Mädchen 4,5 Jahre: Im Sommer trocken im Winter Windeln

Meine Tochter war eine Woche vor ihrem dritten Geburtstag im Juli tagsüber trocken. Ab Mitte Oktober begann sie wieder einzunässen und einzukoten. Da sie drei verschiedene Bezugserzieherinnen von August bis Oktober hatte, dachten wir erst, es hinge damit zusammen.
Ab Ostern (fast vier) war sie dann Tag und Nacht trocken. Aber im Oktober 2014 begann es wieder, zum Glück ohne Einkoten. Zuerst nur nachts, dann auch tagsüber, so dass nach Rücksprache mit dem Kinderarzt und der Bezugserzieherin (seit Januar dieselbe) sie im Kindergarten und nachts wieder eine Windel trug. Mithilfe eines Belohnungssystems ging es tagsüber nach ein paar Wochen wieder ohne Windel, aber nachts ist die Windel randvoll. Seit drei Wochen passiert ihr das Einnässen auch tagsüber wieder öfter, wobei sie es auch nicht meldet und nass herumläuft, bis man es - je nach Kleidung früher oder später - sieht. Wir haben sie im Frühjahr und im Herbst durchchecken lassen, aber die Blase ist unauffällig und sie hatte auch noch nie eine Blasenentzündung. Nachts die Windel, kein Problem. Aber tagsüber stört es mich doch. Sie ist selten richtig patschnass. Oft war sie sogar erst 10min vorher auf der Toilette. Wenn sie nachmittags im Auto oder auf dem Sofa einschläft, nässt sie auch oft ein, was natürlich nicht gut ist.
Ist es im Winter schwieriger den Harndruck zu merken?

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mit drei jahren einzukoten würde ich auf jeden fall für ein alarmsignal halten, das kann sehr gut seelische gründe gehabt haben.

ein belohnungssystem für windeln oder auch nicht-windeln halte ich für kontraproduktiv. damit baut ihr enormen druck auf, weil ihr deutlich klarstellt, wie wichtig es euch ist.

wie pullert sie denn ein? mitten im spiel und merkt es nicht? oder geht sie ein bisschen beiseite, pullert und tut dann so als wär nichts gewesen? das eine spricht für körperliche ursachen, das andere eher für seelische.

ich würde folgendes tun: wickeln ohne wenn und aber, so lange sie es möchte.
und an der körperwahrnehmung arbeiten. benennt alle körperlichen sachen (hunger, durst, kälte, kribbeln auf der haut usw.), macht ihr bewusst, wie sich verschiedene sachen anfühlen, vielleicht mal einen barfussgang aufbauen etc. je mehr sie lernt, auf sich und ihren körper zu achten, desto leichter wird das trockenwerden, wenn sie dazu bereit ist.

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Sagt sie denn selber was dazu?

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Huhu,

mal der Reihe nach

Belohnungssysthem
Find ich persönlich eine gute und effektive Sache. Macht das ruhig weiter, so das Routine rein kommt und dann das ganze auf die Nacht ausweiten

Merken
Mhm, also bei mir persönlich ist es so das ich wenn es kalt ist oder ich kalte Füsse habe, alle 5 min zum Klo rennen muss.
Denke echt das sie es dann nicht merkt bzw es wohl schon merkt aber nicht richtig einordnen kann, weil das Gefühl wohl immer da ist

Das es beim einschlafen auf dem Sofa oder im Auto passiert ist klar, da entspannt sich ja alles, auch der Schliessmuskel

Mhm Schliessmuskel
Da ist bei ihr aber alles in Ordnung???

Ansonsten einfach weiter Windel um und abwarten. Evtl ist sie vom Kopf her noch nicht so weit. Im Sommer ist ja auch die Kleidung dünner und angenehmer, sowie leichter zum ausziehn.

lg

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Ich bin ja eigentlich ein Verfechter von "warten bis das Kind soweit ist". Wenn Deine Tochter aber über mehrere Monate zuverlässig (unfallfrei!) trocken und sauber war und nun nicht mehr, würde ich schon zum Besuch beim Kinderurologen raten. Oft genug laufen Blasenentzündungen unbemerkt ab, haben aber fatale Folgen. Es könnte z.B. die Blasenkapazität zu gering sein etc. Der "normale" Kinderarzt schaut ja allerhöchstens mal mit dem Ultraschall auf die Blase und hält den Teststreifen in den Urin. Der Urologe ist da schon der bessere Ansprechpartner.

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Meine Tochter hatte in dem Alter ein ähnliches Problem (im Winter einnässen, allerdings ohne einkoten). Es hat geholfen, ihr im Winter "den Popo warm zu halten": Jeden Tag eine lange Unterhose und draußen immer nur mit langem Mantel raus, der bis über den ganzen Po geht.

Manche Mädchen/Frauen haben bei Kälte schnell eine Blasenreizung und vor allem Kinder schaffen es dann nicht unbedingt rechtzeitig aufs Klo. Wenn das Kind dann einmal längere Zeit mit nasser Hose rumlief, verstärkt es den Harndrang und man gerät in einen Teufelskreis. Also lieber vorbeugen und warme Sachen anziehen.