Autismusmuster bei U7a/Wahrnehmungsstörung

Hallo.

Wie oben genannt, hat sich unser Leben komplett geändert. Ich sehe mein Kind nicht mehr wie vorher. Wir haben in den letzten 7 Monaten viel mitgemacht und sind trotzdem nicht weiter. Es ist alles so viel und ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.

Zu unserem Sohn: jetzt 3,7 Jahre alt. Ein zuckersüßer Junge, sehr lebhaft und neugierig auf alles. Er kam mit 3 in den Kindergarten. Vorher war seine Entwicklung normal verlaufen.

Seid der U7a ist alles anders. Es fällt mir schwer sich, auf eine Autismusdiagnose einzulassen. Ich fühle mich mit so vielen Informationen aus dem Internet überfordert und weiß nicht wo hin all den Sorgen.

Eine Diagnostik bei KJP hat sich zum momentanen Zeitpunkt nicht bestätigt, bzw als Unsicher erwiesen. Auch das SPZ hatte eher eine Tendenz zu ADHS.

Ich versuche ihn zu beschreiben.

- er hat eine Tendenz zur Hyperaktivität, hat zudem wenig Augenkontakt. Er kontrolliert unsere Gesichter, wenn er sich vergewissern will, ob er Mist bauen kann. Genauso beim Toben und spielen.

- er spricht seid dem 3. Jahr oft die Sätze nach und hat Schwierigkeiten sich zu äußern. Er antwortet oft nicht, wenn ich ihn anspreche. Ich muss ihn berühren, wenn ich seine Aufmerksamkeit bekommen möchte. Es sei denn es ist was interessantes, was er gerne macht dabei. Dann springt er sofort auf!

- er hat keine Repetitiven Verhaltensmuster, außer das Rumrennen mit einen Teil von etwas, was stereotyp sein könnte. Das ist alles! Er spielt auch mit allem anderen ganz normal.

-er kann seid ca. einem halben Jahr das komplette Alphabet. Er hat mir die Nummernschilder vorgelesen, bin fast umgefallen! Im Kindergarten sagte man mir er kann das schon länger!

- er ist oft verträumt und braucht eher wenig Schlaf!
-er kuschelt sehr gerne und ist sehr auf mich bezogen. Er umarmt mich oft von Hinten und berührt uns gerne.

- motorisch top fit! Gutes Feingefühl.

Ich habe mich von Anfang an, auf nichts eingelassen und habe direkt unseren alten Kinderarzt aufgesucht, der sagte erst Augen und Ohren ausschließen! -mein Sohn hatte über 1 Jahr oft trübe und/oder rote Trommelfelle/ Unterdruck mit Platzen in der Nacht. Zudem eine extreme Weitsichtigkeit von 3+ di/ 2+di. ... Also Brille und Paukenröhrchen bekommen. Seid dem ist alles besser geworden, aber immernoch auffällig.????

Mich besorgt seine schlechte Verständigung, er spricht aber oft sehr deutlich aus.

Ich bin wirklich am Ende. Ich teste ihn ständig und bin oft in Gedanken. Er merkt das und geht dann lieber zu meinem Mann.

Wir sollen diese komplette Diagnostik mit Ados wiederholen ! Da er jetzt besser hört. Mir grault es jetzt schon davor! Was ist, wenn er nichts zeigt, oder gar komisch wirkt!???? habe Angst vor einer falsch- positiven Diagnose!

Es wäre schön, eine Meinung zu hören, der sich damit auskennt oder es selbst erlebt hat!

Danke schonmal!
Ach so, er macht Ergo, Mototherapie und schon lange Schwimmen und Reiten. Früher Spielgruppe.

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Hallo,

ich weiß nicht, ob mein Beitrag dir irgendwie hilft, fachlich habe ich nämlich nicht viel Ahnung. Aber aus meinem Lebensumfeld kenne ich eher immer den umgekehrten Fall:

Die Mutter hat das starke Gefühl, schon sehr früh von Geburt an, dass etwas "nicht stimmt". Und jahrelang nimmt keiner dieses Gefühl ernst, die Mutter bleibt mir ihrem Problemen allein, bis dann im späten KIGA-Alter doch eine Diagnose kommt. Das war auch bei einem Asperger-Autist so.

Rein gefühlsmäßig dachte ich beim Lesen, dass du eher das Gefühl hast, dass alles o.k. ist. Und so auffällig hört sich deine Beschreibung für mich als Laie bei einem fast 4jährigen nicht an. Und 4 ist ja auch noch früh für eine endgültige Diagnose, oder?

Eine Ausnahme kenne ich aus meinem Bekanntenkreis: Ein Junge, der im KIGA-Alter auf grenzwertig ADHS getestet wurde und die Mutter hat die Diagnostik nicht weiterverfolgt. Das wurde also später nicht nochmal abgeklärt und das Kind auch nicht gezielt als ADSler gefördert/erzogen und hat heute schon Probleme, die vielleicht abgemildert sein könnten.

Deswegen wäre mein Rat als Laie: Das ganze ruhig angehen lassen, zwar nochmal abklären, aber ohne Stress für euch. Wenn es so schwierig in der Diagnostik ist, dann ist er ja wohl auch kein besonders "schwerer Fall". Freu dich an deine Kind, so wie es ist.

Warum war er bei der U7a eigentlich auffälllig?

GlG

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Hallo. Vielen Dank für deine Meinung. Es ging ehrlich gesagt, kurz vor seinem 3. Geburtstag los. Es sprang oft viel rum, immer hin und her, mit seinem Spielzeug vor den Augen. So ein tänzeln quasi. Das habe ich schon gesehen. Wir waren 2 Monate vorher noch im Urlaub nach Portugal geflogen, ich musste mir Videos anschauen, da ich dachte, ich hätte was übersehen. Aber da hat er das noch nicht gemacht. Naja, er war immer schon viel unterwegs und es war oft anstrengend, weil er so schnell war.

Und dieses Tänzeln hat er bei der U7a auch gezeigt und wollte überhaupt gar nichts mitmachen. Er wollte die Kinderärztin nicht anschauen und sie fragte nur, ob er Probleme mit Lautstärke hätte. Und ich sagte aus Reflex, vielleicht manchmal! Was ja nicht stimmt. Er mäht mit meinem Mann zusammen den Rasen usw. Man kann ihn überall mit hin nehmen. Bei der Augenärztin hat er wieder super mitgemacht. Und auch sonst hat er nie Theater gemacht, beim Arzt.

Ich denke oft, ob wir tatsächlich früher was übersehen haben, mit dem Augenkontakt zB.! Aber wir können es nicht so richtig sagen. Er war ja immer so schnell und auf alles fixiert. Er lässt sich aber immer gut da raus holen und wenn ich ihn rufe, schaut er meistens kurz zu mir! So ein schneller Blick!

Er hat übrigens Sozialen Kontakt! Das hat er beim KJP gut gezeigt, deswegen also A-typischer Autismus unsicher!

Wie kann das sein? Das müsste doch reichen!!!

Was ist heutzutage los? Ich kann dieses Rasterdenken nicht mehr ertragen!

Ich wehre mich sehr dagegen!

Aber was ist, wenn ich falsch liege?
Er hat Parallelen zu einem Autisten, das sehen wir, aber ist es gleich Autismus?

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Das ist ein Grund warum ich von den U Unteresuchungen nichts halte.
Es bringt Verunsicherung und bringt das Leben durcheinander, wo es einfach keine Not tut.

Mein Sohn ist auch ein bisschen eigen. Er begann erst mit 4 Jahren wirklich zu reden.

Er lies nur Körperkontakt zu mir zu. Er hat alles ohne Hilfestellung erlernt (er hat Hilfe immer wütend abgelehnt). Er differenziert sehr stark usw....
Alle die ihn kennen nennen ihn EIGEN, SELTSAM aber in der Kita kommen sie gut mit ihm zurecht, der Kleine kommt gut in der Kita zurecht.

Nachdem er übrigens besser hören konnte, änderte er sich auch. Er nahm immer aktiver am Alltag in der Kita teil.

Er bekommt jetzt Logo und lernt jetzt mit 6 Jahren ein Musikinstrument.
Nein ich würde mein Kind nicht testen lassen nur weil er etwas eigen ist.
Ich kann das ao akzeptieren und die ganzen Fachleute könnten mich mal.
Denn stecken die Kidner einmal in einer Schublade, dann sind die da drin!

Ich würde jetzt die Kindergartenzeit vergehen lassen und dem Kleinen Raum und Zeit für seine Entwicklung geben!
Was nützt dir denn jetzt so eine Diagnose- die ggf auch falsch intepretiert wurde?
Deine Beschreibung klingt für mich eher nach einem aufgeweckten, cleveren Kind das seine Eigenheiten hat udn genau um diese Eigenheiten wäre ich froh. Wer will schon ein angepaßtes,gleichgeschaltetes Kind?
Also ich bin froh , dass alle meine Kinder so ihre Eigenheiten mitgebracht haben. Es wäre sonst verdammt langweilig im Haus :-p

LG
Karna

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Hey. Dein Beitrag ist wie Balsam für meine Seele. Ich sehe es eigentlich nicht anders. Ich bin nur total verunsichert und versuche wieder mich selbst zu finden.

Einiges aus den Beiträgen hat mich etwas bestärkt und ich werden einen Teufel tun, und mich da zu früh mit einlassen.

Er macht ja Therapie und für eine Autismus Ambulanz ist die unsichere Diagnose zu wenig. Das wird nicht finanziert. Da kann man mal sehen!!! Erst in den Raum werfen und dann ist es zu wenig...

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Hallo!

Auch ich habe so einen kleinen "Spezi" zuhause, den ich in deiner Beschreibung wiedererkannt habe.

Insgesamt finde ich bei deinem Sohn nichts Ungewöhnliches. Dass er bisher schlecht gehört und gesehen hat, hat ihn wahrscheinlich in der Entwicklung etwas gebremst.

Wenn er sich im Kindergarten gut zurecht findet und die Erzieherinnen keinen Handlungsbedarf sehen, ist bestimmt alles in Ordnung. Ergo, Moto, Schwimmen und Reiten klingt für einen Dreieinhalbjährigen nach ziemlich viel Programm.

Es muß auch nicht jedes Kind glattgebügelt werden, nur damit es weniger Arbeit macht. Meine Meinung.

Lg Vanessa

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"Es muß auch nicht jedes Kind glattgebügelt werden, nur damit es weniger Arbeit macht. "#pro

Der "Knitterlook " hat auch seinen Reiz ;-) ist nur nicht jedermanns Sache...

Eine sehr schöne Antwort hast du geschrieben!
Dass der Kleine sicher in der Entwicklung gebremst war, durch sein schlechtes Hörvermögen- das kann ich nur unterschreiben.
Unser Junior wurde ja auch erst viel "wacher" und konfliktfähiger als er besser hören konnte.

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Hey. Genau das selbe habe ich, bei der

Psychologin auch gesagt. Er ist wahrscheinlich fast ein Jahr unter einer "Käseglocke", das hätte ihn wahrscheinlich in der Entwicklung gebremst...unter anderem, kann es doch keine Richtlinien geben, wie ein Kind sich zu verhalten hat. Weil er durchaus auch auf Fremde achtet und die auch mustert! Sie sagte nur, ich versuche es mit ihr auszudiskutieren! ... Er hätte sie als fremde Person, die mit ihm spielen wollte nicht beachtet! ...
Das war alles vor der Op!

Ja, er hat Ergo und Moto jetzt dazu bekommen und er schwimmt gerne und ist gerne am Stall. Wenn er keine Lust hat, gehen wir nicht. Ich lasse es ihm offen.

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Hallo,

ich habe auch einen autistischen Sohn, fast 13 Jahre alt.

Ich wusste von Beginn an, dass er anders ist. Ab die 7. Woche bekam er Therapien. Mit 7 hatte ich die Diagnose schwarz auf weiß.

Warum hast du Angst vor eine Diagnose? Dein Sohn wird dadurch ja kein anderer.

Davon ab halte ich in dem Alter eine solche Diagnose als zu verfrüht und er bekommt ja Therapien.

Wart ihr schonmal in der Pädaudiologie? Das könnte ich dir noch empfehlen.

Wie verhält er sich im Kiga?

Und daheim?

LG Maja

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Hallo. Vielen lieben Dank. Dein Beitrag rührt mich sehr.

Ich habe große Angst. Es hat mich wie ein Schlag getroffen, die ganze Sache. Haben wir etwas übersehen, schon als Baby?

Was genau hast du gesehen/ gemerkt?

Musstet ihr dieses Ados und Interview öfters wiederholen?

Meine größte Sorge ist, dass er meine Liebe nicht spüren kann oder es mir nicht geben kann. Aber er kuschelt doch gerne und er muss im Bett immer ganz nah bei mir liegen! Er kommt auch von sich aus! Und bei meinen Mann auch!

Wie ist das bei deinem Sohn?

Spielt er verstecken? Hat er Sozialen Kontakt? Meiner hat es. Das hat er bei der Diagnostik durchaus gezeigt. Ist das möglich?

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Ja, beim Pädaudiologen, waren wir auch. Allerdings war das vor der Op. Er hat nur teilweise mitgemacht. Paukenerguss war da schon in beiden Ohren bestätigt. Ich habe dann bei einem HNO alles erzählt und er hat mir lange zugehört und es war für ihn nicht so abwägig, was gerade so lief. Naja und so kam die Op zu Stande.

Und in der Kita, habe ich oben schon beschrieben, es für völlig verfrüht empfunden, mit Autismus zu vergleichen und sogar eine I- Kraft abgewunken. Sie hätten keine Probleme mit ihm. Wir sollten noch warten.

Er verhält sich Zuhause auch so. Wir haben keine super großen Schwierigkeiten. Er passt nur irgendwie ins Raster!!!????

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Ich hab noch einen kleinen Sohn, 4, der ist auch total hibbelig, stur, wissbegierig. Mach mir zwar so meine Gedanken, wie es nächstes Jahr mit der Schule klappen soll, aber nie würde ich bei ihm an Adhs denken. Da kann noch soviel passieren

Bei meiner Tochter wurde auch direkt Autismus vermutet, weil sie sehr spät sprach und sehr ängstlich war. Bei ihr lag es an der traumatischen Geburt. Sie geht jetzt in die 2. Klasse und ist ein ruhiges völlig normales Kind.

Vieles gibt sich mit der Zeit.

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Hallo #winke

Du hast eine PN #hicks

Liebe Grüße
Ina #winke

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Hallo Bennia,

ganz, ganz vielen was du von deinem Sohn schreibst, kommt mir sehr bekannt vor von meinem Sohn.

Er ist jetzt fast 10 und wir haben im letzten Jahr erst die Diagnose Asperger Autismus, AHDS und ziemliche hohe Intelligenz bekommen.

Ich wünschte aber, wir hätten das früher angegangen und früher gewußt.
Das hätte ihm in der Grundschule (die jetzt für ihn fast vorbei ist) sehr viel Kummer und Ärger erspart.

Er ist doch trotzdem noch das Kind, das du immer hattest.
Ich verstehe aber das du durcheinander bist.
Das bin ich auch - immer noch.

Liebe Grüße
Salo

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Soweit ich weiß, ist es für eine Autismus - Diagnose in diesem Alter VIEL zu früh, weil autistische Verhaltensweisen noch nicht von typischem Kleinkind-Verhalten zu unterscheiden sind. #kratz

LG

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Hallo,

ich bin kein Fachmann, denke aber, du solltest dich nicht verunsichern lassen.

Lass ihn erstmal das aufhohlen, was er durch Ohren/ Augen versäumt hat. Meine haben über ein Jahr gebraucht, bis sie den Rückstand, den sie durchs schlechte Hören hatten, aufgeholt hatten.

Meine Kinder brauchen auch wenig Schlaf (ca.21/ 21.30 Uhr bis 6.30, sie sind 5). Sie sind ebenfalls sehr lebhaft und konnten mit 2 fast alle Buchstaben. Das war halt ihr Interesse, soweit nichts Ungewöhnliches. Warum beunruhigt dich das?

Natürlich "lesen" die Kinder an unseren Gesichtern ab, wie wir "drauf sind", ob sie Quatsch machen könne, ... Mich würde eher beunruhigen, wenn es anders wäre, ein Kind also Gefühle NICHT am Gesicht ablesen kann.

Gib ihm Zeit, verunsichere ihn nicht dadurch, dass du dich verunsichern lässt. Für mich klingt das, was du schreibst, nach einem normalen Jungen, der weiß, was er will.

LG
delfinchen

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Danke für deinen Beitrag. Bin sehr froh darüber.

Das mit den Buchstaben war für uns so krass, weil er es sich irgendwo selbst eingeprägt hat. Wir können nur erahnen woher er das hat.

Und das mit dem Gesichter abchecken, wenn er Mist bauen möchte, ist ja eher untypisch für Autismus. Deswegen habe ich es erwähnt.

Vom Kindergarten ist es bestätigt, dass er sich richtig umsieht, ob er freie Bahn hat. Die sind im übrigen eher gelassen mit seinem Verhalten, und finden diesen Verdacht als sehr verfrüht. Auch eine Integrationskraft haben Sie abgewunken, da sie keine Probleme mit ihm haben. Wir sollen noch abwarten. Er war halt nicht bei einer Tagesmutter, wie 98% in seiner Gruppe. Ich habe natürlich alles für ihn gemacht, und ihm den Wunsch schon von seinen Augen abgelesen. Naja, ich war 3 Jahre für ihn da! Ich habe noch eine Tochter. Sie ist 13! Sie sind 10 Jahre auseinander. Quasi 2 Einzelkinder. Ich habe beide verwöhnt.

Nur beim KJP hatte das irgendwie keine Gewichtung. "Ich solle es nicht ausdiskutieren!" Ich bin sauer geworden und habe an dem Tag alles abgebrochen!!!