Kind kennt keine Distanz...

ich bin neu hier und habe auch schon gleich ein anliegen...

es geht um ein kind aus unserem bekanntenkreis. die kleine ist 5, jedoch wundern sich viele über ihr benehmen... suche deshalb hier rat, wie ihr damit umgehen würdet.

z.b. sucht sie ständig nähe, küsst einen, umarmt einen, setzt sich ständig auf einen drauf, packt einen immer bei der hand, kennt keine distanz zu erwachsenen, selbst wenn sie nichtmal gut bekannt sind, sprich teils auch fremde menschen, macht komplimente, möchte "über nacht" bleiben usw.
ignoriert man ihr verhalten oder beschwert sich darüber, wird sie wütend, schlägt leicht ins gegenteil um, dann boxt sie selbst erwachsene, ist böse, beschimpft einen.

ihre eltern sind mit ihrem latein am ende. mit den erziehern geht sie ähnlich im kindergarten um, springt sie an, packt sie etc., dort bekommt sie schon gesagt, es ist nicht ok. nur fruchtet es nicht wirklich.

vorweg: ich weiß zuhause geht es ihr gut, ihre mutter meint es sehr gut mit ihr, kümmert sich prima um die kleine, macht vieles für sie, hat viel zeit für sie, ist nicht berufstätig. umfeld ist auch prima. papa arbeitet. also hier kann man nicht die gründe finden.

wundere mich nur, von anderen kindern kenne ich so ein verhalten garnicht.

meine kinder sind zwar schon etwas älter, jedoch waren sie auch noch nie so. sie reden zwar mit allen leuten, unterhalten sich auch gern mit fremden beim einkaufen an der kasse über dies und das, jedoch körperlich bleiben sie schon immer anderen gegenüber seis kinder oder erwachsene distanziert.

leider weiß ich nicht, wie ich mich richtig verhalten soll. und was die gründe sein könnten, für dieses verhalten!? oder mache ich mir unnötig gedanken?
ich meine sie verhält sich jungs gegenüber, männern etc. auch so aufdringlich und hoffe es ist nichtmal jemand falsches dabei... man hört ja eben auch soviel...:-(#zitter

nebenbei erschrecke ich mich immer wieder, wenn das besagte kind hier ist, ich sehe, wie sie gesichter mit heruntergezogenen mundwinkeln malt (sprich traurige gesichter in dunklen farben) und totenköpfe etc. ...
was ist da nur los?

hoffe auf euren rat, mache mir richtig viele gedanken.
liebe grüße

1

Ich kenne solche Verhaltensmuster nur von Kindern (und Jugendlichen) mit Bindungsstörungen.

Ich verhalte mich wie folgt: Ich sage dem Kind "Nein, ich möchte das nicht" und setze genau das dann auch durch. Ich lasse mich weder küssen noch beklettern noch sonstwie bedrängen von einem mir unbekannten Kind. Nicht einmal von meinen eigenen Kindern, wenn mir gerade nicht so ist. Mehr als das Kind darauf aufmerksam machen und es sich nicht gefallen zu lassen kann man als Fremder erst einmal nicht tun.

2

Ich sehe das ähnlich wie meine Vorschreiberin.

Vielleicht wird ja "zuviel" getan? Ich finde das ggf. mal ein Kinderpsychologe drüberschauen sollte.

Ich würde meiner Tochter strikt verbieten, so "offen" zu Fremden zu sein. Und das auch durchsetzen.

Manches Verhalten entsteht auch durch nicht durchgesetzte Konsequenz. Auch Kinder müssen lernen, was sie dürfen und was nicht.

Ein Beispiel: Meine Tochter (3) darf nicht an meinen Schmuck. Ganz klare Kiste. Auch nicht, wenn das doch sooo nieldich ist. Sie hat ihre Sachen... ich meine.

Wenn mein Kind manchmal die Tür schließt gehe ich davon aus das sie nicht gestört werden will. Wenn ich auf die Toilette gehe und die Tür schließe gilt für sie das gleiche.

Worauf ich hinaus will: Ich sehe mein Kind als eigenständige Persönlichkeit mit einem eigenen Willen. Aber: Sie und auch ich müssen gegenseitig unsere Grenzen akzeptieren. Und Nein bedeutet nein und nicht vielleicht oder ja.

LG

3

Hi,
ich meine mich ganz vage erinnern zu können, dass es hier mal einen Beitrag über ein distanzloses Kind gab. Da hatte jemand geantwortet und auf eine Wahrnehmungsstörung getippt, weil das eigene Kind auch davon betroffen war.

Du kannst ja mal in der Suchfunktion schauen, vielleicht wirst du ja fündig.

vlg tina

4

Es ist aus der Ferne schwer zu beurteilen, ob das Kind in irgendeiner Form krank ist, oder ob die Eltern des Kindes einfach nicht konsequent genug durchgreifen, wenn das Kind distanzlos ist.

Wenn die Eltern meinen, sie hätten alles dafür getan, um ihren Kind die Distanzlosigkeit abzugewöhnen, dann wäre ich schon längst beim Kinderarzt gewesen, um mir dort Rat zu holen (der Kinderarzt wird im Zweifelsfall einen Kinderpsychologen empfehlen).

"dann boxt sie selbst erwachsene, ist böse, beschimpft einen."

Auch hier gilt: es kann mangelnde Erziehung oder eben krankhaft bedingt sein.

"z.b. sucht sie ständig nähe, küsst einen, umarmt einen, setzt sich ständig auf einen drauf, packt einen immer bei der hand, kennt keine distanz zu erwachsenen, selbst wenn sie nichtmal gut bekannt sind, sprich teils auch fremde menschen, macht komplimente, möchte "über nacht" bleiben usw."

Wenn die Eltern dabei sind, sollte es ein Leichtes sein, dazwischen zu gehen, wenn das Mädchen mit sowas anfängt. Woher soll das Mädchen wissen, dass man sowas nicht macht, wenn die Eltern sie offensichtlich machen lassen?

Wenn mein Sohn so drauf wäre, würde ich ihn gar nicht erst so nah an fremde Leute rankommen lassen, dass er diese küssen kann.

Mein Rat an die Eltern:
ab zum Kinderarzt, der wird dann schon die nötigen Schritte in die Wege leiten.

LG,
J.

5

Mein Sohn hat eine geistige Behinderung die unter anderem mit Wahrnehmungsstörungen kombiniert ist. Durch diese Wahrnehmungsstörungen verhält er sich sehr distanzlos, allerdings hat sich das sehr verbessert seitdem er eine heilpädagogische Kita besucht. Ich würde zuerst mal den Kinderarzt bezüglich dieser Distanzlosigkeit ansprechen!