Wie ehrgeizig sind eure Kids?

Hallo,

bei uns war neulich Sportfest und da bekam ich allerlei Ehrgeiz seitens der Kindergarten-Kinder und der Eltern / Großeltern zu sehen....

Eine, die weint, wenn sie 2. beim Laufen wird, eine, die von den Großeltern total unter Druck gesetzt wird ("du wirst doch wohl die XY schlagen..."), andere, deren Eltern total großkotzig sind ("Das sind keine Gegner, das sind Opfer") und wieder andere, die sich beim Laufen noch umschauen, wo denn die anderen bleiben...wie meine Tochter ;-)

Mir ist es egal, ich bin so unsportlich und habe (noch etwas) Übergewicht und froh, wenn mein Kind überhaupt Lust am Sport hat. Ich kann mich dafür nicht so begeistern.

Wie ehrgeizig sind denn eure Kinder? Müssen oder wollen sie schon immer gewinnen oder sind sie auch einfach nur mit Spaß dabei, ohne daß Ergebnisse zählen?

Was bei unseren Sportfesten toll ist: Die KiGa-Kinder werden noch nicht gewertet, alle werden aufgerufen und erhalten eine Urkunde ;-) das geht erst ab Schulalter los...

Eure neugierige Sunny

1

Hallo,

mein Sohn (4) macht derzeit aus Allem ein Wettbewerb: Essen, Trinken, Rennen, Malen #klatsch......

In den letzten Monaten hüpft, klettert und tobt er sowieso wie ein Kaputter. Das, was er die Jahre vorher nicht gemacht hat, holt er jetzt in einem auf. Und überall wird ein Wettbewerb draus gemacht.

Mit Ehrgeiz direkt bring ich das allerdings noch nicht in Verbindung. Eher ein Spiel :-) Er hat das Wettbewerbsspiel bei uns aus dem Kindergarten nach Hause gebracht. Is schon manchmal zum Wegbrüllen, aus was er da ne Meisterschaft macht ;-)

2

hallo,

meiner ist ehrgeizig. er will wie die meisten am liebsten erster sein udn schließt mit den anderen gemeinsam mündliche verträge, dass sie sich 'mit' erster sein lassen.
beim gesellschaftsspielspielen gibts öfter tränen. beim sport ist er sehr gut, da ist er eh meist mit vorne, von daher keine tränen;-)
zudem ist er seit einem 3/4 jahr im fußballverein, wo eben teamgeist etc. zählen, so dass es zwar ums gewinnen geht, aber eben auch um die mannschaft, die gemeinsame leistung. das gibt ihm viel.
schau ich bei nem turnier zu, geb ich zu, erfasst mich auch der ehrgeiz. aber nur zum anfeuern, nicht kritisieren oder gar anstacheln.

lg

3

Hi,

mein Sohn ist sehr ehrgeizig - manchmal ehrgeiziger, als ich gut finde. Aber er ist auch sehr perfektionistisch veranlagt. Beides hat er wohl von seinem Papa geerbt - von mir jedenfalls nicht :-p.

Es hat uns viel Mühe gekostet, diesen Ehrgeiz (nicht nur im sportlichen Bereich!) in gesunde Bahnen zu lenken. Im Kindergarten war er oftmals sehr traurig, weil irgend was nicht sofort und perfekt geklappt hat oder er eben nicht gewonnen hat. Wir haben dann immer wieder gesagt "es muss Dir Spaß machen - egal, ob Du gewinnst oder verlierst - gibt Dein Bestes und dann ist alles andere egal".

Dann fing er an Handball zu spielen - und die ersten Turniere waren für ihn sehr schwer. Seine Mannschaft war bei den Minis die "kleinste", trat gegen Mannschaften an, die "schon" 2 Jahre dabei waren - und sie haben in der ersten Saison nur verloren. Glücklicherweise sind die Eltern und Trainer in unserem Handballverein sehr entspannt - wir haben getröstet und gesagt "nächste Saison wird besser" - ihr habt das Beste gegeben, habt euch angestrengt und ganz viel gelernt - wir sind alles stolz auf euch.

Auch der Trainer hat anfangs IMMER gelobt und viel erklärt (und das, obwohl es in unserem Verein um Leistungsport geht - es ist der kleinste Bundesliga-Handballverein in Deutschland!). Jetzt, am Ende der 3. Saison gewinnen "unsere" Minis 80-90% ihrer Spiele - auch gegen eigentlich bessere/erfahrenere Mannschaften. Und die Kinder sind natürlich mega-stolz und können mit niederlagen auch sehr viel besser umgehen. Das hat unserem Sohn auch sehr geholfen einen gesunden Ehrgeiz zu entwickeln.

In anderen Vereinen fällt mir aber auf, dass schon die Trainer der Minis (4-9 Jahre) teilweise extremen Druck machen und sehr viel schimpfen. DAS finde ich nicht besonders motivierend für die Kinder - und gerade in diesem Alter sollte der Spaß im Vordergrund stehen.

Bei unserem Sportfest hat Fabian "nur" eine Teilnehmerurkunde bekommen - und das, obwohl er im Zeugnis eine "sehr gute" Beurteilung hat. Da hatten wir wieder ein Drama zu Hause. Naja, nächstes Mal wird besser ;-).

Ganz schlimm sind aber mMn die Mütter im Fußballverein - da warte ich bei den Spielen teilweise wirklich darauf, dass die mit Handtaschen auf andere Mütter losgehen... Auch wurde auf meine Frage, warum die Kinder einen Spielerpass brauchen, geantwortet:

"Das ist wichtig, weil andere Vereine die guten Kinder sonst abwerben" #schock Womit frage ich mich? Mit Gummibärchen? Ich meine, wir reden hier nicht von 15 oder 16jährigen Supertalenten - sondern von Kindern, die teilw. noch im Kindergarten sind, in der F-Jugend!

Gruß
Kim

4

Hallo!

Mein Sohn (3 1/2) ist schon begeistert an Fußball und ich finde es auch gut, wenn er sich gerne bewegen möchte und werde das auch Unterstüzen, aber noch nicht jetzt (meine mit Fußball Verein etc.).
Er kann sich soviel Bewegen wie er will, aber auch nur wenn er möchte, finde Zwang immer ganz schlimm.
In der Schule kommt eh der Sportunterricht, Sportfeste und ähnl. und sollte er dann noch Lust haben auf Fußball darf er das natürlich auch in einem Verein tun.;-)

Dennoch finde ich so einen *Elterlichen Ergeiz* total unnötig und gerade solche Sprüche finde ich bei solchen Sportfesten absolut unangemessen.
Aber das muss ja jeder selber wissen. Ich würde mich nie so an den Rand stellen und irgendwas schreien oder brüllen.

Wir waren mal bei einem Hallenturnier der Mini Kicker und was die Eltern da so von den Rängen gerufen haben #zitter#schwitz#zitter, da hab ich gedacht ich stehe in der Arena in der Nordkurve;-)
Ich würde mich freuen, wenn mein Kind bei sowas mitmacht und wenn er der 100ste wird, das wäre mir egal.
Mein Sohn möchte schon gewinnen, aber wir bringen ihm auch bei (auch jetzt schon, werden Spiele richtig nach den Regeln gespielt) das man auch Verlieren lernen muss und das man auch Verlieren kann und es nicht schlimm ist.

LG
grinse#katze, die war Ehrgeiz hat, diesen aber nur dann einsetzt wenn es wirklich um was geht, was Lebenswichtig oder Notwenig ist....:-p

5

Hallo,

bei meinem Sohn (fast 6) ist das sehr unterschiedlich.
Bei Gesellschaftsspielen ist es so, dass es kein Problem hat zu verlieren, wenn er mit anderen Kindern spielt.
Wenn er nur mit uns Eltern spielt, dann gibts aber oft Tränen.

Beim Fußball ist er nicht so ehrgeizig, natürlich will er gewinnen und freut sich über die Siege, aber da geht es ihm hauptsächlich um den Spaß.

Beim Schwimmen ist es etwas anderes, da kann er sehr ehrgeizig sein. Er ist bis vor kurzem bei der DRLG geschwommen, dann wurde ihm ein leistungsorientiertes Training im Verein angeboten. Ich war nicht so überzeugt davon, ob das sinnvoll in dem Alter ist, aber er wollte das unbedingt machen und ist mit Begeisterung dabei.
Schon bevor er mit dem Vereinstrainig angefangen hat, hat er sich selbst z.B. eine Mindestanzahl von Bahnen auferlegt, die er dann geschwommen ist.
Im Verein orientiert er sich an anderen Kindern, er schaut, wie deine Tochter auch immer nach hinten, wo die anderen bleiben.
Beim Streckentauchen ist er auch sehr ehrgeizig, dass ich manchmal Angst habe, er übernimmt sich.
Tränen gibt es da nicht, wenn er nicht gewinnt, weil er auch weiß, dass er mit Abstand der jängste ist, aber er strengt sich dann noch mehr an.

LG


6

Hallo..

Meine beiden sind auch ehrgeizig...

Der große kann schon mitlerweile mal Verluste einstecken, aber er versucht es immer wieder...
Er spielt Fußball und gibt immer alles... wurde beim Abschluss gelobt, dass er als einziger nur einmal nicht beim Training und Tunier nicht da war sonst immer! (das einemal hatte er Sportverbot vom KIA wg. vereiterter Angina)

Der kleine versucht immer zugewinnen , kann aber schlecht verlieren!Aber das ist das alter einfach noch... wenn er von sein Bruder abbekommen hat, dann den ehrgeiz ;-)

LG Jenny

7

Hallo,

bei meiner fast 4 Jahre geht es grade los "ich will aber erste sein!" "ich will vorne sein" "ich will an der Ampel drücken"

Die Ampel lass ich ihr. Hab ich als Kind auch gemacht. Je weniger Trara ich mache, desto lockerer nimmt sie es.

Beim Vorne sein, sage ich vorher, wenn ICH vorne gehe, weil... Dann dulde ich kein Drängeln (Treppen oder so).

Wenn sie vorrennt und ich komme nach, schreit sie oben "ich bin erste #huepf" - dann rufe ich einfach zurück "ich bin zweite #huepf /letzte, glücklich/auch da"

Ich versuche weder gegenzusteuern, noch zu unterstützen. Das merkt sie und wird scheinbar auch lockerer.

Bei Spielen freut sie sich, wenn sie gewinnt. Macht - bisher - keinen Aufstand, wenn sie nicht gewinnt. Bis vor dem Entwicklungschub freute sie sich immer "ich hab geloren #cool, du hast gewonnen #freu"

Ehrgeizig ist sie, wenn sie etwas haben möchte. Ausdauernd, hartnäckig, einfallsreich #schock. Wenn etwas ganz weit oben stehen, gibt sie nicht auf bis sie ran kommt. Und wenn ich sie zig mal daran hindere. Sie versucht so lange neue Möglichkeiten zu finden, bis sie es schafft und ihr Ziel erreicht.

8

Ich schließe mich meiner Vorschreiberin an, was das "in geordnete Bahnen lenken" angeht.

Scheinbar glauben viele, dass Kinder keinen eigenen Ehrgeiz haben. Ich glaube das nicht, weil meine Tochter ehrgeizig ist und mein Mann behauptet, auch immer ehrgeizig gewesen zu sein. Ich selbst bin das mittlerweile auch bei meinem Sport, aber eher aus Spaß. Als Kind war ich nicht ehrgeizig. Aber mach dir ein eigenes Bild:

Meine Tochter macht Ballett und Rollkunstlauf, weil ihr Kinderturnen und Ponyreiten zu langweilig waren. Das hat sie so gesagt. Ballett war ihr eigener Wunsch. Ich habe damit nichts am Hut, ermögliche es ihr aber. Mittlerweile interessiert es mich auch, ich gehe mit ihr in Vorstellungen, wir hören manchmal gemeinsam die Musik usw. Rollkunstlauf war ein Vorschlag von mir, weil sie sich zu dem Zeitpunkt für Rollschuhe interessierte und hier nicht so richtig fahren kann. Ich bin mit ihr also in den Verein und sie wollte den Sport machen. Und mittlerweile mache ich es auch. Klingt etwas gruselig, dass Mama das macht, was ihre Tochter macht. Aber es ist an unterschiedlichen Tagen, sie ist nicht dabei, es stört sie (noch) nicht usw. Das ist vielleicht wichtig, um zu verstehen, wie mein Einfluss bei der ganzen Sache ist.

Beim Rollkunstlauf geht es natürlich um Wettbewerbe und man kann auch während des Trainings sehr deutlich sehen, auf welchem Leistungsstand man ist. Allein schon deswegen, weil ein guter Läufer in Lichtgeschwindigkeit an einem vorbei fährt und das noch auf einem Bein. Meine Tochter nervt so etwas sichtlich. Man sieht es ihr an: "Ich will das auch können." und weil ich den Sport selbst probiert habe, kann ich das vollkommen nachvollziehen. Sie ist aber noch keine 5 und somit wird das zu einem Wechselbad der Gefühle.

Sie liebt Show, Tanz und Musik. Sie liebt den Rollsport, die Herausforderung. Gleichzeitig überfordern sie die vielen Kinder, die sie nicht kennt. Dabei steht sie auf unsicheren Rollschuhen, fällt hin, der Hintern tut weh. Sie steht auf, verkneift sich ein Weinen, weil es die anderen ja auch nicht machen. Dann ist da der Trainer, der eine Authorität darstellt, die sie ernst nimmt, von dem sie was lernen kann. Manchmal macht ihr das Angst. Dann weint sie. Sie weint manchmal auch, weil etwas nicht geklappt hat. Es ist schwer Ehrgeiz und Unsicherheit zu unterscheiden. Für mich ist das schwer und ich bin die Mama.

Wenn die Kinder trainieren, überkommt einen manchmal der Wunsch, das Kind etwas "anzuheizen": "Nun trainier weiter!" oder "Arme HOCH!!!!" Viele Mamas geben ihren Kinder solche "Tipps", manchmal auch noch verkehrte. Ich mache das nicht, weil meine Tochter eben schon von sich selbst überfordert ist. Ich freue mich darüber, wenn meine Tochter Spaß hat. Der sportliche Erfolg ist mir egal... kann man ja noch nicht mal mit reich werden. Wettbewerbe sind eher abschreckend, weil man oft weit weg fahren muss, es ne Menge Geld kostet usw. Ich beeinflusse meine Tochter aber auch nicht anders, indem ich ihr das ausrede. Ich versuche sie einfach machen zu lassen und ihr bei der Kontrolle ihrer Emotionen zu helfen.

Die Wertung bei Vorschulkindern sehe ich auch kritisch. Die findet beim Rollkunstlauf in der Klasse noch geheim statt (also die Punktevergabe). Alle Kinder bekommen eine Medaillie, aber Treppchenplätze mit einem Mini-Pokal gibt es. Meine Tochter sagte neulich, dass sie auf ihrem 1. Wettbewerb im September Erste werden will. Das hat sie irgendwo aufgeschnappt, von mir hat sie es nicht. Dass Kinder sich gegenseitig aber immer wieder werten, finde ich normal. Das fängt im Kindergarten schon an, wenn sie um die Wette laufen und interne Sieger küren.

Bei meiner Tochter finde es positiv, wenn sie sich traut, auf einem Wettbewerb anzutreten. Das lobe ich dann auch, weil ich es sehr mutig finde und glaube, dass ihr das gut tut. Ob ich es gut finde, wenn sie dabei einen Pokal bekommt, weiß ich nicht. Einerseits sicher schön, wenn sie sich freut, andererseits muss sie auch lernen mit Misserfolgen klarzukommen.

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Sehr ehrgeizig, wenn er etwas ganz stark will!

Ein Puzzle mit (eigentlich zu) vielen Teilen - er macht so lange rum, bis er es hat.
Er hat sich auch das Anfahren mit dem Fahrrad letztes Jahr selbst beigebracht. ich durfte NICHT helfen. Er ist gefahren, hat gebremst und angehalten und es immer und immer wieder versucht, bis er es konnte.