Süßigkeiten als Belohnung im Kindergarten - Eure Meinung dazu?

Hallo miteinander!

In der Kindergartengruppe meines Sohnes (5) bekommen die Kinder ständig Gummibärchen u.ä. als Belohnung: Wenn sie beim Sport schön mitgemacht haben, wenn sie das Gruppenzimmer schön aufgeräumt haben, wenn sie nach dem Mittagessen mithelfen beim abräumen und putzen, wenn sie schön leise waren, im Abschlußkreis zu den Spielen...

(Als Krönung obendrauf mussten wir uns dann aber am Elternabend anhören, dass wir Eltern doch unseren Kindern bitte eine gesunde Brotzeit mitgeben sollen und ruhig öfter mal die Inhaltsstoffe lesen sollen, wenn wir was kaufen - was ich sehr, sehr gut finde, aber absolut nicht angebracht von jemanden, der Kinder mit Gummibärchen belohnt.)

Mir persönlich geht diese Belohnerei aus zwei Gründen total gegen den Strich: Erstens, weil ich es für nicht sinnvoll und sogar kontraproduktiv halte. Als Erwachsene bekommen wir auch keine Belohnung, wenn wir unsere Wohnung aufräumen - die Belohnung liegt darin, dass ich meine Sachen finde, wenn sie an ihrem Platz sind, dass nichts kaputtgeht, weil ich versehentlich darauftrete usw. Oder was ist, wenn sie in die Schule kommen? Da müssen sie leise sein, aber ein Gummibärchen gibt es dafür sicher nicht!

Und zweitens nervt es mich aus einem persönlichen Umstand heraus. Die Gruppenleiterin hat mich beim letzten Elterngespräch auf gewisse Verhaltensauffälligkeiten meines Sohnes aufmerksam gemacht: Dass er sehr impulsiv ist und auch sehr wild, so wild, dass er Gefahr läuft, sich im Spiel selbst zu verletzen und dass er oft auch völlig abwesend ist und gar nicht mitkriegt, was um ihn herum passiert. Sie hat mir eine Ergotherapie empfohlen. Ich bin dem natürlich nachgegangen und war mit ihm beim Arzt.

Der Arzt hat lange mit mir gesprochen und sich auch meinen Sohn angeschaut. Eine Ergotherapie hielt er aber für absolut nicht angezeigt, im Gegenteil, er meinte, mein Sohn sei topfit, clever etc. pp. Er meinte, es sei einfach sein Charakter (genau mein Gedanke übrigens), was nichts schlechtes sein muss - man muss nur wissen, wie man damit umgeht, damit er es im positiven Sinne nutzen kann.

Es macht jetzt keinen Sinn bzw führt zu weit, da detaillierter darauf einzugehen, jedenfalls hat er mir u.a. geraten, den Zuckerkonsum sehr niedrig zu halten, was sich im letzten halben Jahr auch sehr positiv ausgewirkt hat und für meinen Sohn auch prima funktioniert hat.

Mit der Erzieherin hatte ich nach dem Arztbesuch auch ein Gespräch, wir hatten die Abmachung, dass mein Sohn an den Kindergeburtstagen EIN Stück Kuchen (oder Muffin...) essen darf, damit er nicht ausgeschlossen wird, aber eben nur eins und nicht zwei oder drei. Ansonsten hatte ich noch spezielle zuckerfreie Gummibärchen hinterlegt, wo abgemacht war, dass er, sollte es MAL Gummibärchen geben, stattdessen davon was kriegt.

An diese Abmachung hält sich inzwischen keiner mehr. Laut Erzählungen von meinem Sohn bekommt er regelmäßig ein zweites Stück Kuchen angeboten und auch von den normalen Gummbärchen. Manchmal erzählt er mir, dass er dann selsbt auf seine eigenen Gummibärchen aufmerksam macht.

Dazu muss ich vielleicht noch anmerken, dass meine Tochter in die gleiche KiTa, aber in eine andere Gruppe geht. Sie hat mir (auch auf Nachfrage) noch nie irgendwas von Gummibärchen erzählt, die sie bekommen haben.

Ich muss ehrlich sagen, mich nervt das total, also einmal im allgemeinen, weil ich es nicht richtig finde, dass die Kinder so oft Süßigkeiten bekommen, und in dem speziellen Fall erst recht, weil ich eine ärztliche Empfehlung habe, dass mein Sohn nicht zuviel Zucker konsumieren soll. Für mich ist das mittlerweile zu einem richtigen Kampf geworden, da drücken die Nachbarn den Kindern (ungefragt) Schoko in die Hand, weil sie ein Paket dort abgeben, nach dem Fußball gibt es Caprisonne zur Belohnung, beim einkaufen an der Kasse werden großzügig Süßigkeiten ausgeteilt usw. usw. Jeder Erwachsene glaubt, es sei ja nur eine einzige kleine Ausnahme, aber in Summe führen diese "einzigen kleinen Ausnahmen" dann zu einem stattlichen Berg. Und ich muss ehrlich sagen, auch ich möchte meinen Kindern gern mal eine Freude machen und ein Ü-Ei vom einkaufen mitbringen oder am Sonntag einen Kuchen backen. Das geht aber gar nicht mehr, weil von allen Seiten schon süßes auf uns einströmt.

Lange Rede kurzer Sinn, ich habe einen Termin für ein Elterngespräch im Kindergarten ausgemacht. Mir gehen verschiedene Varianten im Kopf rum, was und wie ich es sagen könnte. Wie würdet ihr es angehen???

Danke fürs Lesen soweit!

abbymaus

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In diesem Fall würde ich auch das Gespräch suchen. Mal davon abgesehen, dass für speziell deinen Sohn, die Menge an Zucker noch eine besondere Schwierigkeit darstellt, finde ich die Eigenheit, Süßigkeiten als Belohnung zu geben, sehr kontraproduktiv.

Manche Eltern halten es vielleicht so, andere nicht... und für die letzteren ist das mehr als kontraproduktiv.

Wir sind sehr offen beim Umgang mit Süßigkeiten, unsere Tochter hat recht freien Zugang / Umgang damit, aber auch wir verfolgen natürlich ein bestimmtes Ziel mit dieser Taktik und als "Belohnung" sollte Süßes auch bei uns auf keinen Fall gesehen werden.

Im Kindergarten gibt es mal einen Keks über Tag, es gibt Nachtisch beim Mittagessen, vielleicht am Nachmittag mal einen Obstquark und Kuchen / Muffins zu einem Geburtstag. In Ausnahmefällen gibt es auch mal alle paar Wochen Gummibärchen in der Mini-Tüte. Meistens auch zu irgendeinem Anlass. Bis dahin ist es für mich völlig in Ordnung.

Aber Süßigkeiten als Belohnung fürs Aufräumen sind für mich ein NoGo. Das will ich zu Hause nicht und somit auch im Kindergarten nicht. Sonst muss man ja zu Hause ständig gegen den Kindergarten kämpfen.

Wenn der Kindergarten allerdings seine Taktik nicht ändern möchte und auch für dich keinen Ausnahme-Weg gehen will, wird es sicher schwierig.

Ich wusste zum Glück vorher, wie es bei uns im Kindergarten gehandhabt wird. Wäre ich zB für eine Ernährung völlig ohne Zucker oder ausschließlich vegetarisch oder Bio oder sonstwas, hätte ich diesen KiGa nicht gewählt.

Prinzipiell würde ich versuchen (wenn ein Wechsel nicht möglich ist), meinem Kind klarzumachen, dass es im Kindergarten anders läuft als zu Hause. Ansonsten ist vielleicht ein Attest vom Arzt möglich, dass es so nicht geht? Auf Allergien wird ja in der Regel auch Rücksicht genommen - MUSS Rücksicht genommen werden.

Vg Lia

4

Hallo,

danke für Deine Antwort. Das mit den Allergien ist ein guter Punkt, da geht es ja auch. Und bisher war es ja auch möglich, dass mein Sohn eben keine "normalen" Gummibärchen bekommt, nur mittlerweile wird sich - warum auch immer - nicht mehr daran gehalten. Das wird sich vielleicht bei dem Gespräch herausstellen.

Nach außen hin präsentiert sich die KiTa durchaus so, dass Süßes nicht erwünscht ist, mit Ausnahme der Geburtstage, da ist es "geduldet". Ein Gruppenwechsel wäre vielleicht zum Schuljahreswechsel denkbar, aber ob ich das meinem Sohn antun will, aufs letzte Jahr nochmal die Gruppe zu wechseln? Ich weiß es nicht...

"Lustigerweise" ist es nichtmal so, dass zu Hause Süßigkeiten als Belohnung erwartet werden, er weiß genau, wie ich da ticke. Und räumt übrigens für einen 5jährigen wirklich vorzüglich auf. Als der Arzt uns damals diese Zuckerreduktion "verordnet" hat, habe ich mit meinem Sohn darüber gesprochen. Es war für ihn ohnehin nichts neues mehr, dass Zucker ungesund ist. Ihm war wichtig, dass er weiterhin "süß" essen darf, und das darf er auch, in Form von Obst zB. Wir hatten die Abmachung, dass es zweimal die Woche "richtige" Süßigkeiten gibt, also mit Kristallzucker, und das hat alles gut funktioniert, bis die KiTa aus der Reihe getanzt ist. Seitdem fragt er auch zu Hause täglich wieder nach Süßigkeiten.

LG

abbymaus

5

"Seitdem fragt er auch zu Hause täglich wieder nach Süßigkeiten."
Das kenne ich ... unsere Tochter ist viel jünger, aber genauso. Bei einer Ausnahme folgen wochenlagen Nachfragen ;-)

Bei uns in der Gruppe ist auch ein Mädel, dass eine Glutenunverträglichkeit hat und deswegen die Kekse, die es zwischendurch mal gibt, nicht bekommen darf. Die Eltern lagern für sie immer eigene Kekse im Kindergarten und das Mädel bekommt halt immer die Eigenen. Das ist kein Problem.
Natürlich ist das Aufwand, aber so ist es eben bei so vielen verschiedenen Kindern.

Kann der Arzt vielleicht bestätigen, dass es wichtig für deinen Sohn ist, damit den Erziehen / Erzieherinnen die Wichtigkeit für euch bewusst ist? Damit es halt nicht nur ein "Spleen" der Eltern ist (auch wenn selbst das berücksichtigt werden sollte, wenn es nicht total abgefahren ist...)

Vg Lia

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2

Hallo,

Süßigkeiten in der Kita als ständige Belohnung geht natürlich nicht. Da sprich mit der Leitung. Fakt ist aber, dass Zucker nicht auf dreht. Es ist kein Koffein.

LG

Katty

3

Hallo, danke für Deine Antwort. Es geht aber nicht darum, dass der Zucker "aufdreht", es geht um die Wirkung auf den Blutzuckerspiegel. LG abbymaus

6

Die Energie, die in Form von Zucker sehr plötzlich anflutet, muss aber irgendwo hin. Daher kann es sein, dass das Kind insbesondere nach Zuckerverzehr einen größeren Bewegungsdrang hat bzw unruhig ist. Aus diesem Grund gibt man einem Rennpferd vor einem Rennen ja auch Hafer und nicht ausschließlich Heu, da ihm somit eine schnelle hochwertige Energiequelle zur Verfügung steht, weshalb die Muskulatur eine höhere Leistung erbringen kann.

Sofern Kakao enthalten ist, kommt zusätzlich noch die Wirkung des Theobromins hinzu. Das ist eine mit dem Koffein verwandte Substanz, die z.b. Zu einer leicht beschleunigten Herzfrequenz und atemfrequenz führt und eine aufputschende Wirkung hat. Da gibt's natürlich auch einen Gewöhnungseffekt, aber Initial sind wir alle ziemlich sensibel bei Kontakt. Theobromin ist übrigens auch der Grund, weshalb Schokolade für Tiere giftig ist. Die kommen mit dem Effekt auf Herz und Kreislauf nämlich nicht gut klar und können es nicht so gut wie wir verstoffwechseln.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Theobromin

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Hallo
Süßigkeiten dauerhaft als Belohnung finde ich echt komisch, da frage ich mich ob die Erzieher es nur so schaffen sich durchzusetzen #kratz
Bei uns gibt es hin und wieder Süßigkeiten und es gibt auch keine Beschränkung was man mitnehmen darf, das finde ich ok. Süßigkeiten werden hier aber nicht als Belohnung gegeben oder als etwas besonderes glorifiziert sondern einfach als etwas das man in Maßen auch essen darf..

LG

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Ja, genau so würde ich es auch gern handhaben. Den Kindern beibringen, dass es zwar nicht gesund ist, in kleineren Mengen aber durchaus ok. Ich liebe es zB auch, am Sonntag mal ein Stück Kuchen zu essen. Aber der Kindergarten macht mir da ein bißchen einen Strich durch die Rechnung. Ich hoffe, ich kann das irgendwie in Ordnung bringen.

LG
abbymaus

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Hallo,

um ehrlich zu sein, finde ich Gummibärchen als Belohnung nicht so wild.

Eine Kusine ist ein ganz dürres Hemd. Die einzige Süßigkeit, die sie sich gönnt und zwar tütenweise, sind Gummibärchen.

In dem Alter hat meine Tochter sie auch noch gar nicht gegessen.

Wenn Ihr und andere Eltern grundsätzlich etwas gegen Belohnungen haben, müsstet Ihr das Gespräch mit der Leitung suchen.

GLG

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Hallo!

Im Großen und Ganzen sehe ich das wie du, trotzdem verstehe ich die TE:
1. Offensichtlich gibt es die Gummibärchen schon bei Selbstverständlichkeiten, wo es eigentlich gar keiner Belohnung bedarf - Aufräumen nach dem Spielen, ruhig sein im Stuhlkreis, helfen beim Tischabräumen... Das sind für mich die alltäglichen Aufgaben der Kids, dafür brauch ich sie doch nicht belohnen. Und für Kinder, die es nicht anders kennen, ist schon ein Lob eine Belohnung. Wenn man da gleich zu Gummibärchen greift, erwarten die Kids irgendwann für jeden Pups ne Belohnung - frei nach dem Motto "Häng bitte deine Jacke auf!" - "Was krieg ich dafür?"
2. Die TE möchte nicht, dass ihr Kind so viel Zucker konsumiert und gibt darum sogar extra zuckerfreie Gummibärchen mit... - Über solche Wünsche dürfen sich Erzieherinnen nicht hinweg setzen - erst Recht nicht, wenn es einen ärztlichen Rat dazu gibt!
3. In 90% der KiTas gibt es derartige Belohnungssystem nicht - trotzdem funktionieren die Gruppen gut. Wenn Erzieherinnen es nicht auf die Reihe bekommen, die Kids ohne dieses Belohnungssystem in die Spur zu bekommen, haben sie m.E. den Beruf verfehlt!

LG

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Finde es auch etwas befremdlich wenn die Kinder als Belohnung in der Kita ständig Süßigkeiten bekommen. Ich würde mich mal mit dem Elternbeirat in Verbindung setzen und nachfragen, was die anderen Eltern so davon halten.
Ich persönlich finde es nicht so schlimm, wenn sie ab und an Süßigkeiten bekämen im Kindergarten ( Geburstage, Feste, Feiern)...aber als Belohnung fürs Aufräumen?????? Nein, das kann nicht deren Ernst sein?!?

Also im Elterngespräch würde ich eben auf meinen Sohn eingehen. Nochmal sagen, dass du eben nicht möchtest, dass er ständig Süßigkeiten bekommt. Sie müssen sich ja dran halten. Und im Allgemeinen kannst du ja mal nachfragen, warum sie das mit den Gummibären so handhaben? Ob es keine anderen Möglichkeiten gibt? Denn wenn einige Kinder da Unverträglichkeiten haben, bringt das System ja auch keinen Sinn.
Ja, und dann würde ich mich eben mal mit dem Elternbeirat in Verbindung setzen. Man kann auch jederzeit einen Termin in der Sprechstunde bei der Leitung ausmachen.

Vielleicht solltest du das tun? Ist wahrscheinlich besser, als die Erzieher anzugreifen...Muss ja auch nicht unfreundlich ablaufen das Gespräch. In einem ruhigen Gespräch können oft Lösungen gefunden werden.

20

Danke, das ist ein guter Ansatz mit den Fragen und den Elternbeirat werde ich im Hinterkopf behalten, an den hatte ich noch gar nicht gedacht.

LG

abbymaus

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Hallo,

ich würde im Kindergarten gar nicht groß um den heißen Brei reden, sondern sagen, dass die Vorgaben bezüglich Essen für Deinen Sohn einzuhalten sind.
Bei Euch geht es ja nicht einmal in erster Linie um eine Einstellungssache, sondern um gesundheitliche Gründe.
Was wäre denn, wenn ein Kind gegen etwas allergisch wäre?
Oder unser Sohn hat eine Zahnschmelzstörung und darf deswegen keine Gummibärchen, Lutscher oder Bonbons essen.
Bei uns im Kindergarten hängen entsprechende Hinweise für solche Kinder in der Küche aus, und daran wird sich auch gehalten.

Allgemein könntest Du mal bei der Leitung des Kindergartens nachfragen, ob es überhaupt bekannt ist, dass in Eurer Gruppe so viele Süßigkeiten verteilt werden und ob das in ihrem Sinne ist. Was das angeht, wäre ich mir nämlich nicht so sicher.
Vermutlich kommt ja die Anweisung, die Eltern auf gesundes Essen hinzuweisen von denen.

Ich finde das allgemeine Süßigkeiten-Bombardement heutzutage auch nervig.

Früher hatten wir bei Sankt Martin z.B. aus der ganzen Straße (ca. 25 Häuser) jeweils eine Tüte Süßigkeiten zusammen. Wir waren dieses Jahr mit den Kindern nur bei drei Nachbarn von uns und zwei Nachbarn von einer Freundin unserer Tochter, und die Kinder hatten schon jeweils eine halbe Tüte voll.

Die Leute meinen das ja nett. Sie freuen sich über die Kinder und wollen nicht geizig erscheinen, aber weniger pro Person wäre da wirklich mehr. #schwitz

Es werden auch in Restaurants oder Läden mehr Süßigkeiten verteilt als früher. Von Hobbies kenne ich es bei unseren Kindern nur von der Ski-Schule her, aber das sind bei uns 5 Tage pro Jahr, also vernachlässigbar.

Ich bin mal gespannt, wie das Thema bei unserem Sohn in der OGS läuft. Da gibt es zwar immer Obst für die Kinder und als Hauptgetränk Wasser, aber andererseits werden auch gerne und häufig Gummibärchen verteilt, wie ich von unserer Tochter weiß.

Unser Sohn sagt zwar von sich aus häufig schon selbst, dass er keine darf. Aber manchmal greift er doch zu.

LG

Heike

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In Restaurants finde ich es immer besonders toll, wenn dann der Lolly schon auf dem Teller liegt - es soll doch tatsächlich Kinder geben, die schlecht essen, und die dann zu überzeugen, erst das Gemüse zu essen #schwitz.

In der Schule ist das bei uns eh so ein Thema, da gibt es nachmittags grundsätzlich einen süßen Nachtisch (meist Pudding o.ä., selten mal Quark oder Joghurt, nie Obst), das Essen ist insgesamt eher dürftig (wird halt von einer Metzgerei geliefert, und so fällt es auch aus - nur einmal in der Woche kein Fleisch, meist Gurken-Salat aus dem Eimer statt Gemüse, Fleisch meist in Form von Hackfleisch oder Bratwurst...), und dann halten die Betreuerinnenn auch noch gerne Gummibärchen zum Ruhigstellen der Kids bereit (mit vollen Wangen tobt und schreit es sich halt schlechter). Ich wünsch dir, dass das bei Euch besser ist ;-).

LG

24

Liebe abbymaus,

mich würde sehr interessieren, wie dein Gespräch verlaufen ist. Ich hatte heute eines zum exakt selben Thema und wurde behandelt wie ein Freak, ein absoluter Außenseiter mit nicht nachvollziehbaren Forderungen.

Dabei würde ich mich als normal betrachten, wir backen zuhause Kuchen, nach dem Mittagessen gibt es für meine 4jährige Tochter oft einen kleinen Nachtisch oder ein Stück Schokolade, in der Apotheke einen Traubenzucker (Naja, eigentlich gibt es eine Hand voll, einer wird eben gegessen…), es wird auch einen Schokoladenosterhasen geben, nur auf allzu bunte Süßigkeiten verzichte ich komplett. Und natürlich auf Süßes als Belohnung. Und an Deinem Artikel sehe ich, dass es doch tatsächlich Menschen gibt, die zu diesem Thema exakt so denken wie ich.

Auch bei uns im Kindergarten ist es so, dass es regelmäßig Süßes gibt, zu allen möglichen Anlässen aber auch als Belohnung, z.B. für’s Abspülen. Muss denn so eine verantwortungsvolle Aufgabe „entschädigt“ werden?? Für mich absolut unbegreiflich. Nun habe ich auch noch erfahren, dass der Kindergarten von wohlmeinenden Personen mit Lebensmitteln aus dem Supermarkt beliefert wird, die am MHD-Ende sind. Da wird dann mal ne Packung abgepackter Fabrik-Doughnuts an die Kids verfüttert. Oder den Kindern ein Fruchtnektar mit 25% Fruchtgehalt als Saft serviert.

Vielleicht kannst Du mich mit einen positiven Erlebnis von Deiner Seite etwas aufbauen?

Danke und liebe Grüße!

25

Hallo!

Erstmal freue ich mich, dass es anscheinend noch so einen "freak" wie mich gibt, der zumindest in Sachen Ernährung anscheinend sehr ähnlich tickt wie ich! :-)

Aber natürlich sehr schade, dass auch Du so eine doofe Erfahrung machen musstest.

Ich habe eine - vor allem nervliche - Odysse hinter mir, aber ich erzähle mal von Anfang.

Ich stell derweil schonmal ne Ladung #tasse in die Runde... es könnte etwas länger werden ;-)

Zunächst hatte ich also mein Gespräch mit der Gruppenleiterin. Ich muss ehrlich sagen, mich hat das ganze Thema so aufgewühlt und geärgert, dass ich nicht in der Lage war, die Kritik so umfassend anzubringen, wie ich gerne wollte und habe mich im wesentlichen auf speziell meinen Sohn / den ärztlichen Rat bezogen und darauf aufmerksam gemacht, dass für mich das Abkommen mit den Ersatzgummibärchen etc. immer noch aktuell ist. Ich habe dann lediglich noch auf die Problematik hingewiesen, dass es halt die Menge macht und es ja nicht nur die KiTa ist, die - in meinen Augen zu viele - Süßigkeiten verteilt, sondern Nachbarn, Geschäfte, Sportvereine, Freunde.... etc.

Sie meinte, es war wohl irgendwie in Vergessenheit geraten, dass er möglichst nichts süßes soll und die Küchenkraft wusste wohl gar nicht Bescheid. Sie würde es bei der nächsten Teamsitzung auf jeden Fall nochmal ansprechen.

Ich habe mir dann vorgenommen, eine Zeit abzuwarten (ich wusste nicht, wann die Teambesprechung sein würde), bis dahin den Essensplan genauer im Auge zu haben und mir Notizen zu machen, was mein Sohn so erzählt, wann es Gummibärchen gab und wieso. Dabei habe ich dann ein paar "interessante" Dinge herausgefunden, zB dass die Kinder anscheinend einmal in der Woche Weihnachtsschokolade als Nachtisch bekommen (so kleine Nikolausstiefel und sowas). Ja, im März! Nachtisch übrigens, der nicht auf dem Essensplan aufgeführt war. Genauso wie es kürzlich Donuts gab, auch als Nachtisch. Und einmal stand Nachtisch drauf und mein Sohn sagte, es gab gar keinen. Auf Nachfrage erklärte man mir, es hätte Äpfel gegeben, aber es war keine Zeit mehr dafür.

Die Donuts haben das Fass dann zum überlaufen gebracht und ich bin direkt zur Leitung ins Büro gestiefelt. Dort habe ich aber (anscheinend, dazu komme ich gleich noch) offene Türen eingerannt. Ich stiess auf Verständnis und bekam gesagt, es wurde gerade im Team besprochen und beschlossen, dass Süßigkeiten als no-go deklariert werden. Den Eltern wird es freigestellt sein, was sie den Kindern als Frühstück/Brotzeit mitgeben (also zB Nutellabrot...), aber Süßigkeiten sind nicht erlaubt, nicht in der Brotbox, nicht als Spende für die Gruppe o.ä. Einzige Ausnahme der Kindergeburtstag, da darf weiterhin Kuchen etc. mitgegeben werden. Es hieß, es wird die Tage (heute oder morgen) eine Info an die Eltern geben. Elterninfo gab es heute noch keine, vielleicht morgen. War für mich soweit ok, bzw. ich wollte mich eigentlich schon über meinen Erfolg freuen.

Bis heute. Da gab es dann wieder Weihnachtsschokolade als Nachtisch und gleich nach dem Essen wurden dann auch noch Gummibärchen an die Kinder verteilt, weil sie wieder so schön leise im Kreis gesessen sind. Und als ich da beim Abholen auf dem Flur stehe und vor mich hin brodle, während mein Sohn mir das alles ganz fröhlich erzählt, kommt eine Erzieherin aus der Gruppe meiner Tochter, bemerkt, dass mit mir was nicht stimmt - und gibt dann im Gespräch zu, dass auch sie ab und an süßes an die Kinder verteilt. Bis heute dachte ich, dass es in der Gruppe meiner Tochter solche "Sitten" nicht gibt, weil sie selbst auf Nachfrage gesagt hat, dass es nichts gibt.

Ich hätte eigentlich erwartet, wenn es doch ohnehin schon beschlossene Sache ist, dass die Süßigkeiten dann zu sofort eingestellt werden. Auch wenn es noch nicht öffentlich gemacht wurde. Aber anscheinend müssen jetzt noch kurz vor Toresschluss möglichst viele Reste verfüttert werden. Den Weg über den Elternbeirat kann ich mir leider auch sparen, da dort eine Mutter dabei ist, die selbst Gummibärchen für die Kinder spendet.

Also im Moment bin ich immer noch ziemlich sauer und aufgebracht und muss auch sagen, dass ich jetzt mit den Erzieherinnen insofern ein Problem habe, dass ich sie nicht wirklich ernst nehmen kann. Erzieherinnen die Kinder mit Gummibärchen bestechen (müssen), damit sie sie im Griff haben, die haben in meinen Augen ihren Beruf verfehlt.

Ich bin gespannt auf die Elterninfo UND vor allem, auf die Umsetzung.

LG

abbymaus