4-jähriger will Haus nicht mehr verlassen

Hallo, alle zusammen!

Ich bin ratlos - mein 4,5-jähriger Sohn sträubt sich seit einiger Zeit vermehrt, das Haus zu verlassen und irgendwo hin zu gehen.

Es fing damit an, dass er keine Lust hatte, mit mir einkaufen zu gehen und lieber zu Hause bleiben wollte. Da meine Mutter mit im Haus wohnt, durfte er an manchen Tagen auch zu Hause bleiben. Nun steigert sich das ganze aber so, dass es morgens anfängt, dass er nicht in den Kindergarten will - seit 3 Tagen ist noch nicht einmal waschen und anziehen drin, so dass wir nun an 3 Tagen mit reichlich Verspätung in den Kindergarten gekommen sind. Am Mittwoch und heute musste ich deswegen Termine absagen, bzw. den heutigen Termin in der Autowerkstatt auf nachmittags verlegen. Obwohl er Autowerkstatt sonst super spannend findet, hat es wieder über 30 Minuten gedauert, bis ich ihn im Auto hatte - wieder viel zu spät gekommen.

Die Erzieherin im Kindergarten meint, ich soll ihm morgens einfach Schuhe anziehen, ihn schnappen und im Schlafanzug in den Kindergarten bringen... leider bin ich im Moment aufgrund einer Oberarmfraktur aber so eingeschränkt, dass ich das kräftemäßig gar nicht schaffen würde. Also einfach auf den Arm nehmen und ins Auto bugsieren oder in den Kiga tragen geht nicht.

Ideen, Tipps Vorschläge? Bin für alles dankbar...

LG,
happy

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Man schlägt keine Kinder, weil man sie damit erniedrigt.
Aber man stopft sie im Schlafanzug ins Auto und bringt sie an einen öffentlichen Ort?

Und baut darauf, dass es ihnen dann so peinlich ist, dass sie beim nächsten mal gehorchen , weil das noch schlimmer ist als die Angst, das Haus zu verlassen?
Was sind das denn für päd. Ansichten...

Mein Sohn hatte diese Phase auch mit 4einhalb. Wir haben es im wahrsten Sinne des Wortes ausgesessen und es mit ganz viel Verständnis, Gesprächen und "Sicherheit geben" überwunden.

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Und was habt ihr gemacht bis die Phase ueberwunden war? Das Kind gegen seinen Willen angezogen oder mit ihm zuhause geblieben? Letzteres geht ja nur, wenn man nix anderes zu tun hat als sich um die Kinder zu kuemmern, ist also echt nicht praktikabel.

Man kann auch zuviel Verstaendnis haben - und man tut seinem Kind keinen Gefallen, wenn man keine Grenzen setzt und es keine Konsequenzen spueren laesst.

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"Man schlägt keine Kinder, weil man sie damit erniedrigt.
Aber man stopft sie im Schlafanzug ins Auto und bringt sie an einen öffentlichen Ort?"

Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Abgesehen davon, daß Schläge illegal sind - das mit dem Schlafanzug ist eine logische Konsequenz des "sich nicht Anziehens", Schläge nicht. Das Kind hat ja selber entschieden, sich nicht anzuziehen.

Anders wäre es, wenn man das Kind zur Strafe für etwas ganz anderes im Schlafanzug in den Kiga bringen bzw. ihm das Anziehen verbieten würde, da fände ich es dann auch demütigend.

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Klar die erste Regel ist, er darf nicht mehr zu Hause bleiben. IMMER und ohne Ausnahme in den Kindergarten, IMMER mit zum einkaufen, in die Autowerkstatt, zu Freunden,...
Nicht er bestimmt die Regeln, sondern du.
Aber das mit dem Wäschen und den Schuhen ist einfach altersgerecht.

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oder ihn vielleicht mal nach dem grund fragen. vielleicht gehts ihm nicht gut. vielleicht braucht er einfach mal ne auszeit so wie wir erwachsene auch mal urlaub brauchen. ich glaub ich würde ihn einfach mal ne woche zuhause lassen. tut ihm vielleicht gut u danach geht er umso gerner wieder in den kindi

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Hallo,

das kenne ich von mehreren Kindern.

Manche sagen selbst, was los ist.
u.a.
- Weihnachten war soooo schön zu Hause. das möchte ich noch.
- Mama, ich will auch mal mit meinen Sachen spielen. Immer nur Termine, Termine, Termine (darunter sind auch DIE Hobbys der Kinder, die sie nicht aufgeben möchten, aber zusammen mit den Alltagsterminen wird das auch manchmal zu viel)
- ich habe Angst, weil ...

das Wetter war hier ja grau in grau. Gestern hatten wir das zweite Mal Sonne in den letzten 4 Wochen.
Meine, die sonst täglich viel draußen ist und eigentlich immer gerne wohin möchte, wollte auch nicht raus.

Sonst ist sie sofort angezogen, wenn ich sage, wir gehen Einkaufen mit Spielplatz vorher.

Antwort meines Kindes. "Muss das sein? Wir können doch auch weniger essen, dann müssen wir nicht raus!" (meine, die sich sonst keinen Spielplatzbesuch entgehen lässt).

Wir haben uns darauf geeinigt, dass Einkaufen sein MUSS und ich sie nicht auf den Spielplatz zwingen werde.

Ich wette, wenn der Frühling kommt, wird sie nicht mehr zum halten sein.
Heute liegt Schnee. Sie möchte ein bisschen raus.

Gut Kindergarten wollte sie mal einen Tag lang nicht.

Wobei die Erzieherinnen sagten, dass die meisten Kinder eine Lustlos-Phase haben, in der sie nicht wollen.

Manche gleich am Anfang.
Manche nach der Eingewöhnung, wenn alles nicht mehr aufregend und neu ist. Manche im mittleren Jahr und manche, wenn sie zu den Großen gehören und ihren Platz finden müssen.

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Auch wenn du ihn nicht tragen kannst: er kann mit 4,5 Jahren ja laufen und auch allein ins Auto einsteigen. Und ich würde ihn - wenn es sein müsste - nötigen, ganz einfach. Und vor allem würde ich keine Diskussion darüber aufkommen lassen.

Es kann doch nicht sein, dass du einen Termin absagen musst, weil dein Sohn keine Lust hat, das Haus zu verlassen....

Was wäre denn, wenn du nicht nur einen Termin gehabt hättest, sondern zur Arbeit gemusst hättest?????? Hättest du deinen Chef angerufen und gesagt: "Tut mir leid, Chef, ich kann heute nicht arbeiten kommen, da mein Sohn sich weigert, das Haus zu verlassen und deshalb nicht in den Kindergarten gehen kann." Da wirst du ja zur Lachnummer...

Es gibt eine Ausnahme, bei der ich vielleicht einlenken und anders agieren würde: wenn er womöglich einen wirklichen Grund hat, nicht aus dem Haus zu wollen, z.B. draußen was Schlimmes erlebt hat (vielleicht auch im Auto ein Autounfall oder so). Dann solltet ihr unbedingt beim Kinderarzt anfragen, was nun angeraten ist.

LG
cori

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Und wie soll ich ihn nötigen, ins Auto zu steigen, wenn er sich heulend auf dem Boden wälzt?

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Naja, einen Arm hast du ja noch übrig. Damit würde ich ihn aufklauben und ins Auto bugsieren. Mein Sohn hatte seine Bockphase passenderweise, als seine kleine Schwester 6 Monate alt war und getragen werden musste. So hatte ich unterm Strich auch immer nur einen Arm - geht also alles.
LG cori

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Na da hast Du's ja prima, dass Du einfach mal deinen Plan nach nem bockigen Kind richten kannst #augen Stell Dir mal vor, Du müsstest zur Arbeit? Was wäre dann? Daheim bei Oma bleiben würde ich erst mal abschaffen und vllt. als "Belohnung" nutzen, wenn es ne Weile gut geklappt hat.

Du musst jetzt schon Konsequenz zeigen und ihn die LOGISCHEN Konsequenzen spüren lassen: im Schlafi ins Auto, ungewaschen gehen lassen, ohne Schuhe raus usw.

Unsere hat das auch ne Weile gebracht. Hab sie dann einmal mit Schlafi raus Richtung Auto gezerrt. Das war recht heilsam. Danach haben wir uns geeinigt, dass ich ihr noch beim Anziehen helfe, wenn sie nicht bockt. Wir haben auch ne zeit lang SEHR VIEL mehr Zeit eingeplant am frühen morgen. Für sie ist es eine üble Strafe früh aufzustehen. Mittlerweile weiß sie, wenn sie beim Anziehen flott ist und gut mit macht, dann darf sie ein wenig länger liegen bleiben.

Alles Gute
Sooza

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Sie muss aber nicht zur Arbeit.
Deshalb braucht sie auch keine so brachialen Strafen.
Es macht doch auch wirklich nichts, wenn ein Kind, für das der Kindergarten kein Aufbewahrungsort ist, weil Mama nicht kann, einfach mal nicht hingeht.
Zuhause ist es doch wirklich schöner (zumindest bei uns)

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Für mein Kind ist die Kita auch kein "Aufbewahrungsort"! Ich weiß ja nicht, wie Eure Kitas so aussehen aber manchmal komme ich da echt ins Grübeln. #kratz Mein Kind trifft dort Freunde, hat Spaß, lernt neue Sachen und ist ausgelastet und hat viel Action. Natürlich will auch sie nicht immer hin und wenn ich es einrichten kann, machen wir uns mal nen netten Tag daheim! Aber wenn das zur Gewohnheit wird, dann finde ich das nicht gut. Regeln und Strukturen gehören zum Leben dazu und ich finde, den Kids wird es leichter gemacht, wenn man sich da dann auch halbwegs dran hält und das von klein an. Stelle mir das dann super vor, wenn das Kind erst mal ein Stück älter ist und sagt, och nö, auf Schule hab ich echt kein Bock #augen Denn bleibt Jung eben auch bei Oma, oder was?!

Grüße
Sooza

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Natürlich habe ich ihn gefragt, warum er zu Hause bleiben möchte, aber so richtig geäußert hat er sich nicht - er meinte, er könne einfach nicht so viel umherfahren. Wir sind sehr viel unterwegs, da wir 2 Wohnsitze haben und zwischen 2 Städten pendeln, daher habe ich ihm ja auch hin und wieder zugestanden, zu Hause bei Oma zu bleiben...

Eines Morgens wollte er z. B. nicht in den Kindergarten, weil er sich gerne Spiegeleier zum Frühstück machen wollte (machen wir manchmal am Wochenende). Dafür hatten wir keine Zeit, ich habe ihm aber gesagt, dass wir das gerne am nächsten Tag oder so machen können und dafür dann früher aufstehen müssen... schon liegt er brüllend am Boden und will sich erst waschen, anziehen und in den Kiga gehen, wenn er Spiegeleier braten durfte.

An anderen Tagen fallen ihm andere Sachen ein, in manchen Sachen gebe ich auch nach, wenn er z. B. einen anderen Pullover anziehen möchte, aber manches geht einfach nicht, manchmal sagt er z. B., er geht nur in den Kiga, wenn er im Auto vorne sitzen darf (meine Mutter fährt einen 2-Sitzer, da sitzt er gezwungenermaßen vorne, er weiß aber genau, dass er in meinen Autos nur hinten sitzen darf, da sind die Sitze ja auch hinten).

Und wie gesagt, so Sachen wie im Schlafanzug in den Kiga tragen stehen gar nicht zur Debatte, da bin ich körperlich im Moment gar nicht zu in der Lage - ich habe einen gebrochenen Oberarm und die rechte Hand ist dadurch gelähmt. Deswegen bin ich auch noch krank geschrieben und muss zum Glück nicht arbeiten - aber was mache ich, wenn mein Kind sich im Schlafanzug heulend auf dem Boden wälzt und nicht mitgehen will? Bestechen und erpressen (wenn Du mitkommst, bekommst Du dieses oder jenes oder darfst das und das nicht) ist auch zwecklos...

Klar könnte ich ihn mal eine Woche zu Hause lassen, aber ob das das Mittel der Wahl ist? Er geht ja sonst gerne und sagt auch jeden Tag, dass es schön war im Kiga...

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Weißt du, mein Sohn war ganz schlimm, als ich ebenfalls krank war.
Ich glaube, die Kinder (v.a. Jungs, da kommt wohl der Beschützerinstinkt durch) haben echt Angst um ihre Mami.
Meiner geht dann auch nicht weg, sondern klettet ohne Ende.
Das geht einher mit Ablösungsprozessen und Verlustängsten. Normalerweise macht das dem Kind nichts, aber wenn Mama in dieser Phase ausfällt oder sich drastisch etwas ändert, wird das einfach erschwert und die Kinder reagieren so.
Das finde ich jetzt aber unabhängig von den anderen Trotzanfällen, die du schilderst, die aber auch völlig alterstypisch sind.
Lass dich bloß nicht dazu hinreißen, Dinge zu tun, bei denen dein Bauchgefühl "nein" schreit...