektur wohl ziemlich Schnuppe.). Natürlich gibt es auch Tage an denen sie keine Lust hat und ein paar Tränchen fließen....aber ich hatte im neuen Kindergarten noch NIE mein zitterndes, panisches Kind an mir kleben. Kein Kleinkind kann das spielen, das war echte Panik. Laßt euch nicht den schwarzen Peter zuschieben, es sind die Erzieher, die euer Kind nicht "knacken" können.

Den Unterschied jetzt zu sehen, das war es allemal Wert meinen Job zu verlieren, weniger Geld zu haben. Welcher Urlaub ist so schön, das ich ihn mit der Angst meines Kindes "bezahlt" habe? Setzt euch zusammen, entscheidet gemeinsam. Trotz finanzieller Einbußen haben wir es nie bereut.

#winke

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Wenn die Großeltern die Betreuung weiter übernehmen können, dann mache es doch so.

Dein Kind möchte nicht und das zeigt es deutlich und in diesem Alter ist das auch völlig normal. Das hat nichts mit Machtkampf und Durchsetzung zu tun sondern mit den Bedürfnissen von deinem Kind. Für sie gibt es da Nichts wofür sie bereit wäre auf deine Nähe zu verzichten und das sollte man einfach akzeptieren. Natürlich kann man es trotzdem durchziehen und irgendwann wird auch sie resignieren und damit abfinden. Aber solange ihr doch die tolle Option mit den Großeltern habt gibt es doch nichts besseres.

LG

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Hallo,

hat denn Eure Tochter mal verlauten lassen, was sie an dem Kindergarten so schlimm findet?

Also, ist wirklich nur der Grund, dass weder Ihr noch Oma greifbar seid, oder hat sie vielleicht Schwierigkeiten mit den anderen Kindern? Versucht sie überhaupt zu den anderen Kindern Kontakt aufzunehmen? Versucht die Erzieherin, sie an die Gruppe heran zu führen?

Zwischendurch scheint es ja mal funktioniert zu haben. Eventuell ist da was vorgefallen. Manche Kinder sind schon bedient, wenn ein anderes Kind eine blöde Bemerkung macht, von wegen, dass das Kind nicht mitspielen darf und glauben dann, sie dürften nie wieder mitspielen und keiner könne sie leiden.

Ich würde da erstmal Nachforschungen anstellen, bevor ich die Sache abbreche.
3 Jahre ist ein ganz normales Alter für einen Kindergartenbeginn. Abgesehen davon gibt es auch 4- oder 5-jährige, die nicht im Kindergarten bleiben wollen. Das kommt nicht immer automatisch mit dem Alter.

Ich sehe die Betreuung bei Oma oder bei den Eltern bei Kindern ab spätestens 3 Jahren kritisch. Da lernen die Kinder nicht, sich in eine Gruppe von Kindern einzufügen. Spiel- und Sportgruppen oder Verabredungen mit einzelnden Kindern helfen da nicht, denn
das sind keine Gruppen von über 20 Kindern, die man z.T. nicht mag, die man täglich mehrere Stunden sieht und sich irgendwie arrangieren muss.
Die heutige Großeltern-Generation ist leider zudem häufig der Meinung, ihre Enkel maßlos verwöhnen zu müssen/dürfen. Ich weiß nicht, ob das bei Euch zutrifft, aber unserer Oma würde ich die Kinder aus diesem Grund nicht regelmäßig anvertrauen wollen.

LG

Heike

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Hallo zusammen, erstmal vielen Dank für Eure Meinungen und Beiträge. Ich bin heute immer noch nicht schlauer, habe meine Tochter erstmal nicht hingeschickt wg. der Erkältung, da es jetzt keinen Sinn macht. Mal sehen, ob wir es nächste Woche (wenn sie wieder topfit ist) nochmal versuchen.

Es ist ein sehr kontroverses Thema, eigentlich war ich selbst immer sehr dafür, sie jetzt in die Kita gehen zu lassen, da sie sich zum einen ja so toll entwickelt hat und gerne unter Kindern ist und wir damit auch unabhängiger sind von der Oma, zum anderen aber auch weil ich weiß, wie wichtig es gerade für ihre soziale Weiterentwicklung ist.

Anscheindend haben wir unsere Tochter falsch eingeschätzt und müssen es akzeptieren - meine einzige Angst ist wie gesagt nur, dass sie es in einem Jahr eben auch nicht anders möchte und das selbe Spiel dann zum 3. Mal losgeht. Ich würde sie dann sowieso im Nachbarort anmelden, da wir Anfang Januar umziehen werden, macht dann für mich und sie bestimmt auch mehr Sinn bzgl. Freunden etc.

Danke für die Tipps, das mit den Nachforschungen brauche ich nicht, es ist ncihts vorgefallen, das habe ich schon erfragt bzw,. war ja der Tag ganz ok und erst ab dem nächsten Morgen ging nichts mehr. Sie merkt einfach was Sache ist und ganz klar merkt sie unsere Verunsicherung und die fehlende klare Linie. Das ist mit ein Grund, dessen bin ich mir sicher. Naja, jetzt ist ja wieder Wochenende und wir überlegen weiter!

Liebe Grüße

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Hallo,

ich persönlich finde die Größe der Gruppe (zuviele Kinder) und den Betreuungsschlüssel nicht geeignet für ein Kind U3.

Bei uns in der Gemeinde sind in den Krippen 12 Kinder (1-3 Jahre) und 3 Erzieherinnen/Kinderpflegerinnen.

Gibt es denn keine anderen Krippen bei Euch mit kleineren Gruppen und einem besseren Betreuungsschlüssel?

LG

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Hey Bateau, doch das stimmt wohl, leider ist das hier aber fast überall so. Habe zumindest bisher keine andere Kita gefunden, wo es so kleine Gruppen und so viele Erzieher / Pflegerinnen gibt. Schön wäre das...

LG

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Hallo,

da haben wir es hier wohl wirklich gut..

Gibt es bei Euch keine Großtagespflege? Das ist ein Zusammenschluss von Tagesmüttern, die in angemieteten Räumlichkeiten U3 Kinder betreuen. Meist kleine Gruppen und individuelle Betreuung.

LG und Euch alles Gute

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An welcher Stelle es jetzt schief gelaufen ist, kann und will ich nicht sagen, aber ICH denke, dass es dort keinen Sinn mehr macht. Das Arne Kind!!!
Meine 2 älteren Kinder (6 J Unterschied, daher nie zusammen im Kiga) haben sich mit 3 J super eingewöhnt. Bei beiden konnte ich am 2. T gehen und sie haben nie geweint.
Lg