Inwiefern darf man sein Kind kritisieren?

Hallo liebe Urbis,

mein Sohn ist 5 Jahre alt und seit dieser Woche ein Vorschulkind. :-)
Sobald ich irgendeine Art von Kritik an ihn habe (egal wie nett verpackt), ist er zutiefst gekränkt, enttäuscht und demotiviert. Ich unterstützte ihn in allem und kann auch immer zu mir kommen. Ich lobe ihn natürlich. Aber manchmal versuche ich ihn anzuspornen etwas vielleicht besser zu machen.

Ich kann doch nicht unentwegt alles loben, was er tut, oder? Ich bin total in einem Konflikt. Ich möchte aber auch, dass mein Kind eine gesunde Selbsteinschätzung hat. Er soll nicht denken, er wäre unfehlbar. Oder soll ich ihn einfach lassen und warten bis er Kritik von anderen erhält?
:-(

Liebe Grüße Nadine

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Bitte löschen

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Hallo Nadine,
Warum willst du es löschen lassen?

Lg

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Ich habe plötzlich Bedenken bekommen, dass ich missverstanden werde und hier eine unnötige Diskussion los geht. :-(

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Ach quatsch. Ich finde man sollte sein Kind kritisieren damit es selbstkritisch ist. Mein Sohn ist keine 4 Jahre alt und kritisiert mich auch auf seine Art (wie z.b. Mama das hast du falsch gemacht :))

Ich würde sagen zeig ihm Beispiele oder rede mit der Erzieherin aus dem kiga.

Als ich das gelesen habe musste ich an das Bild denken: :)

Lg

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Hallo,

selbstverständlich darfst du deinen Sohn kritisieren? Warum auch nicht?

Ein großes Problem, zur Zeit ist immer wieder, das Kinder in den Himmel für Nichtigkeiten gelobt werden. Spätestes in der Schule klappt das nicht mehr, die Dramen darfst du dir gerne ausmalen. Und eine gesunde kritische, nicht verblendete Sicht auf sein Kind und sich selbst schadet nicht.

LG Reina

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Sohnemann ist 2,5 und bisher wird er hauptsächlich gelobt. ;-)
Ich denke man muss aufpassen, ob der Ansporn den man vielleicht gut meint nicht übers Ziel hinaus schießt.
Also altersgerechte Dinge loben, aber nicht mit Kritik versuchen da mehr raus zu holen als nötig.

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Huhu,

also 2,5jähre kann man da wirklich nicht mit Vorschulkindern vegleichen, finde ich.

LG
Salo

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Auch bei Vorschulkinder muss man aufpassen, dass Kritik nicht Druck wird.

Und Kritik an dich: lies doch genau bis du antwortest. Ich habe lediglich gemeint, dass er mit 2,5 noch mehr gelobt wird, aber nicht verglichen.

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Hallo Nadine,

ich glaube, das ist das Alter. Bei meiner Fünfjährigen ist es genauso. Sobald ich etwas - egal wie nett formuliert - kritisiere oder sie selbst merkt, dass sie einen Fehler gemacht hat oder so etwas, läuft sie in ihr Zimmer, zieht sich die Decke über den Kopf und schreit "geh weg" (was sie gar nicht will). Wenn ich ihr anbiete, sie in den Arm zu nehmen kommt auch öfter mal ein Satz wie "ich bin scheisse" (das ist das absolut schlimmste Wort, das sie kennt).

Bei der Großen war es gar nicht so viel anders in dem Alter.

Wobei ich bei beiden merke, dass sie nur zu Hause so extrem reagieren/reagiert haben, woanders nehmen/nahmen sie es hin, wenn sie kritisiert werden, und manchmal lernen sie sogar etwas daraus.
Auch tagesformabhängig ist es, sind sie müde, ist es schlimmer.

Ich denke, viele Kinder sind in dem Alter an sich etwas unsicherer und fühlen jede Kritik wie einen Schlag in die Magengrube, vor allem wenn es von geliebten Menschen kommt.

Bei meiner Großen hat sich das Problem von selbst erledigt, ich gehe mal davon aus, dass es das bei der Kleinen auch wird. Sie merkt, dass die Art und Weise nicht besonders gut bei mir ankommt und wird andere Wege finden.

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Hey meine Tochter ist erst 1 Jahr und 8 Monate und ich lobe sie auch schon für Alters ensprechende sachen und manchmal sage ich Ihr aber auch wie sie es besser machen könnte. Also wenn dein Sohn was macht am besten vorher loben und danach dann zeigen wie man es anders machen könnte, ihm dann sagen das es eventuel so besser klappt ;)

Wenn meine Tochter 10x die jacke falsch herum hinhängt und die Jacke jedesmal wieder runterfällt lobe ich sie ja dennoch dafür das sie es wenigstens versucht und zeige Ihr dann halt wie es besser klappt ;)

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Hallo Nadine,

erst einmal finde ich es total schade, dass du es löschen lassen wolltest. Das ist doch eine wichtige Frage!

Ich muss Dir aber sagen, dass mir da Infos fehlen. In welchen Situationen reagiert er so. Ist es nur bei dir aber bei anderen nimmt es Ktitik an oder generell überempfindlich?

Da wäre mir wichtig zum Beispiel zu wissen, was der Kindergarten berichtet ?

Wie steht es bei euch um das Thema ,,verlieren können" ?

Ich muss der anderen Userin widersprechen. Es ist nicht generelle ,,ich kann in diesem Alter mit Kritik umgehen" Phase. Manche Kinder haben damit ihre Probleme, andere eher nicht.

#winke

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Das ist in absolut jeder Phase einer kindlichen Entwicklung so, dass sie bei dem einen Kind ausgeprägt ist beim anderen kaum spürbar...

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Huhu,
mein Sohn reagiert auf Kritik sehr stark beim z.b. Malen. Entweder er ist selbst unzufrieden mit seinem Bild und wird wütend inkl. Stift werfen usw. oder wenn er mir ein Bild zeigt, wo ich genau sehe, dass er am Schluss keine Lust mehr hatte, darf ich ihn garnicht darauf aufmerksam machen. Dann ist er auch wütend und weint. Oder beim Essen, wenn irgendwas schwieriger ist zu händeln und ich ihm vorschlage, wie er zb. ein Brot besser festhalten könnte, reagiert er auch stur.
Es ist eigentlich ehr bei kleinen Dingen.

Verlieren kann er auch schlecht. An einem Tag hat er mal mit Freunden Fussball gespielt. Er hat die anderen Kinder die ganze Zeit schlecht gemacht und gesagt, dass nur ER richtig Fussball spielen könnte. Da hatte ich ihm auch erklärt, dass Fussball ein Teamsport ist und alle zusammen spielen müssen. Und es nicht so nett sei, seine Mannschaftkollegen die ganze Zeit schlecht zu machen. Man muss sie motivieren. Genau wie ich ihn motiviere. Die Kritik wollte er garnicht hinnehmen. Mein anderer Sohn ist 3 Jahre und geht mit Kritik irgendwie besser um. Er hat auch mehr Geduld und Ausdauer.

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Hallo,

da ein Kind auch lernen muss, mit Kritik umgehen zu können, handelst Du vollkommen richtig, finde ich.

LG

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Vielen Dank für Eure Antworten.

Ich übe Kritik aus, wenn ich es für nötig halte. Und mahne, wenn er sich grundsätzlich falsch verhält.

Ich wollte eigentlich nur wissen, ob seine Reaktionen darauf normal sind... und ja, nach Euren Antworten anscheinend schon. ;-)
Er ist sehr ehrgeizig und möchte immer alles sofort können, was aber wieder zu Folge hat, dass er erstmal rum zickt, wenn es doch nicht so läuft wie erwartet.

Mein Sohn kann auch schon schreiben und rechnen, aber bei seinen emotionalen Reaktionen erkennt man sein wahres Alter. Ihn würde ich jedenfalls noch nicht einschulen lassen! ;-)
Dann allen einen schönen Tag. :-)

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Hallo Nadine!

Beim Lesen deines Beitrages ist mir gleich unser Nachbarssohn eingefallen. Er (Einzelkind) wurde von seinen Eltern von klein auf für jeden Pups nur gelobt und in den Himmel gehoben, wie wahnsinnig toll er alles macht - auch wenn es für sein Alter nur selbstverständliche Kleinigkeiten waren. Wir haben das ganz oft über den Gartenzaun hinweg mitbekommen (Bsp.: Nachbarssohn war schon im Schulalter, seine Mutter möchte den Garten gießen und bittet ihren Sohn, den Wasserhahn beim Gartenschlauch aufzudrehen, Sohn macht das, Mutter beginnt mit einer Lobeshymne, wie toll er das gemacht hat --> ich finde, ein einfaches "Danke" hätte an dieser Stelle gereicht...).

Ergebnis war, dass dieses Kind ständig und immer die Bestätigung seiner Eltern gebraucht hat, bei allem was er gemacht hat ("Mama guck, Mama guck!" "Mama, schau wie toll ich das mache!",......). Er hat so lange nach einer Rückmeldung (Lob) verlangt, bis er sie bekommen hat. Mittlerweile ist er schon älter und nicht mehr so oft im Garten ;-)

Lange Rede, kurzer Sinn: JA, Lob ist wichtig - aber nur in angemessenem Ausmaß. Und JA, auch Kritik ist wichtig! Und ich finde, man darf als Mutter/Vater sein Kind sehr wohl kritisieren. Dass man das in den passenden und dem Alter des Kindes entsprechenden Worten tut, ist selbstverständlich. Gesunde Kritik braucht jeder Mensch, um sich und sein Tun zu reflektieren. Und das können Kinder nur lernen, wenn sie nicht die ganze Kindheit lang in den Himmel gelobt werden, sondern auch mit negativer Rückmeldung umzugehen lernen. Denn das sind wichtige Kompetenzen (Frustrationstoleranz, Selbstreflexion), die die Kinder für ihr weiteres Leben brauchen!!!

Ich finde, du machst das schon richtig so. Nimm deinen Sohn aber dabei auch in den Arm und zeige Verständnis für seine Enttäuschung. Ganz wichtig: zeige im Lösungswege auf, wie er es das nächste mal besser machen kann.

LG Sandra

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Mein Sohn ist der Erstgeborene und wurde wahrscheinlich auch mehr gelobt als sein Bruder. Ich stimme Dir vollkommen zu. Wenn ich mein Sohn kritisiere, dann mache ich es immer auf einer Ebene und nicht von oben herab. Heißt, natürlich nehme ich ihn in den Arm und versuche ihm auch zu erklären, warum ich das sage und dass ich natürlich seinen Ärger verstehen kann. Nun gut, dann hoffe ich mal, dass er kein Egomane wird! ;-):-p
LG Nadine