Personalmangel im Kiga

Dieses Kigajahr lief bzw. läuft einfach nur schlecht und die Kinder leiden langsam darunter. Nun ist inzwischen den Glas voll für mich (und so wie ich es mitbekommen habe, auch bei anderen Eltern).

Es war neulich eine Naturwoch angesagt, die kurzfristig (und damit meine ich am selben TAG!) abgesagt wurde, wegen Personalmangel. Die Woche war schon länger angekündigt, die Kinder haben sich riesig drauf gefreut und nun das...eine Erzieherin fällt die ganze Woche aus, Begründung wurde nicht genannt. Ich weiss, dass momentan in den Krippenbereich eine Erzieherin zu viel gibt, dann frage ich mich, hätten sie nicht bei den Kigakinder einspringen lassen können statt abzusagen?

Das ganze Jahr wurde nichts unternommen, wirklich nichts, weil Personalmangel gab. Festgeplante Aktivitäten, die jedes Jahr stattfinden, wurden abgesagt. Vorschularbeit (Gott sei dank ist mein Kind noch kein Vorschulkind) findet überhaupt nicht statt. Ständig war einer der 2 Erzieher der Gruppe (oder der anderer Gruppen) krank (tagelang! zum Teil Wochenlang!), zum Teil mussten die 2 Kigagruppen zusammengetan werden, weil die 2 Erzieher der einer Gruppe komplett ausfielen. Letztes Jahr war ich im Elternbeirat und ich habe einige KOSTENLOSE kulturelle Aktivitäten Vorgeschlagen, die von der Stadt angeboten werden. Es wurde nicht angenommen, angeblich personalmangel. Inzwischen wegen Personalmangel putzen die Kinder nicht mal täglich die Zähne.

Es handelt sich um einen kirchlichen Kindergarten mit einen großen Träger. Ich würde ungern unseren Sohn wechseln lassen, da er bereits von Krippe zum Kiga einmal gewechselt hat und noch 2 Jahren vor sich hat. Der Kindergarten an sich ist schön und die Erzieher super lieb, aber so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Einige Eltern von der Krippe haben sogar ihre Kinder in anderen Kindergärten angemeldet, weil sie es sich/den Kindern nicht noch 3 Jahren antun wollen. Können die Eltern irgendwie eingreifen? Kann man Druck auf den Träger ausüben? Die Erzieher erzählen, dass die Situation für sie sehr angespannt ist. Was könnte man unternehmen, so dass sich diese Situation verbessert? Wir wohnen in München, hier wird so viel angeboten von der Stadt aus, zum Teil kostenlose kulturelle Angebote für Kinder, und ich finde es so Schade, dass unserer Kindergarten gar nichts unternimmt, aber nicht nur das, sondern auch, dass ständig die Erzieher fehlen.

Sorry für das lange Post,

Viola

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"ch weiss, dass momentan in den Krippenbereich eine Erzieherin zu viel gibt, dann frage ich mich, hätten sie nicht bei den Kigakinder einspringen lassen können statt abzusagen?"

kennst du die wirklichen Hintergründe? Weißt du, welche Schicht die Erzieherin arbeitet? oder warum hat das niemand vorgeschlagen.

"Inzwischen wegen Personalmangel putzen die Kinder nicht mal täglich die Zähne."
das ist auch nicht Aufgabe des Kindergartens.

Es herrscht gerade in vielen Kindergärten Personalmangel (ich kenne keinen, der vollbesetzt ist).
Klar ist da blöd, aber man kann es nicht ändern. Man kann das Personal ja auch nicht herzaubern, man kann nur den Arbeitsplatz so attraktiv gestalten, daß es mehr Bewerbungen gibt.
Da die kirchlichen Träger am wenigsten zahlen, sind diese Arbeitsplätze nicht unbedingt beliebt (in der heutigen zeit, in der es so viele Stellen gibt),

Evt solltet ihr darüber mal mit dem Träger reden, das Geld, auch die kirchlichen Erzieherinnen besser zu bezahlen, wäre auf jeden Fall da Und schlagt doch mal vor, daß die Eltern sich bei Ausflügen beteilgen könnten.

lg

2

Hallo Viola,

das ließt sich wirklich ziehmlich chaotisch. Verständlich, dass du dich ärgerst und die anderen Eltern und Kinder.

Allerdings, was will man denn machen? Krank werden nun mal auch Erzieherinnen und jenach dem was man hat, braucht es seine Zeit, bis man genesen ist.

Bei uns ist es so, dass man erst Ersatz bekommt, wenn die Kollegin ins Krankengeld fällt. Denn erst dann, zahlt der AG nicht mehr das Gehalt. Bei uns bekommen die Einrichtungen auch nur so viel Geld von der Stadt, wie sie für das normal eingestellte Personal brauchen. Und natürlich schreibt die Stadt vor, wie viel Personal man braucht. In Hamburger Krippen liegt der Betreuungsschlüssel zum Beispiel bei über 1:7 und Ausfallzeiten (Krankheit, Urlaub, FoBi) sind dabei nicht berücksichtigt. Es ist dann nicht nur für Kinder und Eltern ärgerlich, sondern auch für die Kolleginnen.

Hinzukommt in München warscheinlich noch, dass der Beruf nicht gerade super bezahlt wird und die Lebenskosten recht hoch sind. Da wechseln viele Erzieherinnen lieber den Wohnort.

Liebe Grüße

Rina

3

Hallo,

ich würde beim Träger Druck machen.

Auf keinen Fall bei den Erzieherinnen. Was du schreibst, klingt teilweise komisch...

*eine Erzieherin fällt die ganze Woche aus, Begründung wurde nicht genannt.*

Geht euch auch nichts an und ändert nichts am Sachverhalt, ob sie eine Grippe, Magen Darm oder Gicht hat. Oder? ;-)

*Ständig war einer der 2 Erzieher der Gruppe (oder der anderer Gruppen) krank (tagelang! zum Teil Wochenlang!)*

Liest sich wie ein Vorwurf. Aber wer krank ist, ist krank! Und unter solchen Bedingungen (langfristig Stress/ Überforderung) werden Menschen tatsächlich öfter krank.

*Es wurde nicht angenommen, angeblich personalmangel.*

Wärs dir lieber gewesen, dass sie die Aktivitäten planen und kurzfristig absagen, wie bei den Naturtagen? #kratz

Tragt euren Ärger dort hin, wo er hingehört! Die Erzieherinnen sind die falsche Adresse!

LG

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Hi,
also das Zähneputzen gehört mMn nicht als Hauptaufgabe des KiGas. Bei uns werden im KiGa keine Zähne geputzt, das mache ich morgens und abends zu Hause.

Personalmangel passiert im KiGa öfters, da im KiGa schnell und oft irgendwelche Krankheiten herumgehen und die Erzieher doch einen sehr engen Kontakt zu den Kindern haben. Jeder weiß es von zu Hause, wenn man erkältet ist, da hat man mit einem Kind schon mehr als genug zu tun... Wenn man Krank ist ist man krank. Wenn noch eine frei Kraft da ist, warum rotiert die Leiterin nicht? Da gehst du mal an den Elternbeirat oder direkt an die Leiterin. Bei uns springt die Leiterin regelmäßig mit ein. Sie ist keiner Gruppe zugeordnet, aber ist doch sehr oft in der Frühgruppe mit drin.
Bei uns ist der Personalschlüssel vom Land vorgegeben. Wenn die Gemeinde sagt, dass noch eine Kraft benötigt wird, dann muss die Gemeinde die Kosten dafür übernehmen. Die restlichten Erzieher werden vom Land gezahlt. Da Gemeindekassen meist recht klamm sind, wird wohl kein Erzieher darüber eingestellt. Allerdings haben wir immer wieder FSJler oder Praktikanten oder Erzieher im Anerkennungsjahr bei uns, die die Erzieher unterstützen. Bei uns ist noch kein Ausflug wegen Personalmangel ausgefallen. Allerdings sind diese großen Ausflüge nicht so häufig. Bei uns sind regelmäßig Waldtage oder Ausflüge im Ort, da gehen einfach die normalen Erzieher mit, es können auch Gruppen zusammen das machen. Ich bin im Elternbeirat und wir planen jetzt demnächst Ausflüge mit den Kindern zu machen oder Aktionen. Wir haben einen Vorlesenachmittag, einen Tag, an dem wir zur Eisdiele gehen, Planschtag im Sommer.

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Das kommt halt noch dazu..wir haben eine neue Leitung und die neue Leitung ist eine Sozialpädagogin. Sie hat von Anfang an gesagt, dass Erzieherin sein ist nicht Ihre Arbeit und sie wird nicht einspringen, wenn Mangel da ist. Die alte Leitung (geheiratet und weggezogen) ist früher immer eingesprungen, wenn Bedarf bestand.

Mir ist klar, dass die Erzieher öfters krank werden usw. Das sehe ich ein und natürlich habe ich da keine Vorwürfe. Keine will kranke Erzieher! aber es war dieses Jahr so chaotisch, so dass z.B. im Kindergartenbereich 2 von 4 Erzieher krank waren und sich einer um 2 Gruppen kümmern musste, zum Teil tagelang. Hier ist der Personalschlüssel 1:6 in der Krippe und 1:12 im Kiga (wenn ich mich nicht irre). Im Prinzip sind so viele Erzieher da, wie vorgegeben, dazu noch eine Jahrespraktikantin, eine ausländische Erzieherin, die erstmal Deutschlernen muss (bis dahin ist sie wie Praktikantin) und noch eine Praktikantin. Also im Prinzip (diese drei arbeiten ja nicht vollzeit...) ist ja genug Personal da...leider in der Praxis stimmt dies überhaupt nicht.

Andere Jahre gab es auch nicht mehr erzieher und trotzdem haben sie z.B. Vorschularbeit geleistet oder aktivitäten außerhalb. Bei uns gibt es einige Mutter/Väter, die im Schicht arbeiten oder im Eltenrzeit sind, also es würde sich z.B. sicherlich immer jemand finden, die die Erzieher bei größere Ausflüge begleiten könnte. Mir ist klar, dass z.B. einen Ausflug im Stadtzentrum mehr organisatorischer Aufwand braucht als um die Ecke, aber wir sind in München. Ein paar Haltestellen weiter mit dem Bus (der ist vor der Tür!) und gleich ist man im Wald, im Park, in der Stadtbibliothek, Streichelzoo usw. die andere Kindergärten in der Umgebung gehen öfters zu solchen Orten im Stadtteil, von daher frage ich mich (und andere Eltern), warum sie es bei uns nicht hinkriegen? Ich weiss, das kann keiner hier beantworten, aber vielleicht hat schon jemand Erfahrung mit ähnlichen Problemen und kann mir Tipps geben.

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Ich kann deinen Unmut verstehen. Bei uns war eine Erzieherin über Monate krank (komplizierter Bruch im Handgelenk), da wurde einen Tagesmutter eingestellt für diese Zeit.

Ich würde mich mit anderen Eltern zusammenschließen und an den Träger gehen und mich dort beschweren. Vielleicht nicht primär über Personalmangel, das ist ja ein sehr reizbares Thema, sondern mehr über ausfallenden Ausflüge etc. Wenn ihr mehr seid, dann geht das vielleicht besser bzw. ihr werdet ernster genommen. Vielleicht kommt dann von oben mehr Druck auf die Leiterin.
Das ist wirklich enttäuschen für die Kinder. Wir wohnen auf dem Land, da gibt es kulturell nicht soo viel in erreichbarer Nähe, dafür viel Natur...

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Wenn du kannst, würde ich die Einrichtung wechseln.
Da wäre meiner Meinung die Umgewöhnung das kleinere Übel, sofern denn der neue wirklich besser ist.

Ansonsten dem Träger auf die Finger klopfen, immer wieder. Die Erzieherinnen scheinen überlastet zu sein, die sind selber Leidtragende.
Wo ist denn die Leitung?? Kenne keine Leitung, die nicht einspringen würde, wenn Not am Mann ist.
Und eine Waldwoche absagen wegen Personalnot, das ist wirklich krass.
Wieder: wo ist die Leitung? Hat sie keine einzige Lösung in der Hinterhand?

Aus anderen Gruppen abziehen, die Eltern fragen oder irgendwen aus dem Umfeld mobilisieren.
Aber alles einfach abblasen, das ist wirklich ein Armutszeugnis!!

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Die Leitung ist erst seit kurzen dabei. Sie ist Sozialpädagogin und hat von Anfang an angekündigt, dass sie nicht einspringt bei Personalmangel. Es gab seitdem schon mehrere krasse Situationen (siehe oben, alle zwei Erzieher einer Gruppe waren tagelang nicht da und die Gruppen wurden zusammengelegt!!) und sie ist nicht eingesprungen.

Ich habe über einen Wechsel nachgedacht, aber frage mich, ob es nicht zu vorschnell wäre. Die Erzieher sind wirklich sehr liebevoll und das finde ich wichtig. Ich habe die Hoffnung, dass es besser wird und daher frage ich hier nach Tipps. Viele Eltern sind mehr als genervt mit der Situation. Einige lassen das Geschwisterkind in einen anderen Kindergarten gehen, weil sie sich das mit dem 2. Kind nicht antun wollen. Es war wirklich schlimm dieses Jahr. Es gibt auch eine Erzieherin aus meinen Land in dem Kiga, mit der ich einen guten Draht habe, auch wenn keinen persönlichen Kontakt. Sie ist aber immer sehr ehrlich mit mir usw....ich frage mich, ob ich sie beim nächsten Mal um eine ehrliche Einschätzung fragen soll...