Ausgrenzung im Kindergarten

Hallo zusammen,

heute wurde ich von einer Erzieherin (stellvertretende Leitung, als Aushilfe in unserer Gruppe, weil die Stammerzieherin Urlaub hat), darauf angesprochen, dass unsere Tochter (Dez 07) wohl Probleme in der Gruppe hat.

Ich hole mal aus... Im Oktober 10 kam eine 3er Gruppe Mädchen aus dem Krippenbereich in unsere Gruppe. Unsere Tochter geht dort schon seit August 09 hin. Die Mädels sind genau gleich alt. Da sich die Kinder und die Eltern aber schon durch die Krippe gut kannten und unsere Tochter auch immer eher mit den Älteren gespielt hat, war es nicht so schlimm, dass sie keinen wirklichen Anschluss bekam. Die Mädels sind auch ziemlich fies untereinander, grenzen immer mal eine aus ihrem 3er Clan aus. Typisch Mädels halt...und 3er Freundschaften sind ja ohnehin etwas schwierig.

Allerdings wurde es im Winter 11 noch schwieriger, weil eins der drei Mädels unsere Tochter zum Geburtstag eingeladen hatte und die anderen dann immer gesagt haben: J soll nicht kommen, J darf dann eh nicht mitspielen. Etc. So kam sie dann weinend nach Hause und hat gesagt, dass sie nicht kommen darf. Ich habe dann bei der Mutter angerufen um mal vorsichtig nachzuhören, ob sich das Mädel vll. doch dagegen entschieden hat und ich J lieber nicht hingeben soll. Die Mutter fiel aus allen Wolken und meinte, wir sollen sie natürlich bringen, E. freue sich schon sehr auf sie. Also habe ich das schulterzuckend als "Kinderkram" abgetan.

Die Freunde unserer Tochter sind alle im letzten Jahr eingeschult worden. Daraufhin hat sie natürlich verstärkt versucht, Kontakt aufzunehmen. Aber das hat nicht wirklich funktioniert. Sie war wieder auf dem einen Geburtstag der Clique und wieder ging es die Woche vorher mit Terror los. Ich war dann auch sehr froh, dass sie keine der 3 zu ihrem Geburtstag einladen wollte, mit den Worten: Die sind immer gemein zu mir und lassen mich nicht mitspielen, dann lade ich sie auch nicht mehr ein!

Im letzten Herbst hat sie schon immer erzählt, sie sei einsam, sie sei alleine. Das Gespräch mit der Erzieherin war ohne Ergebnis. Alles ok, sie sei gut integriert. Den Eindruck hatte ich zwar nicht, aber gut, ich sehe es ja nur morgens und nachmittags.

Seit einiger Zeit hat J. Schlafstörungen, sie weint viel und ist ungeheuer empfindlich, wenn sie kritisiert wird. In dem Gespräch heute Morgen war die stellvertretende Leitung völlig schockiert, erzählte, dass gestern eines der Mädels Saft über die Kleidung meiner Tochter gegossen habe und ein anderes einen kleineren Jungen überredet habe, ihre Hausschuhe zu verstecken. Sie haben sie dann nur durch Zufall gefunden.

Auf Nachfrage sagte unsere Tochter: Das haben sie doch bestimmt nicht absichtlich gemacht, so was gemeines würde doch niemand tun :-(

Ich bin völlig schockiert, das geht ja offensichtlich schon länger so und ich habe nichts erfahren. Die stellvertretende Leiterin meinte nun, wenn das nicht sofort aufhört, dann wird sie an die Eltern gehen und mit der Erzieherin wird sie ohnehin nach dem Urlaub sprechen.

Was kann ich tun? Wie kann ich meinem Kind da ein wenig unter die Arme greifen? Kennt jemand ein gutes Buch zu dem Thema?

Sie ist nicht schüchtern, findet guten Kontakt zu anderen Kindern, aber spielt lieber mit Älteren. Sie ist auch eins dieser extrem pflichtbewussten Kinder, mit denen man eher weniger Spaß hat, als mit den wilden, etwas zügellosen. Das kann ich durchaus verstehen, aber ich denke nicht, dass sich das ändern lässt.

Die stellvertretende Leitung wird sie jetzt etwas aus der Situation nehmen und verstärkt versuchen, sie mit anderen Kindern zusammen zu bringen. Ansonsten bleibt sie bei ihr. Da aber eben leider das nächst jüngere Mädchen erst 3 ist, ist das eher schwierig.

Mir tut das so furchtbar leid, sie ist ein wirklich liebes, ruhiges Mädel und kommt eigentlich mit allen Kindern gut aus, aber an den Mädels hat sie sich echt die Zähne ausgebissen. Ab nächste Woche kommt ihr kleiner Bruder (3) in die Gruppe, dann hat sie jemanden, an den sie sich halten kann. Aber das ist ja eigentlich auch nicht Sinn der Sache.

Weiß jemand einen Rat?

LG
Jenny

1

Hallo,
das ist ja echt gemein. Verstehe nicht dass die Erzieher nix machen.

Gibt es denn keine anderen gleichaltrigen Kinder im Kiga?

Weiß jetzt nicht wie groß die Gruppe ist aber ich würde versuchen sie mit anderen Kinden zu verabreden,anstatt sie in diese "Clique" reinstecken zu wollen.

LG
martucia

2

Hallo,

das Buch müsste im Kindergarten gelesen werden.
http://www.buecher.de/shop/ab-2-jahren/kindergarten-geschichten-die-stark-machen/gebundenes-buch/products_products/detail/prod_id/35522642/

das kann man auch zu Hause lesen
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Weißt du warum deine Tochter mit diesen drei Mädchen spielen will? Warum geht sie nicht zu den Jungs, wäre doch ne Möglichkeit.

Vielleicht lese ich den einen Satz auch falsch, aber

"Da aber eben leider das nächst jüngere Mädchen erst 3 ist, ist das eher schwierig."
sugeriert mir das du ihr beigebracht hast Mädchen spielen mit Mädchen. Ich bin für Kinder spielen mit Kindern und werden dabei dreckig.

Ich finde gut wie die stellvertretende Leiterein reagiert, die Erzieherin geht gar nicht. Wenn deine Tochter schon Schlafstörungen hat, scheint da öfter was vorzufallen.

Gruß Karin

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Hallo Karin,

die drei Mädchen und ein Junge sind die einzigen Kinder in ihrem Alter. Danach kommen fünf Jungs, die gerade vier geworden sind. Mit zweien davon spielt sie auch gerne. Die anderen zwei kennen die drei Mädels aus der Krippe und werden immer mal angestiftet, zu ärgern (Verstecken der Haussschuhe ging auf deren Konto).

Aber da geht es eben um Toben und wild sein. Die ruhigen Dinge spielt sie lieber mit den großen Mädels. Oder würde lieber spielen. Da sie zu Hause einen 7jährigen und einen 3jährigen Bruder hat, nutzt sie die Zeit im Kindergarten lieber dazu, Mädelssachen zu machen. Toben kann sie dann, wenn sie ihre Brüder dabei hat. Die drei haben ein sehr enges Verhältnis zueinander.

Die stellvertretende Leitung hatte heute beim Abholen noch mal ein persönliches Gespräch und meinte, sie habe heute mal gezielt darauf geachtet und sei tief betroffen gewesen. Der erste Vorfall sei gewesen, dass meine Tochter zur Vesper ihren Rucksack geholt habe und eines der Mädchen sie umgeschubst habe und gefragt habe, warum sie nur ihren eigenen Rucksack hole, sie solle gefälligst ihren mitbringen.

Kurze Zeit darauf stand meine Tochter in der Ecke, alle anderen Kinder saßen schon. Da hat die Erzieherin sie angesprochen, warum sie sich denn nicht setze. Da meinte sie dann ganz leise, sie hätte so gerne einen blauen Becher gehabt. (Alle anderen Kinder am Tisch hatten einen, ihrer war orange). Das sei doch kein Problem, war die Antwort der Erzieherin. Ihre Antwort: E habe gesagt, sie dürfe keinen haben (E hat den Tisch gedeckt und ihr den orangen Becher hingestellt). Da hat sie extra aus der Nachbargruppe einen extra großen blauen Becher bekommen.

Was mich so mitnimmt ist, dass ich sie so gar nicht kenne. Zu Hause hätte sie ihren Brüdern gesagt, dass sie das gemein findet und sich zur Not auch Hilfe von uns geholt. Aber in der Kita ist sie wohl völlig verschüchtert und vertraut überhaupt nicht darauf, dass sie Hilfe von Seiten der Erzieherin bekommt.

Die Vertretung meinte dann, dass sie ein sehr ernstes Gespräch mit der Erzieherin führen werde, über ihre Aufgaben und dass sie es unerträglich findet, dass es so weit gekommen ist. Sie kenne meine Tochter seit 3,5 Jahren und habe sie immer als eines der liebsten und fröhlichsten Kinder erlebt und sie hätten ein besonders gutes Verhältnis gehabt. Nun sei sie bedrückt und zurückhaltend. Das habe sie sehr erschreckt. Sei sei aber "aufhellbar" gewesen und sie hoffe, dass noch kein bleibender "Schaden" entstanden sei.

Sie hat uns jede Unterstützung zugesagt und werde während der Vertretungszeit auch ein genaues Auge darauf haben. Zur Not wird sie dann die restlichen vier Monate zu ihr in die Nachbargruppe geholt werden.

Ich hoffe sehr, dass wir das alles in den Griff bekommen :-(

LG
Jenny

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Ist das ein kleiner Kindergarten mit nur zwei Gruppen? Ich würde die drei Mädeln sonst nämlich trennen.

"Sie hat uns jede Unterstützung zugesagt und werde während der Vertretungszeit auch ein genaues Auge darauf haben. Zur Not wird sie dann die restlichen vier Monate zu ihr in die Nachbargruppe geholt werden."
#pro das finde ich gut.

Ich hoffe für euch das es besser wird.

Lg Karin

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