Macht Mutter Kind Kur Sinn?

Hallo,

ich habe da mal eine Frage:

Erst mal zu meiner Situation. Ich habe 2 Söhne. Der Große (3,5) war ein ICSI Baby, und ich habe bis zur Schwangerschaft 4 Jahre Behandlung mit allen Höhen und Tiefen hinter mir (Fehlgeburt, Überstimulation, mehrere Fehlversuche ect.) Dann ein normale Schwangerschaft, und anschließend eine Geburt, die nach 5 Std Presswehen und irgendwann mal echter Panik, in einem Notkaiserschnitt endete.

Der Kleine ist nun ein Pflegekind, welches wir Ende März mit 5 Tagen bei uns aufgenommen haben.
Er ist ein total süßes und gesundes Kerlchen, und unser Familienglück ist nun perfekt, doch ich merke nun, wo sich alles setzen kann, das ich psychisch und körperlich mit der ganzen Sache echt noch nicht durch bin.

Ich bin total ausgelaugt, und könnte aus dem stehgreif anfangen zu heulen.
Nachts träume ich neuerdings von der Geburt meines leiblichen Sohnes, und Tags bin ich nur noch müde.

Ich versteh gar nicht, warum mir das ausgerechnet jetzt wieder alles hochkommt?

Eigentlich bin ich total happy mit meinen Jungs, und ich kann mich echt nicht beklagen, sie sind beide super aufgeweckt, und normal fit.

Nun meine Frage: kommt es wohl in frage, mit einem 3 Jährigen und einem 4 Monate alten Säugling eine Mutter Kind Kur zu beantragen, bei der Vorgeschichte, und wenn die durchgeht, glaubt ihr die würde mir was bringen?

Danke fürs lesen
Kleinehexe1

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Würde ich nicht machen.

Bei nahezu allen Müttern, die ich befragt habe hat eine MuKiKur mit Kindern unter 3 oder mindestens 4 nichts gebracht. Sie haben sich einfach nicht so schnell eingewöhnt in die Betreuung.

Ich kenne aber das Problem, ich habe 2 ICSI Kinder, auch Not-KS, dann begann die Rheumatoide Athritis mit der ich immer wieder sehr kämpfe.
Ich würde gerne in MuKiKur fahren, mit dem Großen (jetzt 5) eigentlich die beste Zeit, bevor er in die Schule kommt. Aber die Kleine - die ist nicht so leicht einzugewöhnen. Sie würde die 3 Wochen nur an mir kleben oder weinen.
Ich habe mir nun stattdessen einen Babysitter genommen, der 1-2 Mal pro Woche bei den Kindern für 2 Stunden ist. Diese Zeit gehört dann mir.

Die MuKiKur mache ich dann vielleicht wenn die Kleine 4 ist.

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Hallo,

in Anbetracht des 4 Monate alten Kindes würde ich noch mindestens 1 Jahr warten mit der Kur.

Meine Kleine war 5 bei der Kur und so war es besonders gerade für mich auch sehr sehr erholsam. Viele Mütter mit kleinen Kindern waren völlig gestresst, einige haben sogar die Kur abgebrochen (Krankheiten in der Kurklinik, der andere Rhythmus, Kinder in der Fremdbetreuung etc.).

Ich denke, der Erholungswert für Dich ist größer, wenn das Kleine vielleicht 1-2 Jahre älter ist.

lg polar

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Wie wär's denn mit einer Familienkur? Dann bist du mit den Kindern nicht allein.

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Hallo,

was ist bitte eine Familienkur?
Davon hab ich noch nie etwas gehört. Fahren wir dann alle 4?
Und haben wir dann ein "Familienzimmer" und beide Elternteile haben Anwendungen? Oder wie stelle ich mir das vor?

kleinehexe1

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Google mal im Netz und sprich mit dem Arzt drüber. Auf jeden Fall ist sowas möglich, dass eine ganze Familie zusammen eine Kur macht. Genauer hab ich mich da aber auch noch nicht zu informiert.

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Hallo,

sprich mit deinem Arzt!

Also, ich war mit meiner zu zwei Mutter-Kind-Kuren (unterschiedliche Indikationen). Es war super, aber ich wäre froh gewesen, keine zu brauchen, weil wenn ich keine brauchte, wäre es mir ja gut gegangen ;-)

Das erste Mal war meine unter 1 Jahre und es war SUPER!!!
Ich war so total erschöpft, dass die Kur nur helfen konnte. Ich bin mit der Einstellung hingegangen: mal schauen, was auf mich zu kommt. Sie war insgesamt sehr offen.

Beim zweiten Mal, waren meine Vorstellungen und Erwartungen schon größer/überhaupt welche da. Aber da war mein Kind schon 4 3/4 Jahre.

Bei der ersten Kur, als sie so klein war, hatte ich zudem Glück, dass sie NICHT in der Fremdelphase steckte.
Außerdem war es eine Kleinkindkur, die sich auf Kinder von 0-5 Jahre spezialisiert haben. Es macht einen Unterschied zwischen "wir nehmen sie mit auf" und "wir sind voll und ganz auf so Kleine eingestellt". Das würde ich neben den Indikationen dringend mitbeachten!!!

Mir selbst haben beide Kuren sehr geholfen, weil ich dort Unterstützung hatte. Zu Hause bin ich auf mich allein gestellt, im kompletten Alltag. Gut, ich habe Freunde, aber das ist doch was anderes als einen verlässlichen Partner.
Die Mütter, die zu Hause einen vollunterstützenden Partner hatten, taten sich in der Kleinkindkur schwerer. Sie merkten, wie viel sie ihr Partner WIRKLICH unterstützt, in dem sie ihn plötzlich sehr vermisst haben und die "Kleinigkeiten" im Alltag.

Bei den größeren Kindern fiel nicht auf, wer zu Hause einen unterstützenden Partner hat oder nicht. Insgesamt kann man beide Kuren nicht wirklich vergleichen!

Wenn du beantragst, dann jetzt oder später.
Beachte, dass der Kleine NICHT MEHR 4 Monate alt sein wird, sondern ca. 8 Monate oder älter
- Genehmigung (bei der Kleinkindkur bekam ich innerhalb einer Woche die Zusage, bei der mit größerem Kind nach Widerspruch und vielen Wochen!)
- evtl. Widerspruch
- warten bis ein Kurhaus frei ist. Da jetzt Sommerferien sind und viele noch im Herbst fahren wollen, sind viele Kurhäuser bis Ende September / Ende Oktober ausgebucht.

- wenn er dann 8 Monate alt ist, besteht das Risiko, dass er genau dann fremdelt. Das muss aber nicht sein!
Meine war unter 1 Jahr begeistert. Zwischen 2 und 3 Jahren hätte ich mit ihr nicht fahren können. Jetzt mit 4 Jahren ging es wieder.

Ein anderes Kind steckte mit fast 6 Jahren in einer Phase in der die Kur für die Mutter zu kippen drohte. Das Alter des Kindes ist KEINE Garantie! Aber du kennst deine Kinder am Besten und kannst am ehesten einschätzen, wann für Euch der beste Zeitpunkt ist.

Ob bei der Vorgeschichte ein Kur helfen könnte, kann ich nicht beurteilen.

Sie kann helfen:
- Kraft tanken
- Kinder wieder neu kennen lernen / lernen sie ohne die Probleme vorher zu sehen
- von außen betrachten, wie euer Weg weiter gehen kann
- Anfang einer Therapie sein oder gar beheben einiger Probleme

sie kann nicht
- eine Therapie ersetzen, falls die Vorgeschichte dich "traumatisiert" hat. Also wenn es dich länger / tiefer gehend beschäftigt.

schwierig wird es
- wenn eines deiner Kinder krank wird oder anfällig ist, alles aufzuschnappen
- das Kurhaus so Kleine "nur aufnimmt", aber nicht wirklich darauf eingestellt ist
- falls ihr allzu sehr das Klima wechselt. Also: wir wohnen weit weg vom Meer. Ich finde es toll, reagiere aber auf den Klimawechsel. Da meine da auch eher reagiert, sind wir bewusst nicht an die Nordsee, da es für uns eine zu große Umstellung gewesen wäre.
- wenn du zu Hause (viel) Unterstützung hast, die dir in der Kur fehlen würde. Klar, dort gibt es Essen und alles, aber Kinder anziehen, Kinder wecken, Kinder ins Bett bringen, machst alles du. Wenn du in den Punkten zu Hause Unterstützung hast, könnte dir die Umstellung schwer fallen. Grade bei Kleineren (bei den Schulkindern fiel das nicht mehr ins Gewicht). Falls du zu Hause ohnehin alles alleine machst in der Hinsicht, kann die Kur Entlastung sein.

Ich rate nicht ZU einer Kur mit unter 3 Jährigen. Ich rate aber auch NICHT AB ;-)

Bei so Kleinen ist es besonders wichtig
- "Charakter"/Phase/ihre Art/ihre Reaktionen auf Neues
- Einstellung der Mutter / Vertrauen zum Kurhaus/zur Kinderbetreuung/zur Kur allgemein
- Erwartungen (realistisch oder zu hoch)
- das Kurhaus und die Umsetzung.

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Hallo!

Ich würde dir eher einen Psychologen empfehlen und da ne Therapie machen um mit der Vergangenheit umgehen zu können.

Gerade bei einer MuKi-Kur hast du ja auch viel Zeit nur mit dir alleine und da kommst du erst recht ins Grübeln.

LG und alles Gute,

Nudelmaus

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Hallo,

wenn eine Kur, dann nur für dich allein und die Kinder kommen mit als Begleitperson. Bei einer Mutter-Kind-Kur haben ALLE Personen Anwendungen, sodass du nur zwischen deinen Anwendungen, den Anwendungen der Kinder, der Kinderberteung und dem Essen hin und her rennen wird. Das ist einfach nur stressig.
Such dir eine gute Kuranstalt für dich mit guter kinderbreuung für solch kleine Kinder. dann würde ich auf jeden fall sagen: Ja, mach es.

vg, m.

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"Bei einer Mutter-Kind-Kur haben ALLE Personen Anwendungen, sodass du nur zwischen deinen Anwendungen, den Anwendungen der Kinder, der Kinderberteung und dem Essen hin und her rennen wird."

Falsch! Bei einer Mutter-Kind-Kur geht es in erster Linie um die MUTTER, die Kinder KÖNNEN mit behandelt werden, das muss aber nicht sein! Ich war auch zur MuKiKur und mein Kleiner war "nur" als Begleitkind mit. In vielen Kurhäusern werden die Kinder, welche auch Behandlungen haben, von der Kinderbetreuung aus zu den Behandlungen gebracht und wieder abgeholt, so dass die Muttis da keinen Stress zusätzlich haben.

LG sonnenbluemchen

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Okay, danke, das wußte ich nicht.

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Hallo kleinehexe1,

ich habe letztes Jahr an einer Mutter-Kind-Kur teilgenommen, als meine Söhne 4 3/4 Jahre und 6 Monate alt waren. Für mich war es eine bewusste Entscheidung, die Kur mit so einem kleinen Kind zu machen. Die KK hat zwar erst abgelehnt, mit der Begründung, dass der Kleine noch zu klein ist, aber da sind wir gegen angegangen.

Ich wollte unbedingt zur Kur, solange der Kleine noch nicht Laufen konnte. So war er noch nicht selbstständig genug, mir abzuhauen und ich musste nicht die ganze Zeit hinterherrennen. Mit nem Jahr wäre er schon recht flott auf den Beinen gewesen, was für mich sicherlich mehr Stress als Erholung bedeutet hätte.

Ich wusste aber auch, das mein Kind Fremden gegenüber sehr offen ist und nicht fremdelt. (Er ist ab dem ersten Tag für täglich 4-6 Stunden in die Kinderbetreuung gegangen, obwohl ich noch fast komplett gestillt habe. Er hat tagsüber zwischendurch nur ein Fläschechen bekommen, ansonsten habe ich komplett gestillt). Und es hat bestens geklappt. er war in der Gruppe mit Abstand das jüngste Kind, aber auch am pflegeleichtesten. Die etwas älteren Kinder haben sehr darunter gelitten, das Mama nicht immer da war. (Und nein, mein Kind kennt keine Kindergruppen von zu Hause).

Ich habe allerdings auch auf eine Kurklinik geachtet, die schon so kleine Kinder mit aufnimmt.

Ich weiß, dass es nicht immer so gut läuft wie bei uns, aber du solltest auch Mutmach-berichte lesen können.

Für mich und meine Kinder war es die beste Entscheidung überhaupt!!!!

Liebe Grüße
grootie

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So war es bei uns auch.

Meine war zwar nicht die Jüngste, aber eine von den Jüngsten und VOR der Fremdelphase :-)

Das mit dem Laufen kann ich auch bestätigen. Zwischen 1-2 Jahren wäre zu schnell gewesen und zu unruhig (auch beim Essen). Mit 2-3 Jahren hat sie zu stark gefremdelt.

Und da ich mit 4 3/4 Jahren die zweite Kur gebraucht habe, diesmal mit auf direktem Weg zum Burn Out (aus anderen Gründen), hätte ich es ohne die erste Kur nicht überstanden.
Jetzt bin ich wieder auf einem guten Weg und fühl mich stark genug für weitere gute viele Jahre :-)

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Hallo,
ganz ehrlich: Ich war letztes Jahr im Oktober in MuKi Kur und würde nach meinen Erfahrungen dort nicht mit einem Baby antreten. Die Kinder sollten zumindest Erfahrung mit Fremdbetreuung gemacht haben, da du ja Anwendungen hast. In dieser Zeit werden die Kinder in einem Kindertreff untergebracht sein und du kannst das nicht genießen, wenn du weißt, dass deine beiden weinen oder unglücklich sind. Weiterer Aspekt: Eingewöhnungsphase und Kinderkrankheiten.
Uns hat es viel gebracht (Kinder fast 3 und 4) und ich würde jederzeit wieder gehen auch wenn ich denke, dass 3 Wochen ganz klar zu wenig sind.
Wenn du beantragen möchtest tu das am besten über das Mütter-Genesungswerk deiner Gemeinde.
Viel Erfolg
LG
Uta