Meerschweinchen verstorben - Kind untröstlich...

Hallo ihr Lieben!

Heute Nacht ist unser Meerschweinchen verstorben. Mein fast 4-jähriger hat sich eigentlich nie so sehr um die Tiere gekümmert und sie oft tagelang nicht beachtet. Daher dachte ich auch, dass es ihm nicht sooo viel ausmachen wird.
Jetzt hab ich ihm erklärt, das Rudolf im Himmel ist, da er alt und krank war. Er ist seit fast ner Stunde nur am weinen. Jetzt hab ich ihm gesagt, dass Rudolf vielleicht nur weggelaufen ist und vielleicht wiederkommt. Das hat ihn jetzt getröstet. Jetzt weiß ich aber gar nicht, was ich weiterhin sagen soll. Muss man denn ein Kind in dem alter schon mit dem Tod konfrontieren oder ist es eurer Meinung nach erlaubt hier zu flunkern??
Ich leide so mit meinem Schatz mit :-(

Wer hat so etwas schon einmal erlebt und wie habt ihr das euren Kindern beigebracht?

Vielen Dank für eure Antworten!

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Warum hast Du ihm denn solch einen Quark erzaehlt?? Das Tier kommt nicht wieder, warum dem Kind Hoffnung machen?
Der Tod gehoert zum Leben dazu. Wenn jemand (egal ob Tier oder Mensch) stirbt, dann trauert man. Das ist normal, das gehoert dazu und ist WICHTIG! fuer die gesunde Entwicklung eines Menschen.

Ich denke, es war ein Fehler ihm zu erzaehlen, das Tier waere nur weggelaufen. Erklaere Deinem Sohn das Rudolf nun vom Himmel aus auf ihn aufpasst, ihm zusieht und ihn lieb hat. Aber er kommt nun mal nicht wieder.

LG

Biene

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Ja, vielleicht war es falsch ihm das zu sagen. Aber er Tat mir in dem Moment einfach nur leid, wie er so herzzerreißend geweint hat. Vor ca 1 Jahr ist unser Kaninchen gestorben, das hat ihn gar nicht interessiert.

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Hi,

ich bin da ganz ehrlich. Die Wahrheit ist das wichtigste !! Auch wenn sie traurig ist. Der Tod gehört zum Leben.

Mein Großvater ist in der Woche vor Weihnachten gestorben, mit 85 Jahren. Er ist nicht im Himmel,er ist auf dem Friedhof. Unsere Kinder sind damit groß geworden, dass wir etliche Familiengräber pflegen und sie haben immer mal wieder nebenbei Fragen gestellt. Sie sind jetzt fünf und drei und wissen, dass Opa eingeäschert wurde. = die Gräber sind kleiner und unser Sohn hinterfragt alles ;-) Ich mußte manchmal echt schlucken, aber wir haben uns dazu entschieden, dass die beiden Urenkel gemeinsam mit Oma die Urne aussuchen durften. Das hört sich für viele makaber an, aber so konnten sie damit gut umgehen und durch die Offenheit in der Familie wurde es ihnen leichter gemacht. Ich mußte auf Wunsch der Kinder zwei Wochen lang mit ihnen das Grab besuchen. Sie fanden die Blumen dort schön und es toll, dass ihr Name auch mit auf der Schleife für Opa stand.

Manchmal ist auch die Konfrontation besser, dein Kind kann doch das verstorbene Tier sehen und streicheln. = begreifen , im wahrsten sinne des Wortes. Es gibt z.B. eine Folge von Laura's Stern da stirbt der Vogel. Der kommt in einen Schuhkarton und bekommt ein Grab im Garten. Danach möchte der kleine Bruder einfach wieder spielen. Du wirst sehen, dass dein Kind das Thema bald abschließt.

Lieben Gruß

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Ich finde es toll das Ihr damit so offen umgeht, das wird, hierzulande, viel zu selten so gehandhabt.

Meine Kinder wachsen auch mit dem Tod auf, hier liegen beinahe täglich tote Tiere im Haus (wir haben zwei Katzen), ich habe immer ganz klar gesagt das die Mäuse tot sind.

Kürzlich haben wir eine Ausstellung besucht, da war das Skelett eines Wolfes zu sehen, mein Sohn hat direkt gefragt was das ist. Ich hab ihm also erklärt, dass es das ist, was übrig bleibt wenn ein Tier gestorben ist.

Für uns gehört der Tod schon von Berufswegen dazu und ist auch nichts, wovor man Angst haben muß oder was man gar totschweigen muß!

LG

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Hallo!

Es ist hat für ein Kind, solche Erfahrungen machen zu müssen. Aber sie gehören leider zum Leben dazu. Bitte bleibe bei der Wahrheit! Es ist gut und in Ordnung, dass dein Sohn trauert. Begrabt euer Meerscheinchen gemeinsam, legt einen schönen Stein, eine Muschel o.ä. auf die Stelle. Ja, dein Sohn ist traurig und das darf er auch sein! Rede ihm die Traurigkeit nicht aus. Er wird mit deiner Unterstützung darüber hinweg kommen. So 100%ig verstehen Kinder in dem Alter den Begriff "Tod" nicht, aber anflunkern würde ich sie deswegen keinesfalls.

Wir haben seit kurzer Zeit ein Aquarium mit Fischen. Einer der Fische ist aus unerfindlichen Gründen ein paar Tage nach dem Einsetzen gesorben. Unsere Kinder waren sehr traurig darüber, auch wenn es "nur" ein kleiner Fisch war. Also haben wir den Fisch im Garten eingebuddelt und die Kinder haben aus Eisstielen ein Kreuz gebastelt #gruebel Die Idee kam von meinem großen Sohn, also habe ich ihn machen lassen.

LG Silvia

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Hallo!

Ich denke auch, dass man mit der Wahrheit am besten fährt.
Meine Große war schon oft mit meinem Mann auf dem Friedhof um das Grab meines Schwiegervaters (den meine Maus nicht kennengelernt hat) zu pflegen, und dort hat mein Mann ihr auch erklärt, dass Tote eben begraben werden, dass das aber nur die Hülle ist und der Opa eigentlich im Himmel ist und auf uns aufpasst.

Jetzt ist vor drei Wochen meine Schwiegermutter auch gestorben, und dadurch, dass die Kleine den Friedhof schon kennt, war es für uns leichter. Wir haben uns abends mit ihr zusammen gesetzt, haben ihr erklärt, dass die Oma gestorben ist und wir sie jetzt nicht mehr in ihrer Wohnung besuchen könnten. Sie hat als erstes gefragt, ob denn die Oma jetzt vergraben wird (wohl zum Einen, weil der Opa ja auch begraben wurde, zum Anderen aber vielleicht durch die oben schon genannte Folge von "Lauras Stern"). In dem Moment brauchte unsere Maus gar keine weiteren Erklärungen, sie hat dann so, wie sie es brauchte, Fragen gestellt, hat im Kindergarten davon erzählt, natürlich war sie auch traurig, aber alles in allem war sie sehr tapfer.
Wir hatten auch die Möglichkeit, noch einmal Abschied von der Oma zu nehmen, da wollte unsere Maus unbedingt mit. Sie wollte der Oma Tschüß sagen und sie noch einmal sehen. Auch das haben wir nach einer ausführlichen Vorbereitung ermöglicht. Bei der Beerdingung waren die Kids dann auch dabei, und jetzt schickt die Kleine jeden Abend einen Gute-Nacht-Gruß in den Himmel ("Liebe Oma, hoffentlich hast du es im Himmel jetzt gut. Da brauchst du ja auch deinen Stock nicht mehr, und da sehen sich alle wieder. Bestimmt findest du auch bald den Opa!"), bevor sie sich beim Lieben Gott für den Tag bedankt.

Mein Rat an dich lautet daher ähnlich wie der meiner Vorschreiberinnen: Gib deinem Sohn Zeit zum Trauern, erklär ihm alles, beschönige nichts und gib dem Kleinen die Möglichkeit Abschied zu nehmen. Ein kleines Grab im Garten kann da hilfreich sein.

LG

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Hi,

mein Beileid #kerze.

Unsere Kinder wollten auch mit zu der Beerigung. Das konnte ich aber nicht übers Herz bringen. Ich fand es damals bei meiner Uroma das schlimmste, zu sehen wie meine Oma und meine Mutter weinen und ich war da schon 16 Jahre alt.

Bei Opa war es auch eine sehr große Beerdigung mit über 90 Personen, das wäre für die Kinder glaube ich alles zu viel gewesen.

Ich habe mich bei dieser Beerigung intensiv um meine Cousine gekümert, sie ist 16 und es war ihre erste Beerdigung und sie ist quasi bei Oma und Opa aufgewachsen. Wir sind dann nach der Trauerfeier mit unseren Kindern auf den Friedhof gegangen.

Ich bin dankbar, dass meine Kinder ihren Urgroßvater erleben durften und immer viel Spaß mit ihm hatten.

Lieben Gruß

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Hallo!

Oh das tut mir leid :-(

Uns ist letztes Jahr auch ein geliebtes Häschen gestorben. Er war leider sehr krank.

Nach dem der Tierarzt schon gesagt hat, dass es wirklich schlecht aussieht hab ich die Kinder darauf vorbereitet und hab gesagt das manchmal passieren kann das man in den Himmel kommt wenn man sehr schwer krank ist.

Ist dann auch so gekommen. Sie haben ihn abends noch mal gedrückt bevor sie ins Bett sind und als ich wieder runter kam wars schon passiert :-(

Morgens hat die Große ganz bitterlich geweint und war traurig. Hab ihr dann alles ganz in Ruhe erklärt und sie meinte dann "Mama ich werd den Willi vermissen" Damit wars dann erst mal erledigt. Die Reaktion unsere kleinen kam etwas verzögert...1,2 Tage später fing er an zu weinen und ihc wusste erst gar nicht warum. Dann sagt er mit seinen 2 Jahren "Ich vermisse den Willi, Willi ist in den Himmel gegangen"
Einige Tage später sah die Welt aber schon wieder ganz anders aus. Sie haben angefangen viele Fragen zu stellen... Wie ist der in den Himmel gekommen? Ist der gehoppelt? Muss ich auch in den Himmel wenn ich krank bin? usw... hab alles versucht zu erklären und es war in Ordnung.

Mittlerweile haben wir 2 neue Häschen, aber ab und an reden sie immer noch von ihrem alten Häschen und vorallem die Große sagt dann das sie ihn immer noch vermisst.

Meine haben sich allerdings beide gut ihm ihn gekümmert. Sauber gemacht, gefütter usw.

Hoffnungen zu machen das es wieder kommt find ich nicht gut. Da sollte man schon ehrlich sein. Der Tod gehört leider zum Leben und Kinder müssen das auch lernen.

Es ist natürlich traurig und herzzereißend wenn man das eigene Kind leiden sieht, aber in ein paar Tagen sieht die Welt ganz anders aus.

LG
Anna

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Hallo,

find ich nicht gut das du deine Aussage so revidiert hast. Der Tod gehört zum leben dazu und das weiß auch schon meine 3-jährige Tochter. Du machst deinem Kind falsche Hoffnungen das es wieder kommt.

Es gibt gute Bücher die den Tod sehr gut erklären.

Ich finde es wichtig das die Kinder wissen "was" beim Tod passiert. Sie fragen auch viel danach. Wir haben einen sehr kranken und alten verwandten und die Kinder wissen das er bald sterben kann. Sie verabschieden sich immer sehr liebevoll von ihm.

LG

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Unsere Katze ist am Sonntag gestorben - besser gesagt, ich mußte sie einschläfern lassen.
Ich solchen Fällen bin ich immer für die Wahrheit. Obwohl ich meinem Sohn nur gesagt habe, daß die Katze sehr krank war und gestorben ist. Daß ich den "Startschuß" gegeben habe, wollte ich ihm dann doch nicht so genau erklären.
Aber sachlich erklären fand ich hilfreicher als heulend Trauer schaffen. Kinder nehmen solche Erklärungen einfach so hin.
Bei uns auf dem Hof sind in meiner Kindheit viele Tiere gestorben - an Krankheit oder Alter. Ich weiß, daß ich das damals auch einfach so aktzeptiert habe.

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Weggelaufen?!? Jetzt macht das Kind sich Hoffnung, dass die Meersau wieder kommt, und genau das wird nicht passieren. Leg die Karten auf den Tisch. Und ein Kind darf auch weinen und trauern! Es ist nicht schön und tut auch dem Mutterherz weh, aber schlimmer finde ich wenn das Kind in einer watteweichen rosa Scheinwelt aufwächst, wo es nur Friede, Freude, Eierkuchen gibt. Das ist für`s weitere Leben mt Sicherheit nicht gut! Sorry für die klaren Worte, aber ich bin ein Freund davon.

LG
Saskia

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Ich habe selber auch schon Meerschweinchen betrauert - lebewesen, mit denen ich seit Jahren jeden Tag zusammen lebe, die ich gut kenne und sehr schätze, die einen einzigartigen Charakter haben. Ehrlicherweise trifft es mich wesentlich weniger, wenn irgendein Großonkel stirbt, den ich alle 2 Jahre auf einer Familienfeier mal sehe.

Ein geliebtes und vertrautes Wesen ist gestorben und ist nicht mehr da. besser ein Kind lernt den Tod an Hand der Haustiere schon mal vorsichtig kennen...

Warum hast Du ihn so entsetzlich angelogen? Damit machst Du doch alles kaputt.