habe eine frage zu autismus

bin grad in einen anderen forum über was gestolpert und muss mal euch fragen weil da ist viel was mein aufpasskind auch macht. mein aufpasskind ist 2 jahre und 5 monate alt.
wenn die mutter ihn bringt (einmal die woche) ist er erst unsicher und braucht ungefähr eine halbe stunde zum warm werden. dann spielt er toll. sind aber andere kinder da muss er erst lange beobachten und will nicht mitspielen. er ist sehr schmusekursig muss andauernd kuscheln im arm genommen werden und sowas. was ich aber auffällig finde das fing kurz vor sein 2. geburtstag an er sortiert spielzeuge und stellt sie alle in eine reihe auf.
er nimmt legos und sortiert alles nach art (also autos, flache steine, lange steine) und dann reiht er sie alle in eine reihe auf. dann hat er ganz viele reihen mit sortiertem spielzeug und man darf nicht dran kommen und es verrücken und es muss auch alles ganz grade sein. wir also die mama und ich haben da immer drüber gelacht weil er ja sonst nicht aufällig ist aber jetzt las ich in einen anderen forum das das ein ganz eindeutiges zeichen für autismus ist :-(

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Hi.

Also ich glaube nicht dass man autismus nur am ausgeprägten ordnungssinn erkennt.da gibts noch mehr Faktoren.google mal das Thema da gibt es auch Tests nach alter des Kindes.
Das mit dem alles in eine reihe stellen macht mein Sohn auch sehr intensiv,die Autos werden alle ganz genau in eine bestimmte reihe gestellt und man darf nicht gegen kommen dann schimpft er ziemlich.aber ich denk eher dass ihm das Sicherheit oder so gibt.
Allerdings find ich das sortieren der Bausteine schon etwas krass.aber vielleicht ist das was was ihm Spaß macht...
Ist er sprachlich normal entwickelt?
Sind das immer die gleichen Kinder die bei dir sind?
Falls ja ist das schon komisch,da sie sich ja dann kennen müssten.spielt er gar nicht mit den anderen?

Fragt am besten mal den kinderarzt.es gibt bei autismus auch versch.formen und Ausprägungen.

LG

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Hallo,

meine Sorge, weder das Aufreihen noch die "Aufwärmphase" sind alleine für sich eindeutige Anzeichen für Autismus oder eine Wahrnehmungsschwäche. Da müssen schon einige andere Merkmale hinzukommen.

Es ist schön, dass du dein Aufpasskind so aufmerksam beobachtest, aber ich denke, hier machst du dir umsonst Sorgen.

LG,
delfinchen

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Hallo tabatabea,

"aber jetzt las ich in einen anderen forum das das ein ganz eindeutiges zeichen für autismus ist"
Ehrlich: Das ist Blödsinn. Es gibt gar kein eindeutiges Zeichen für Autismus. Ich bin Mama eines frühkindlichen Autisten und kann dir absolut versichern, dass mein Sohn noch nie irgendetwas sortiert hat. Er liebt das Chaos geradezu. Um die Diagnose "Autismus" zu stellen, müssen ganz viele auffällige Punkte zusammenkommen. Das Sortieren ist nur einer davon. Manche Kinder machen es, andere nicht. Es gibt auch gesunde Kinder, die einen Sortier- und Ordnungs"wahn" haben. Das muß nicht gleich Autismus sein.
Autisten spielen eher gar nicht mit anderen Kindern - auch nicht nach einer halben Stunde. Autisten können (meistens) nur nach langen Training und nur bei bekannten Personen überhaupt einen Blickkontakt herstellen. Aber auch das trifft eben auch nicht bei allen Autisten zu. Es ist ein riesengroßer Katalog mit auffälligen Verhaltensweisen und davon muß das jeweilige Kind schon sehr viele haben, um den notwendigen Cut-off Wert zu erfüllen und damit wirklich Autist zu sein. Normal gesunde Kinder würden noch nicht einmal auf die Idee kommen, manche Sachen so zu machen, wie ein Autist das tut.

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Mein Sohn ist jetzt 4,5 Jahre alt, aber er hat auch früh angefangen alles zu sortierennach , Farben, Größe, Art. Sein Zimmer ist das aufgeräumteste im ganzen Haus :-p .

Ich mache mir da keine Sorgen, da er sonst am "normalen" Leben teil nimmt. Aber er braucht auch bis er "aufgetaut" ist und beobachtet zuerst lieber und kommt dann zaghaft hinzu zum spielen.
Was meinst du was hier für ein Theater ist wenn jemand an SEINE Sachen geht und etwas verrückt oder wegnimmt #schrei #schrei #schrei .

Eine Zeit lang hatte er so eine Phase und ist nicht auf Linien getreten #augen, aber die Phase ging dann gott sei dank vorbei.

Ich denke bei deinem Aufpasskind ist alles iO, aber schön das du so gut beobachten kannst ;-)

LG
Sandra mit Max (10 J.), Ben (4,5 J.) und Lea (2,5 J.)

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Hallo,

bei der U7 war bei uns ein Entwicklungschritttest dabei. (mit 2 Jahren)

Und zwar ging es ans andeinander reihen. Der Arzt reihte Bauklötze in eine Linie. Das Kind sollte es nachmachen.
Meine schnappte die Bauklötze und türmte sie übereinander. Motorisch sicher auch eine "Leistung", aber der Entwicklungsschritt etwas zu reihen, fehlte noch bei mir. Das kam dann so mit 2,5 / 3 Jahren. Sie liebt das Chaos. Aber beim Lego bauen muss jede Reihe aus EINER Farbe bestehen und sortiert gereiht sein.

Ja, bei Autismus kann das sehr ausgeprägt sein. Auch das schreien, wenn die Reihe wackelt.
Aber es gibt noch viele Faktoren. Nicht bei jedem Kind treffen alle Faktoren zu.

- exakt getimter Tagesablauf. Montag wie Samstag. Eine Veränderung kann oft nicht eingeordnet werden.

- ALLES MUSS gleich ablaufen. Eine Veränderung der Reihenfolge kann schwierig werden
- Flexibilität nicht mehr möglich.
- viele spielen gar nicht mit anderen Kindern und/oder nehmen nur zu einzelnen ihnen sehr gut bekannten Bezugspersonen Kontakt auf.
- Fremdbetreuung in erst mal Fremder Umgebung ist schon sehr schwierig. Lange Eingewöhnungszeit und striktere Abläufe.

Meine ist 4,5 Jahre und zeigt mal hier mal eines dieser Faktoren. Aber sie ist alles andere als Autistisch.
Ich selbst habe auch immer erst andere beobachtet und beobachte heute noch sehr viel. Ich bin definitiv nicht autistisch, aber auf andere Menschen zugehen, mache ich bis heute nicht. Wenn ich mit anderen warm geworden bin, traue ich mich laaaaangsam ran.

Beim Sohn einer Bekannten kam nach vielen Problemen in Alltag und Kindergarten die Diagnose "Asperger Autismus". Ist anders als Autismus, aber dadurch habe ich mich mit dem Thema näher auseinandergesetzt.

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Und wo genau sollen jetzt die Unterschiede zwischen Autismus und Asperger Syndrom liegen?

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"ist er erst unsicher und braucht ungefähr eine halbe stunde zum warm werden. dann spielt er toll. sind aber andere kinder da muss er erst lange beobachten und will nicht mitspielen. er ist sehr schmusekursig muss andauernd kuscheln im arm genommen werden und sowas."
Normal für das Alter
"er nimmt legos und sortiert alles nach art (also autos, flache steine, lange steine) und dann reiht er sie alle in eine reihe auf. dann hat er ganz viele reihen mit sortiertem spielzeug und man darf nicht dran kommen und es verrücken und es muss auch alles ganz grade sein"
kann ein ansatz sein ,evtl. ist er aber auch sehr ordentlich? Das letztere verliert sich meistens da er nach dem warmwerden toll spielt, würde wenn dann eine leichte Form vorliegen, mein Aspi hat wahnsinnig viel gelernt dadurch das er von Anfang an in einer turbulenten Familie aufgewachsen ist
lg

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so einfach ist das nicht zu diagnostizieren... selbst Ärzte u erfahrene Psychologen tun sich dabei schwer. Dass er die Sachen akribisch sortiert ist vielleicht ein (!!) Anzeichen von vielen. Das allein ist aber kein Authismus und in dem Alter auch gar nicht so ungewöhnlich.

Authismus lässt sich vor dem 4. Geburtstag nicht verlässlich feststellen.

LG

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http://w3.autismus.de/pages/startseite/was-ist-autismus.php

Ein Autist vermeidet jeglichen körperlichen Kontakt. Daher schließt der von Dir beschriebene Kuschelkurs diese "Krankheit" schon aus.

Das mit dem Warmwerden in Räumen, die er nicht täglich betritt oder unter Menschen oder auch im Umgang mit Kindern, die er nicht täglich sieht, ist absolut normal und auch gut so.

Man muss sich mehr Gedanken machen, wenn es ein Kind wäre, was überhaupt gar keine Angst zeigen würde und auf jeden und alles vollkommen offen und frei zugehen würde....

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Mein Sohn ist autistisch und kuschelt sehr sehr gerne (leider auch mit Fremden!). Das kann man also nicht so pauschal sagen.

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O.K. Ich hätte jetzt gedacht, dass es prinzipiell so ist.

Der Sohn unseres Nachbarn hat eine autistische Störung, allerdings noch eine andere Grunderkrankung mit Namen fragiles x-syndrom, eine Genmutation, die häufig autistische Züge mit sich bringt.

Der wendet sich sofort bei jeglichem Berührungsversuchen ab. Kann auch gar keinen Blickkontakt mit Personen aufnehmen oder gar halten. Er guckt quasi nur "hilflos" durch die Gegend oder starrt auf den Boden.

Wahrscheinlich kommt es wohl dann drauf an, wie stark der Autismus des einzelnen Betroffenen ausgeprägt ist.

Ich glaube aber trotzdem nicht, dass ein vorsichtiges abwartendes Verhalten, wenn sich Situationen verändern oder fremd vorkommen, auf Autismus hindeutet, wie es die TE beschrieben hat.

Mein Kind ist auch unsicher, wenn sich fremde Personen nähern, sei es auch Personen, die er eine sehr lange Zeit nicht gesehen hat oder wenn er in fremder Umgebung ist. Er muss dann auch erstmal die Lage abchecken und ca. 30 Minuten warm werden.

Mein Sohn geht in einer I-Gruppe in den KiGa. Allerdings ist er kein I-Kind. Dort gibt es ein I-Kind, was die von mir beschriebene "Unvorsichtigkeit" hat, vor nichts und niemanden Angst hat, seine Grenzen total überschätzt..... Der hat eine diagnostizierte Wahrnehmungs- und Persönlichkeitsstörung.

Diese Vorsichtigkeit ist bis zu einem gewissen Alter normal. Grenzen ständig auf körperlicher und verbaler Ebene zu überschreiten und absolut furchtlos, ohne jegliche erkennbare Fähigkeit Gefahren abzuschätzen, ist nicht normal.

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Zwischen echtem Autismus und ganz normal sein gibt es tausende von Abstufungen. Manche Kinder sind überordentlich und eher Einzelgänger, aber trotzdem kein bisschen Autistisch, und viele Hochbegabte haben einfach ein paar leicht autistische Züge an sich. das ist aber alles noch im Normalbereich, nur eben nicht so 100% "normal" - soweit es ein durch und durch normales Kind überhaupt gibt.