RegelkiGa mit Integrationsgruppe- Erfahrungen?

Hallo zusammen,

unsere KiGa Gruppe soll evtl in eine Integrationsgruppe umgewandelt werden (bis jetzt reiner Regel-KiGa)

Wer ist von Euch auch in einer Integrationsgruppe und was ist da anders als im Regel -KiGa? Gut, ich weiß, weniger Kinder, d.h. höherer Betreuungsschlüssel, zwei bis vier Integrationsplätze pro Gruppe.

Aber gibt es noch einen Unterschied? Werden die nötigen Therapien, zB Logo, Ergo dann im KiGa gemacht?

Wir kommen übrigens aus Bayern, da gibt es bestimmt Unterschiede zwischen den Ländern
Lg Mara

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Hallo Mara,
generell kommt es schon mal darauf an, ob dein Kind ein I-Kind werden würde, oder ob es weiterhin als Regelkind laufen würde. Wenn du diese "Miniinfo" noch gibst, sage ich dir den Rest, aber so ist es einfach zu viel aufzuschreiben.

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Hi, ja, wir würden wohl ein I-Kind werden, unser Sohn ist ein 3/4 Jahr entwicklungsverzögert und bekommt schon eine Montessorie-Therapie. Logo folgt wohl auch noch.
Danke. Lg

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Nun in dem Fall.... (ich bin keine Angestellte in einem Kiga, habe aber 2 I-Kinder)
Mehr Erzieher ist genaugenommen falsch. Es bleibt bei 2 Erzieherinnen pro Gruppe (oder wieviel es nun bei euch laut länderspezifischen Regelungen sind). Allerdings bekommt noch jedes Kind eine eigene I-Kraft. Wie lange die bleibt pro Woche ist abhängig von der Schwere der Behinderung und von den vollen/leeren Töpfen auf den Sozialämtern. In Bayern wird das nämlich für jedes Kind einzeln festgelegt. Sie ist jeden Tag 1-X Stunden da. Wenn du Pech hast, darf dein Kind außerhalb dieser Zeit auch nicht kommen.
Therapien werden in Regelkindergärten eigentlich nicht gemacht - allenfalls Frühförderung. Therapeuten brauchen spezielle Genehmigungen für jede einzelne Kiga/Schule,... um dort therapieren zu dürfen. Und für ein Kind ist das einfach zu aufwendig. Allerdings wird die I-Kraft ca. 1 mal in der Woche das Kind "therapieren" mit Hilfe von geleiteten Spielen. Deswegen muß diese Kraft auch permanent in Kontakt sein mit den regulären Therapeuten des Kindes.
Natürlich sinkt noch die Anzahl der Kinder in der Gruppe. Um wieviel genau, ist auch wieder länderspezifisch. Bei uns sind normalerweise 25 (gesunde) Kinder und 2 Erzieherinnen in einer Gruppe. Bei einem I-Kind, sind es nur noch 19 gesunde Kinder, 2 Erzieherinnen und 1 I-Kraft. Das kann bis zu einer Gruppenstärke von 15 Kindern sinken (ab 4 I-Kindern).

Eine I-Gruppe KANN sehr unterschiedlich sein. Bei meinem Großen waren 2 Kinder (einschließlich ihm), die nur sehr leichte Entwicklungsverzögerungen/Sprachstörungen aufwiesen. Das störte kaum den Gruppenablauf. Ich hatte immer eher Angst, dass die I-Kraft überall im Kiga arbeitet, aber nicht mit meinem Sohn. Bei meinem Kleinen (anderer Kiga) sind 4 I-Kinder (einschließlich ihm), davon 2 sehr schwer behindert - diese Kinder brauchen eine 1:1 Betreuung. Diese Gruppe ist dermaßen sensibilisiert auf die beiden Kinder. Das ist der absolute Wahnsinn. Man kann sich nicht vorstellen, wie die kleinen Kinder auf die beiden schwerbehinderten Jungs aufpassen. Kullert bei dem einen eine Träne aus dem Auge, rennen die gesunden Kinder herum und flüstern sich gegenseitig in die Ohren, dass sie sofort leise sein müssen, weil es dem XYZ zu laut ist. Flüchtet der andere Junge, rennen die Kinder zur Erzieherin (falls die es noch nicht gesehen haben) und informieren sie).

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huhu!

1.) mehr erzieher, wie du schon sagst...

2.) auch ergo o.ä. im kiga, nicht alles aber eben auch. Es sind immer die ikinder dabei und eben ein paar andere dass es eine kleingruppe wird für die zeit. somit guckt der ergotherapeut auch die gesunden kinder immer mal an, und sieht ggf auch mal dinge, die eltern und erzieher nnicht aufgefallen wären... große sachen fallen einem ja selber oder dem kiA bei der U auf, aber viele kleinigkeiten eben nicht, denen man aber besser frühzeitig entgegenwirken kann...

außerdem berät derlei fachpersonal auch die erzieher, die dann auch ganz andere sachen mit den kids amchen können, wenn kein therapeit im kiga ist...

3.) lernen die kinder von klein auf mit mehr oder weniger großen beeinträchtigungen anderer umzugehen, und sei es nur den nötigen respekt und rücksicht zu haben. wir hateen auch schon schwerbehinderte kinder dabei, und da war nie die frage ob ihm jemand hilft, wobei auch immer. das lernen die anderen kinder dann völlig selbstverständlich mit. wobei es DEN effekt auch gibt, wenn krippenkinder mit in der regelgruppe sind.

einziger nachteil kann sein, dass einzelne erzieher auch mal eine ganze weil mit einem kind voll ausgelastet sind, mit einem krippenkind weil es seinen heultag hat, (was bei den großen ja seltener ist) oder eben mit einem stark beeinträchtigten kind. aber in der regel hat es auch fpr die nicht-i-kinder mMn mehr vor als nachteile.

lg gussy

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Hallo!

Meine Tochter geht in eine integrative KiTa, in ihrer Gruppe sind einige I-Kinder.
Bei uns ist es so, dass die Kinder für anstehende Therapien aus der Gruppe abgeholt und in das nahe gelegene Therapiezentrum (5min Fußweg) gebracht und anschließend wieder abgeholt werden. Außerdem bietet der Kindergarten selbst noch eine Individualförderung an, es gibt eine spezielle Erzieherin, die das entsprechende Kind dann auch wieder aus der Gruppe holt und für eine Stunde alleine betreut.

Dass der Betreuungsschlüssel anders ist, ist wohl nur vermeintlich so, meistens haben die I-Kinder eine Zusatzbetreuung, die dann u,U. nur für das eine Kind da ist. Diese Zusatzbetreuung macht natürlich nach außen erst einmal etwas her, letztlich ändert das aber nichts am Schlüssel.

In der Gruppe meiner Tochter sind 10 Kinder, 3 davon sind unter 3, eines ist relativ schwer behindert, 2 weitere sind leichter behindert, bei einem Kind weiß ich es schlichtweg nicht, ob es ein I-Kind ist oder nicht, 3 Kinder sind definitiv keine I-Kinder (sind allerdings alle erst 3, es gibt ohnehin nur 2 Kinder, die älter sind als 3). In der Gruppe sind 2 Vollzeitkräfte, eine Teilzeitkraft, die aber wohl I-Kraft für das schwerbehinderte Kind ist, und zwei Praktikantinnen. Das ist jetzt sicher ein besserer Betreuungsschlüssel als in einer Ü3 Regelgruppe, aber man muss halt auch bedenken, dass hier aufgrund der Gruppenzusammensetzung ein ganz anderer Betreuungsbedarf vorliegt. Die 2jährigen Kinder sind allesamt noch nicht sauber, selbst bei den 3jährigen gibt es noch Windelträger, außerdem sprechen die 2jährigen in dieser Gruppe noch kaum, dann kommen von den 10 Kindern auch 6 aus Familien, die Erziehungshilfe vom Jugendamt bekommen, was in meinen Augen auch erhöhte Anforderungen an die Erzieherinnen mit sich bringt, und somit profitiert das normale Regelkind vermutlich nur wenig von diesem "tollen" Betreuungsschlüssel. Aber nichts desto trotz profitiert das Regelkind ganz sicher in anderer Hinsicht von der Integrativgruppe, von daher ist das in meinen Augen soweit in Ordnung.

LG

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das mit dem betreuungsschlüssel kommt sehr drauf an, wie man ihn nutzt... bei uns macht NIE ein kind was mit der erzieherin alleine, das sind bei uns IMMER gruppenaktivitäten von mindestens 3 kindern, und dann profitiren ja immer mindestens 2 andere mit.

aber klar macht die gruppe nen schlechten schnitt mit einem schwerstbehinderten kind das wirklcih 24h betreut werden muss, aber bei uns fiele ndie i-kinder selten so sehr auf mit irhem betreuungsaufwand, und letztlich hatten sie dann eher mal die möglichkeit ne kleine gruppenarbeit zu amchen, weil eben mehr erziehr im haus sind und wenn grad kein kind seinen absoluten buh-tag hat können auch mal 2kinder mehr in je 2gruppen und die dritte ist dann 4 kinder kleiner und kann was tolles machen was mit allen nicht ginge. aber da alle im haus sind kann ja jederzeit jemand zur hilfe geholt werden, wenn was nicht so läuft wie geplant...

wenn du jetzt verstehst was ich meine...

also bei uns klappt das sehr gut. aaaber wir haben auch "nur" 4 oder 5 ikinder auf über 50 kinder in 3 gruppen... dazu das offene konzept wo ja eh in den gruppen eigentlich nur der frühkreis stattfindet... bei euch finde ich das schon echt knapp geplant mit so vielen i und u3 kindern... da dürfte es für die regelkinder wirklich auch viele nachteile geben...

lg gussy

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Nein, das ist nicht knapp geplant. Das ist der Unterschied zwischen Einzelintegration und Inkusiver Kita.

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Hallo Mara,

mein Sohn (4) ist Regelkind in einer integrativen Gruppe. Insgesamt gibt es 15 Kinder von 3-6 Jahren. Davon sind 10 Kinder Regelkinder und 5 Kinder haben einen " erhöhten Förderbedarf ", das bedeutet, dass nicht alle Kinder geistig oder körperlich behindert sind. Ein Kind lebt z.B. in einer Pflegefamilie und in der integrativen Gruppe haben die Erzieherinnen mehr Zeit, sich ihrer Trennungsängste anzunehmen. Ach ja, wir haben zwei Erzieherinnen in Vollzeit und vormittags eine Halbzeitkraft. Außerdem sind vormittags eine Motopädin und eine Logopädin für die Kinder da. Die beiden Therapeutinnen gestalten den Morgenkreis und das wöchentliche Turnen. Die Integrativkinder haben auch Einzelstunden mit Ihnen, die in einem Therapieraum im Kiga stattfinden.

Ich bin mit dieser Gruppe sehr zufrieden. Mein Sohn lernt ganz selbstverständlich den Umgang mit Kindern, die vielleicht ein bißchen "anders" sind ( ich glaube aber, dass die Behinderung ihm eigentlich gar nicht auffällt - für ihn sind seine Freunde super so wie sie sind;-) )
Äußerem hab ich den Eindruck, dass die Erzieherinnen aufgrund des höheren Betreuungsschlüssels auch für die Regelkinder mehr Zeit haben. Ich würde mein Kind immer wieder in diese Gruppe geben!

Liebe Grüße

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Meine Tochter geht in einen Regelkindergarten mit Integrationsgruppen , sie ist selbst ein I-Kind und bekommt ihre Therapien wie Sprachförderung Ergo und Physio in der Kita selber . In unserer Gruppe gibt es 3 Erzieher und zwei Praktikanten , von der Belegung her wechselt es immer aber 2 Erzieher und ein Praktikant sind immer da .

Ich muss sagen ich bin sehr zufrieden , es gibt keinerlei Probleme , weder mit den Therapien noch mit den normalen Regelkindern .